Zeugnis

Hallo,

mein Sohn hat ein Zeugnis bekommen, wirklich schön, er hat sich sogar in drei Fächern um eine Zensur verbessert.

Sohnemann (15) und ich führen ja ab und an Vater-Sohn-Gespräche. Meist abends, wenn meine Frau mal früh ins Bett gegangen ist. Man muss ja auch manches von Mann zu Mann besprechen.

Nun hörte es sich in letzter Zeit, wenn es um das Thema Schule ging, sehr optimistisch an. Nach seinen Schilderungen hatte ich den Eindruck, er steht überall zwischen 1 und 2.

Nun war ich doch erstaunt, dass er im Zeugnis Zensuren zwischen 2 und 3 hatte. Ich habe ihn danach gefragt, es hapert wohl an der mündlichen Mitarbeit. Okay, war bei mir früher genau so.

Allerdings hat meine Frau echt die Pest bekommen. Sie war so etwas von sauer, wie ich es wagen könnte, meinen Sohn herunter zu machen, es wäre doch ein super Zeugnis.

Leide ich jetzt an Realitätsverlust ? Ein super Zeugnis war es eben nicht. Und ich habe meinem Sohn ja auch keine Vorwürfe gemacht, aber warum kann ich mit meiner Frau nicht vernünftig darüber reden ?

Gruss

Andreas

Hi,

ich kann Dir nur sagen, wie ich mich damals gefühlt habe. Habe ich eine zwei nach Hause gebracht, hieß es: warum keine eins. Es ging soweit, daß ich regelrecht eine Prüfungsphobie aufgebaut habe. Vor der Prüfung wußte ich noch alles, hatte ich das Blatt vor mir, war alles wie weggeblasen. Irgendwann verliert man die Lust auf Schule, ich bin dann mal eine ganze Zeit lang gar nicht mehr hin. Gut, Schulprobleme waren nicht die einzigen Probleme, die ich mit meinen Eltern hatte.

Ich war sozusagen eine Totalverweigerin und bin ohne Abschluß in eine Lehre zur Anwaltsgehilfin gestartet.

Ein Zeugnis zwischen 2 und drei ist ein gutes Zeugnis, finde ich.

Besser motivieren, als demotivieren.

Gruß
Tina

hallo
ich finde ein 2er/3er zeugnis total in ordnung und auch echt gut !

ich finde es immer furchtbar, wenn kinder zu hören bekommen „warum hast du keine 1?“…hey eine 2 oder eine 3 sind doch auch gut !
meine mutter hat mir NIE vorwürfe gemacht und ich hatte auch immer 2en und 3en auf dem zeugnis ! und aus mir is auch was geworden :smiley: auch ohne 1 :smiley:

anstatt vorwürfe zu machen, würde ich ihn loben und trotzdem ab und zu mal sagen „hey, beim nächsten mal haste anstatt der 3 ne 2, oder ?“…aber das auch individuell nach fach…es kann net jeder ne leuchte sein

einfach mal locker bleiben ! es muss net jeder ein 1er schüler sein!

gruß

Hallo Andreas,

klar ist es ein super Zeugnis!
2 und 3 mit 15…nimm mal deinen Burschen in den Arm von mir…da kann er stolz drauf sein!
Was willst du denn noch darüber mit deiner Frau reden-die findet es doch auch gut!

Kann meiner Vorrednerin nur Recht geben!

Motiviere ihn!

Gruss

Hallo Andreas,

das ist immer eine feine Sache, wenn in der Familie eine Koalition gegen ein Familienmitglied geschmiedet wird. Da weiß ich kein Patentrezept.
Sokrates ist seiner Xanthippe treu geblieben.

Gruß

Marzeppa

Hi,

ein Zeugnis mit 2 und 3 ist ein gutes Zeugnis, dafür gehört er gelobt.

