Zieht ein neuer Herd mehr Strom?

Technik Mechanik & Konstruktion
#1

Hallo,

ein alter Herd soll gegen einen neuen ausgetauscht werden. Beim alten werden schon mal die Sicherungen rausgeknallt, wenn alle drei Platten und der Backofen zusammen an sind.

Würde der Anschluss eines neuen E-Herdes die Probleme aufgrund z. B. anderer Leistungsstärken verstärken? Bzw. wäre die Anlage dadurch gänzlich überfordert?

Oder gibt es vielleicht modenere Herde, die die Sicherungen sogar
weniger belasten, und die bisherige Schwierigkeit da gar nicht
auftauchen würde?
Und wenn ja, worauf müsste man da beim Kauf achten?

Vielen Dank.

#2

Hallo,

der Herd wandelt elektrische Energie in Wärme um. Da gibt es nur drei Kategorien:

  • die klassische Herdplatte
  • Ceran Kochfeld
  • Induktion

Nur wenn du die Kategorie wechselst, würde sich der Stromverbrauch merkbar reduzieren.

Gruß,
Steve

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#3

Danke, heißt das, die klassische Herdplatte, würde am meisten Strom ziehen, und die Leitungen am meisten belasten?

#4

Korrekt.

Gruß,
Steve

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#5

Danke, kannst du mir das bitte noch erklären, wie das kommt? Oder verlinken, wo ich da was zu finde?
Ist von den beiden Verbleibenden, Ceran und Induktion, das eine besser für alte Stromleitungen, als das andere?

#6

Hi!

Nein.

Meine Mutter hatte ein Kochfeld mit klassischen Herdplatten, das insgesamt bis zu 3000W zog. Ich habe einen Induktionsherd, der effizienter arbeitet, weil er nicht erst die Platte erhitzen muss, die nach dem Kochen noch viel Wärme an die Umgebung abgibt. Das große der vier Kochfelder kann bei mir bis zu 3800W ziehen, also 800W mehr als alle vier Platten meiner Mutter zusammen.

Im grunde kommt es auf die Leistungsdaten des Herdes an.

Die eigentlichen Fragen sind:

  1. Gibt es evtl. einen Defekt am Herd, der deine Sicherungen fliegen lässt?
  2. Gibt es ein Problem mit deiner Hauselektrik? Du solltest für den Herd drei Sicherungen nebeneinander haben, jede mit 16A. Damit sollte JEDER Herd auskommen. Möglicherweise sieht die Elektrik bei dir anders aus. Möglicherweise ist gepfuscht worden, oder irgendwas anderes ist defekt.

Vielleicht solltest du mal nen Elektriker drüber schauen lassen…

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#7

Hallo,
ausschlaggebend für dein Problem ist die maximale Leistungsaufnahme. Die wird angegeben in Watt und unterliegt bestimmten üblichen Grenzwerten im privaten Bereich.
Die Bezeichnung „Stromverbrauch“ wird für den langfristigen Verbrauch verwendet, tut hier aber nichts zur Sache.
Offensichtlich liegt in deiner Elektroinstallation ein Problem vor, zu alt, zu schwach, zu viele leistungshungrige Geräte an einer Leitung/Sicherung.

#8

Hallo,

die Information kann man leicht finden.

Ceran ist wohl gut 30% effektiver als normale Herdplatten. Induktion ist dann nochmal 15-20% effektiver als Ceran.

Gruß,
Steve

#9

Nja gut, die Frage ist, was bedeutet das generell und für @ulrich

Beim Kochen hat man normalerweise zwei Phasen: Schnell aufheizen, und dann auf niedrigerer Stufe kochen lassen.

Ein olles Kochfeld wie das meiner Mutter, das INSGESAMT 3000W hat, wird auf der größten Platte vielleicht 1000W haben. Da musst du das Wasser aufsetzen, bevor du die Kartoffeln kaufst. Allerdings belastet das die Leitungen kaum.
Mein Induktionsherd hat auf der großen Platte 3800W, da kocht das Wasser rasend schnell, und genauso belastet es auch die Leitungen stark.

Hat man die Temperatur einmal erreicht, braucht der Induktionsherd vielleicht etwas weniger, da der olle Herd die Umgebung etwas mitheizt, aber ich wage zu behaupten, dass der Unterschied gering ist. Gleiche Belastung für die Leitungen.

Am Ende schaltet man den Herd aus, es wird kein Strom mehr aufgenommen. Nur der olle Herd hat noch eine wahnsinnig heiße Gusseisenplatte, die noch ewig Wärme, die vorher mit Strom erzeugt wurde, unnütz in die Umgebung abgibt. Die Induktionsplatte strahlt kaum Wärme ab, weil sie nur wenig Wärme vom heißen Topf aufgenommen hat. Dass die Gusseisenplatte überhaupt erhitzt werden muss und später unnütz abkühlt, sorgt für schlechte Energieeffizienz, hat aber wenig mit dem generellen „Stromhunger“ zu tun.

#10

Hallo @steve_m und @sweber,
vielen Dank für eure Beiträge. Doch geht es mir ja nicht primär um den Stromhunger oder die Effektivität, sondern darum um ein neuer Herd die alten Leitungen eventuell weniger belastet. Eure Beiträge scheinen sich da etwas zu widersprechen. Kann das sein?

#11

Nee, es sind zwei verschiedene Dinge. Effizienter bedeutet, dass man mit weniger Strom das gleiche erreicht. Eine LED-Birne zieht deutlich weniger Strom als eine gleich helle Glühbirne.

Aber der neue Herd kann dennoch sehr viel kraftvoller sein, und deshalb mehr Strom ziehen, auch wenn er effizienter ist.

Ein anderes beispiel: Ein Wagen der Fomel-1 holt deutlich mehr Leistung aus nem Liter Sprit als ein alter VW Käfer, ist also effizienter. Dennoch gurgelt er mehr Sprit durch.

Und wie gesagt, du solltest die Elektrik checken lassen, denn ein neuer Herd löst dein Problem vermutlich nicht.

#12

Ob der neue Herd die Leitungen mehr oder weniger Belastet, kann nur die Leistungsangabe auf dem Typenschild sagen. Sind da mehr Watt als beim alten Herd, werden die Leitungen stärker belastet, sind da weniger, werden die Leitungen weniger belastet.
Eine pauschalere Antwort ist nicht möglich.

#13

Das sind doch zwei Seiten der selben Medaille.

Wenn du vier Töpfe mit Wasser gleichzeitig auf 100 Grad bringen möchtest, dann muss der Herd mit den Gussplatten mehr Strom ziehen, als es der Ceranherd müsste.

Lastspitzen sind dabei natürlich ein Problem, wenn man einfach zu viel gleichzeitig voll aufdreht und dafür Stromkabel aus den 60ern verwendet.

Gruß,
Steve

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#14

Darum geht es hier aber nicht und es wäre besser, wenn man „mehr Strom ziehen“ nicht geschrieben hätte.

Strom misst man in Ampere. Eine 2000W Glaskeramik-Kochstelle mag zwar mehr Energie für die Erhitzung einer bestimmten Menge Wassers benötigen als eine 2000W Induktions-Kochstelle, aber die Leistung und damit die Stromstärke bleibt gleich.

Ein handelsüblicher Elektroherd (also Backofen mit Kochfeld) läuft mit maximal 11kW und benötigt bei Volllast Drehstrom mit dreimal 16A.
Wenn hier nur 10A zur Verfügung stehen, dann wird bei Volllast irgendwann zur Auslösung der Leitungsschutzschalter kommen.

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