Zentrale Lüftungsanlage zurückbauen

Liebes Forum,

wir haben eine ca. 15 Jahre alte zentrale Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung auf dem Dachboden. Diese müsste nun erneuert werden, da die alte durch unser „Nichtwissen“ kaputt gegangen ist. Jetzt wurde uns allerdings gesagt, dass eine Anlage auf dem ungedämmten Dachboden gar nicht stehen dürfte und wir zusätzlich den Dachboden dämmen müssten, um eine Anlage wieder aufstellen zu können. Allerdings müsste eine Mindesttemperatur von 10 Grad gewährleistet werden. Das kann meines Erachtens mit einer normalen Dämmung nicht erreicht werden. Nun stellt sich für uns die Frage, ob es nicht besser sei die Anlage gänzlich still zu legen. Aber geht das so einfach? Was ist mit den Rohren in Wänden und Decken (bei einem Rohr sieht es so aus, als wenn es jedenfalls teilweise in der „Außenwand“ liegt) ? Kann es dort nicht zu Kondenswasserbildung und damit auch zu Schimmel kommen? Was kann man tun? Kann mir hier vielleicht bitte einer helfen?  Danke!

Gruß
Constanze

Liebes Forum,

wir haben eine ca. 15 Jahre alte zentrale Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung auf dem Dachboden. Diese müsste nun erneuert werden, da die alte durch unser „Nichtwissen“ kaputt gegangen ist.

Wie sah das Nichtwissen aus, mach kein Geheimnis daraus?

Jetzt wurde uns allerdings gesagt, dass eine Anlage auf dem ungedämmten Dachboden gar nicht stehen dürfte und wir zusätzlich den Dachboden dämmen müssten, um eine Anlage wieder aufstellen zu können.

Würde es nicht reichen die Anlage selbst zu dämmen? Den Keller hätte ich wegen der gleichmäßigeren Temperaturen auch für den besseren Aufstellstandort gehalten.

Allerdings müsste eine Mindesttemperatur von 10 Grad gewährleistet werden. Das kann meines Erachtens mit einer normalen Dämmung nicht erreicht werden.

Kommt halt darauf an wie viel Verlustwärme die Maschine produziert.

Nun stellt sich für uns die Frage, ob es nicht besser sei die Anlage gänzlich still zu legen.

Es stellt sich die Frage wie effektiv die Anlage war wie hoch die Heizungskosten waren. Wenn man aus 1kW elektrischen Strom 3kW Wärme erzeugen kann, ist das Teil durchaus konkurrenzfähig zu den fossilen Brennstoffen. Einen Ölkessel kann sich jeder Dödel in den Keller stellen :smile:

Aber geht das so einfach? Was ist mit den Rohren in Wänden und Decken (bei einem Rohr sieht es so aus, als wenn es jedenfalls teilweise in der „Außenwand“ liegt)?
Kann es dort nicht zu Kondenswasserbildung und damit auch zu Schimmel kommen? Was kann man tun? Kann mir hier vielleicht bitte einer helfen?  Danke!

Alles möglich. Wie bereits gesagt, rechnet über die nächsten 15 Jahre, ob sich der Betrieb der Anlage lohnt. Die Anlage ist ja offensichtlich wegen falscher Montage oder Bedienung ausgefallen. Die Lüftungsrohre müssen tatsächlich regelmäßig gereinigt werden um zu keinem Schimmelbiotop zu werden.

Hallo!

Natürlich kann man den Boden und/oder die Lüftungskanäle/-rohr einzeln dämmen,was m.E. auch gemacht sein müsste. Denn Kondensatprobleme hätte es sonst immer gegeben,wenn warme Abluft auf den kalten Dachraum trifft.
Also, was sagt Dein Laienblick dort, Sind die Rohre gedämmt ? Oder sieht man das blanke Metall ?

Und was soll eigentlich an Lüftungsrohren „kaputt“ gehen ? das sind Kunststoff oder Metallrohre.  Vielleicht ist der Wärmetauscher oder der Lüfter defekt, aber den kann man natürlich ersetzen.

Hat sich das schon einmal ein Fachbetrieb für Lüftungstechnik angesehen ? Klingt ja fast als ob noch nicht.