Die Frage wäre, wie bei dir der eindruck entstanden ist, er brächte 1 und 2 nach Hause. Hat er Dir die Wahrheit gesagt, und du hast es nur falsch interpretiert (selektive Wahrnehmung, nur die 1 und 2 gehört, den REst ignoriert und als Ausnahme abgetan)? Oder hat er Dir die Unwahrheit gesagt?
Im ersten Fall solltest Du aufmerksamer zuhören. Im zweiten Fall müßtest du dich fragen, warum er geschwindelt hat. Vermutlich, weil er weiß, dass sein Vater von ihm 1 und 2 erwartet? Das wäre ein erster Schritt in die falsche Richtung. Von meinen Vorrednern hast du ja schon gehört, was unerfüllbare Erwartungen an Druck erzeugen.

Ich bin auf dem zweiten Bildungsweg tätig, bei uns machen Leute das Abitur nach. Hauptschüler und Realschüler mit einem Zeugnis mit 2 und 3 oder besser bekommen wir so gut wie nicht zu sehen - die finden alle einen Ausbildungsplatz. Da solltest Du Dir also keine Sorgen machen.

die Franzi

Hallo,

wirklich schön, er hat
sich sogar in drei Fächern um eine Zensur verbessert.

Hast du ihm das denn gesagt?
Ansonsten haben die anderen schon alles gesagt, zwischen 2 und 3 ist gut!

Gruß
Elke

Hallo,

ja, besser motivieren, als demotivieren, habe ich auch gedacht.

Ich bin ja schon froh, dass meine Kids nicht meine Zeugnisse kennen :smile:

Druck wegen schlechter Zensuren ist Mist, da überlege ich lieber, wie man den Kids helfen kann. Stichwort Nachhilfe oder mal das große 1*1 vorwärts und rückwärts, sonst gibt es kein Fernsehen und keinen PC.

Da muss ich auch meiner Frau ein ganz großes Lob machen, wie toll sie sich um die Hausaufgaben und Schule allgemein kümmert. Ich habe ja nun leider nicht die Geduld erfunden, dafür hat sie die doppelte Portion. Und das ist gut so.

Gruss

Andreas

Hallo Andreas,

in meinen Augen ist ein Zeugnis dann ein Superzeugnis, wenn die Fächer, die Schwierigkeiten machen, im Griff sind. Und da kann durchaus auch eine Vier eine prima Note sein, wenn das Kind es geschafft hat, von einer Fünf runter zu kommen oder eine solche zu vermeiden.

Heißt: Ein Zeugnis differenziert anschauen und mit dem Kind darüber reden, welches der Fächer ihm leicht gefallen ist und welches nicht. Nach entsprechendem Lob für alles, was entweder gut ist oder zeigt, dass das Kind dran gearbeitet hat, kann man dann noch mal gemeinsam überlegen, ob man irgendwo noch was tun könnte. Die Antwort darauf sollte das Kind finden.

Und: KEINE gute Note sollte als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Dass ein Kind z.B. in Deutsch immer Einsen und Zweien hat, bedeutet nicht, dass es das „halt kann“. Es bedeutet, dass es hier gut motiviert, aufmerksam und interessiert war, um diese Note zu bekommen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Andreas,

zunächst einmal: vielleicht solltest du deine ViKa auf den aktuellsten Stand bringen - oder ist der 15jährige ein anderes Kind? *lach*

Stichwort Nachhilfe oder
mal das große 1*1 vorwärts und rückwärts, sonst gibt es kein
Fernsehen und keinen PC.

Ich hoffe, du machst nicht den Fehler vieler Eltern erwartest von deinen Sprößlingen, dass sie - um bei deinem Beispiel zu bleiben - das 1x1 so lange am Stück pauken, bis sie es im Schlaf aufsagen können… Kinder unterschiedlichen Alters haben auch unterschiedliche Konzentrationsspannen: mit 5-7 ca. 15 Min.; mit 7-10 ca. 20 Min.; mit 10-12 ca. 20-25 Min. und mit 12-15 ca. 30 Min. Ich wüßte nicht, was dagegen spräche, wenn sie in den Pausen zwischen den „Pauk-Abschnitten“ z. B. die Lieblingsserie sehen. Auch das motiviert…

Grüße
Renee

Hallo, Andreas,
ich weiß nicht was Du Dir vorstellst, aber ein Zeugnis dessen Noten im Bereich zwischen zwei und drei angesiedelt sind ist voll befriedigend

