Zentraler Festplatten Tower (RAID)

Hallo Leuts!

Also, wir haben ein großes Haus. In 3 Zimmer stehen normale Computer mit allem drum und drann.
Ich möchte auf dem Dachboden einen Tower aufstellen.
Wie zum Beispiel ein externes HD-Gehäuse über USB.
In dem Gehäuse, auf dem Dachboden, würden sich 4 SATA-Festplatten im RAID-Verbund befinden.
Nun möchte ich, das alle 3 Rechner auf diese Festplatten zugreifen können.
Auch unabhängig von einander.
Die Festplatten sollten „Stand-alone“ sein, also komplett alleine, ohne Motherboard, CPU, etc.

Frage:
Was für Festplattengehäuse Tower etc. brauche ich dafür.
Über was wäre es besser die 4 Platten einzeln mit die 3 Rechner zu verbinden?
USB 2.0, LAN, …?

Für Fragen stehe ich gerne zur verfüggung.

Für Hilfe schon einmal besten Dank.
Euer Ricardo Dieke

Moien

In dem Gehäuse, auf dem Dachboden, würden sich 4
SATA-Festplatten im RAID-Verbund befinden.

4x SATA-RAID ? Und welches Netzwerk soll diese Datenflut übertragen ? Selbst GEthernet kommt realistisch nur 90MB/s, jede dieser Platte kann aber 60MB/s liefern. Selbst bei RAID-5 oder gar RAID-10 reicht also GE nicht aus.

Nun möchte ich, das alle 3 Rechner auf diese Festplatten
zugreifen können.
Auch unabhängig von einander.
Die Festplatten sollten „Stand-alone“ sein, also komplett
alleine, ohne Motherboard, CPU, etc.

Das geht nicht. Platten können nicht ohne Zusatzhardware auf Netz gelegt werden. Man braucht einen Rechner der die Zugriffe koordiniert und in ein netztaugliches Format bringt.

Für sowas gibt’s Spezialrechner. Je nach Leistungsanspruch zwischen 80Euro und zig-tausend Euro.

Im unteren Bereich würde ich auf die nslu2 (genannt slug) von Linksys hinweisen. Hat 32MB RAM, eine ARM CPU und läuft unter Linux. Von Haus aus kann das Ding nur 2 Platten bedienen. Da man es aber mit Linux zu tun hat ist allerdings alles mögliche denkbar. Aber die Speed von 4 SATA Platten wird das Ding nicht auf’s Netzwerk bringen.

Dann gibt’s die Terastations von Buffalo. Auch diese gibt es als erweiterbare Linux-Lösung mit USB-Platten als Erweiterung.

Am anderen Ende der Skala gibt’s EMC2. Deren Produkte fangen mit Calriion an: http://www.emc.com/products/systems/clariion/ax150/i… und hören irgendwo in den Wolken auf.

Über was wäre es besser die 4 Platten einzeln mit die 3
Rechner zu verbinden?
USB 2.0, LAN, …?

USB 2 ist nicht machbar, da die Kabel zu lang wären. Das gleiche gilt für SATA, SCSI & Co.

Nunja GEthernet kann maximal 100MB/s pumpen. Es dürfe die einzige machbare Lösung sein.

cu

Ho.

Nun, auf die Geschwindigkeit kommt es nicht gerade an.
Von den Platten her kann ich auch kompromisse eingehen.
Also IDE z.B., von der Anzahl würden auch 2 oder 1 Stück reichen.
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Externe Platten über USB 2.0 kommen doch auch ohne sonsige Hardware aus.
Warum nicht hier?

Mfg Ricardo Dieke

Moien

Nun, auf die Geschwindigkeit kommt es nicht gerade an.
Von den Platten her kann ich auch kompromisse eingehen.
Also IDE z.B., von der Anzahl würden auch 2 oder 1 Stück
reichen.

Wieviel GB sollen es den werden ? Und welche Transferraten ? Und an welche Betriebssysteme sollen die Teile kommen ?

Externe Platten über USB 2.0 kommen doch auch ohne sonsige
Hardware aus.

