Ein Bekannter von mir arbeitet seit ein paar Monaten bei einer Zeitarbeitsfirma und ich bin Entsetzt, was da so mit den Mitarbeitern abgezogen wird. Die erste Zeit war Ok und jetzt wollen Sie es wissen. Bis letzten Freitag bei einer Maler Firma. Auf dem Nach Hause Weg SMS von Der Zeitarbeitsfirma, ab Montag neuer Job. Montag Nachmittag neue SMS, neuer Job für Dienstag, Beginn 11.00 Uhr. Arbeiten bis 22.00 Uhr. Neue SMS am Mittwoch 7.00 Uhr neuer Job.
Muss man sich das bieten lassen?
Ist man als Zeitarbeiter wirklich ein Sklave?
Hat man auch Rechte?
Hallo,
gefallen lassen muss man sich das nicht, allerdings steht in seinem AV, dass ihn die Zeitarbeitsfirma beliebig einsetzen kann. Das bedeutet, dass sie zunächst einmal das Recht dazu haben, so zu ‚verfahren‘.
Wie lange gehört er denn dem Zeitarbeitsunternehmen an? Sind es länger als 6 Monate, so hat er eine Kündigungsfrist von 14 Tagen, ansonsten ist es eine Woche.
An seiner Stelle würde ich mich mal bei einem Unternehmen umhören, da seine Qualitäten vorweisen, um dann zu kündigen bzw. sich am Besten kündigen zu lassen mit sofortiger Freistellung.
Klar hat man auch Rechte, nur leider sind die Verträge so aufgesetzt und abgesichert, dass es schwer ist, dagegen anzugehen.
Wichtig: zwischen den Schichten müssen mindestens 10 Stunden Ruhephase liegen. Wenn er also Dienstag bis 22h arbeiten musste, kann er nicht mittwochs um 7h bei einer anderen Firma anfangen. Das Problem ist, solche Unternehmen feilschen um jeden Cent. Bedeutet: können sie dem einen Kunden € 0,10 mehr abknöpfen, wird in der Regel zugesagt, der Mitarbeiter also benutzt, damit die Fa entsprechend mehr Geld bekommt.
Also: 1. andere Firma kontaktieren, 2. sich ruhig mit der jetzigen Firma auseinander setzen um zu erfahren, was es mit diesen Aktionen auf sich hat, 3. sich nicht mürbe machen lassen, denn auch wenn man wenig Rechte hat, so bedeutet jeder Mitarbeiter bares Geld - und das lassen sich diese Unternehmen nur selten nehmen.
LG
Natürlich ist man als Zeitarbeiter kein Sklave, denn Sklaven wurden für Ihre Arbeit nicht bezahlt. Man sollte sich Verträge genau durchlesen bevor man sie unterschreibt. Denn dort wird zu 100% geregelt sein das man auch in unterschiedliche Einsätze entsandt werden kann. Dies ist ja eigentlich auch der ursprüngliche Sinn der Zeitarbeit, nämlich kurzfristige Auftragsspitzen oder Mitarbeiterausfälle zu überbrücken.
Was allerdings zu beachten wäre sind die gesetzlichen Ruhezeiten.
Und natürlich hat man Rechte, allerdings auch Pflichten die i.d.R. im Arbeitsvertrag geregelt sind.
Natürlich hat ein Zeitarbeiter Rechte!
Im Arbeitszeitgesetz ist z.B. festgehalten, die Ruhezeiten zwischen den einzelnen Einsätzen müssen mindestens 11 Stunden betragen. Wer um 22 Uhr Feierabend hat, darf am nächsten morgen erst ab 9 Uhr mit der Arbeit beginnen. Die Arbeitszeit pro Tag darf maximal 10 Stunden sein (ohne Pausen).
Die wechselnde Einsätze muß Dein Bekannter sich bieten lassen, auch so kurzfristig. Ich würde aber das Positive sehen, man kommt viel rum, hört viel, lernt neue Betriebe und Jobs kennen und sammelt eine Menge Informationen. Wenn man sich mal bewirbt kann man nachweisen dass man flexibel und lernfähig ist und über eine hohe Sozialkompetenz verfügt indem man sich wechselnden Situationen immer wieder erfolgreich anpaßt. Schaden tut das nicht, man weiß nie, wofür das gut ist und wo man mal hängen bleibt.