Sieh dir mal den Bewertungsmaßstab an:
sehr gut (1) - die Leistungen entsprechen den Anforderungen in besonderem Maß,
gut (2) - die Leistungen entsprechen voll den Anforderungen,
befriedigend (3) - die Leistungen entsprechen im Allgemeinen den Anforderungen,
ausreichend (4) - die Leistungen weisen zwar Mängel auf, entsprechen aber im Ganzen noch den Anforderungen,
mangelhaft (5) - die Leistungen entsprechen nicht den Anforderungen, lassen jedoch erkennen, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden könnten,
ungenügend (6) - die Leistungen entsprechen nicht den Anforderungen, und selbst die Grundkenntnisse sind so lückenhaft, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden könnten.

Natürlich ist da noch Spielraum nach „oben“ - aber zunächst halte ich das für ein sehr erfreuliches Zeugnis, das allen Lobes wert ist.

Gruß
Eckard

Sale,

ich finde Andreas Meinung eig. okay. Realistisch und neutral gesehen, ist das Zeugnis nicht „super“ sondern befriedigend (guter oder mittlerer Durchschnitt)!
Super wären nur Einsen, da hat er schon recht.

Warum sollte er seinen Sohn nicht dazu animieren sich zu verbessern?
Eine 1 ist besser als ne 2 und darum gehts in der Schule oder auf der Uni, um Bewertungen und sonst nix.

Lieber spornt man den Jungen „gesund“ an, als ihm zu vermitteln, dass auch schon „Durchschnitt“ langt --> zumal es in diesem Fall nur noch an der „mündlichen“ Mitarbeit lag. Das wird die geringste Mühe sein, da dein Sohn den Stoff (wenns schriftlich passt) beherrscht.

Grüße

Immortal

Hallo,

mein Sohn hat ein Zeugnis bekommen, wirklich schön, er hat
sich sogar in drei Fächern um eine Zensur verbessert.

beantwortet Deine Frage schon: alles, was sich verbessert ist schon mal richtig gut.

Sohnemann (15) und ich führen ja ab und an
Vater-Sohn-Gespräche. Meist abends, wenn meine Frau mal früh
ins Bett gegangen ist. Man muss ja auch manches von Mann zu
Mann besprechen.

viel wichtiger als ein um ein paar Noten besseres Zeugnis ist Dein Verhälntnis zu Deinem Sohn. Sei stolz auf eure Vater-Sohn-Gespräche und verdirb das ganze nicht mit falschem Ehrgeiz!!! Er kommt doch sehr gut mit, was erwartest Du mehr? Auf welche Schule geht er denn? Wenn er auch noch ein Gymnasium besucht, darfst Du Dir bei den Noten erst recht ein breites Grinsen vor Stolz erlauben!

Nun hörte es sich in letzter Zeit, wenn es um das Thema Schule
ging, sehr optimistisch an. Nach seinen Schilderungen hatte
ich den Eindruck, er steht überall zwischen 1 und 2.

vielleicht eine Fehlinterpretation Deinerseits. Lass Dir bloss Deine Entäuschung nicht anmerken.

Nun war ich doch erstaunt, dass er im Zeugnis Zensuren
zwischen 2 und 3 hatte. Ich habe ihn danach gefragt, es hapert
wohl an der mündlichen Mitarbeit. Okay, war bei mir früher
genau so.

Ja, ja, die Gene.

Allerdings hat meine Frau echt die Pest bekommen. Sie war so
etwas von sauer, wie ich es wagen könnte, meinen Sohn herunter
zu machen, es wäre doch ein super Zeugnis.

kann ich verstehen. Sie will wahrscheinlich auch lieber ein glückliches, ausgeglichenes Kind als ein Kind, das vielleicht an dem hausgemachten Druck irgendwann zerbricht.

