das ist eines der Probleme, an denen Print heute knabbert und ihre Auflage verliert. Früher war die Tageszeitung das Heiligtum, die Zeitung hatte neben der Tagesschaut immer recht.
Heute weiss man, dass Tageszeitungen sowohl die Meldungen sortieren (genehme Meldungen werden gedruckt, nicht in die eigene Meinung passende Meldungen werden vermieden oder klein gehalten: als Beispiel sei folgende Artikel genannt. Die Meldung wurde häufig gut versteckt: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/uno-studi…
und bei der Süddeutschen gleich widersprochen :http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/die-folgen-von… und macht 600 Opfer, die aufgrund der Umsiedelung und der körperlichen Anstrengung verstarben, gleich zu Atom-Opfern).
Heute bietet das Internet die Möglichkeit, viele verschiedene Meinungen zu einem Ereignis einzuholen. Die Tageszeitung ist nicht mehr die einzige Informationsquelle. Allerdings ist die Grenze zwischen nicht veröffentlichten Informationen und Verschwörungstheorien durchaus fließend.
Keiner würde BILD für objektiv halten. Aber für manche ist die Erkenntnis, dass Objektivität für ZEIT, FAZ, Süddeutsche und TAZ genausowenig gilt, durchaus überraschend.
Was heutzutage objektiv ist, war eine Agenturmeldung, und selbst die ist u. U. von denen eingefärbt.
ein Kommentar ist dazu da, eine Meinung abzugeben.
Eine Pressemeldung schildert lediglich neu bekanntzugebende Fakten.
Diese beiden Texte müssen sich notwendigerweise unterscheiden. Das lernt man im Deutschunterricht.
Und je mehr Medien (Zeitungen, Fernsehsender, Internetdienste, …) sich auf dem Markt tummeln, um so mehr müssen die sich voneinander absetzen: durch Themen und durch politische Orientierung. Der gleiche Fakt (Politiker XY will Frauen Geld zahlen, die ihr Kind zu Hause erziehen) ist für ein eher linksgerichtetes Blatt eine Katastrophe und wird in deren Kommentaren auch so bewertet werden. Für ein eher konservatives Blatt ist es das Tor zum Himmel. Und da fallen die Kommentare dann entsprechend anders aus.
Wenn du nun eher der CDU-Wähler bist und dir ein SPD-Blatt in die Finger gerät, wirst Du kommentare lesen, die Dir nicht gefallen. Aber deswegen lügt das Blatt nicht.
Und da ein SPD-Blatt sich seine SPD-LEserschaft nicht vergraulen will, wird es dementsprechend die Themenschwerpunkte setzen. Niemand kann über alles berichten, von aher ist das keine Zensur. Es kommt ja auch niemand darauf, „Lüge!“ oder „Die verschweigen alles!“ zu schreien, nur, weil der kicker partout nichts über den Krieg in Afghanistan schreibt.
ein Kommentar ist dazu da, eine Meinung abzugeben.
Eine Pressemeldung schildert lediglich neu bekanntzugebende
Fakten.
Unterschiedliche Textsorten, sicher richtig, aber auch eine solche polizeiliche Pressemeldung schildert nicht „objektive Fakten“, sondern konstruiert selbst bereits interessengeleitet eine Realität (die von Augenzeugenberichten vor Ort oft völlig abweicht).
was objektiv ist und ob irgend ein Mensch das überhaupt erreichen kann, ist ein Thema für sich. Aber man kann sie zumindest anstreben.
Warum sind wir nicht objektiv? Weil wir alle verschieden sind und unsere Lebenserfahrung, Körpergröße, Geschlecht, Tagesform, Interessen, … unsere Wahrnehmung beeinflussen - zwei Menschen, die das gleiche Ereignis beobachten, nehmen unterschiedliche Dinge wahr und bewerten das, was sie sehen, unterschiedlich. Um objektiv zu sein, müßte man die persönliche Wertung rauskriegen („Er ist mit dem Autofahrer kollidiert.“ statt „Der ist dem voll hinten reingekracht!“) und möglichst vollständig beobachten (vielleicht hat der erste Autofahrer ja gebremst, weil ihm ein Eichhörnchen vors Auto hüpfte? etc. …).
Augenzeugen können vermutlich Details liefern, aber sie sind auch sehr subjektiv: sie haben sich erschreckt, wqaren abgelenkt, haben sich eigentlich nicht interessiert, fanden Motorradfahrer schon immer doof / cool / …
Ich bin seit jeher der Ansicht, dass es „DIE“ Wahrheit so nicht gibt.
Donald Davidson erstellte auch mal eine Grafik und erklaerte sie dergestalt, dass
die Wahrheit immernur „fast“ erkannt werden kann. Denn - Triangulationsprinzip -
verhaelt es sich so, dass A etwas „sieht“ / wahrnimmt und B auf eine andere, seien Weise. Beides subjektiv. Folglich ist die Wahrheit nie OBJEKTIV zu erkennen, sondern immer nur „intersubjektiv“ und ggf. sogar dann nur ein „Verstaendigungs-“ Konstrukt der Beobachtenenden.
Daruebr hinaus verweise ich auf Heisenberg und andere Physiker - allen voran Ernst Mach - die darauf hinwiesen, dass der Beobachtende ja bereits das Beobachtete massiv beeinflusst bzw. mit diersem „Kommuniziert“ / „interagiert“.
was objektiv ist und ob irgend ein Mensch das überhaupt
erreichen kann, ist ein Thema für sich.
Das auch.
Das wäre ein schönes Thema fürs Philosophiebrett.
Hier gings mir aber v.a. um die (Nicht)Objektivität von polizeilichen Pressemeldungen, die (v.a. bei Demonstrationen, Fußballspielen etc.) regelmäßig eins zu eins in den Boulevardmedien landen und aber dort wie journalistische Berichterstattung wirken, weil nicht klargestellt wird, dass das Käsblatt nur die Pressemeldung der Polizei verwurstet.
Augenzeugen können vermutlich Details liefern, aber sie sind
auch sehr subjektiv
»So etwas wie eine freie Presse gibt es nicht. Sie wissen es und ich weiß es. Es gibt keinen unter ihnen, der seine eigene Meinung schreiben kann. Das Geschäft eines Journalisten ist es, die Wahrheit zu zerstören, gegenüber sich selbst, seinem Land und seinem freien Willen, geradewegs zu lügen, zu verdrehen, zu verifizieren in Anbetung der Phase des Mammons für das tägliche Brot. Dies ist unsere Bedeutung, wir sind Werkzeuge, Phase für reiche Männer hinter der Szene, wir sind Marionetten, sie ziehen die Fäden und wir tanzen. Unsere Talente und Möglichkeiten, unser Leben ist das Besitztum dieser Menschen, wir sind intellektuelle Prostituierte. Wir haben eine Struktur der Manipulation, die die Fäden der Politik durch alle politischen Farben, Medien, Geheimdienste, großen Firmen und globalen Bankensystemen ziehen«.
»So etwas wie eine freie Presse gibt es nicht. Sie wissen es
und ich weiß es. Es gibt keinen unter ihnen, der seine eigene
Meinung schreiben kann. Das Geschäft eines Journalisten ist
es, die Wahrheit zu zerstören, gegenüber sich selbst, seinem
Land und seinem freien Willen …
Das ist dummes Zeug. Der Blogmacher widerlegt sich selbst. Immerhin kann er schreiben und veröffentlichen, was immer er möchte.