Zeugnisformulierungen

Hallo,

ich habe Probleme das Arbeitszeugnis richtig zu bewerten. Den Satz mit „zu unserer vollen Zufriedenheit“ kann man als befriedigend deuten. Aber der Rest ist für mich nicht sehr aufschlussreich.

Wie ist das Zeugnis zu bewerten? Ist es gut oder eher abschreckend bei Bewerbungen?

Hier das Zeugnis:

Frau xyz geboren am xxxx ist seit dem xx als Consultant in unserem Unternehmen beschäftigt.

Frau xyz übernahm als Beraterin Tätigkeiten im Rahmen unserer Implementierungsprojekte im In- und Ausland im Umfeld SAP CRM.

Ihre Tätigkeitsschwerpunkte hierbei waren:

PCUI Customizing und Programmierung
Durchführung von SAP Rollouts
Migration von Stamm- und Bewegungsdaten
Einführung einer internen Projektmanagement Software

Frau xy zeichnete sich in ihrer Arbeit aus durch Zuverlässigkeit, Strukturiertheit und Gewissenhaftigkeit. Sie führte alle Aufgaben umsichtig und engagiert aus. Aufgrund ihrer guten Integration in die Projektteams und ihrer Kommunikationsstärke wurde sie nach kürzester Zeit zur gesuchten und geschätzten Gesprächspartnerin für Vorgesetzte und Kollegen.

Frau xyz erfüllte die ihr übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit. Ihr persönliches Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war stets einwandfrei.
Gegenüber unseren Kunden und Geschäftspartnern trat Frau xyz jederzeit kompetent, zuvorkommend und sicher auf. Sie wurde wegen ihres freundlichen Wesens und ihrer kollegialen Haltung bei Vorgesetzten und Mitarbeitern sehr geschätzt.

Frau xyz verlässt unser Unternehmen zum xyc auf eigenen Wunsch. Wir bedauern diese Entscheidung sehr und danken ihr für die in unserem Unternehmen erbrachten Leistungen. Wir wünschen ihr alles Gute für ihre persönliche und berufliche Zukunft.

Auch hallo

Wie ist das Zeugnis zu bewerten?

Schlecht, denn:
-nicht vollständig gepostet: FAQ:2027
-SAP CRM. Welche Version(en) ? Bzw. welches Prozesswissen hat xyz ?
-WAS wurde konkret erreicht ? (okay, CRM ist anspruchsvoll. Konkrete (Projekt)Erfolge wollen trotzdem erwähnt sein)
-noch so ein Klassiker: Kunde zuletzt

Ihr persönliches Verhalten gegenüber
Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war stets einwandfrei.

mfg M.L.

Hallo M.L.,

vielen Dank für die Antwort.
Ich war vor zwei Jahren als Junior Consultant in dieser Beratung tätig. Eigentlich dachte ich, dass ich ein einigermaßen gutes Zeugnis bekommen werde. Aber dem ist wohl nicht so.
Kann ich das Zeugnis trotzdem noch von dem Ex-Arbeitgeber korrigieren lassen?

-noch so ein Klassiker: Kunde zuletzt

Ihr persönliches Verhalten gegenüber
Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war stets einwandfrei.

Was hat es damit auf sich, wenn der Kunde zuletzt erwähnt wird?
Bringt da die Aussage „stets einwandfrei“ auch nichts?

Was sagen dann die anderen Sätze aus, z.B.:
„Gegenüber unseren Kunden und Geschäftspartnern trat Frau xyz jederzeit kompetent, zuvorkommend und sicher auf.“
Oder
„Sie führte alle Aufgaben umsichtig und engagiert aus“.
oder
„Frau xy zeichnete sich in ihrer Arbeit aus durch Zuverlässigkeit, Strukturiertheit und Gewissenhaftigkeit.“

Hier nochmal das Zeugnis vollständig:

Frau xyz geboren am xxxx ist seit dem 11. Juni 2007 als Consultant in unserem Unternehmen beschäftigt.

Frau xyz übernahm als Beraterin Tätigkeiten im Rahmen unserer Implementierungsprojekte im In- und Ausland im Umfeld SAP CRM.

Ihre Tätigkeitsschwerpunkte hierbei waren:

  • PCUI Customizing und Programmierung SAP CRM 4.0 und 5.0
  • Durchführung von SAP CRM 5.0 Rollouts, Customizing und Implementierung
  • Implementierungen im Bereich des Account- und Opportunity Managements auf Basis SAP CRM 4.0 und 5.0
  • Migration von Stamm- und Bewegungsdaten
  • Unterstützung KeyUser-Training Mobile Sales
  • Einführung einer internen Projektmanagement Software

Weitere Tätigkeiten können im detaillierten Mitarbeiter-Profil von Frau xyz entnommen werden. Dieses ist Bestandteil des vorliegenden Zeugnisses.

Frau xy zeichnete sich in ihrer Arbeit aus durch Zuverlässigkeit, Strukturiertheit und Gewissenhaftigkeit. Sie führte alle Aufgaben umsichtig und engagiert aus. Aufgrund ihrer guten Integration in die Projektteams und ihrer Kommunikationsstärke wurde sie nach kürzester Zeit zur gesuchten und geschätzten Gesprächspartnerin für Vorgesetzte und Kollegen.