Leide ich jetzt an Realitätsverlust ? Ein super Zeugnis war es
eben nicht. Und ich habe meinem Sohn ja auch keine Vorwürfe
gemacht, aber warum kann ich mit meiner Frau nicht vernünftig
darüber reden ?

wenn das Zeugnis vorher schlechter war, finde ich jede Steigerung „super“. Schule wird ja nicht einfacher, eher schwerer. Vorwürfe wären da auch völlig unangebracht!
Unterstütze Deinen Sohn, sage ihm wie toll Du es findest, dass er sich verbessern konnte!

Gruss

Andreas

Gruß Inge

Hi,

Eine 1 ist besser als ne 2 …

Das ist schon so, aber es geht auch darum, wie viel Arbeit in der Zwei steckt. Wenn nun die Zwei das ist, was wirklich das Maximale ist, zu dem der Junge in der Lage ist? Wenn er dann nur ein „dasist gut, aber beim nächsten al schaffst du eine Eins!“ hört, versteht er nur „Ich bin nicht gut genug.“
Eltern haben natürlich die Aufgabe, ihre Kinder zu motivieren, ihnen beizubringen, dass es sich lohnt, sich anzustrengen (das sollte man gelernt haben, bevor in höherem Alter Lohn mit Geldverdienen gleichgesetzt wird). Aber Kinder wollen in allererster Linie Dinge tun, über die sich ihre Eltern freuen: Guck mal Mami, ich kann das! - Guck mal Papi, endlich keine 3 mehr, sondern eine 2 in Mathe! Und wenn sie das schaffen, wenn ihre Eltern sehen, dass das Kind etwas geschafft hat, etwas selber gemacht hat, eine Leistung selber erbracht hat, und das würdigen, und anerkennen, und nicht dran herumkritteln, dann ist ein Kind sowas von glücklich - und das ist die beste Motivation, de es auff der Welt gibt. Denn dann weiß das Kind, wofür es Anerkennung bekommt, und holt sich mehr davon. Und anerkennung für das, was wir geleistet haben, wollen wir doch als Erwachsene auch, und nicht nur als Kinder von unseren Eltern. Sag mir nicht, dass Dich im Beruf nur das GEhalt interessiert. Wie ist es mit ehrlich ausgesprochener Anerkennung vom Chef / Vorgesetzten für eine Leistung? Oder ein Danke von einem Kunden außer der Reihe? Oder auch nur ein Danke für einen Handgriff, denn du für einen Kollegen spontan aus Freundlichkeit erledigt hast? Stellt dich das nicht zufrieden, selbst wen Du weißt, das du es ein bisschen besser hättest machen können? (umgekehrt: Du hast etwas gemacht,. es ist zwar gut, aber nicht sehr gut, trotzdem gibt es nichts zu bemängeln. dann kommt Chef und sagt ja, war schon gut, aber beim nächsten Mal machen Sie es besser. - das ist demotivierend)

…und darum gehts in der Schule oder auf der Uni, um Bewertungen und sonst nix.

Es geht um Bewertungen, richtig. Aber ich (als Lehrerin) möchte in erster Linie sehen, dass meine Schüler am Ende de Schuljahres besser sind als vorher. Und wenn dieses „besser“ die Note 4 statt der 5 ist, dann bin ich auch glücklich - strenggenommen sogar glücklicher, als wenn aus einer 2 eine 1 wurde, denn der Weg von der zur 4 ist länger und schwerer.
Natürlich ist es in einigen Studiengängen so, dass man mit ner 1 vor dem Komma abschließen muss, wenn man nen vernünftigen Job haben will. Nur ist es eben trotzdem so, dass es demotivierend wirkt, wenn einer von außen immer was dran auszusetzen hat an dem, was man macht.
Nur ist der junge eben noch an der schule und muss erstmal lernen, wofür man Anerkennung bekommt und was fleiß ist und dass es manchmal auch länger dauert, aber dass eben auch die einzelnen kleinen Schritte gesehen werden. Und an der Schuhle geht es eben nicht wie an der uni in manchen Studiengängen zu: An der Schule muss man in erster Linie mal die 5er und 6er vermeiden, damit man weiterkommt. Auf den Abschlusszeugnissen sollte dann ichts schlechter als drei stehen, dann klappt das mit der Ausbildung. Erst an der Uni wird es, je nach Studiengang, härter.

