Zentralsonne zum II

Hallo Ihr lieben Physiker, Astronomen und sonstigen Experten

Lasst mich bitte noch einmal auf das Thema „Zentralsonne“ zurückkommen. Wenn ich all Eure Beiträge aufmerksam lese, bemerke ich, dass Ihr eigentlich gar nichts wisst, was sich im riesigen Weltraum draussen abspielt! Was der eine sagt, dem widerspricht der andere und ein dritter behauptet nocheinmal ganz was anderes.
Also, wenn keine Bewegung mehr mathematisch berechenbar ist, an der mehr als drei Körper beteiligt sind, wie um alles in der Welt wollt Ihr die Existenz einer Zentralsonne, Attraktor oder Fixpunkt beurteilen? Ich meine, Ihr könnt ja gar nicht wissen (sorry, berechnen), wo wir mit der Sonne überhaupt „hin fliegen“.

Abgesehen davon, würde es denn eine Rolle spielen, wenn zwischen dem Planeten-System und dem Galaxis-System noch ein weiteres rotierendes System dazwischen geschaltet wäre? Die Sonne würde dann halt nicht „gerade aus“ um das Zentrum der Galaxis kreisen, sondern schraubenförmig.
Auch die Erde bewegt sich schraubenförmig um die Sonne, da die Sonne sich selber ja auch in eine bestimmte Richtung bewegt.
Was würde dies, beiden Bewegungen zusammen betrachtet, für eine Struktur ergeben?
Genau, - die gleich Form wie unsere DNS, eine Doppel-Helix-Struktur!

Nun aber zurück zum Thema, ich fragte nach einem Modell der Zentralsonne und wollte wissen, ob es astronomische Fakten darüber gibt, und Ihr habt Euch in die Haare gekrigt wegen „deterministisch“ oder nicht, „esoterisch“ oder nicht, „Fliehkraft“ oder keine, und so weiter und so fort. Das hat alles nichts zu tun, mit dem was ich eigentlich wissen wollte.

Deshalb wiederhole ich hier noch einmal meine Frage:

  1. Gibt es nun Fakten, oder sagen wir vorsichtiger „Hinweise“, auf die Existenz einer Zentralsonne, oder liegt das schlicht und einfach ausserhalb unserer Beobachtungsmöglichkeit?
  2. Gäbe es denn ein Problem für die Astronomie (oder die Astronomen), wenn es eine Zentalsonne, Attraktor oder Fixpunkt gäbe und sich unsere Sonne halt anstatt gerade aus, in einer Schraubenform in der Galaxis bewegen würde?

Nichts für Ungut, Arisan

Hi,

Deshalb wiederhole ich hier noch einmal meine Frage:

  1. Gibt es nun Fakten, oder sagen wir vorsichtiger „Hinweise“,
    auf die Existenz einer Zentralsonne, oder liegt das schlicht
    und einfach ausserhalb unserer Beobachtungsmöglichkeit?

Nö.

  1. Gäbe es denn ein Problem für die Astronomie (oder die
    Astronomen), wenn es eine Zentalsonne, Attraktor oder Fixpunkt
    gäbe und sich unsere Sonne halt anstatt gerade aus, in einer
    Schraubenform in der Galaxis bewegen würde?

Zentralsonne klingt etwas zu esoterisch - aber sowas gibtas tatsächlich. Googlest du nach „großer Attraktor“. Darum drehen sich viele Galaxienhaufen (oder waren es gar Superhaufen?).

Gruß
Frank

Also, wenn keine Bewegung mehr mathematisch berechenbar ist,
an der mehr als drei Körper beteiligt sind

Du bringst hier etwas durcheinander. Daß es für das Dreikörperproblem keine geschlossene Lösung gibt, bedeutet nicht, daß man es nicht berechnen kann.

Moin,

Lasst mich bitte noch einmal auf das Thema „Zentralsonne“
zurückkommen. Wenn ich all Eure Beiträge aufmerksam lese,
bemerke ich, dass Ihr eigentlich gar nichts wisst, was sich im
riesigen Weltraum draussen abspielt! Was der eine sagt, dem
widerspricht der andere und ein dritter behauptet nocheinmal
ganz was anderes.
Also, wenn keine Bewegung mehr mathematisch berechenbar ist,

Wenn etwas nicht ad infinito berechenbar ist, so heißt das nicht, daß es nicht mit genügender Genauigkeit für einige Zeit berechenbar ist und es heißt schon gar nicht, daß es nicht beobachtbar ist - und die Bewegung der Gestirne kann man ja messen - sonst wüßte man heute noch nichts von der Spiralstruktur unserer eigenen Galaxie, der Milchstraße.

