Zeitrechnung und Jesus Christus Geburt?

Hallo,
ich habe eine Frage zu unserer Zeitrechnung (Gregorianischer Kalender) und die damit in Verbindung stehende Geburt von Jesus Christus.
Soweit ich weiß bezieht sicher unsere aktuelle Zeitrechnung (zur Zeit das Jahr 2007) auf die Geburt von Jesus Christus.
Wenn mit der Geburt Jesus Christus unsere Zeitrechnung beginnt, müsste doch der 1.1. 0000 Heiligabend oder Weihnachten sein.
Warum feiern wir dann die Geburt Jesus Christus am 24. 12. im Dezember und nicht am 1.1.?
Ich habe schon in sämtlichen Enzyklopädien nachgeschlagen, aber keine Antwort gefunden. Es wäre nett von euch, wenn ich auf diesem Wege über Euch eine Antwort finden würde.

Liebe grüße Sascha Sommer

Na ja, sooo genau darfst du das mit Chrisi Geburt nicht nehmen. Es ist ja nicht mal bekannt, wann genau er geboren wurde, vermutlich aber ein paar Jahre vor (oder nach?) dem Jahr 1. Übrigens: Ein Jahr 0 gibt es sowieso nicht.

Levay

Hallo Sascha,

Soweit ich weiß bezieht sicher unsere aktuelle Zeitrechnung
(zur Zeit das Jahr 2007) auf die Geburt von Jesus Christus.
Wenn mit der Geburt Jesus Christus unsere Zeitrechnung
beginnt, müsste doch der 1.1. 0000 Heiligabend oder
Weihnachten sein.
Warum feiern wir dann die Geburt Jesus Christus am 24. 12. im
Dezember und nicht am 1.1.?

Die 2007 Jahre sind ja auch nicht gesichert :wink:

Grundsätzlich war es eine Reform und kein neu gestalteter Kalender. Einiges an unseren Kalender stammt noch von den alten Römern:
Sept ember war mal der 7. Monat
Okt ober = 8. Monat
Nov ember = 9. Monat
Dez ember = 10. Monat

Da ist also einiges durcheinander gekommen.

Zudem hat die Kirche „heidnische Feiertage“ in entsprechende kirchliche umgemodelt (Weil es wohl einfacher war).

Ostern war vorher ein Frühlings und Fruchtbarkeitfest, daher stammen noch die Eier an Ostern.

Heiligabend müsste eigentlich am 21.12. gefeiert werden, weil gefeiert wurde das die längste Nacht dann durch ist. Von diesem Fest stammen die Kerzen und der Tannenbaum. Vielleicht war ja geplant den Termin über Jahrzehnte auf den 1.1. zu verlegen…

Grundsätzlich wäre es aus Sicht der Himmelsmechanik sinnvoll gewesen den 1.1. auf den heutigen 21.12. zu verlegen, da dies ja eigentlich ein markanter Punkt ist.

Ist wohl schon damals schon so gelaufen wie die letzte deutsche Rechtschreibreform…

MfG Peter(TOO)

HAllo,

nun eigentlich ist unser Kalender ja viel älter. In Rußland galt bis 1917 ja noch der julianische Kalender - das war der mit den 10 Tagen Zeitverschiebung. Und dieser geht auf Julius Caesar und dessen Kalenderreform im alten Rom zurück. Die Monatsnamen erinnern noch daran: März nach dem Kriegsgott Mars, Juli - Julius, August - Auigustus. Und in September bis Dezember sind die Ziffern 7 bis 10 enthalten - denn das waren die 7. bis 10. Monate des Jahres - im alten Ro, gebann das Jahr am 1. März. Deshalb hat auch der februar den Schalttag - der lag damit ursprünglich am Jahresende, was ja irgendwie logisch ist.
Nun hat die Kirche diesen Kalender ja nicht total umgeworfen. Schließlich lebte man danach im römischen Imperium. Man konnta zwar problemlos den Jahresanfang verlegen auf Januar, aber nicht so ohne Weiteres das ganze Ding noch um ne Woche verschieben.
Und eins noch: Man kannte im alten Rom keine Wochen. Leider. Ansonsten hätte Caesar sicher eine Methode gefunden, die Wochen fest im Jahr zu verankern, notfalls mit Schalttagen am Ende oder so.
Aber das Ding mit den 7 TAgen und dem 7. Tag als Ruhetag ist ja auch christlich und deshalb eiern nun die Wochen durchs JAhr ohne feste Fixierung.

