Hi,
Eine 1 ist besser als ne 2 …
Das ist schon so, aber es geht auch darum, wie viel Arbeit in der Zwei steckt. Wenn nun die Zwei das ist, was wirklich das Maximale ist, zu dem der Junge in der Lage ist? Wenn er dann nur ein „dasist gut, aber beim nächsten al schaffst du eine Eins!“ hört, versteht er nur „Ich bin nicht gut genug.“
Eltern haben natürlich die Aufgabe, ihre Kinder zu motivieren, ihnen beizubringen, dass es sich lohnt, sich anzustrengen (das sollte man gelernt haben, bevor in höherem Alter Lohn mit Geldverdienen gleichgesetzt wird). Aber Kinder wollen in allererster Linie Dinge tun, über die sich ihre Eltern freuen: Guck mal Mami, ich kann das! - Guck mal Papi, endlich keine 3 mehr, sondern eine 2 in Mathe! Und wenn sie das schaffen, wenn ihre Eltern sehen, dass das Kind etwas geschafft hat, etwas selber gemacht hat, eine Leistung selber erbracht hat, und das würdigen, und anerkennen, und nicht dran herumkritteln, dann ist ein Kind sowas von glücklich - und das ist die beste Motivation, de es auff der Welt gibt. Denn dann weiß das Kind, wofür es Anerkennung bekommt, und holt sich mehr davon. Und anerkennung für das, was wir geleistet haben, wollen wir doch als Erwachsene auch, und nicht nur als Kinder von unseren Eltern. Sag mir nicht, dass Dich im Beruf nur das GEhalt interessiert. Wie ist es mit ehrlich ausgesprochener Anerkennung vom Chef / Vorgesetzten für eine Leistung? Oder ein Danke von einem Kunden außer der Reihe? Oder auch nur ein Danke für einen Handgriff, denn du für einen Kollegen spontan aus Freundlichkeit erledigt hast? Stellt dich das nicht zufrieden, selbst wen Du weißt, das du es ein bisschen besser hättest machen können? (umgekehrt: Du hast etwas gemacht,. es ist zwar gut, aber nicht sehr gut, trotzdem gibt es nichts zu bemängeln. dann kommt Chef und sagt ja, war schon gut, aber beim nächsten Mal machen Sie es besser. - das ist demotivierend)
…und darum gehts in der Schule oder auf der Uni, um Bewertungen und sonst nix.
Es geht um Bewertungen, richtig. Aber ich (als Lehrerin) möchte in erster Linie sehen, dass meine Schüler am Ende de Schuljahres besser sind als vorher. Und wenn dieses „besser“ die Note 4 statt der 5 ist, dann bin ich auch glücklich - strenggenommen sogar glücklicher, als wenn aus einer 2 eine 1 wurde, denn der Weg von der zur 4 ist länger und schwerer.
Natürlich ist es in einigen Studiengängen so, dass man mit ner 1 vor dem Komma abschließen muss, wenn man nen vernünftigen Job haben will. Nur ist es eben trotzdem so, dass es demotivierend wirkt, wenn einer von außen immer was dran auszusetzen hat an dem, was man macht.
Nur ist der junge eben noch an der schule und muss erstmal lernen, wofür man Anerkennung bekommt und was fleiß ist und dass es manchmal auch länger dauert, aber dass eben auch die einzelnen kleinen Schritte gesehen werden. Und an der Schuhle geht es eben nicht wie an der uni in manchen Studiengängen zu: An der Schule muss man in erster Linie mal die 5er und 6er vermeiden, damit man weiterkommt. Auf den Abschlusszeugnissen sollte dann ichts schlechter als drei stehen, dann klappt das mit der Ausbildung. Erst an der Uni wird es, je nach Studiengang, härter.
Und ich habe es unten schon geschrieben: Zeugnisse die nichts schlechter als Drei haben, führen in der Regel dazu, dass ihr Besitzer einen Ausbildungsplatz bekommt. Was ist daran so dramatisch?
die Franzi