Hallo,
ich suche hinsichtlich einer Lernleistung für meine
Abiturprüfung Zeitzeugen zu dem Thema „Der Mauerfall unter
Erinnerung von Zeitzeugen“, daher wäre ich dankbar, wenn sich
Leute finden würden die meinen Fragebogen ausfüllen könnten.
Lg
Fragenbogen zum Thema : Der Berliner Mauerfall
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Wo befanden Sie sich zum Fall der Berliner Mauer? (Erlangen
)
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Woran denken Sie, wenn Sie das Wort „Mauerfall“ hören? Endlich, es würde Zeit damals, ich hätte nie mehr damit gerechnet.
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Haben Sie bevor die Mauer gefallen ist etwas über „ die
Fluchtwelle Ungarn“ wahrgenommen?
Ja, und ich bewunderte den Mut der Menschen damals.
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- Wenn ja, was haben Sie wahrgenommen oder haben Sie sich
damit intensiver beschäftigt?
Ich habe es täglich verfolgt, da wir 1977 über Ungarn fliehen wollten, war dieses Thema für mich sehr interessant.
- Vom 40. Jahrestag (7.10.1989) bis zum tatsächlichen
Mauerfall : Wie haben Sie diese Zeit erlebt und ist der
Zeitraum durch spezielle Ereignisse rund um die Wende geprägt
worden? Wenn ja, welche?
Ich fand, dass die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag einer Farce glichen und spürte die Hoffnung der Menschen auf Gorbatschow. Denken konnte ich mir den Mauerfall zu dem Zeitpunkt noch nicht.
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Haben Sie an Demonstrationen teilgenommen? Wenn ja, was
hat Sie dazu bewegt?Nein, war schon seit 1976 erst nach Schweden ausgewandert und 1983 in die BRD übergesiedelt
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Wodurch haben Sie vom Fall der Mauer erfahren? ( Medien,
Menschenmassen, etc. )Eine damalige Seminarfreundin rief mich an: „Du die Mauer ist offen!“ Ich konnte es nicht glauben und als sie insistierte, ich solle mal im Fernsehen nachschauen, sah ich das Unfassbare, rief meinen Ex-Mann an, der gerade zu einem pädagogischen Kongress in Marburg war, er wurde aus der Besprechung geholt und ich erzählte ihm alles. Seine Worte:„Mensch ich sitze in einer wichtigen Besprechung und du machst über die Maueröffnung Witze!“ Als ich ihm vorschlug, den Fernsehapparat anzustellen, legte er den Hörer auf, keine 10 Minuten rief er zurück und sagte:„Mensch, das ist ja ´n Ding!“
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Was haben Sie sich vom Fall der Mauer damals erhofft, was
haben Sie befürchtet?
Ich habe mir für die damaligen DDR-Bürger erhofft, dass sie nicht über den Tisch gezogen werden und sie nicht blindlings in ihr Verderben rennen.
- Wie haben Sie den Fall der Mauer wahrgenommen? ( Erste
Reaktionen, Gefühle )
Ich habe geweint und dachte nur:unfassbar, warum konnte es nicht früher passiert sein.
- Haben Sie in dem Moment in dem klar war, dass die Mauer
gefallen ist, sich eher gefreut oder hatten Sie eher ein
„ungutes Gefühl“?
Selbstredend habe ich mich gefreut, ein ungutes Gefühl kam nur auf, ob ich nun auch wieder in die (damals)noch DDR einreisen darf ohne dass mich jemand festnimmt.(Ich war wegen Fluchthilfe damals gesucht)
- Nachdem Sie von dem Mauerfall erfahren haben, sind Sie
unmittelbar in den Westen gereist?
s.o., wohnte bereits dort
- Wenn ja, was waren Beweggründe für die Reise in den
Westen?
s.o
- Würden Sie eher mit der Aussage „ Wir sind DAS Volk“ oder
„Wir sind EIN Volk“ übereinstimmen? 14. Was lässt sie mit der
jeweiligen Aussage mehr übereinstimmen?
Das schwierig zu beantworten, wir waren ja EIN Volk, durch die Trennung in Ost und West kann man aus der Sicht der damaligen DDR-Bürger eher sagen, sie waren DAS Volk, zumindest im Hinblick auf die Regierung der DDR. Ich fühlte mich früher als DAS Volk, nach der Wende als EIN Volk.
- Rückblickend auf den Fall der Mauer: Wie würden Sie heute
über den Fall der Mauer urteilen? Sind Sie froh, dass die
Mauer gefallen ist oder wünschten Sie sich manchmal die Mauer
und somit auch die DDR zurück?
Froh darüber, dass die Mauer gefallen ist, bin ich, nein, die DDR wünsche ich mir nicht zurück. Bei der Wiedervereinigung hätten die damaligen Politiker, aus Ost und West gleichermaßen,auch Positives aus der DDR übernehmen sollen. Das geschah nicht und das stimmt mich wütend.
- Was sind Gründe für diese Position?
Damals fanden ALLE alles, was aus der DDR kam schlecht und dem war nicht so.
- Verspüren Sie noch heute Nachwirkungen der Mauer zwischen
ehemaligen Bürgern der DDR und BRD? Wenn ja, welche und warum?
( Ost-West Freundschaft)
Es war eben doch eine lange Zeit, in der die DDR und BRD-Bürger getrennte Wege gingen und in anderen Gesellschaftssystemen aufwuchsen, das hat uns alle geprägt, deshalb ist meine Ansicht, dass die Mauer in den Köpfen, zumindest einiger BRD-Bürger noch nicht weg.Ich habe zu 98% gute Erfahrungen gemacht, aber 1992 kam ich an eine Sonderschule als Lehrerin und da hieß ich nur „die Ossi“, obwohl ich schon seit 1976 im „Westen“ war, das zählte nicht. Und als dann noch Tomatenpflanzen fehlten im Schulgarten,hieß es:„Die hat die Ossi geklaut.“ Leider höre ich auch heute noch oft, dass es ein Fehler war, die DDR anzugliedern und dass wir den Westdeutschen nur Geld gekostet haben.
Sollten Sie noch mehr Fragen haben, melden Sie sich einfach bei mir, meine e-mail-Adresse ist: [email protected], ansonsten wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Abi!