Zeichnungen - CAM woran scheitert's eigentlich?

Hallo zusammen,

vielleicht erstmal zur Vorgeschichte: vor etwa 12 Jahren auf der Uni haben wir von Dingen wie CAM und sowas gelernt - die Systeme steckten damals noch in den Kinderschuhen, in der Praxis waren Zeichenbretter noch nicht unüblich und CAD am Computer war doch eine teilweise aufwendige Sache, letzten Endes vermeine ich mich an „elektronische Zeichenbretter“ zu erinnern.

So - inzwischen sind 12 Jahre ins Land gegangen, CAD-Systeme können Dinge, von denen die Zeichenbrett-Konstrukteure von damals nur träumen können. Bauteile können von allen Seiten in Echtzeit angeschaut werden, Bewegungen werden simuliert, finite Elemente Berechnungen sind Alltag etc. Alles so, wie man sich das seinerzeit in seinen kühnsten Träumen gewünscht hätte.

Die Welt könnte also perfekt sein (gewisse Kleinigkeiten bleiben natürlich noch als Wunsch, aber so im Grossen und Ganzen halt…). Aber jetzt kommt’s: nach elegantester Konstruktion mit kompliziertest simulierten Bewegungen und finiten Elementen, die quasi in Echtzeit berechnet wurden muss ich nach alter Väter Sitte Zeichnungen machen. Schön mit Drauf- und Seitenansicht, Schnitten, Details und allem was dazu gehört. Zum Teil mit Krücken automatisiert, aber letzten Endes ziemlich viel Handarbeit.

Und hier stosse ich mich: Warum sind diese Zeichnungen noch notwendig? Denn ich (und zumindest von meinen Kollegen noch ein paar *fg*) würde mir wünschen, dass ich mein Modell (mit kluger Bemassung sowie allen zusätzlichen Angaben in Bezug auf Oberflächen, Tolllleranzen etc.) als „irgendwas-Format“ zu meinem Lieferanten schicke und er das Modell einliest, das Programm daraus erstellt wird, entsprechend Material und Werkzeuge definiert werden und wuuusch das Teil draus wird.

Stattdessen mache ich mühevoll die Zeichnung, drucke dieselbe aus, schicke sie per Post an den Lieferanten (okay, das könnte ich per Mail tun, hier sprechen andere Gründe dagegen), woraufhin der sich hinsetzt, die gleiche Arbeit rückwärts macht und aus der Zeichnung wieder ein für seine Maschine lesbares Modell erzeugt. Und das kann’s doch echt nicht sein, oder? Ganz davon abgesehen, dass dabei natürlich Fehler passieren (Masze vergessen, Zahlendreher etc.) ist das meiner Meinung nach doppelte Arbeit.

Klar, ich weiss, dass es Firmen gibt, die das können und machen. Aber warum nicht die kleine bis mittelgrosse Werkstatt hier im Lande? Warum kriegen die Leute schon einen panischen Blick, wenn man nur das Modell als exe-File (für die Insider: E-Drawings) schickt, wo man alle Masse rausmessen kann? Nur für ein Angebot, nichtmal zum fertigen!

Ist das übergrosses Traditionsbewusstsein („an die Maschine gehört eine schwarzweiss-Zeichnung“)? Wären entsprechende Maschinen unfassbar teuer (aber innerhalb von 12 Jahren sollte doch ein Maschinengenerationswechsel Standard sein, täte ich denken)? Scheitert’s am entsprechenden Dateiformat? Oben schrieb ich ja bewusst vom „irgendwas-Format“ - das jedoch fände ich im Jahr des Herrn 2006 ein ziemliches Armutszeugnis. Oder wo ist das Problem?

Achja, wir reden hier vom klassischem Maschinenbau - nicht von irgendwelchem Prototypenbau mit Teilen aus Kunstharz :smile:

*wink*

Petzi

Hallo,

  • Der Mann an der Werkbank hat keinen PC mit 2qm-Monitor. Ohne Zeichnung läuft da gar nichts.
  • Bei einer Dienstbesprechung hat man ebenfalls keine 2qm-Monitore für alle Teilnehmer einzeln. Und wie sollte da einer die anderen über irgendein Detail informieren, wenn er nicht draufzeigen kann?
  • Das Datenformat ist nichtmal von einer Version eines Programms zur nächsten kompatibel. Erst recht nicht zwischen zwei verschiedenen Programmen. Wieviele Programme und Versionen soll sich ein Lieferant anschaffen, um seine 150Kunden zu beliefern?
  • Nicht jedes Programm kann alles. Wenn der Konstrukteur mit Autocad auskommt, muss das nicht automatisch für den Formenbauer ausreichend sein.
  • mit ‚exe‘-Datei musst Du Dich irren. Das ist die Dateierweiterung für ein ausführbares Programm. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendein CAD-Programmierer für was anderes verwendet.
    Gruß
    loderunner

Hallo,

Du hast gewissermaßen Recht.
Ein 3D-CAD-Modell sollte prinzipiell als Datenübergabeformat
reichen, um daraus Teile zu fertigen.

Das Problem scheint offensichtlich die fehlende Standardisierung
zwischen Konstruktionsprogrammen und Fertigung zu sein.
Jeder Softwareanbieter kocht sein eigenes Süppchen.

Nur große Firmen, die in sich geschlossene Systeme haben, welche
direkt von CAD auf CAM umsetzen lassen können da auf die alte
2D-Zeichnung möglicherweise verzichten.

Bei Leiterplatten und Schaltkreisen klappt es schon lange.
Da werden nur noch die CAD-Daten verschickt.

Letztlich ist es aber auch eine Frage der Dokumentation.
3D-Modelle kann man nicht mit ordentlicher Bemaßung ausdrucken
und in einen Hefter einheften :frowning:

Dann kommt wieder das Problem, daß der Werker an der Maschine
keinen Monitor und entsprechende Eingabegräte vor Ort hat
um sich die 3D-Modelle anzusehen und die Maße zu prüfen.

Gerade in kleinen Firmen ist auch die Vernetzung oft noch
nicht weit.
Von Datenbanken und regelmäßiger Datenpflege (Backups)und Updates
hat keine Ahnung und auch nicht die Zeit dafür.
Die sind zufrieden, wenn sie ein PDF ausdrücken können.
Viele wissen noch nicht mal das und wollen deshalb lieber
Zeichnungen in mieserabler Qualität gefaxt haben.

Aber früher oder später wird es so kommen, wie Du das dir
das so wünschst. da bin ich ziehmlich sicher.

Gruß Uwi

vielleicht erstmal zur Vorgeschichte: vor etwa 12 Jahren auf
der Uni haben wir von Dingen wie CAM und sowas gelernt - die
Systeme steckten damals noch in den Kinderschuhen, in der
Praxis waren Zeichenbretter noch nicht unüblich und CAD am
Computer war doch eine teilweise aufwendige Sache, letzten
Endes vermeine ich mich an „elektronische Zeichenbretter“ zu
erinnern.

So - inzwischen sind 12 Jahre ins Land gegangen, CAD-Systeme
können Dinge, von denen die Zeichenbrett-Konstrukteure von
damals nur träumen können. Bauteile können von allen Seiten in
Echtzeit angeschaut werden, Bewegungen werden simuliert,
finite Elemente Berechnungen sind Alltag etc. Alles so, wie
man sich das seinerzeit in seinen kühnsten Träumen gewünscht
hätte.

Die Welt könnte also perfekt sein (gewisse Kleinigkeiten
bleiben natürlich noch als Wunsch, aber so im Grossen und
Ganzen halt…). Aber jetzt kommt’s: nach elegantester
Konstruktion mit kompliziertest simulierten Bewegungen und
finiten Elementen, die quasi in Echtzeit berechnet wurden muss
ich nach alter Väter Sitte Zeichnungen machen. Schön mit
Drauf- und Seitenansicht, Schnitten, Details und allem was
dazu gehört. Zum Teil mit Krücken automatisiert, aber letzten
Endes ziemlich viel Handarbeit.

Und hier stosse ich mich: Warum sind diese Zeichnungen noch
notwendig? Denn ich (und zumindest von meinen Kollegen noch
ein paar *fg*) würde mir wünschen, dass ich mein Modell (mit
kluger Bemassung sowie allen zusätzlichen Angaben in Bezug auf
Oberflächen, Tolllleranzen etc.) als „irgendwas-Format“ zu
meinem Lieferanten schicke und er das Modell einliest, das
Programm daraus erstellt wird, entsprechend Material und
Werkzeuge definiert werden und wuuusch das Teil draus wird.