Gernot Geyer

Hi Peter

Heiligabend müsste eigentlich am 21.12. gefeiert werden, weil
gefeiert wurde das die längste Nacht dann durch ist. Von
diesem Fest stammen die Kerzen und der Tannenbaum. Vielleicht
war ja geplant den Termin über Jahrzehnte auf den 1.1. zu
verlegen…

Also das kenne ich etwas anders. Soweit ich weiß, war der 25. Dezember ein großes Fest in Rom. Erst der Feiertag des Sol Invictus, dann von Mithras der mit ihm gleichgesetzt wurde. Und später legte man, wegen dieser festlichen Gründe, Jesu Geburt dort fest. Der 25. Dezember ist ja eigentlich Weihnachten und der 24. wird nur in wenigen Ländern gefeiert… also außer den Deutschsprachigen wär mir keins bekannt.
Der Tannenbaum hat da zwei Gründe.

  1. Auch er war ein Baum für Mithras (Mithras war der größte Konkurrent des Christentums…)
  2. Zum Neujahrstag wurden sie auch geschmückt.

Verbreitung über die ganze Welt fand der Tannenbaum mWn aber erst im 19. Jahrhundert.

lg
Kate

Hallo,
die sog. christliche Zeitrechnung entstand ja erst relativ spät. Es handelt sich dabei einfach um die Setzung eines ‚Nullpunktes‘ mit dem Jahr der Geburt Jesu - dabei blieb der julianische Kalender mit seinen Daten für Jahresbeginn usw. unverändert. Als das Datum von Christi Geburt erstmals durch Dionysius Exiguus berechnet (besser gesagt: aus den Quellen erschlossen) wurde, schrieb man das Jahr 241 der (damals üblichen) diokletianischen Ära. Exiguus ermittelte (quasi als ‚Abfallprodukt‘ bei der Erstellung von Ostertafeln) das Geburtsjahr Jesu mit 284 Jahre vor Jahr 1 der diokletianischen Ära - und versah seine Ostertafeln außer mit der üblichen Datierung zusätzlich mit einer Jahresangabe „ab incarnatione Domini“ (seit Geburt des Herrn). 241 diokletianischer Ära entsprach also 525 anni ab incarnatione Domini.

Weiterreichende Folgen hatte dies zunächst nicht - weitere Verbreitung fand diese Art der Datierung erst im Reich Karls des Großen. Beda Venerabilis (673-735) war der erste, der die Christliche Ära in seinen Schriften benutzte. Allgemein üblich im ‚christlichen Abendland‘ (dem katholischen) wurde sie erst um das Jahr 1000.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,
ich habe eine Frage zu unserer Zeitrechnung (Gregorianischer
Kalender) und die damit in Verbindung stehende Geburt von
Jesus Christus…

Danke für alle interessanten und nachdenklichen Antworten auf meine Frage. Nun habe ich ja ne Menge Infos zum vergleichen und nachschauen
bezüglich dieses Themas.

mfg sascha s

Hallo Sascha,
Du bekamst einige Antworten auf deine Frage, warumm denn nicht der 1.1.0000 der Geburtstag Jesu ist, sondern der 25.Dezember ( 24. Dezember)
Ich möchte die Antworten, die Du bekamst noch ein wenig ergänzen und modifizieren.
Die ersten Christen feierten die Auferstehung Jesu. Aber die Christen in Rom und überhaupt im ganzen Gebiet, in dem das Chrsitentum verbreitet war, erlebten äußerst wirksame und populäre heidnische Feste, die beim Volk beliebt waren. Um überhaupt konkurrenzfähig zu sein, wenn man das so nennen darf, sind die Chrstien hingegangen, und haben heidnische Feste chrstlich umgedeutet und umfunktioniert. Einzelne Beispiele würden den Rahmen dafür hier sprengen. Aber das Paradebeipiel war und ist bis heute noch Weihnachten. Die Römer feirten am 25. Dezember die Geburt des Lichtgottes Mithras mit Zirkusvorstellung und vielem mehr. Da sagten die Christen „Unser Lichtgott ist Jesus Chritus“ wir feiern seinen Gbeurtstag eben an dem gleichen Tag. Auf dem Konzil von Nizäa 325 wurde der Termin offiziell bestätigt. Damit begann auch das Übel, dass Weihnachten nach und nach mehr Gewicht bekam als die Auferstehung.(Aus einem heidnischen Fest hat man ein christliches gemacht, und aus diesem christlichen Fest ist leider wieder überweigend ein heidnisches Fest geworden)
Aber nicht das Datum ist Schuld, sondern dass man überhaupt ein heidnisches Fest christianiert hat.

Gruß Heiner Kapp

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Der Gedanke, die Jahre von Christi Geburt an zu zählen, kam erst im 6. Jhdt. auf und der schon genannte Dionysius Exiguus verrechnete sich etwas. Das richtige Geburtsjahr Jesu dürfte wohl zwischen 7 und 4 Jahren vor Beginn unserer Zeitrechnung liegen.

