Was passiert bei zeitgleichen Transaktionen auf einem Konto?
Wenn ich zeitgleich z.B. Geld einzahle und eine Gutschrift auf meinem Konto stattfindet, wie wird dann sichergestellt, dass beide Transaktionen nicht einfach den alten Kontostand als Basis verwenden? Dann würde der Wert einer Transaktion ja verloren gehen (nämlich der, der zuerst wieder mit Verrechnung des alten Kontostands als neuer Kontostand geschrieben werden würde, von dem, der danach mit Verrechnung des alten Kontostands geschrieben wird)
Z.B. 1000 € am Start, gleichzeitige Einzahlung von 50 und von 100 €.
Die 50€ werden zuerst (z.B. wegen etwas schnellerer Datenübertragung) zuerst zum neuen Kontostand 1050€ verrechnet, dann aber durch die langsamere Transaktion mit dem neuen Kontostand 1100 überschrieben. Eigentlich müssten es ja 1150€ sein, es wären so also 50 € verloren gegangen.
Gibt es entsprechende Schutzschaltungen? Sperre des Kontos für einen kurzen Zeitraum? Aber wie wird bei genau gleichzeitiger Anfrage entschieden, wer zuerst die Transaktion vornimmt?
Z.B. 1000 € am Start, gleichzeitige Einzahlung von 50 und von
100 €.
Die 50€ werden zuerst (z.B. wegen etwas schnellerer
Datenübertragung) zuerst zum neuen Kontostand 1050€
verrechnet, dann aber durch die langsamere Transaktion mit dem
neuen Kontostand 1100 überschrieben.
Da wird gar nichts überschrieben. Relevant sind die Buchungen und nicht die Kontostände.
Gruß
Christian
Wie läuft das Ganze aber technisch bei genau zeitgleichen Buchungen/Transaktionen ab?
Hi Ivolution,
Wie läuft das Ganze aber technisch bei
genau zeitgleichen Buchungen/Transaktionen
ab?
auf den von dir genutzten Banksystemen (d.h. auf solchen, auf denen dein Konto verwaltet wird) sind idR keine zeitgleichen Benutzer-Transaktionen möglich, d.h. die Transaktionen werden gequeued und dann sequentiell verarbeitet.
Gruss
norsemanna
Darum steht in den AGB jeder Bank „Bei mehr als einer Transaktion pro Tag ist ein Datenverlust möglich“
Wenn ich eine CD ins Laufwerk stecke, schalte ich vorsichtshalber den Monitor ab…
Aus dem Blickwinkel der Informatik
Hallo,
mal ein paar allgemeine Hinweise zum Weiterlesen von mir, unabhängig davon, welche Lösung in Banksystemen tatsächlich gewählt wird.
wie wird dann sichergestellt, dass
beide Transaktionen nicht einfach den alten Kontostand als
Basis verwenden? Dann würde der Wert einer Transaktion ja
verloren gehen
Genau; dieses Phänomen bezeichnet der Informatiker als „Lost Update“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Verlorene_Updates). Das kann immer dann auftreten, wenn zwei verschiedene Transaktionen (der Begriff ist eine Verallgemeinerung deiner Kontobuchungstransaktionen: http://de.wikipedia.org/wiki/Transaktion_%28Informat…) gleichzeitig bzw. verschränkt auf dieselben Daten zugreifen.
Um Lost Updates zu verhindern, setzt man Synchronisationsverfahren ein, zum Beispiel Sperren (http://de.wikipedia.org/wiki/Sperrverfahren) oder Mehrversionenverfahren (http://en.wikipedia.org/wiki/Multiversion_concurrenc…).
Viele Grüße,
Andreas
Wie läuft das Ganze aber technisch bei
genau zeitgleichen Buchungen/Transaktionen
ab?
Buchungen sind keine Autos, von denen immer nur eins auf jeder Spur fahren kann, weil es sonst kracht. Wenn es Dir um die programmiertechnischen Details geht, solltest Du in den Programmierbrettern nachfragen. Rein praktisch läuft das so ab, daß Buchungen nicht von der EZB auf das Kundenkonto zeitgleich durchlaufen, sondern gesammelt und dann im Rahmen von mehreren täglichen Buchungsläufen auf die Kundenkonten gebucht werden.
Gruß
Christian
Vielen Dank für die Antworten!
Vor allem die "Re3…"s haben mir mit einfachen Erklärungen und der „… Blickwinkel der Informatik …“ die technische Seite sehr anschaulich erklärt, die vielen Links im letzten Beitrag haben auch sehr weitergeholfen.
Die ganze Anfrage war ein Test von „wer-weiss-was.de“ im Rahmen eines "Suchmaschinen"tests im Studium. Das Thema der Anfrage hatten wir bereits im Fach „SQL und Relationenmodell“ behandelt, hat sich aber als relativ komplexe Suchanfrage gut geeignet.
Hallo,
Die ganze Anfrage war ein Test von „wer-weiss-was.de“ im
Rahmen eines "Suchmaschinen"tests im Studium.
das erklärt einiges. Aber: wir sind keine Suchmaschine, sondern Menschen, die Fragen beantworten.
Gruß
Christian
Dementsprechend verwundert war ich auch beim erstmaligen Aufrufen der Seite und beim ersten Einholen von Informationen. Beim Thema „Suchmaschinen“ habe ich auch zuerst an die klassischen wie Goggle, Altavista, etc. gedacht.
Da sich mein Studiengang Informationswissneschaften (an der Hochschule Darmstadt) aber auch „Wissen“ als Themensgebiet hat, hat es wieder gepasst.
Ich hoffe, dass sich niemand ausgenutzt fühlt. Meine Anfrage war halt mit etwas anderer Intention gestellt als üblicherweise.