Abgesehen davon, würde es denn eine Rolle spielen, wenn
zwischen dem Planeten-System und dem Galaxis-System noch ein
weiteres rotierendes System dazwischen geschaltet wäre? Die
Sonne würde dann halt nicht „gerade aus“ um das Zentrum der
Galaxis kreisen, sondern schraubenförmig.

Das wiederspricht der Annahme der Wissenschaft, daß, so zwei konkurierende Lösungen für ein Problem existieren und beide es gleich gut erklären, die einfachere Lösung die richtige wahrscheinlich sein wird. Und es gibt keinen Anahaltspunkt irgendwelcher Art, daß die Sonne um etwas anderes als das Zentrum der Milchstraße kreisen sollte.

Auch die Erde bewegt sich schraubenförmig um die Sonne, da die
[…]
Doppel-Helix-Struktur!

Nun aber zurück zum Thema, ich fragte nach einem Modell der

Du sagst es. Das hat damit gar nichts zu tun.

Zentralsonne und wollte wissen, ob es astronomische Fakten
darüber gibt, und Ihr habt Euch in die Haare gekrigt wegen
„deterministisch“ oder nicht, „esoterisch“ oder nicht,
„Fliehkraft“ oder keine, und so weiter und so fort. Das hat
alles nichts zu tun, mit dem was ich eigentlich wissen wollte.

Deshalb wiederhole ich hier noch einmal meine Frage:

  1. Gibt es nun Fakten, oder sagen wir vorsichtiger „Hinweise“,
    auf die Existenz einer Zentralsonne, oder liegt das schlicht
    und einfach ausserhalb unserer Beobachtungsmöglichkeit?

Es gibt keine Hinweise darauf. Eine solche Zentralsonne wäre in jedem Fall sichtbar bzw. nachweisbar:

  • sie würde die Relativbewegung vieler Sterne beeinflussen und die ist sichtbar.
  • sie würde selbst sehr hell leuchten (weil sie, um ein Zentrum zu sein, riesieg schwer sein müßte); das hieße aber, daß sie keine lange Lebenszeit (gehabt) hätte. Ein entsprechend großes Schwarzes Loch als Überbleibsel eines solchen Sterns würde sich durch seine Akkretion verraten und durch seinen Supernova-Überrest.
  1. Gäbe es denn ein Problem für die Astronomie (oder die
    Astronomen), wenn es eine Zentalsonne, Attraktor oder Fixpunkt
    gäbe und sich unsere Sonne halt anstatt gerade aus, in einer
    Schraubenform in der Galaxis bewegen würde?

Nein. Aber siehe Antwort zu 1. Mit viel gutem Willen kann man das zentrale Schwarze Loch unserer eigenen Milchstraße als eine solche „Zentralsonne“ ansehen.

Gruß,
Ingo.

Deshalb wiederhole ich hier noch einmal meine Frage:

  1. Gibt es nun Fakten, oder sagen wir vorsichtiger „Hinweise“,
    auf die Existenz einer Zentralsonne, oder liegt das schlicht
    und einfach ausserhalb unserer Beobachtungsmöglichkeit?

Die These der Zentralsonne beruht auf einer Vermutung des Astronomen Mädler (um 1850), dieser nahm an das die Sonne sich um eine Zentrum bewegt, das zeigen astronomische Beobachtungen, nur beging Mädler den Fehler dieses Zentrum im Sternbild Plejaden zu lokalisieren und ein Stern dieses Sternbilds heist eben Alcyone. Nur bewegt sich die Sonne um das Zentrum der Milchstraße und dieses liegt in Richtung des Sternbildes Schütze (Sagitarius A). Schon seit vor 1900 gilt Mädlers These als veraltet. Was diese These dennoch über die Zeit rettete war die übliche esoterische Vorgehensweise, eine gewisse Blatavsky (sowas wie ein esoterischer Oberguru) hat die Theorie Mädlers in einem ihrer Bücher erwähnt, und da Esoteriker nichts besseres können als unreflektiert irgendwelche Meinungen ihrer Autoritäten zu übernehmen, was ich im allgemeinen als esoterische „Hirnwichserei“ bezeichne, ist diese These in diesen Kreisen immer noch aktuell, obwohl sie durch keinerlei Beobachtungen bestätigt wird.

