Zeitreisen rein theoretisch möglich ?

Also mal ganz simpel: Wie kann es
THEORETISCH gehen in der Zeit zu „reisen“
? Muss ich mich so schnell beschleunigen
um dann an der selben Stelle meinen
„Abflug“ zu sehen und wie könnte ich
weiter zurück ?

„Einfach nur beschleunigen“ scheint durch die Gesetze der Relativit"atstheorie nicht zum gew"unschten Erfolg zu f"uhren.

Was Du zum Zeitreisen brauchst, ist eine geschlossene Schleife in der Zeit. Manche Theoretiker haben solche Sachen untersucht. Soviel ich wei"s, sind theoretisch solche Konstruktionen m"oglich, ob praktisch realisierbar (oder innerhalb zuk"unftig entdeckter Gesetze "uberhaupt noch m"oglich) steht in den Sternen.

Z.B. schreibt Kip Thorne in seinem Buch, dass Wurml"ocher (eine L"osung der Einsteinschen Feldgleichungen) m"oglicherweise eine Zeitmaschine darstellen k"onnen. Hawking meinte dazu, dass sich solch eine Maschine sofort im Zeitpunkt ihres Entstehens selbst vernichten m"u"ste. Thorne meint, er sei mit seinen Konstruktionen zu einem anderen Schlu"s gekommen.

Ein anderes Beispiel f"ur Zeitmaschinen kann mittels eines kosmischen Strings realisiert werden.

Alles in allem sind also Zeitmaschinen im Moment wohl theoretisch, rein den geltenden physikalischen Gesetzen folgend , denkbar. Jedoch str"auben sich auch die beteiligten Leute dagegen: Was w"urde mit dem Kausalit"atsprinzip (Ursache vor Wirkung) passieren. Hawking meint, es wird wohl ein Naturprinzip geben, das die Existenz von Zeitmaschinen verbietet. Damit w"are man aus dem Schneider… Siehe auch das Zitat Hawkings weiter unten.

Ein (sehr spektakul"arer) Ausweg ist die Vielewelten-Theorie. Darin gibt es unendlich viele parallel existierende Welten. F"ur alle m"oglichen Entscheidungen eine andere Welt (vielleicht kennst Du die Serie ‚Sliders‘ - in der Art etwa).

S"attigt (oder jetzt vielleicht sittigt) das Deinen Wissensdurst?

Ciao,
MTH

Der beste Beweis für die Unmöglichkeit
von Zeit-Reisen ist doch, daß noch keine
Horden von Touristen aus der Zukunft
eingefallen sind"
Stephen Hawking

Hawkings Behauptung setzt doch zumindest
voraus, dass die Menschen die noetige Er-
leuchtung fanden, ihre Welt zu erhalten,
statt sie zu ruinieren… :wink:

MEB

Nachdem ich da einen ziemlichen Streit
ausgelöst habe: Lest Euch ein bißchen in
die spezielle Relativitättheorie ein:

Wie kam man drauf?
Im vorigen Jahrhundert wunderte man sich,
daß die Erde vom Licht immer mit
Lichtgeschwindigkeit getroffen wird. Wie
soll das gehen, wenn die Erde mit etwa
130000 km/h um die Sonne unterwegs ist?
Einstein hat daraus die spezielle
Relativitätstheorie entwickelt.

  1. Nichts was Masse hat kann man auf
    Lichtgeschwindigkeit beschleunigen.
    Zwar hat man im Raumschiff den Eindruck,
    daß man immer weiter beschleunigt, aber
    Licht trifft einem von vorne und hinten
    mit 300000 km/s

Meine Meinung dazu: Licht hat (der Einfachheit halber) IMMER die Geschwindigkeit von 300.000 km/h. Egal ob es auf einem zukommt oder wegfliegt. Es hat einfach diese Geschwindigkeit. Diese Geschwindigkeit ändert sich nicht, nur weil wir schneller gehen.

  1. Für einen Beobachter von außen
    erreicht das Raumschiff nie
    Lichtgeschwindigkeit.

Der Subjektive Eindruck hat damit nichts zu tun, und so zu denken ist nur was für Träumer. Tut mir leid, daß ich hier wieder den Vergleich mit Schall mache, aber davon wird hier ja gesprochen: „Für einen Beobachter von außen erreicht das Raumschiff nie Lichtgeschwindigkeit“. Das bedeutet aber nicht, daß es dies nicht doch tut, und seine eigenen Lichtpartikel einholen kann und somit doch schneller als das Licht fliegt. Es bedeutet nur, daß wir es nicht sehen können, genau so wie ein Blinder nicht erfahren kann, das ein Überschallflugzeug mit Überschall fliegt, weil er ja nur den Schall hört, welches ja nicht schneller als der Schall fliegen kann.

Grüße,

Noel

Hallo Falk!

Das Experiment kenne ich nicht. Wuerde mich aber interessieren. Hast Du dazu mehr Infos?

