Zerviakobrachial-Sydrom

Liebe Helfer,

vor ca. 4 Wochen habe ich mir bei einer ganz normalen Bewegung (Haare abtrochnen) den Hals verrenkt. Dachte ich jedenfalls… Geht schon wieder weg…

Da die Schmerzen aber innerhalb weniger Tage unerträglich wurden (im Nacken Messerstecherei und im linken Arm Muskelkater hoch 10 wie im Schraubstock bis in die Hand, besonders schlimm im Oberarm) und auch kein Schmerzmittel anschlug (weder Diclofenac und Ibu), war ich vor drei Wochen beim Orthopäden und wurde dort geröntgt.

Er verschrieb mir 6 x Krankengymnastik mit folgender Diagnose:

Zervikobrachial-Syndrom. Lumbale und sonstige Bandscheibenschäden mit Radikulopatie C 5-7: Zervikalbereich.

Verordnete Schmerzmittel: 3 x täglich je 500mg Novaminsulfon und 2 x täglich 50mg/4mg Tinal.

In drei Wochen solle ich ihn wieder aufsuchen. Das wird am 28.2.17 sein.

6 x Krankengymnastik waren furchtbar (Arm verdrehen, Kopf langziehen, Nacken + Kopf drehen + schwenken, Seilzug, Arm mit Hanteln rauf + runter, Massage der Schultermuskeln usw.). Jedesmal danach hatte ich tagelang die Hölle auf Erden.

Und das Schlimmste ist, dass wirklich kein Schmerzmittel hilft. Auch die o.g. Hammermittel sind ohne jeglichen Effekt.

D.h. ich liege hier seit über drei Wochen mit Höllenschmerzen rum (auf der Skala von 1-10 = 12 !) und behelfe mich mit meinem Tens-Gerät. Das übertönt die Schmerzen aber nur.

Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich mittlerweile ein Nervenbündel bin.

Warum helfen die Schmerzmittel nicht? Hab mittlerweile auch alle Freiverkäuflichen durch…

Was kann der Grund für die Höllenschmerzen sein und warum hört das nicht auf?

Ganz lieben Dank, eben ist es wieder besonders schlimm und die Zeit bis zum Arzttermin Dienstag wird sich noch hinziehen…

VielenDank.

ziegen1

Hallo,

das hört sich jetzt vielleicht herzlos an, aber wenn du das bis heute überstanden hast, wrst du die 2 Tage bis Dienstag auch noch schaffen. Jetzt bringt’s eh’ nicht mehr, ich hätte, wenn ich gesehen hätte, dass es nach ALLERHÖCHSTENS eine Woche (wahrscheinlich schon eher) nochmal beim Arzt angerufen und gefragt, aber was willst du am Sonntag oder am verbliebenen morgigen Montag noch erreichen? Hat der Physiotherapeut nichts dazu gesagt?

Hier steht, das ist keine Diagnose, sondern nur eine Symptombeschreibung. Häufige Gründe sind dort auch angegeben, aber das hilft dir auch nicht weiter.

Am Dienstag muss der Arzt dich zur Not noch zur CT schicken und, wie es beim obigen Link ebenfalls steht, evtl. eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit veranlassen oder selbst durchführen.

Blöde Frage, aber hast du versucht, ob, je nachdem, Kälte oder Wärme hilft? Das könnte evtl. die Schmerzen ETWAS lindern, aber sonst … halt durch, bald ist Dienstag!

Gute Besserung und Gruß
Christa

Liebe Christa, vielen Dank für Deine Antwort, die ich in keinster Weise herzlos finde.

Ich habe es natürliche mit Wärme versucht, aber nur die heiße Badewanner hat etwas Entspannung gebracht.

Mich interessierte auch hauptsächlich, warum die Schmerzmittel nicht wirken.

Liebe Grüße

ziegen1

Ich hoffe, daß du schnelle effektive Hilfe bekommst, denn ich bin mir ziemlich sicher, daß bei deinem Zervikobrachial-Syndrom die Schmerzen höchstwahrscheinlich vom Druck herausgerutschter Bandscheiben, welche gegen einen oder mehrere Nerven drücken, kommen - heißt konkret: Bandscheibenvorwölbung oder sogar -vorfall.
Die Schmerzmittel helfen deswegen nicht, weil es auch für deinen Körper eine Alarmsituation ist (Bedrängung von Nervengewebe) und er sich nicht betäuben lassen will, Dein Körper schreit nach echter Hilfe, im wahrsten Sinn des Wortes. Ich persönlich habe in meiner Osteopathie-Praxis solche Fälle sehr häufig, und bekomme sie oft in nur ein bis zwei Behandlungen behoben. Da ich hier aber keine Werbung machen darf und du in deiner Entscheidung frei bleiben sollst, hier mein Tipp:
Suche dir einen Osteopathen in deiner Nähe, der sich sehr gut mit Bandscheibenvorfällen auskennt (und diese sanft und ohne schnelle Hauruck-Aktionen beheben kann) notfalls gezielt mit entsprechendem Suchbegriff, und mit Bewertungsfragen. Vielleicht erstattet deine Krankenkasse auch etwas dazu, kannst du auf derem Portal nachlesen, also besorg dir notfalls am Dienstag bei deinem Arzt gleich Privatrezept dafür, weil die meisten Kassen das als Voraussetzung angeben. Helfen als momentane minimale Soforthilfe könnte evtl.sein: Wärme zur Verbesserung der Durchblutung und des Stoffwechsels in den umliegenden Geweben, und den Kopf leicht auf die gegenüberliegende Seite des schmerzenden Armes neigen, um die Bandscheibe selbst vom Druck der Wirbel zu entlasten, und somit den Druck der Bandscheibe von den Nerven zu nehmen, ist aber nur eine minimale Hilfe, da es auf die Lage der Bandscheiben ankommt, ist also kein Allheilmittel, meist macht man das aber schon automatisch… Trotzdem denke ich, daß du schon VORHER etwas hattest, z.B. ein Sturz auf die Seite/ Schulter oder so, und sich da was über eine gewisse Zeit schon aufgebaut hat, ist aber nur eine Vermutung aus der Praxiserfahrung… Viel Glück und Erfog bei der Suche nach dem geeigneten Osteopathen.