Stattdessen mache ich mühevoll die Zeichnung, drucke dieselbe
aus, schicke sie per Post an den Lieferanten (okay, das könnte
ich per Mail tun, hier sprechen andere Gründe dagegen),
woraufhin der sich hinsetzt, die gleiche Arbeit rückwärts
macht und aus der Zeichnung wieder ein für seine Maschine
lesbares Modell erzeugt. Und das kann’s doch echt nicht sein,
oder? Ganz davon abgesehen, dass dabei natürlich Fehler
passieren (Masze vergessen, Zahlendreher etc.) ist das meiner
Meinung nach doppelte Arbeit.

Klar, ich weiss, dass es Firmen gibt, die das können und
machen. Aber warum nicht die kleine bis mittelgrosse Werkstatt
hier im Lande? Warum kriegen die Leute schon einen panischen
Blick, wenn man nur das Modell als exe-File (für die Insider:
E-Drawings) schickt, wo man alle Masse rausmessen kann? Nur
für ein Angebot, nichtmal zum fertigen!

Ist das übergrosses Traditionsbewusstsein („an die Maschine
gehört eine schwarzweiss-Zeichnung“)? Wären entsprechende
Maschinen unfassbar teuer (aber innerhalb von 12 Jahren sollte
doch ein Maschinengenerationswechsel Standard sein, täte ich
denken)? Scheitert’s am entsprechenden Dateiformat? Oben
schrieb ich ja bewusst vom „irgendwas-Format“ - das jedoch
fände ich im Jahr des Herrn 2006 ein ziemliches Armutszeugnis.
Oder wo ist das Problem?

Achja, wir reden hier vom klassischem Maschinenbau - nicht von
irgendwelchem Prototypenbau mit Teilen aus Kunstharz :smile:

*wink*

Petzi

Hi loderunner,

ich fürchte, Du hast da ein paar meiner Ideen etwas missverstanden. Ich gehe mal auf die einzelnen Punkte ein:

  • Der Mann an der Werkbank hat keinen PC mit 2qm-Monitor. Ohne
    Zeichnung läuft da gar nichts.

Hier ging es mir auch nicht darum, dass der am CAD-Modell irgendwelche Masze rausmisst. Sondern ich würde mir ein Dateiübertragungsformat vorstellen (sowas wie jpg für Bilder), das mein CAD-Modell ausspuckt und seine Maschine schluckt und er allenfalls das Programm nochmal überprüft.

  • Bei einer Dienstbesprechung hat man ebenfalls keine
    2qm-Monitore für alle Teilnehmer einzeln. Und wie sollte da
    einer die anderen über irgendein Detail informieren, wenn er
    nicht draufzeigen kann?

Also wir bei uns lösen solche Probleme mit einem Beamer…

  • Das Datenformat ist nichtmal von einer Version eines
    Programms zur nächsten kompatibel. Erst recht nicht zwischen
    zwei verschiedenen Programmen. Wieviele Programme und
    Versionen soll sich ein Lieferant anschaffen, um seine
    150Kunden zu beliefern?

Hier gebe ich Dir voll Recht. Darum meine Aussage im ersten Posting mit „irgendwas-Format“. Idealerweise natürlich ein recht universelles Format (ähnlich dem oben erwähnten jpg für Bilder) das (fast) alle CAD-Programme ausgeben und (fast) alle Maschinen einlesen können.

  • Nicht jedes Programm kann alles. Wenn der Konstrukteur mit
    Autocad auskommt, muss das nicht automatisch für den
    Formenbauer ausreichend sein.

Wie meinst Du das? WIE ein Teil letzten Endes konstruktiv erzeugt wird, ist doch zweitrangig. Allerdings gebe ich Dir insofern recht, dass bei der Konstruktion viel stärker als jetzt fertigungsorientierte Bemassungsrichtlinien zu befolgen sind.

  • mit ‚exe‘-Datei musst Du Dich irren.