Frau xyz erfüllte die ihr übertragenen Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit. Ihr persönliches Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war stets einwandfrei.
Gegenüber unseren Kunden und Geschäftspartnern trat Frau xyz jederzeit kompetent, zuvorkommend und sicher auf. Sie wurde wegen ihres freundlichen Wesens und ihrer kollegialen Haltung bei Vorgesetzten und Mitarbeitern sehr geschätzt.

Frau xyz verlässt unser Unternehmen zum 30.November 2008 auf eigenen Wunsch. Wir bedauern diese Entscheidung sehr und danken ihr für die in unserem Unternehmen erbrachten Leistungen. Wir wünschen ihr alles Gute für ihre persönliche und berufliche Zukunft.


Das Mitarbeiterprofil enthält alle Projekte mit Angabe zum Kunden, die ich abgeleistet habe + welche Kenntnisse ich habe.

Soll ich das Profil auch noch anhängen?

Viele Grüße
Sammy

Auch hallo

Wie ist das Zeugnis zu bewerten?

Schlecht, denn:
-nicht vollständig gepostet: FAQ:2027
-SAP CRM. Welche Version(en) ? Bzw. welches Prozesswissen hat
xyz ?
-WAS wurde konkret erreicht ? (okay, CRM ist
anspruchsvoll. Konkrete (Projekt)Erfolge wollen trotzdem
erwähnt sein
)
mfg M.L.

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Hallo nochmal

dass ich ein
einigermaßen gutes Zeugnis bekommen werde. Aber dem ist wohl
nicht so.

Kann man Besseres beweisen ? Wenn ja, gut…

Kann ich das Zeugnis trotzdem noch von dem Ex-Arbeitgeber
korrigieren lassen?

Sicher

Was hat es damit auf sich, wenn der Kunde zuletzt erwähnt
wird?

Das es mit demselben wohl Probleme gab.

In der korrigierten Version fehlen übrigens immer noch konkrete Erfolge (sofern diese nicht im MA-Profil zu finden sind) und die ungünstige Reihenfolge ist auch noch drin.

mfg M.L.

„zu unserer vollen Zufriedenheit“ kann man als
befriedigend deuten.

Nein, als gut (Note „2“). Zu unserer Zufriedenheit käme der Note „3“
gleich. Wobei sich manche Vorsgesetzte scheuen, von „vollster Zufriedenheit“ = Note 1, zu sprechen, weil es schlichtweg schlechtes Deutsch ist.

Frau xyz geboren am xxxx ist seit dem xx als Consultant in
unserem Unternehmen beschäftigt.

Frau xyz übernahm als Beraterin Tätigkeiten im Rahmen unserer
Implementierungsprojekte im In- und Ausland im Umfeld SAP CRM.

Ihre Tätigkeitsschwerpunkte hierbei waren:

Was mir hier auffällt, ist der Wechsel der Zeit. einmal „ist…beschäftigt“ und dann wieder in der Vergangenheitsform
„war…“

Frau xy zeichnete sich in ihrer Arbeit aus durch
Zuverlässigkeit, Strukturiertheit und Gewissenhaftigkeit. Sie
führte alle Aufgaben umsichtig und engagiert aus.

Eigeninitiative würde mir hier noch fehlen. Aber das kann auch daran liegen, dass diese Eigenschaft einfach nicht erwünscht oder nicht nötig war.

Aufgrund

ihrer guten Integration in die Projektteams und ihrer
Kommunikationsstärke wurde sie nach kürzester Zeit zur
gesuchten und geschätzten Gesprächspartnerin für Vorgesetzte
und Kollegen.

„Kommunikationsstärke“ = ließ nicht locker, hatte immer das letzte Wort ???

Ihr persönliches Verhalten gegenüber
Vorgesetzten, Kollegen und Kunden war stets einwandfrei.

Dass die Kunden als letztes erwähnt werden, KANN etwas bedeuten.
Es KANN aber auch nur den Stellenwert des Zeugnisschreibenden
widerspiegeln.

wünschen ihr alles Gute für ihre persönliche und berufliche
Zukunft.

Über das "„persönliche“ würde ich stolpern. Es hat hier eigentlich
nichts zu suchen.

Es sei denn, der Schreibende meinte es wirklich so.

Das ist eben der Haken an Zeugnisformulierungen. Als Lesender
kann man nie genau wissen, warum der Schreibende es so formulierte.
Wollte er damit auf etwas hinweisen oder meinte er es aufrichtig so,
weil er diese, seine Formulierung für gut und wohlwollend hielt.

Du schriebst, dass Du vor zwei Jahren schon dort ausgestiegen bist.
Dann hast Du allerdings keine guten Karten mehr, eine Änderung des
Zeugnisses zu erwarten.

Ich will Dich nicht hindern, zu versuchen, mit Deinem ehemaligen Arbeitgeber zu reden, aber warum sollte er sich noch die Mühe machen.

Du riskierst dabei auch, Unverständnis zu ernten. Sollte sich einmal
ein ArbGeber, bei dem Du Dich bewirst, sich dort nach Dir erkundigen,
könnte es sein, dass ihm die Story Deines „unmöglichen“ Verlangens
aufgetischt wird.

Ich würde Dir raten, lass es so. Insgesamt gesehen macht das
Zeugnis keinen schlechten Eindruck, eher einen positiven.

Klagen auf Änderung könntest Du sowie so nicht mehr.

Punkte in Deiner Bewerbung, führe umfangreicher als im Zeugnis auf,
was Du und wie Du dort gearbeitet hast.

Alle Gute