Ciao
Gernot

Trotzdem kapiere ich das nicht ganz: Ohne
Zeitverlust an der selben Stelle ist doch
schon mal mit - verzeiht den
Laienausdruck - " Miniatomen " gelungen.
Die wurden in einem Teilchenbeschleuniger
„abgeschossen“ und waren schon am Ziel
obwohl die eigentlich noch nicht
losgeflogen sind ?!?

Heute so energisch, Herr Kollege?!

Naja, ich kann’s verstehen. :wink:

Ciao
Gernot

Also Leute, lest die Aussagen von Noel
nicht ohne eine geh"orige Portion
Skepsis!!!

Hallo Falk,

Ich bin da noch zu
sehr Laie um euch überhaupt zu folgen …

mach Dir nix draus. Noel ist auch Laie.
Mischa is’ tatsaechlich „vom Fach“ und H.Weiner scheint sich zumindest brauchbares Fachwissen angelesen zu haben.
(Stiftung Meinungstest)

Ciao
Gernot

Hallo, Leute;
Diese Diskussion scheint ja geradezu zu eskalieren:smile:
Als in Physik und auch in der ScienceFiction sehr Interessierter kenne ich das Buch von Kip Thorne auch und ich kann es wirklich nur empfehlen. Das Kapitel über Wurmlöcher würde wohl am besten zu Zeitreisen passen(obwohl man die anderen schon auch lesen sollte …)
Ich möchte hier gerne eine kleine, feine populärwissenschaftliche Zusammenfassung abgeben:
Was ich mir gemerkt habe ist folgendes:
Um ein Wurmloch durch den Hyperraum zu erzeugen ist eine enorme Schwerkraftquelle nötig(vorzugsweise ein Schwarzes Loch). Das frisch hergestellte Wurmloch aber auch stabil zu erhalten erfordert schon ein paar wissenschaftliche Tricks mehr: mittels exotischer Materie, die wünschenswerterweise negative Masse haben sollte, könnte man die Tunnelwände des Wurmlochs auseinanderdrücken(negative Masse würde nicht durch Gravitation wirken, sondern gegenteilig, also abstoßend) und so das Wurmloch offenhalten. Während nun eine Öffnung(1) in Ruhe verharrt wird die andere(2) auf annähernde Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Nach der Relativitätstheorie vergeht die Zeit dabei an Wurmlochöffnung2 langsamer als an Öffnung1. So gesehen befindet sich Öffnung2 gegenüber Öffnung1 in der Vergangenheit! Je nachdem wielange die Wurmlochöffnung2 dahinfliegt, desto weiter kann man in der Zeit reisen. Angenommen ich stoppe nun Öffnung2 neben Öffnung1 und Öffnung2 sei gegenüber Öffnung1 um 5 Wochen im Rückstand.
Dann komme ich immer wenn ich in Öffnung2 hüpfe 5 Wochen in die Vergangenheit, gerechnet vom Augenblick an, an dem ich hineinspringe. Um 5 Wochen in die Zukunft zu gelangen springe ich in Öffnung2…
Dabei kann ich natürlich nie weiter in die Vergangenheit reisen als bis zur Erschaffung des Wurmlochs!
(Obwohl hier noch lange nicht alles gesgt ist traue ich mich nicht NOCH mehr zu schreiben)
Tja, jetzt wißt ihr, womit ich meine freien Nachmittage verbringe…

Hi Joachim!

Trau Dich einfach zu schreiben. Das mit den Wurmlöchern ist sehr interessant. Würde mich freuen, mehr von Dir zu lesen. Vielleicht kann uns ja jemand seine Meinung über ‚exotische Materie‘ posten

Servus
Herbert

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Herbert

Hab’ erst jetzt mal wieder reingeschaut. Danke für den freundlichen Empfang!

Mit freundlichen Grüßen, Joachim

Hallo Noel,
nach so langer Zeit noch ne Antwort:

Den Schall eines Ueberschallflugzeugs hoert man sehr wohl, sobald man in den Mach’schen Kegel eingetreten ist, sich also hinter dem Flugzeug befindet. Wieso sollte man also ein Ueberlichtflugzeug nicht sehen koennen?
Bis heute hat man das allerdings noch nicht beobachtet, was nahelegt, dass es das nicht gibt.

Niels

Hallo Niels,

Den Schall eines Ueberschallflugzeugs
hoert man sehr wohl, sobald man in den
Mach’schen Kegel eingetreten ist, sich
also hinter dem Flugzeug befindet. Wieso
sollte man also ein Ueberlichtflugzeug
nicht sehen koennen?

Man sieht es schon, aber man sieht nicht daß es schneller als das Licht fliegt. Das Licht, wie der Schall, ist auch hinter das Ueberlichtflugzeug, da es ja nicht schneller als sich selbst bewegen kann.

Bis heute hat man das allerdings noch
nicht beobachtet, was nahelegt, dass es
das nicht gibt.

Ja, ob sich etwas schneller als das licht bewegt, kann man nur mit einer „Stopuhr“ messen.