Und ich habe es unten schon geschrieben: Zeugnisse die nichts schlechter als Drei haben, führen in der Regel dazu, dass ihr Besitzer einen Ausbildungsplatz bekommt. Was ist daran so dramatisch?

die Franzi

2 Like

Hi,

na so schnell sind sie uch wieder nicht überanstrengt.
Aufmerksamkeitsspanne von 10min bedeutet nicht, dass ich nach 10min Arbeit 10min Erholung brauche - ich muss nur in den zweiten 10min was anderes als in den ersten 10min machen. Das kann durchaus bedeuten, dass das Knobeln an Additionsaufgaben durch das Aufsagen eines Teils des kleinen Einmaleins unterbrochen werden kann.
und nach 10min Hausaufgaben machen halbe Stunde Pause für die Lieblingsserie … find ich übertrieben.

Die Konzentrtionsspannen, die du angegeben hast, sind übrigens ser optimistisch. Die heutige Jugend ist von Videoclips und WErbepausen geprägt. Wer sich von denen 10min auf etwas konzentrieren kann, ist schon ein kleiner Meister.

die Franzi

Huhu,

ich finde das ist ein sehr schwieriges Thema.
Meiner Meinung nach sollte man Kinder und gerade Jungendliche in der Pubertät nicht zu sehr unter Druck setzten. Und ein Zeugnis bei einem 15-Jährigen mit nur 2en und 3en finde ich nun wirklich mehr als gut.
Klar, es gibt bessere, aber für viele ist das schon ein hartes Stück Arbeit.
Ich selbst hatte in dem Alter nen schlimmen Durchhänger und habe mein Abi trotzdem mit ner Eins vorm Komma gemacht (naja nur ganz knapp :wink:, aber immerhin).
Die Motivation sich zu verbessern muss sich irgendwann (und in dem Alter ist dein Sohn) selbst entwickeln, der eigene Antrieb muss sich entwickeln. Natürlich sollte der Blick nach vorn und in die bessere Richtung immer bestehen, aber eben nicht wenn es in gewissen Bereichen einfach nicht möglich ist. (Weiß ja nicht wie das so ist, aber ich hatte so schlimme Probleme mit Mathe bis zur 10. Klasse… Danach hatte ich ne Eins.)
Ich würde ihn für die Verbesserung und das wirklich gute Zeugnis loben und trotzdem anspornen weiter an sich zu arbeiten. Aber wie gesagt, der Druck sollte wirklich nicht überhand nehmen. Dann passiert nämlich schnell mal das genaue Gegenteil von dem, was man eigentlich möchte.

LG Frieda

Hi Franzi,

Aufmerksamkeitsspanne von 10min bedeutet nicht, dass ich nach
10min Arbeit 10min Erholung brauche - ich muss nur in den
zweiten 10min was anderes als in den ersten 10min machen.

Genau das meinte ich damit - es ging mir lediglich um das unsägliche „Das wiederholst du jetzt so lange, bis du es im Schlaf aufsagen kannst“. So eine Nummer hat meine Oma mal abgezogen, als meine Mom auf Dienstreise war. Ich wusste nach zwei Stunden Rauf- und Runterbeterei des 1x1 echt nicht mehr, was ich da überhaupt von mir gebe.

Grüße
Renee

Hallo

mein Sohn hat ein Zeugnis bekommen, wirklich schön, er hat sich sogar in drei Fächern um eine Zensur verbessert.

Nun hörte es sich in letzter Zeit, wenn es um das Thema Schule ging, sehr optimistisch an.

Vielleicht deswegen, weil er sich verbessert hat. Oder hat er sich dafür in anderen Fächern verschlechtert?

Wenn z. B. einer in Deutsch immer einer eine 4 hatte, ist das für den Super, wenn er dann mal eine 3 kriegt.

Ich habe ihn danach gefragt, es hapert wohl an der mündlichen Mitarbeit. Okay, war bei mir früher genau so.