Übrigens kann Dein Bekannter den Weg vom Sitz der Zeitarbeitsfirma zum Einsatzort hin UND zurück von der Steuer absetzen. (Wird zurzeit geprüft). Wenn er einen langen Weg zur Arbeit hat, kann er sich die Auslagen (Kilometergeld und Verpflegungspauschale) von der Zeitarbeitsfirma erstatten lassen gemäß § 670 BGB.
Fazit: Ein Zeitarbeiter hat Rechte, muß sie aber kennen und durchsetzen! Es ist wichtig, dass wir Zeitarbeiter uns organisieren, uns gegenseitig unterstützen und für unsere Rechte eintreten. Hier eine Adresse in der man auf viele Fragen eine Antwort bekommt: http://www.igmetall-zoom.de/Forum/
Hallo Silva59,
Ich kann nicht ganz folgen.
Vermutlich habe ich nciht alles kapiert.
Ein WEchsel der Baustelle ist an sich normal. Das passiert ihm auch bei jeder Malerfirma so, dass er zu verschiedenen Baustellen muss.
Und dass er per SMS informiert wird, ist auch mittlerweile üblich geworden.
Den Rest kann ich mir nur ausdenken, das fragen Sie zu wenig? Schichtarbeit? Das ist möglicherweise andere Arbeit, das ist aber vermutlich im Arbeitsvertrag geregelt. Wenn der Malermeister keine Arbeit als Maler hat, dann darf er den Mitarbeiter auch mal zum Aufräumen der Werkstatt oder als Bote oder ähnlich einsetzen. Aus meiner Sicht liegt da noch kein Fehler vor. Betonung auf „noch“.
Bei weitern Zweifeln bitte an die KUSS wenden. Bitte mal googeln, das ist eine Einrichtung des größten Verbandes in der Zeitarbeit, dem iGZ e. V. eine neutrale unabhängige STelle, die sich um solche Fragen kümmert.
Viel Erfolg
Hallo Silva59,
ich fange von hinten an: Hat man auch Rechte?
Ja: Diese stehen im Arbeits- bzw. Tarfivertrag und im Merkblatt für Arbeitnehmer
Ist man als Zeitarbeiter wirklich ein Sklave?
Solange keine gerechte Gesellschaftsform gefunden wird, ist man immer ein Sklave (ob im Kapitalismus oder Kommunismus, als Zeitarbeiter oder Ingenieur).
Muss man sich das bieten lassen?
Also: Am Freitag eine neue Einsatzstelle für Montag anzeigen ist m. E. OK, Montag Nachmittag bis Dienstag 11 Uhr Arbeitsbeginn ist zwar schnell/flexibel aber m. E. auch machbar.
Was nicht geht, ist 22:00 Uhr Schluß und um 7:00 Uhr neuer Job (war da nur SMS oder auch Arbeitsbeginn?).
Hier gilt u. U. eine Aussetzzeit nach dem Arbeitszeitgesetzt. Auch müßte im Arbeitsvertrag etwas drin stehen zum Ankündigen eines neuen Einsatzes.
Aber die Branche ist schnell und sie muß es auch sein, sonst bleiben die Aufträge aus. Damit geht dann auch der Arbeitsplatz verloren.
Ich würde daher mit dem Disponenten sprechen und fragen, ob es nicht ginge, die Einsätze ein wenig früher anzuzeigen, damit man sich darauf einstellen kann.
Gruß
Harry
Hallo,
das ist dann leider der Fall, wenn die Firma keine langfristigen Einsätze hat.
Er muss dies nicht machen, allerdings muss er dann idr zum Ausgleich Stunden aus dem Arbeitszeitkonto nehmen. Aber wenn er Maler ist, werden diese Einsätze sicherlich nur ne Überbrückung sein.
Das hat nichts mit Sklave zu tun. Zeitarbeiter und Zeitarbeitsfirmen reagieren flexibel auf Personalspitzen. Nicht immer sind die Mitarbeiter in längeren Einsätzen (gleicher Kundenbetrieb).
Die Rechte können Sie, sofern der Arbeitgeber Tarifgebunden ist im Tarifvertrag nachlesen.
Hallo Silva,
bitte stelle eine Frage, dieses Forum heißt „wer-weiß-was“ und nicht „worüber-reg-ich-mich-auf“.
Viele Grüße,
Paula