Grüße,

Noel

Hallo Noel,

Du kannst das Flugzeug auch schraeg von vorne sehen. Ab welchem Winkel das moeglich ist, haengt von der Geschwindigkeit ab. Mittels Triangulation ist dann eine Entfernungs und Geschwindigkeitsbestimmung moeglich!

Gruss, Niels

Hallo Niels,

Was wird denn da gemessen?

Ich steh jetzt auf’m Schlauch. Bei einem Überschallflugzeug bleibt die Position vom Schall ab einem gewissen Punkt konstant zum Flugzeug, dies wäre dann auch der Fall mit Licht. Somit könnte man die Geschwindigkeit theoretisch messen, ob dies praktisch geht?

Grüße,

Noel

Du kannst das Flugzeug auch schraeg von
vorne sehen. Ab welchem Winkel das
moeglich ist, haengt von der
Geschwindigkeit ab. Mittels Triangulation
ist dann eine Entfernungs und
Geschwindigkeitsbestimmung moeglich!

Gruss, Niels

Hallo Noel,

Das Flugzeug zieht einen Schall(Licht-)kegel mit sich. Beim Eintritt in diesen Kegel wird das Flugzeug fuer den Betrachter hoer(sicht-)bar. Durch Beobachtung von mehreren Standorten aus laesst sich Richtung und Geschwindigkeit des Flugzeugs bestimmen, indem man die Eintrittszeitpunkte der verschiedenen Beobachter vergleicht.

Es kommt jetzt aber ein Problem mit dem Licht: Licht ist anders als Schall nicht an ein ruhendes Medium gebunden. deswegen gibt es auch nach hinten eine tote Zone, in der kein Licht abgestrahlt wird! denn wenn das Flugzeug mit Ueberlichtgeschwindigkeit fliegt und nach allen Seiten Licht mit Lichtgeschwindigkeit aussendet, entfernt sich das Licht also mit Lichtgeschw. nach hinten vom Flugzeug, tatsaechlich folgt es aber dem Flugzeug mit v(Flugzeug) - v(Licht).
Das nach der Seite ausgestrahlte Licht wuerde sich mit v(Licht) zur Seite bewegen. Aber mit welcher Geschw. bewegt es sich nach vorne??

Hast Du uebrigens mal von den Tachyonen gehoert? Das sind hypotetische Teilchen, die sich mit Ueberlichtgeschw. bewegen sollen. Dabei fungiert v(Licht) wie eine Wand, von keiner Seite aus kann man sie durchschreiten. Deswegen kann man die Tachyonen auch nicht beobachten. Von wem diese Theorie stammt weiss ich allerdings nicht mehr.

Gruss, Niels

Hallo Niels,

Das Flugzeug zieht einen
Schall(Licht-)kegel mit sich. Beim
Eintritt in diesen Kegel wird das
Flugzeug fuer den Betrachter
hoer(sicht-)bar. Durch Beobachtung von
mehreren Standorten aus laesst sich
Richtung und Geschwindigkeit des
Flugzeugs bestimmen, indem man die
Eintrittszeitpunkte der verschiedenen
Beobachter vergleicht.

Es kommt jetzt aber ein Problem mit dem
Licht: Licht ist anders als Schall nicht
an ein ruhendes Medium gebunden. deswegen
gibt es auch nach hinten eine tote Zone,
in der kein Licht abgestrahlt wird! denn
wenn das Flugzeug mit
Ueberlichtgeschwindigkeit fliegt und nach
allen Seiten Licht mit
Lichtgeschwindigkeit aussendet, entfernt
sich das Licht also mit Lichtgeschw. nach
hinten vom Flugzeug, tatsaechlich folgt
es aber dem Flugzeug mit v(Flugzeug) -
v(Licht).
Das nach der Seite ausgestrahlte Licht
wuerde sich mit v(Licht) zur Seite
bewegen. Aber mit welcher Geschw. bewegt
es sich nach vorne??

Diese würden sich wie die Wellen eines Motorbotes wegbewegen, nehme ich an, nämlich in V Form.

Hast Du uebrigens mal von den Tachyonen
gehoert? Das sind hypotetische Teilchen,
die sich mit Ueberlichtgeschw. bewegen
sollen. Dabei fungiert v(Licht) wie eine
Wand, von keiner Seite aus kann man sie
durchschreiten. Deswegen kann man die
Tachyonen auch nicht beobachten. Von wem
diese Theorie stammt weiss ich allerdings
nicht mehr.

Davon habe ich nur in Star Trek gehört (Wann kommt endlich die Voyager wieder!!!). Dabei ging es glaub ich um den Antriebsmotor, oder um einen „Tachyonenausstoß“. Sonst habe ich nicht davon gehört.

Ich wunder mich schon wie es die Ausserirdischen machen, für deren Verhältnisse müßte Lichtgeschwindigkeit extrem langsam sein. Ich glaube es gibt noch eine Grundlegende Physikalische eigenschaft, die wir noch nicht verstanden haben, die aber schon.

Grüße,

Noel