Anlage ist doch nicht ohne Grund eingebaut worden. Kann sein, das Haus MUSS wegen seiner guten Dämmung und Luftdichtheit gezielt be- und entlüftet werden. Das kann man zwar stilllegen, Luft-/Auslässe mit Deckel und gut ist. Wanddurchführung(das ist wohl die Frischluft Richtung Wärmetauscher) mit Dämmwolle ausstopfen und ebenfalls dicht verschließen.

Nur dann muss man viel von Hand lüften um Bauschäden zu vermeiden und um einen nötigen Luftwechsel zu machen. Und den Komfort und die Luftgüte wie voeher wird man so wohl nicht mehr bekommen.

Ich verstehe ja, wenn man den Aufwand scheut sich eine Lüftung nachträglich einbauen zu lassen. Aber Ihr habt doch alles bereits drin. An den Rohren ist nichts, vielleicht müssen sie mal gereinigt werden von Staub und Ablagerungen (normal nach gewisser Zeit).
Defekt kann die Elektrik (Lüftermotor, Steuerung) sein oder der Wärmetauscher.

Und das kann man wohl immer kostengünstig reparieren lassen. Und wie gesagt, man muss die Rohre dämmen und alles ist OK. 

MfG
duck313

Unser Nichtwissen: Wir haben die Anlage einfach ausgeschaltet, weil sie sehr viel Strom „gefressen“ hat und uns das zu teuer wurde. Dadurch ist das Gerät (nicht die Rohre) kaputt gegangen und es hat sich im Gerät selber Schimmel gebildet. Wir hatten vor kurzem einen Techniker wegen einer neuen Anlage hier und der hat uns erklärt, dass so eine Anlage niemals auf dem Dachboden so hätte installiert werden dürfen. Wir haben damals dem Bauträger vertraut - das war wohl ein Fehler. Der ist jedoch mittlerweile pleite. Nur heutzutage diese Anlage in das Erdgeschoss zu verlegen ist nicht möglich.
Die Rohre auf dem Dachboden sind zwar gedämmt, aber das reicht wohl nicht aus, wenn es richtig kalt wird. Daher unsere Überlegung, ob man die Anlage einfach stilllegt und dann konventionell lüftet. Wir haben nur Angst, dass sich in den verbliebenen Rohren (in Wänden und Decken) Schimmel bildet.

Hallo,
ja die Lüftungsrohre sind leicht gedämmt (ca. 1 cm dick mit Folie drumrum). Ja das Gerät ist kaputt und das wollten wir ersetzen. (Kondensationsprobleme haben wir seit letzten Winter in einem Raum.) Dann kam der Techniker um sich das anzuschauen und der hat uns dann erklärt, dass die gesamte Anlage so nicht hätte gebaut werden dürfen. Wenn wir das Gerät erneuen wollen, müssten wir erstmal den Dachboden dämmen und eventuell eine Heizung einbauen, damit wir eine garantierte Temperatur von 10 Grad erreichen. Diesen Aufwand scheuen wir sicherlich, aber ich sehe darin auch ehrlichgesagt keinen Sinn, da der Dachboden sonst nicht nutzbar wäre (Deckenhöhe nur ca. 1,60 m). Daher die Überlegung, ob wir die Anlage mit den Rohren zurückbauen. Nur haben wir Angst, dass dann in der verbleibenden Rohren (in Wänden und Decken) Schimmel auftritt.

Hallo Fragewurm,

Sie 10°C müssen als Umgebungstemperatur für die Anlage vorhanden sein.

Dazu muss man nicht den ganzen Dachstock isolieren, sondern es genügt eine isolierte Kiste um die Anlage.

MfG Peter(TOO)

OK. Danke vielmals !!!

Gruß Constanze

Hallo!

zunächst mal kommt mir die ganze Sache ziemlich spanisch vor. Ich würde noch einen oder zwei andere „Techniker“ antraben lassen, um die Sache zu begutachten.

Diese müsste nun erneuert werden, da die alte durch unser „Nichtwissen“ kaputt gegangen ist.

Finde ich schon faszinierend. Das „Gerät“ besteht im wesentlichen aus einem Lüfter und Kreuzstrom-Wärmetauscher, in dem die Abluft ihre Temperatur auf die angesaugte Luft überträgt. Wenn da nicht gerade der allerbilligste Husten verbaut wurde, und dieser Wärmetauscher durchgerostet ist, seh ich außer dem Lüfter da herzhaft wenig, was kaput gehen kann.