Nein, tun sie nicht. Das sind IDE Platten mit einem USB-Zusatzchip. Dieser Chip kann Zugriffe von maximal einem Rechner an die Platte weiterleiten. Wenn nun aber 3 Rechner im Spiel sind macht der Chip nicht mehr mit.

Stark vereinfachtes Beispiel: Auf allen 3 Rechnern wird gleichzeitig jeweils eine neue Datei in ein Verzeichnuss geschrieben. Rechner 1 sieht dabei die Dateien von Rechner 2 und 3 nicht, Rechner 2 sieht die von 1 und 3 nicht … Alle schreiben die Liste der Dateien in dem Verzeichniss neu. Ergebniss: 2 Dateien (mitsamt Speicherplatz) sind verloren. Wieso ? Weil der letzte schreibende Rechner die Änderungen der 2 anderen zunichte macht.

Anders Beispiel: Alle 3 öffnen ein und dieselbe Datei und ändern sie. Windows läst das gleichzeitige öffnen von Dateien nicht zu und merkt nicht dass 2 andere gerade das gleiche tun. Der, der zuletzt speichert gewinnt (und die anderen verbraten nur Speicherplatz den scandisk dann später als *.CHK-Datei ausspukt).

In der Realität wäre die Organisation der Platte nach sehr kurzer Zeit völlig zerstört und man müsste neu formatieren. Deshalb braucht man einen Server der Windowsfreigaben (oder NFS falls man Geschwindigkeit braucht) in ein Netzwerk stellt. Der Server koordiniert das ganze dann. Selbst ein kleiner doofer 133 MHz-Rechner bekommt das hin.

cu

Wieviel GB sollen es den werden ?

Also ich dachte so um die 400 - 500 GB

Und welche Transferraten ?

Spielt eigendlich kaum eine Rolle.
20 Mb/s würden ja schon reichen.

Und an welche Betriebssysteme sollen die Teile kommen ?

Am besten natürlich Windows XP.

Selbst ein kleiner doofer 133 MHz-Rechner bekommt das hin.

Das würde heisen, einen alten 500er MHz Rechner mit 2x 250 GB Platten bespicken.
Windows drauf und als Server einrichten?
Kann ich irgendwo nachlesen wie ich das ganze einrichte, mit welchen einstellungen und was ich beachten muß?
Muß der RAM eher groß oder klein ausfallen?

Und danke für die ganzen Infos.

MFG Ricardo Dieke

Moien

Wieviel GB sollen es den werden ?

Also ich dachte so um die 400 - 500 GB

Also 1-2 Platten. Du solltest für sowas Platten nehmen die 24/7 laufen können. Mir fallen da spontan Seagates als preiswerte Alternative ein. Normale Desktopplatten werden dir nach 1-2 Jahren draufgehen. Und du solltest für viel bewegte Luft rund um die Platten sorgen.

Und welche Transferraten ?

Spielt eigendlich kaum eine Rolle.
20 Mb/s würden ja schon reichen.

20MB/s entspricht dem doppelten von normalen fast-Ethernet und dem 10x von WLAN. Also ist Gigabit Ethernet angesagt. 3 Rechner + Server ergeben einen 4 Port GE-Switch für etwa 40-50 Euro plus Netzwerkkarten für je 10-20 Euro (falls einer der Rechner kein GE onboard haben sollte). Kabel sind günstig und einfach selbst mit Endstücken zu versehen.

Und an welche Betriebssysteme sollen die Teile kommen ?

Am besten natürlich Windows XP.

Also normale Windowsfreigaben. Diese gehen äussert ineffizent zu Werke, also eher alles eine Nummer grösser wählen.

Selbst ein kleiner doofer 133 MHz-Rechner bekommt das hin.

Das würde heisen, einen alten 500er MHz Rechner mit 2x 250 GB
Platten bespicken.
Windows drauf und als Server einrichten?

Genau. Da Windows von Haus aus nur mit 128GB Platten klarkommt müssen halt die üblichen Updates eingespielt werden. Windows 2k wäre keine schlechte Wahl, da es von Haus aus weniger RAM braucht. Bei 2k ist allerdings ein Reg-Hack nötig um an die >128GB Platten zu kommen.