Hast du ihm das gesagt? Es ist gut, wenn man seinen jugendlichen Kindern von seinen eigenen Schwierigkeiten erzählt, und sie vielleicht - bescheiden und nicht von oben herab - ermuntert zu versuchen, es besser zu machen. Dass sie nicht verpflichtet sind, die Fehler der Eltern zu widerholen.

Leide ich jetzt an Realitätsverlust ? Ein super Zeugnis war es eben nicht.

Das ist ja relativ.

Und ich habe meinem Sohn ja auch keine Vorwürfe gemacht, aber warum kann ich mit meiner Frau nicht vernünftig darüber reden ?

Das kommt drauf an, ob du ihn wirklich heruntergemacht hast, wie es dein Sohn empfunden und wie und auf welche Weise es deine Frau erfahren hat.

Hat dein Sohn ihr am nächsten Tag niedergeschlagen was von seinem doch nicht so guten Zeugnis erzählt? Hat er beiläufig gesagt, dass du das Zeugnis nicht übertrieben gut findest, und hat sie das an eigene schlechte Erfahrungen mit ihren eigenen Eltern erinnert, während dein Sohn eigentlich nichts dabei fand?
Oder wie war das?

Viele Grüße

Hallo Andreas,

Allerdings hat meine Frau echt die Pest bekommen. Sie war so
etwas von sauer, wie ich es wagen könnte, meinen Sohn herunter
zu machen, es wäre doch ein super Zeugnis.

Ihre Ansicht vs. deine Ansicht.

Leide ich jetzt an Realitätsverlust? Ein super Zeugnis war es
eben nicht. Und ich habe meinem Sohn ja auch keine Vorwürfe
gemacht, aber warum kann ich mit meiner Frau nicht vernünftig
darüber reden ?

Das solltest du mit ihr klären.

Ich denke, dein Sohn hat deine Position, deine „Überraschung“, deine Kritik in einem Männergespräch sehr wohl verstanden. Und er weiß es zu nehmen. Und wird es in Bälde als Ansporn dahingehend verstehen, dass er „noch nichts“ Entscheidendes erreicht hat. Wenn du eine gewisse „Unzufriedenheit“ in Maßen zeigst, dann zeigst du ihm, dass du ihn ob seiner Schilderungen vorher hinterschaut hast. Er wird sich es merken und der Wahrheit ein wenig näher kommen, zukünftig, dir gegenüber. Das Männergespräch ist dafür da.

Wir haben es auch ähnlich gehalten mit den Kids. Meine Ansichten habe ich vermittelt, meine Frau die ihrigen, jeder für sich. Dafür sind wir da. Wesentlich besser als „abgesprochenes gemeinsames Vorgehen“ in einer derart unkritischen Notensituation.

Rede mal mit deiner Frau. Du hast deine Erwartungen, Ansichten und deine Rolle, sie ihre.

Grüße
Tommy

Hallo Andreas,

es ist recht schwer zu sagen, ob Leistungen im Bereich von 2-3 ausreichend sind. Vielmehr zeigen sie, dass dein Sohn sich in dem gegebenen Schulsystem (also Haupt-, Realschule oder Gymnasium) recht gut mit seinen Leisungen zurecht findet.

Wie schon erwähnt ist ausschlaggebend, wie die Noten entstanden sind. Leistungen sollten nämlich in einem gewissen Umfang erarbeitet sein, die Fähigkeit Defizite durch lernen auszugleichen muß also erlernt werden.

Was bringt es einem Menschen, dem in der Schule alles zugefallen ist, er nie lernen mußte und dadurch einen guten Schulabschluß erreichte, jedoch nie erlernt hat seine Defizite durch Eigenarbeit aufzuarbeiten. Kommt er in seinem späteren Leben an einen Punkt welcher genau diese Fähigkeiten voraussetzt (klassisches Beispiel Studium), nämlich das eigenständige Aufarbeiten, wird er Probleme bekommen.

Daher ist diese Betrachtungsweise viel wichtiger als die Beurteilung der Noten.
Sozusagen lässt sich hier über die Güte der Leistungen Deinens Sohnes aus dem Posting keine Aussage treffen.

Gruß

Joschi