Hallo Experten,
ich verstehe die ZF-Filter (Bandpassfilter) nicht so richtig.
In meinem Radio ist ein L10.7A verbaut. Ich weiß auch das
10.7MHz Mittenfrequenz bedeutet. Aber was sagt die
Mittenfrequenz aus. Heißt das, dass das die Mitte von 21,4MHz
ist? Und die 21,4MHz sind dann die Bandbreite der Radiosender
in Deutschland (von 87,5-108MHz ca.?)?
Also ein Sender sendet ja in einem Bereich von ca. 1MHz
(Bandbreite eines einzelnen Radiosenders). Gibt es da nicht
auch extra Filter für eben diese 1MHz?
Das hast du im Prinzip schon richtig erkannt.
Nur:
Die Bandbreite von UKW-Sendern ist deutlich geringer.
Sie beträgt maximal 300 Khz.
Also sollte die Filterdurchlassbreite ± 150khz sein um das Signal komplett durchzulassen. Dabei ist für die Definition der Durtchlassbreite schon eine Dämpfung berücksichtigt. Diese Dämpfung beträgt je nach Spezifikation 3dB oder 6dB.
ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Güte oder „Steilheit“ des Filters. Diese mit einem Faktor bezogen auf die Nennbandbreite als Multiplikator angegegebn und bezeichnet die Bandbreite bei einem spezifizierten Dämpfungswert. Der liegt je nach Gusto idR. bei -20, -30, -50, -60, oder -70dB. Manchmal sogar noch niedriger (= höherer Zahlenwert nach dem Minus(!)zeichen).
Je steiler die Dämpfungkurve ist, desto kleiner ist der Multiplikator (sog. Formfaktor) und desto besser ist die Trennschärfe.
Für bessere Trennschärfe nimmt man allerdings oft schmalere Durchlassbreiten als das eigentliche Signal hat. Dies geht dann zu Lasten des „guten Klangs“ oder der Dekodierbarkeit von RDS-Informationen, macht aber ggf. einen Sender überhaupt erst hörbar wenn bei einer grossen Durchlass(band)breite zuviel Signal vom Nachbarsender durchgelassen wird.
So werden z.B. in Autoradios oft ZF-Filter mit ca. 180 oder 200khz eingebaut. Dafür ist der Formfaktor oft (nicht immer) recht gross - die Güte also nicht soooo toll. UKW-DXer modifizieren ihre Empfänger zuweilen mit hochwertigen ZF-Filtern mit nur ca. 80 bis 150khz Bandbreite, geringem Formfaktor und/ oder hohem Dämpfungswert für „Nebensignale“. Bei manchen Empfängern (insbesondee bei sog. Breitband - oder Scanner-Empfängern oder „Communications-Receivern“) sind diese Filter (manchmal in mehreren Stufen) umschaltbar, um ein bestmögliches Empfangsergebnis zu erzielen.
Für besondere Anwendungen, wie z.B. den Empfang von (Wetter-) Sattellitensignalen oder „Behördenfunk“ sind meist andere/ geringere Bandbreiten sinnvoll oder erforderlich. Die werden dann aber oft in einer 2.Stufe mit einer ZF mit 455 oder 450khz realisiert (sog. Doppelsuper).
Aber das ist nicht im UKW- Rundfunkbereich sondern in angrenzenden Frequenzbereichen.
Mit diesen Vorabinformationen ist das Datenblatt dieses Flters unter http://www.token.com.tw/pdf/filter/ceramic-filter-lt…
jetzt für dich halbwegs interpretierbar.
Das „M“ vor dem „A“ hat man sich beim Aufdruck gespart.
Insgesamt ist die Ausführung „A“ die billigste aller Varianten mit den schlechtesten technischen Daten.
Für bestimmte Anwendungen mag das Vorteile haben oder „gerade ausreichend“ sein, meist hat das aber Nachteile.