Sooo? Muss ich das? Müssen muss ich sterben und das hoffentlich nicht allzu bald.
Aber offensichtlich kennst Du das genialste Programm seit Erfindung des Rades nicht. Es heisst E-Drawings und macht Dir aus einem ProE-Modell (für andere CAD-Proggis kann ich nicht sprechen) entweder eine exe- oder eine html-File.
Das heisst, der Lieferant der die Datei kriegt muss gar nix installieren (notwendige Programmkomponenten sind nämlich mit in die Datei reingepackt, darum isses auch ein exe) sondern kann direkt angucken. Ist eine sehr praktische Sache, wenn man ein Modell zum Lieferanten schicken will um zu diskutieren, ob er das Teil überhaupt so fertigen kann. Damit kann er - fast wie im CAD - das Teil anschauen, drehen, zoomen, plane Schnitte legen und natürlich messen. Wenn Du magst, mail ich Dir mal so eine Datei :wink:

*wink*

Petzi

Hallo Petzi,

ich wills kurz machen:

Die Argumentation ist natürlich für niemanden neu, daher ist in verschiedenen Branchen (Maschinen, Elektronik, Architektur) auch immer wieder versucht worden, ein einheitliches Austauschformat zu schaffen. Alle Versuche sind samt und sonders gescheitert. Ich könnte auch einige Erklärungen liefern, warum das so ist, aber das würde viel zu weit führen, z. B. in die Wirtschaftpolitik.

Das schliesst aber nicht aus, dass es deiner Generation oder einer späteren doch einmal gelingt. Du kannst ja daran arbeiten - aber schaff dir eine dicke Haut an, dammit du die Prügel von allen Seiten aushalten kannst.

Gruss Reinhard

woran scheitert’s? An exe :smile:

aus einem ProE-Modell (für andere CAD-Proggis kann ich nicht
sprechen) entweder eine exe- oder eine html-File.
Das heisst, der Lieferant der die Datei kriegt muss gar nix
installieren (notwendige Programmkomponenten sind nämlich mit
in die Datei reingepackt, darum isses auch ein exe) sondern
kann direkt angucken.

Den verantwortungsvollen Admin einer grossen Firma möchte ich erst mal sehen, der erstens exe-Dateien nicht schon mal am Posteingang blockt, und zweitens den Mitarbeitern erlaubt, von draußen zugespielte exe-Dateien auf Firmenrechnern (die noch womöglich im Firmennetzwerk eingebunden sind) auszuführen.

Wenn der IT-Beauftragte sein Geld wert ist, dann haben weder Mitarbeiterrechner (funktionierende) Laufwerke, noch haben die Mitarbeiter eine Möglichkeit, exe-Dateien einzuschleusen oder auszuführen. Und wenn sie das versuchen, dann dürfen sie ihre Papiere abholen.

MfG

C.

Hier ging es mir auch nicht darum, dass der am CAD-Modell
irgendwelche Masze rausmisst. Sondern ich würde mir ein
Dateiübertragungsformat vorstellen (sowas wie jpg für Bilder),
das mein CAD-Modell ausspuckt und seine Maschine schluckt und
er allenfalls das Programm nochmal überprüft.

Hallo Petzi,

da bringst du was durcheinander, das sieht man schon an der Wortwahl. Du erstellst ein CAD-Modell, wie auch immer, das enthält die notwendigen Daten, um es 3 dimensional darzustellen, z.B. eine Kurbelwelle. Für einen Kollegen, der die Kurbelwelle auch mal sehen will, reicht das.

Der Mann an der Maschine braucht aber was ganz anderes, nämlich Fräswege oder andere Anweisungen an eben diese spezielle Maschine unter Berücksichtigung der vorhandenen Werkzeuge. Dazwischen liegen Welten und die Variationsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

Mit einer EXE zum Angucken kann er nichts fertigen, abgesehen davon, dass sie ihn aus Sicherheitsgründen niemals erreichen darf.

Gruss Reinhard

Keiner versteht mich :frowning:
Hai Reinhard,

darzustellen, z.B. eine Kurbelwelle. Für einen Kollegen, der
die Kurbelwelle auch mal sehen will, reicht das.

soweit so einig, und genau das ist was das von mir erwähnte Programm E-Drawings tut und tun will. Nicht mehr und nicht weniger. Sehr praktisch zum diskutieren mit Leuten die kein / ein anderes CAD-System verwenden.

Ich meinte mit meiner Aussage nicht, dass die exe-Datei (die Ihr wohl in den falschen Hals gekriegt habt) nun dazu führt, dass eine beliebige Fräsmaschine das Teil auf der Stelle fertigt. Klar, dass der Mechaniker noch Wissen da reinstecken muss (eben welches Werkzeug, welche Maschinenparameter etc.). Mir geht’s nur drum, dass er zumindest die Masse und all diesen Kram nicht nochmal eintippseln muss.