Hallo @osteo4You und alle Mitfühlenden,

vielen Dank für Deine Ausführungen.

Ich war nun im MRT und habe im gesamten Halswirbelbereich keinerlei Bandscheibenvorfall.

Der Befund bleibt mir zwar großteils rätselhaft, googelt man die Spezialausdrücke, wird man allein davon schon wahnsinnig…

Hier der Kauderwelsch:

Die Ansage meines Orthopäden dazu:

Weiter die wirkungslosen Schmerzmittel (Tilidin 50 mg, eine abends und Novaminsulfon 3 x 2 Stück) und nun zusätzlich ein Muskelrelaxans namens Pregaballin 75 mg 1 x abends.

Pregaballin ist aber für Epilepsie und Angstzustände…

Außerdem nochmal Physiotherapie.

Mag ja alles schön und gut sein, aber ich bin wegen der Schmerzen in Nacken, Schulter, Arm arbeitsunfähig, und das kann so nicht weitergehen.

Was haltet Ihr von diesem Vorgehen und was kann ich tun, damit die Schmerzen aufhören?

Danke.

Liebe Grüße

ziegen1

Liebe @anon1941169, der Kauderwelsch ist wie der Orthopäde und Radiologe die MRT-Momentaufnahme und liest, und es ist gut, daß noch kein NPP = Nukleopulposus (heißt: Bandscheibenkernvorwölbung/-vorfall) zu sehen ist, somit sind diese noch gut zu retten. Aber deine Schmerzsymptomatik ist trotzdem ziemlich eindeutig, auch wenn es auf den Bildern so nicht herauszulesen ist, aber da ich dieses „Spiel“ nun seit zehn Jahren so mitmache, daß diese Dinge auf den Bildern nicht gesehen werden, was trotzdem sich schon vom inneren System andeutet durch deine Symptomatik, kann ich nur dringlichst dabei bleiben, dir zu empfehlen, dir einen guten Osteopathen in deiner Nähe zu suchen, der sich mit den Suchbegriffen ‚Bandscheibenvorfall‘ , ‚Traditionelle Osteopthie‘ , ‚Ursachen finden und beheben,und keine Symptome‘ im Internet präsentiert. Aus dem Bericht entsteht trotzdem noch zusätzlich für mich der Eindruck, daß du so etwas wie eine Stauchung oder ein Schleudertrauma gehabt haben könntest, denn sonst wäre die Kyphosierung der HWS mit Scheitelpunkt bei C5/6 nicht vorhanden, dort wäre natürlicherweise ein Lordosierungsscheitelpunkt (zum Verständnis: Lordose=Kurvung der Wirbelsäule nach vorn/Kyphose=Kurvung der Wirbelsäule nach hinten), soll heißen, dort müßtest du eigentlich eine leichte „Hohlrücken“-Form (=Lordose) der HWS haben, und keine Steilstellung. Durch diese Form öffnet sich die HWS an dieser Stelle unnatürlich nach hinten, die Bandscheibe kann nach hinten rutschen zwischen diese erwähnten Uncovertebral-Processi (dadurch die Schmerzen, obwohl es so tatsächlich NOCH(!) kein Vorfall ist) welche seit längerem dort einem höheren abnormen Druck ausgesetzt sind, dadurch die „Uncovertebralarthrose“ und warum? Durch die Fehlformung der HWS (Kyphosierung), und warum ist diese jetzt so da? Es muß früher etwas stattgefunden haben (Schleudertrauma, Stauchung etc.) was noch gespeichert ist und dein System zum Anpassen, Ausweichen, Kompensieren zwingt. Aus Innerer Überzeugung und langjähriger Erfahrung kann ich nicht umhin, bei meiner ersten Meinung zu bleiben, auch wenn scheinbar Alles dagegen spricht, doch du hast natürlich die Möglichkeit, abzuwarten und auf Schmerzmittel die nicht wirken zu vertrauen, und vielleicht wird es bei der Physiotherapie durch einen Glücksgriff besser für den Moment, aber es kommt wieder. Wenn du Ruhe haben willst, suche dir einen Osteopathen mit obigen Suchbegriffen, vielleicht auch noch Schleudertrauma etc. als Suchbegriff hinzufügen, dann versuche ihn/sie kennenzulernen, und zu spüren wie Er/sie vorgeht, ob du dich gut aufgehoben und angenommen fühlst. Er/Sie sollte NICHT !!! mit Hauruck-Aktionen an der HWS herumarbeiten, Keine Kraft gegen dich aufbringen usw., eine Chiropraktische MAßnahme kann ich definitiv Nicht empfehlen, aber es gibt auch bei Chiropraktikern sehr sanfte Therapeuten, nur das Gros ist sehr grob.
Mir juckst zwar in den Händen, dir zu helfen, weil ich solche Dinge sehr schnell im Griff habe, (Bandscheiben korrigieren ist eine Spezialität von mir) und deine Schmerzen sehr schnell weg wären ohne Schmerzmittel, aber die Regeln hier sind eindeutig, also wünsche ich dir weiterhin Viel Glück bei der Suche nach einem geeigneten Osteopathen. Nochmals Viel Glück!