  1. Gäbe es denn ein Problem für die Astronomie (oder die
    Astronomen), wenn es eine Zentalsonne, Attraktor oder Fixpunkt
    gäbe und sich unsere Sonne halt anstatt gerade aus, in einer
    Schraubenform in der Galaxis bewegen würde?

Nein wenn du Belege dafür vorweisen kannst.

Ansonsten:
Im Zentrum unserer Milchstrasse befindet sich keine Zentralsonne sondern ein schwarzes Loch.
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/714186

Dann gibt es noch den großen Attraktor, eine Theorie um Galaxienbewegungen zu erklären.
http://www.usm.uni-muenchen.de/people/saglia/dm/gala…

Gruss
Armin

Die These der Zentralsonne beruht auf einer Vermutung des
Astronomen Mädler (um 1850), dieser nahm an das die Sonne sich
um eine Zentrum bewegt, das zeigen astronomische
Beobachtungen, nur beging Mädler den Fehler dieses Zentrum im
Sternbild Plejaden zu lokalisieren und ein Stern dieses
Sternbilds heist eben Alcyone.

Dann beruht die Verschiebung des Aequinoktiums in 24-26,000 Jahren einmal rund um den Himmelsäquator auf der Basis der Präzession der Erdachse?
Hat Mädler noch nichts von diser Präzession gewusst?

Gruss, Arisan

kurzer allgemeiner Tipp
Hallo Arisan!
Meine Antwort bezieht sich eher auf deine Ausführungen unten bezüglich der geheimnisvollen „Zentralsonne“. Ich möchte etwas allgemeines sagen.
Diese Theorie gehört offenbar zu der großen Gruppe der (mehr oder weniger wissenschaftlichen) Ansätze, die furchtbar komplexe Phänomene (scheinbar) auf eine einzige, handliche, konkrete Ursache zurückführen! Das ist für unseren menschlichen Geist sehr befriedigend und kommt unserem Wunsch nach dem Verstehen der Welt sehr entgegen. Dennoch: Sei solchen Theorien gegenüber misstrauisch! Die Wirklichkeit ist komplizierter und nicht auf einen einfachen Nenner zu bringen! Unser sogenannter „gesunder Menschenverstand“ reicht allein nicht aus, um alles zu verstehen, und bis heute gibt es keine allgemeine „Welterklärungs-Theorie“(auch nicht die Relativitätstheorie und die Quantenphysik), es gibt nur Annährungen an das Verstehen von „Wirklichkeit“!
Hoffentlich klinge ich nicht zu moralisch!
Viele Grüße!
Christian

Salve,

Dann beruht die Verschiebung des Aequinoktiums in 24-26,000
Jahren einmal rund um den Himmelsäquator auf der Basis der
Präzession der Erdachse?

Ja. Die Präzession der Erdachse bewirkt eine Verschiebung des Äquinoktiums.

Gruß,
Ingo

Die These der Zentralsonne beruht auf einer Vermutung des
Astronomen Mädler (um 1850), dieser nahm an das die Sonne sich
um eine Zentrum bewegt, das zeigen astronomische
Beobachtungen, nur beging Mädler den Fehler dieses Zentrum im
Sternbild Plejaden zu lokalisieren und ein Stern dieses
Sternbilds heist eben Alcyone.

Hat Mädler noch nichts von diser Präzession gewusst?

Natürlich hat Mädler davon gewusst, die Präzession ist schon seit der Antike bekannt, ist aber für seine Theorie vollkommen unerheblich.
Mädler hatte Studien zum Bau des Sternsystems (und nicht des Sonnensystems) veröffentlicht. Dabei war die Frage ob die gesamte Fixsternwelt ein gemeinsames Zentrum hat, wo dieses ist und und was sich alles darin befindet. Damals war die Natur der Galaxien noch nicht geklärt bzw. ob sie innerhalb der Milchstrasse oder ausserhalb liegen. Die astronomische Beobachtung bezieht sich auf die Eigenbewegung der Sterne siehe dazu http://www.avgoe.de/astro/Teil04/EB.html.

Dann beruht die Verschiebung des Aequinoktiums in 24-26,000
Jahren einmal rund um den Himmelsäquator auf der Basis der
Präzession der Erdachse?

Ja, dabei wird die Präzessesion (und die Nutation) durch die Gezeitenkräfte von Sonne und Mond (und vernachlässigbar klein von den anderen Planeten des Sonnensystems) verursacht, siehe dazu http://www.greier-greiner.at/hc/praezession.htm

Gruss
Armin