Mit einer EXE zum Angucken kann er nichts fertigen, abgesehen
davon, dass sie ihn aus Sicherheitsgründen niemals erreichen
darf.

Das geeignete Übertragungsformat muss ja überhaupt kein exe sein *argh* Das war doch nur ein Beispiel wie es das von uns verwendete Anguck-Programm löst. Dat kann wegen mir die Endung *.cad2cam oder *.xxx sein.
Mir geht es nur darum, die Daten die ICH (als Kontrukteur) und ER (als Mechaniker) gemeinsam nutzen sinnvoll übertragen werden! Dass sowohl ICH noch zusätzliche Informationen in die Konstruktion einfliessen lasse und auch ER noch fertigungsspezifische Parameter braucht ist mir durchaus bewusst. Mathematisch gesprochen geht es um die Schnittmenge, das was bisher die papierne Zeichnung ist, da gebe ich ja ICH auch nicht vor, welches Werkzeug und welche Drehzahl ER zu verwenden hat.

*wink*

Petzi

…oder ein html-File…
schrob ich. Dennoch ist das ein ganz interessanter Punkt, der sich sicher trefflich in den Softwarebrettern diskutieren lässt.

*wink*

Petzi

Hallo,

Den verantwortungsvollen Admin einer grossen Firma möchte ich
erst mal sehen, der erstens exe-Dateien nicht schon mal am
Posteingang blockt, und zweitens den Mitarbeitern erlaubt, von
draußen zugespielte exe-Dateien auf Firmenrechnern (die noch
womöglich im Firmennetzwerk eingebunden sind) auszuführen.

einfach mal ne Frage dazu - wirklich interessehalber:
kann nicht in einer xyz.dwg in Wirklichkeit eine exe stecken?
Und wenn ich meine e-drawing.exe in e-drawingb.lub umbenenne?
Gruß
Peter

einfach mal ne Frage dazu - wirklich interessehalber:
kann nicht in einer xyz.dwg in Wirklichkeit eine exe stecken?
Und wenn ich meine e-drawing.exe in e-drawingb.lub umbenenne?

Das kommt auf die Intelligenz der Abwehrsoftware an. Die einfachsten schauen nur auf die Erweiterung. Die besseren kucken sich schon z. B. die Inhalte von Zip-Archiven an. Und die ganz schlauen erkennen Exes auch, wenn sie umbenannt wurden.

Ist aber eigentlich egal. Das Umgehen des Verbotes der Einspielung fremder Software in Firmenrechner ist ein Kündigungsgrund. Das Blocken von Exes ist zugleich Erinnerung und Warnung. Wer es partout nicht lassen kann und die Exes umbenennt oder sonstwie tarnt, der hat es nicht anders verdient.

MfG

C.

schrob ich. Dennoch ist das ein ganz interessanter Punkt, der
sich sicher trefflich in den Softwarebrettern diskutieren
lässt.

*wink*

Musst Du aber dem Ursprungsposter des Threads erzählen.

Wink zurück & gruß

C.

Guten Abend,
erstmal Danke für die Antwort

Ist aber eigentlich egal. Das Umgehen des Verbotes der
Einspielung fremder Software in Firmenrechner ist ein
Kündigungsgrund. Das Blocken von Exes ist zugleich Erinnerung
und Warnung. Wer es partout nicht lassen kann und die Exes
umbenennt oder sonstwie tarnt, der hat es nicht anders
verdient.

Ist das nicht eine etwas ‚billige‘ Form der Abwehr?
Wenn ich das richtig verfolgt habe, kann sich doch sogar in PDF-Dateien ein Schädling verbergen. Angeblich aber nur dann, wenn man den Distiller drauf hat ???
Habe davon leider keine Ahnung, aber kann nicht in jeder Datei - wenn nicht reiner Text - ein Schädling stecken, sofern der Angreifer weiss, mit welcher Anwendung die Datei geöffnet wird ?
Beispiel: Acis-Datei - da sind doch sicher mehr als reine Geometriedaten drin ???
Gruß
Peter

Hallo Petzi,

Mir geht’s nur drum, dass er zumindest die Masse und all
diesen Kram nicht nochmal eintippseln muss.

