Zeitenfolge

Hallo zusammen,
hier sehe ich etwas, was mich stutzig macht und nämlich der Gebrauch von Präteritum und Perfekt nebeneinander.
„wurde auf die Probe gestellt“ - „hat die Proben bestanden“.

Wie kommt das? Versteht sich der Text nicht als eine Erzählung? Soll nicht das Präteritum alleine gebraucht werden?

Tach inaz,

wenn Du den gesamten Kontext oder wenigstens den ganzen Satz geschrieben hättest, wäre die Antwort leichter.

Aber prima vista meine ich, dass das richtig ist: ‚wurde auf die Probe gestellt‘ beschreibt einen Vorgang, ‚hat die Proben bestanden‘ ein abgeschlossenes Ergebnis.
Ich kann daran nichts Falsches entdecken.

Gruß - Rolf

Rolf, ich habe gehofft, durch den Link ist der Text leicht zu entdecken… Ich versuche ihn rauszukopieren. Da ist er:

„Auf die Probe stellen
Kinder stellen Eltern auf die Probe
Schüler stellen ihre Lehrer auf die Probe
Eine Krankheit stellt Menschen auf die Probe
Abraham wurde von Gott auf die Probe gestellt
Jesus wurde in der Wüste vom Satan auf die Probe gestellt
Jesus wurde am Kreuz auf die Probe gestellt
Jesus hat die Proben bestanden
Auf die Probe stellen
Stelle ich Gott auf die Probe?
Fühle ich mich von Gott auf die Probe gestellt?
Gott, stelle mich nicht auf die Probe
führe mich nicht in Versuchung
und führe mich in der Versuchung.
(Franz Troyer)“

Danke Inaz, aber das ändert nichts an dem, was ich geschrieben habe.

Gruß - Rolf

Rolf,
ist es nicht für die literarische Werke zwingend, dass das Präteritum und der Plusquamperfekt gebraucht werden? Perfekt ist ja für die mündliche Rede „gedacht“… Oder für die Aussagen der Figuren in einem Roman.

Hallo inaz

ich will mich da nicht gross einmischen, aber dazu:

ist es nicht für die literarische Werke zwingend, dass das Präteritum und der Plusquamperfekt gebraucht werden?

möchte ich doch sagen, dass für literarische Werke gar nichts zwingend ist – wenn der Autor eine bestimmte Wirkung erreichen will. So sind z.B. auch unerwartete Wechsel zwischen Präteritum und Präsens gang und gäbe, wenn man ein Element der Handlung hervorheben, sozusagen präsenter machen will.

Auch umgangssprachliche Elemente kommen als Stilmittel in jeder Hochliteratur vor.

Zugegebenermassen beherrscht das nicht jeder Autor in gleicher Weise…

Lieben Gruss
dodeka

Hallo dodeka, ich würde mich nicht wundern, wenn es zwischen dem Präsens und dem Präteritum gewechselt wird, Perfekt+Präteritum irritiert mich… Ist es also legitim, dieser Wechsel?

Hallo inaz

Hallo dodeka, ich würde mich nicht wundern, wenn zwischen dem Präsens und dem Präteritum gewechselt wird, Perfekt+Präteritum irritiert mich… Ist er also legitim, dieser Wechsel?

Mal abgesehen davon, dass ich Texten dieser Art im allgemeinen und auch speziell diesem Text stilistisch nicht allzuviel abgewinnen kann, finde ich den Tempuswechsel auf jeden Fall in Ordnung.

Stünde da

Jesus wurde in der Wüste vom Satan auf die Probe gestellt
Jesus wurde am Kreuz auf die Probe gestellt
Jesus bestand die Proben

würde ich vielleicht eher eine Fortsetzung der Handlung erwarten. Das Ganze wäre auf jeden Fall statischer, braver, fast bieder. Durch das Perfekt bekommt der Satz etwas mehr Dynamik und Aktualität.

Lieben Gruss
dodeka

dodeka, ich danke!