Zum Jahresbeginn habe ich folgende Informationen (aus: Hermann Grotefend, Taschenbuch der Zeitrechnung 13. Auflage 1991): Der 25. Dezember als Jahresbeginn war im Mittelalter weit verbreitet, allerdings weder zentralisiert noch bindend. Jedes Fürstentum kochte da sein eigenes Süppchen und wanderte auch oft zwischen Daten hin und her. Der 1. Jan. war einer von mehreren Möglichkeiten, wurde in den meisten europäischen Ländern aber erst vom 16.-18. Jhdt. an fest gebräuchlich.

lg

Kim

Mithras-Kult
Hallo,

es ist einfacher als du denkst: Weil die Tage zwischen dem 20. und 25.12. wieder länger werden. Es ist die Auferstehung oder das Erwachen der Sonne. Dies hängt auch mit der Auferstehung des sogenannten „Jesus“ zusammen. Er ist die vermenschlichte Sonne, die nach 3 Tagen aufersteht. Diese 3 Tage sind in etwa gleich lang, dann werden die Tage wieder länger.

LG
El_Hamiha

es ist einfacher als du denkst: Weil die Tage zwischen dem 20.
und 25.12. wieder länger werden. Es ist die Auferstehung oder
das Erwachen der Sonne. Dies hängt auch mit der Auferstehung
des sogenannten „Jesus“ zusammen. Er ist die vermenschlichte
Sonne, die nach 3 Tagen aufersteht. Diese 3 Tage sind in etwa
gleich lang, dann werden die Tage wieder länger.

Tach El Hamiha,

was das Ganze mit dem Mithras-Kult zu tun haben soll, hast Du uns aber noch nicht erklärt!
Die Tage werden auch für die Anhänger aller anderen Kulte, sogar für die Anhänger des Juden- und des Christentums (die ich ausdrücklich nicht mit den Anhängern anderer Kulte gleichsetze) länger.

Dies hängt auch mit der Auferstehung des sogenannten „Jesus“ :zusammen. Er ist die vermenschlichte Sonne, die nach 3 Tagen :aufersteht.

Das ist die abenteuerlichste Interpretation, die ich seit langem gehört habe. Ich weiß, es gibt solche Vorstellungen schon seit Jahrhunderten, ich hatte aber immer vermutet, sie seien auf dem Rückzug.
Erstens war Jesus kein „sogenannter“ Jesus, sondern er war Jesus von Nazareth.
Zweitens ist er nicht die vermenschlichte Sonne; die drei Tage bis zu seiner Auferstehung haben auch nichts mit der von Dir vermuteten Tageslänge zu tun, sondern sind die Aufnahme eines Wortes des Propheten Hosea.

Gruß - Rolf

Hallo,

für den Mithras-Kult empfehle ich fürs erste Wikipedia.

was das Ganze mit dem Mithras-Kult zu tun haben soll, hast Du
uns aber noch nicht erklärt!
Die Tage werden auch für die Anhänger aller anderen Kulte,
sogar für die Anhänger des Juden- und des Christentums (die
ich ausdrücklich nicht mit den Anhängern anderer Kulte
gleichsetze) länger.

Die Eingangsfrage bezog sich auf Jesus und nicht auf andere Kulte.

Dies hängt auch mit der Auferstehung des sogenannten „Jesus“ :zusammen. Er ist die vermenschlichte Sonne, die nach 3 Tagen :aufersteht.

Das ist die abenteuerlichste Interpretation, die ich seit
langem gehört habe. Ich weiß, es gibt solche Vorstellungen
schon seit Jahrhunderten, ich hatte aber immer vermutet, sie
seien auf dem Rückzug.

Auf dem Rückzug? davon weiss ich nichts, macht mir nicht den Eindrcuk, eher erkenne ich, daß diese Märchen der Bibel langsam aufgelöst werden, Gott sei Dank!

Erstens war Jesus kein „sogenannter“ Jesus, sondern er war
Jesus von Nazareth.

Na und? Seine Existenz ist höchst zweifelhaft, aber das ist ein anderes Thema.

Zweitens ist er nicht die vermenschlichte Sonne; die drei Tage
bis zu seiner Auferstehung haben auch nichts mit der von Dir
vermuteten Tageslänge zu tun, sondern sind die Aufnahme eines
Wortes des Propheten Hosea.

Wenn du schon Hosea zitierst, dann kannst du auch die Bibelstelle anführen, sonst haben wir keine Diskussionsgrundlage. Ich hole das nach:

Übersetzung: Schlachter 2000

Hos 6,2 Nach zwei Tagen wird er uns lebendig machen, am dritten Tag wird er uns aufrichten, daß wir vor ihm leben.

Nun, wenn ich hier lese, daß er UNS lebendig macht, so kann er sich doch unmöglich selbst meinen. Was hat die Auferstehung eines fiktiven Menschen Namens Jesus mit dieser Bibelstelle zu tun? Da hätte ich gerne eine Antwort von dir…

LG
El_Hamiha

Gruß - Rolf