Na ja, ist schon lange her, dass ich damit zu tun hatte.
Ich habe mal ein altes CNC-Programmierhilfsbüchlein hervorgekramt:
„Beachten Sie:
Oftmals sind moderne CNC-Steuerungen mit einer direkten Radiusprogrammierung durch die Adresse R ausgestattet…“
Damals kannte die Hälfte unserer Maschinen nur Viertelkreis-Programmierung, die andere teilweise schon Vollkreisprogrammierung. Die Unterschiede zwischen einer Siemens/Fanuc-Steuerung und einer Haidenhain waren gravierend.
Die Konsequenz: Programmierung stur nach DIN 66025. (auf Lochstreifen am Teletype - damals musste man noch Lochstreifen lesen können, um Änderungen vorzunehmen. Mit Schere und Klebeband oder an der Maschine ändern und nochmals 20 Meter Lochstreifen auslesen)
Heute hat wohl jede Firma, die Multi-Achsen-Maschinen einsetzt einen Programmierplatz. Allein schon, um Kollisionsprüfungen am Rechner durchzuführen. Die brauchen einfach das 3D-Modell - OHNE Maßangaben.
Aber das ist doch heute schon so - oder nicht?
Gruß
Peter

einfach mal ne Frage dazu - wirklich interessehalber:
kann nicht in einer xyz.dwg in Wirklichkeit eine exe stecken?
Und wenn ich meine e-drawing.exe in e-drawingb.lub umbenenne?
Gruß
Peter

Hallo Peter,

eine DWG-Datei wird in ein CAD-Programm einegelesen, das sagt einfach „Format ungültig“, wenn in Wirklichkeit eine EXE drinsteckt. Man könnte mit dieser getarnten EXE also nur ein Virus installieren, wenn jemand im Betrieb weiss, dass es eine EXE ist, und sie wieder umbenennt, um sie dann vom System ausführen zu lassen. Das wäre aber bereits bewusste Sabotage, und wenn du schon einen Agenten in der Firma hast, gibt es auch einfachere Wege.

Das ist der Grund, warum solche Formate sicher sind: wenn du einen Text in Notepad einliest, zeigt Notepad nur Buchstaben an oder seltsames Zeug, wenn Binärdaten drin sind, es wird aber nie ein Programmstück ausgeführt. Du kannst also ruhig einen Virus hineinkopieren, das macht garnichts.

Gruss Reinhard

Hallo Petzi, zum Glück habe ich mit der ganzen Sch… nix mehr zu tun.

Nimm eine Platte, 200 x 200, an den Ecken sind Augen (nach aussen zum Befestigen) mit Durchgangsbohrung und Radien am Übergang zu den jeweiligen Geraden der Platte.
Wie soll der konstrukteur denn das CAM-fest vermassen?
Das fängt doch schon damit an, dass Du nicht weisst, ob der Lieferant mit Bahnkorrektur oder mit der tatsächlichen Fräsbahn arbeitet.
Beispiel:
Masse nur so aus dem hohlen Bauch: Platte 200x200, Augenmittelpunkte 230x230, Augenradius 10, Übergangsradius 6, Bohrungen 8,4.
Das ergibt eine schlichte Konturzugprogrammierung und die konnte man schon vor 15 Jahren - teilweise sogar als freeware für acad bekommen.
Und nun hängt es ziemlich davon ab, was die Maschine des Lieferanten kann. In 3-D wird es dann allerdings teuer.
Frage mal einen Hersteller von Stereo-lithographie-Teilen.
Dem ist eine papierne Zeichnung 10x lieber als eine Datei aus MD oder solid works oder einem sonstigen CAD-Programm. Weil er es eh umschreiben muss und die guten Auftraggeber aber der Meinung sind, dass da keine nennenswerten Programmierkosten mehr anfallen.
Ich hatte in meiner letzten Arbeitsstelle einen Chef, der war der Meinung

  1. Ihr habt ja CAD, da kann jetzt jeder Depp konstruieren und
  2. die Fertiger haben CNC-Maschinen, da kann man ALLES herstellen.

PS: ich hatte mal einen rumänischen Ingenieur, dem war das gar kein Problem, selbst untergeordnete Durchbrüche in den Ecken scharfkantig zu zeichnen. Und manchmal denke ich, dass sowas mittlerweile der Industriestandard ist.
Viele Grüße
Peter

Hallo Peter,

zum Glück habe ich mit der ganzen Sch… nix
mehr zu tun.