Und sowohl Lüfter als auch WT dürften sich problemlos austauschen lassen - ggf. mit etwas Bastelaufwand, wenn sich exakt passende Ersatzteile nicht mehr beschaffen lassen, aber hier einen Totalverlust zu diagnostizieren, deutet für mich bei einem einzelnen „Techniker“ erst mal auf eine ausgesprochene Verkäufer-Mentalität hin.

Schimmel in der Anlage? Saubermachen!
Das kann doch kein Grund für einen Komplett-Austausch sein. Zumal ich davon ausgehe, das sich der am ehesten im Abluft-bereich findet, wegen auskondensierter Feuchtigkeit. Und ganz offen: Wen kratzt es dann? Die Luft, die dadruch strömt, wrid doch eh nach draussen geblasen…

Allerdings müsste eine Mindesttemperatur von 10 Grad gewährleistet werden.

Interessant.
Hast du mal gefragt, wieso eigentlich?

Lüftungsanlagen mit Wärmetauscher haben im Winter das große Problem, das die Luftfeuchtigkeit in der Abluft, die normalerweise nur auskondensiert, bei Außentemperaturen unter Null Grad im WT ausfrieren und deisen dann verstopfen kann.
Bei Neuinstallationen (im Keller) sieht man daher i.A. einen Erdboden-Wärmetaucher vor, d.h. das „Ansaugrohr“ wird in etwa 2 m Tiefe durch den Graten gelegt und saugt in etwa 10 m (oder mehr) Entfernung die kalte Luft an. Da in 2 m Tiefe in unseren Breiten die Temperatur immer 8 - 12°C beträgt, wird die Luft somit vorgewärmt und im eigentlichen Wärmetauscher kann dann nichts mehr ausfrieren.

Bei einer dachjinstallation, die einfach nur frische Luft von außen zieht, ist das so natürlich nicht möglich, die angesaugte Luft muss irgendwie anders über 0°C gebracht werden.

Aber:
1.) sind 10°C wirklich nicht nötig, 3 oder 4°C reichen allemal aus
und:
2.) Eine Isolation bringt das nicht das geringste! Es wird kalte Luft ausgesaugt, und die muss irgendiwe auf temperatur gebarcht werden, entweder mit einem kleinen Heizregister, das an die vorhandene Heizung angschlossen wird, oder notfalls mit einer elektrischen Vorwärmung - und ich würde fast wetten, das es eine soclhe bei euch gibt, und die die hohen Kosten der Lüftungsanlage verursacht hat.
und:
3.) Irgendso eine Lösung wird es ja wohl immer schon gegeben haben - sonst hätte die Anlage in kälteren Wintern niemals vernünftig funktioniert!

Irgenwie erscheint mir die ganze Aussage des Technikers nicht koscher zu sein. Ich würd fast drauf wetten, das bei euch „nur“ der Lüftungsmotor kaputt ist, der sich für hundert bis dreihundert Euro (großzügig) austauschen lassen sollte.

lg, mabuse

Hallo!
In der Tat darf eine KWL Anlage nicht in einem kalten Raum stehen, wegen des hohen Kondensatanfalls. Die Anlage komplett stillzulegen, wäre aus meiner Sicht ein Fehler. Es gibt auch andere Möglichkeiten, die Anlage zu betreiben. Z.B. könnte man nur den Teil, in dem das KWL Gerät montiert ist oder wird dämmen. Ich als Installateur habe schon Geräte ine einen gedämmten, leicht zugänglichen Schrank eingebaut und gute Erfahrungen damit gemacht. Allerdings muss man auch die Rohrführung berücksichtigen, denn die Rohre dürfen auch nicht in kalte Bereiche verlaufen sonst gibt es dort Kondensbildung. Auf jeden Fall würde ich mich beim Hersteller des jeweiligen Gerätes informieren bevor ich die Anlage stilllegen würde.
Eine Möglichkeit gibt es immer, kommt auf die baulichen Gegebenheiten an. Bedenken Sie, dass das Stilllegen einer KWL Anlage eine Verminderung der Wohnqualität und einen höheren Energieverbrauch zur Folge habe kann. Aufgeben tuhe ich nur die Post!
Grüße Albert