Das nächste Problem ist das BIOS. Auch das muss mit grossen Platten klarkommen.Dann muss auch der Controller sowas können. Die einfachste Lösung ist ein zusätzlicher PCI-Controller.

Alternativ kann man USB-Geräte verwenden. Dann fallen die Punkte BIOS und Controller weg.

Noch eine Anmerkung zu den 2x250GB: wenn du die als eine grosse 500GB Platte verwenden willst halbiert sich deine Datensicherheit. RAID 0 ist zwar schön was die Grösse angeht, aber ansonsten ein gefährliches Pflaster. Und von der Geschwindigkeit her wird es dir nix bringen, das Netzwerk ist langsamer als die Platten.

Kann ich irgendwo nachlesen wie ich das ganze einrichte, mit
welchen einstellungen und was ich beachten muß?

Da muss man nicht viel beachten, die üblichen windows-Sachen müssen natürlich gemacht werden (Virenscanner, auto-updates, automatisches Reboot alle X Tage, alles raus was nicht muss). Man sollte sich halt überlegen wer worauf welchen Zugriff bekommen soll. Das eigentliche Einrichten ist eine Sache von 3 Klicks.

Muß der RAM eher groß oder klein ausfallen?

Er muss für Windows ausreichen. Bei windows XP könnte man mit 256MB hinkommen, für win2k reichen 128MB. Soll mehr Performance rauskommen kann man die Werte beliebig erhöhen. Solls doch Linux werden reichen 32MB als minimal-konfig locker aus.

cu

Also 1-2 Platten. Du solltest für sowas Platten nehmen die
24/7 laufen können.

Was heist 24/7 Platten?

MfG Ricardo Dieke

Moien

Also 1-2 Platten. Du solltest für sowas Platten nehmen die
24/7 laufen können.

Was heist 24/7 Platten?

Normale Desktopplatten sind nicht für den Betrieb rund um die Uhr (24) und rund um die Woche (7) ausgelegt (24/7 steht für Jahre am Stück). Sie vertragen das nicht. Die brauchen die Pausen um auf anständige Lebensdauern zu kommen.

Serverplatten sind für den Betrieb 24/7 ausgelegt. Sind allerdings eher teuer und vertragen keine/nicht viele Pausen.

Die NL35-Serie von Seagate ist so ein Kandidat: http://www.seagate.com/products/enterprise/nl35.html . Für eine Serverplatte richtig gross und relativ billig. Gibt aber von fast jedem grossen Hersteller was in der Klasse.

Man kanns mit LKW und Automotoren vergleichen. Ein LKW-Motor wird sehr viel mehr km absolvieren wie ein PKW-Motor, sollte dafür aber besonders behandelt werden (nicht kalt schon belasten…).

cu

Ach so, danke, für echt gute Info.
Aber ich denke das bei uns/mir normale Platten reichen.
Der „Server“ wird eh nur für paar Stunden, wenn überhaupt, am Tag am laufen sein. Wird nur mal ab und zu benutzt, Hochgerechnet ca. 50 Stunden im monat.

Aber ich denke das ich mit dem SLug? recht gut bedient bin.

Danke nochmals für alles.

MfG Ricardo Dieke

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moien

Hochgerechnet ca. 50 Stunden im monat.

OK, dafür reichen wirklich normale Platten.

Aber ich denke das ich mit dem Slug? recht gut bedient bin.

Der Slug kommt bei Windowsfreigaben als Protokol auf etwa 3 MB/s (Linux/NFS kommt auf 6MB/s, allerdings unter windows XP nicht ohne weiteres verfügbar). Das sind Welten von den angesetzen 20MB/s entfernt.

Wenn du Fragen zum slug hast: so einen hab ich schon länger in Betrieb. Frag einfach per mail.

cu

Hallo,

Das würde heisen, einen alten 500er MHz Rechner mit 2x 250 GB
Platten bespicken.
Windows drauf und als Server einrichten?
Kann ich irgendwo nachlesen wie ich das ganze einrichte, mit
welchen einstellungen und was ich beachten muß?
Muß der RAM eher groß oder klein ausfallen?

Was du suchst nennt sich NAS (Network attached storage). Das kann man entweder fertig kaufen oder selber basteln: http://www.terrabyteserver.de.ms/

Ciao! Bjoern