Servus Tato,
der Reihe nach:
die beiden ‚Striche‘, die Du in der Zahnmitte gesehen hast, dürften zwei kariöse Defekte im Zahnzwischenraum sein. Beispiele findest Du hier:
http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.zah…
Wenn die Karies vom Zahnzwischenraum ausgeht, ist es mit der ‚kleinen‘ Füllung eigentlich schon vorbei. Der Zahnarzt muß von der Kaufläche her bis zu dem Defekt hin’bohren’, um die kariöse Substanz zu erreichen. Ganz nett erklärt ist das hier:
http://www.medizinfo.de/zahnmedizin/zahnrestauration…
Hier wird auch gesagt, was eine ‚Einlagefüllung‘ (Inlay) ist. Geschickte Zahnärzte, die „minimalinvasiv“ arbeiten, kriegen Defekte dieser Art auch ohne Labor und Abdruck hin.
Materialfragen:
Amalgam verbindet sich NICHT chemisch mit der Zahnsubstanz. Alle anderen Füllungsvarianten tun es aber auch nicht. Den schmalsten Spalt zwischen Zahn und Füllung erreicht die ‚Goldhämmerfüllung‘. Nur wahre Meister können sie, wenige machen sie. Sie sind mit Recht teuer (wegen der Arbeit und wegen dem Materialpreis).
Dann kommen die Einlagefüllungen (Inlays). Aber nur deshalb, weil die, aus Gold oder Keramik hergestellten, Werkstücke einzementiert- oder eingeklebt werden. Der Fügespalt zwischen Zahn und Füllung wird also beim Einsetzen zugekleistert. Funktioniert besser, als es sich anhört.
Die Amalgamfüllung gibt es seit dem 19ten Jahrhundert. Die Spalten sind kleiner als Kariesbakterien. Moderne Amalgame, von willigen Zahnärzten gelegt, sind dicht und bleiben es erstaunlich lang. Sie sind silbergrau und sehen unnatürlich aus (das tut Gold auch). Beim Festwerden des Amalgam (24 Stunden) dehnt sich die Füllung ein wenig aus, was zur Randdichtigkeit beiträgt. Amalgam enthält Quecksilber, das aber im Amalgam gebunden bleibt. Beim Kauen reiben sich kleinste Mengen von der Oberfläche ab, die geschluckt werden und ca. drei Tage im Organismus verbleiben. Vom Thema ‚Toxizität des Amalgam‘ lebt eine ganze Mafia, wie immer, wenn Vermutungen und Verdächte an die Stelle von Fakten treten.
Die sogenannte ‚Kunststoffüllung‘ (die es tatsächlich mal gab) besteht zu ca 70 Volumenprozent aus Siliziumdioxid oder Keramik in feinsten (teilweise ‚nano‘) Partikeln. Der reine Kunststoff würde beim Festwerden um mehr als 3 Prozent schrumpfen, schrumpfen können aber nur die ca. 30 % Kunststoff, die Füllkörper können es nicht. Mit physiko-chemischen Tricks (anätzen, konditionieren, bonden) kommt es auch bei diesen ‚Composite‘-Füllungen zu verantwortbaren Randspalten. Die Methodik ist SEHR technik-kritisch - faule Pfuscher mit Dollarzeichen in den Augen gibt es auch bei den Zahnärzten - es sind diese Leute, die Zähne reihenweise draufgehen lassen, weil sie irgendwo auf dem Weg zur perfekten Füllung eine Abkürzung wissen. Wirkliche Füllungskatastrophen gab es in der Amalgam-Ära wesentlich seltener.
Die mechanische Stabilität des Materials ist gut. Sowohl die Abrieb-, wie die Bruchfestigkeit ist mittlerweile besser als beim Amalgam. Wenn man an einen verantwortungsbewußten ordentlichen Handwerker gerät, ist die lichtgehärtete Composite Füllung das Mittel der Wahl. Nur - genau da liegt die Crux. Aussehen tun die Dinger gut bis zur letzten Minute eines Zahnnervs. Wer mehrjährige Erfahrung mit seinem/r ZahnÄrztin hat, kann sich durchaus für JEDE Füllungsindikation mit Composite versorgen lassen. Gegen Inlays spart man die Laborkosten, die Honorare ligen im Bereich der Inlays und das ist auch OK, weil Experten einfach Geld kosten. Is so 
Any questions?
Kai
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