*hihi* ja, dass ich mit meiner Frage offensichtlich in ein Wespennest gestossen habe, ist mir nun auch klar…

Nimm eine Platte, 200 x 200, an den Ecken sind Augen (nach
aussen zum Befestigen) mit Durchgangsbohrung und Radien am
Übergang zu den jeweiligen Geraden der Platte.
Wie soll der konstrukteur denn das CAM-fest vermassen?

Gar nicht. Irgendwo anders hab ich’s schonmal geschrieben, dass natürlich weiterhin sowohl der Konstrukteur als auch der Fertiger Hirnschmalz reinstecken müssen.
So wie sich also der Konstrukteur überlegt hat, dass die Platte 200x200 gross ist (und nicht 987,6 x 123,4) und dass der Augenradius 10 (und nicht 8 oder 12) ist muss sich der Fertiger überlegen wie er das dann am klügsten herstellt - also ob er die Bahnkorrektur oder die tatsächliche Fräsbahn verwendet. Das ist klar und ich bin überzeugt, dass wir DAS nimmer erleben werden, dass das irgendwelche Software für uns übernimmt.

Platte 200x200,
Augenmittelpunkte 230x230, Augenradius 10, Übergangsradius 6,
Bohrungen 8,4.

Jep, und wir unterstellen mal, dass sich der Konstrukeur (anders als Dein rumänischer Kollege *fg*) sich echt was bei der Auswahl dieser Zahlen gedacht hat. Beim Lieferanten nun müssen wir unterscheiden:

  1. Manche Masze kann er direkt aus der Zeichnung übernehmen (in diesem Falle: Aussenmass, Augenmittelpunkte, Augenradius, Übergangsradius und Bohrungsdurchmesser)
  2. andere Dinge muss er sich ausdenken: wie etwa er die Rundung macht, welche Werkzeuge er verwendet, welches Kühlmittel, welche Drehzahl, und wat-weiss-ich.

Die Informationen zu 1) bekommt er bisher aus der Zeichnung, während er sich bisher die Informationen zu 2) selber ausdenken muss bzw. natürlich eigene Erfahrung und Wissen oder erfahrene Kollegen hat.

Ich gebe Dir und den anderen hier völlig recht, dass es als Konstrukteur weder mein Job noch mein Wissen ist, dem Fertiger die Informationen aus Punkt 2) zu geben.

Für die Datenübertragung denke ich hier einzig an die Informationen aus Punkt 1). Also der ganze Kram, der bisher in einer Zeichnung steht: Masze, Toleranzen, Oberflächengüte etc.
Denn hier sehe ich doch folgende Probleme
a) der Fertiger kann sich vertippseln (wie schnell hat man 4,8 statt 8,4 eingegeben? Oder man liest ein N6 als N8?)
b) der Konstrukteur kann Toleranzen vergessen vom CAD-Modell in die Zeichnung zu übernehmen (das geht ja leider nicht immer automatisch…
Selbst wenn sowohl der Fertiger als auch der Konstrukteur fehllos wären, ist es doch doppelte Arbeit die hier gemacht wird. Und sowas finde ich einfach unnötig und wunderte mich, warum das eigentlich der „akzeptierte Standard“ ist.

Frage mal einen Hersteller von Stereo-lithographie-Teilen.
Dem ist eine papierne Zeichnung 10x lieber als eine Datei aus
MD oder solid works oder einem sonstigen CAD-Programm. Weil er
es eh umschreiben muss und die guten Auftraggeber aber der
Meinung sind, dass da keine nennenswerten Programmierkosten
mehr anfallen.

*grins* genau dieses Beispiel hatte ich befürchtet und hab es deshalb eigentlich bei meinem Ausgangsposting ausgeschlossen.

Ich hatte in meiner letzten Arbeitsstelle einen Chef, der war
der Meinung

  1. Ihr habt ja CAD, da kann jetzt jeder Depp konstruieren und
  2. die Fertiger haben CNC-Maschinen, da kann man ALLES
    herstellen.

So einen habe ich auch :wink: Aber ich muss ehrlich sagen, dass mich meine Lieferanten echt zum Teil überrraschen, dass die Teile herstellen können, wo ich geschworen hätte, dass das gar nicht geht…

*wink*

Petzi