Hallo,
eine Frage: Ich möchte nächstes Jahr ein Balkongeländer anbringen aus Holz. Welche Holzschutzmaßnahme ist die beste ( idealste) für die Balkonbretter? Grundieren ist klar, aber dann? Kann man auch Holzöl nehmen oder ist eine Lasur das beste? Danke im voraus für eure Tipps.
Gruß Seimen
Moin,
Welche Holzschutzmaßnahme ist die beste
je nach Holzart gar keine.
Lärche, Douglasie, Eiche oder Robinie versilbern (auch wenn sie lasiert oder klar lackiert werden), aber halten ansonsten Jahrzehnte ohne jede Behandlung. Schau Dir mal die Holzschindeln alter Bauernhäuser an, die sind teilweise weit über hundert Jahre alt und meist aus Lärchenholz.
Gandalf
Hi,
Holzschutzlasuren sind im Baumarkt oder im Fachhandel erhältlich.
Ich gehe nicht davon aus. dass die Bretter farbig gestrichen werden sollen?
Eine weitere Möglichkeit, das Holz vor Nässe zu schützen, ist eine Versiegelung. Dafür sollte nach der Grundierung (gut 12 Stunden durchtrocknen lassen) ein Isoliergrund aufgetragen werden. Dieser sperrt die Holzfarbstoffe im Holz ein und verhindert dauerhaft Verfärbungen des Deckanstrichs. Nach etwas zwei Stunden kann der Schlussanstrich mit Wetterschutzfarbe erfolgen.
Viel Erfolg!
Das Team von http://www.selbst.de - Infos rund ums Heimwerken, Renovieren, Dekorieren, Haus & Garten!
Hallo Seimen!
Kommt auf´s Holz an.
Und auf die gewünschte Optik, die am Ende alles bestimmt.
Ist beides „gut und schlecht“.
Wenn allerdings regelmäßig nachbehandelt wird, würde ich das Öl vorziehen.
Es dringt tiefer ins Holz ein, wohingegen die Lasur mehr oder weniger nur Oberflächlich aufgetragen ist.
Zudem können evtl. Risse auftreten, durch die wiederum Feuchtigkeit eindringen kann.
Kommt aber in beiden Fällen auch auf die Qualität des Materials an.
Von „Billigfarbe“ aus dem Baumarkt würde ich die Finger lassen.
Wenn Öl, dann vielleicht daß hier:
http://www.zweihorn.com/download/nhdo_D_25022011.pdf
Gruß
Tom
Hallo Herbstzauber1,
beim Balkongeländer hast Du schon mal den Vorteil, kaum ständig Spritzwasserbelastung im unteren Bereich des Geländers zu haben.
Ein pauschaler Vorschlag _ DER IST ES, und kein ANDERER wäre aber fehl am Platz.
Welche Optik wünscht Du, welches Grundmaterial wirst Du verwenden, welchen perspektivischen Pflegeaufwand willst Du einplanen?
Ich geh jetzt der Einfachheit halber mal von herkömmlichen Profilbrettern aus dem Baumarkt aus. Die sind entweder naturbelassen oder kesseldruckimprägniert. Beides für den Außenbereich - abhängig natürlich von der Holzart - nicht optimal.
In jedem Fall würde ich diese Bretter 2 bis 3 mal mit Grundierfirnis vorbehandeln. Entweder fertig gemischt kaufen oder 1 : 1 selbst mischen aus Leinölfirnis und Terpentin. Damit die Bretter allseitig gründlich vorbehandeln. Das Terpentin befördert das Leinölfirnis ins Innere der Bretter und sorgt gleichzeitig für eine wesentlich schnellere Trocknung als vormals beim Fensterau klassisch eingesetztes Leinölfirnis. Auf dieser Grundlage kannst Du dann ein Holzpflegeöl auftragen, das gibt es farblos oder auch in braun.
Die offenporige Holzstruktur wird erhalten, Wasser kann abperlen, Feuchtigkeit kann aufgenommen und wieder abgegeben werden.
Holzpflegeöl sollte regelmäßig wieder aufgetragen werden. Hier spielt natürlich die Bewitterung eine große Rolle: Sonnenseite oder Wetterseite: dann vermutlich alle 2 Jahre.
Holzschutzlasuren haben eine größere Farbpalette. Hier unterscheidet man zwischen offenporigen und und filmbildenden Lasuren (oder auch Dünn- bzw. Dickschichtlasur genannt). Die Hersteller haben i. allg. eine dafür passende Holzschutzgrundierung im Programm, die optimal auf das jeweilige Deckprodukt abgestimmt ist. Dünnschichtlasuren haben eine geringere Endschichtdicke, Dickschichtlasuren - immer in Abhängigkeit vom Farbton des Deckanstriches - eine höhere UV-Beständigkeit. Wenn Du also Die Bretter in Kieferoptik haben möchtest (der hellste UV-beständige Holzfarbton), dann hat man i. allgm. einen Überarbeitungsintervall von 3 - 4 Jahren einzuplanen.
Bei Lasuren unterscheidet man darüber hinaus noch in wasserverdünnbare und lösemittelhaltige Systeme. Lösemittelhaltig grundieren, wässrig drüber - das geht. Anders herum nicht.
Viele Profihersteller bieten auch schon sogenannte Eintopfsysteme an: Das heisst, dass das Material von Hause aus bereits imprägnierende Bestandteile beinhaltet. Vorteil für den Verarbeiter: Er hat wirklich nur ein Produkt. Mein Dachkasten wurde vom Handwerker mit einem derartigen Material behandelt (Osmocolor - keine Werbung) und sieht bereits das 9. Jahr aus wie frisch gestrichen).
Bei filmbildenden Dickschichtlasuren wäre noch anzumerken, dass bei einer evtl. Rissbildung großflächig angeschliffen werden muss, um alle nicht tragfähigen Schichtbereiche zu entfernen und dann erst nachgearbeitet werden kann. Bei offenporigen Systemen und Ölen genügt i. allg. eine gründliche Reinigung der Oberfläche und danach ein neuer Anstrich.
Wenn Du noch Fragen hast, einfach E-Mail, da die Antwort jetzt schon eigentlich zu umfangreich ist - weil so allgemein gehalten wie irgend möglich.
MfG und einen schönen 1. Advent wünscht LM
Pefekt. Danke nochmals. LG und schöne Vorweihnachtszeit.
Gruß Seimen