Zieht zu anderen Menschen hin

Hallo,

meine 5 Monate alte Labradorhündin geht mittlerweile verhältnismäßig gut an der Leine, d.h. wir üben mit Leckerli bei Fuß laufen (aber nur kurze Strecken) und lassen sie hauptsächlich an der langen Leine ( 2 m) laufen. Hier darf sie auch vor uns laufen, aber nicht ziehen. Wir bleiben dann stehen und wenn sie dann zu uns zurückkommt, gehts weiter. Auf einem 20 min Spaziergang passiert das noch 2-3 mal.
Sie dreht aber völlig durch, wenn sie andere Menschen sieht. Sie fängt wie verrückt an zu ziehen, will hin und am liebsten auch noch an den Leuten hochspringen und sie halt begrüßen. Sie sieht sie schon auch 30 m Entfernung.
Vor ein paar Tagen haben wir jetzt angefangen sie zu Hause, wenn Besuch kommt, sie sitzen zu lassen. Erst wenn sie sitzt wird sie begrüßt/gestreichelt. Werde das auch draussen so machen.

Nun meine Frage…
Wie verhindere ich, dass sie so zieht?
Versuche sie schon mit Leckelis abzulenken. Das klappt aber nicht, wenn 2-3 Kinder mit im Spiel sind. Hier ist nämlich gleich ne Schule.
Wir haben übrigens selbst 2 Kinder ( 2 u 4 Jahre alt). Hier klappt das Zusammenleben super.

Viele Grüße
Georgette

Hallo,

ein Labrador ist ein großer Hund und deswegen ist es besonders wichtig, dass er gehorcht! Es ist ein absolutes Unding, wenn der Hund auf ahnungslose und vielleicht sogar furchtsame Passanten losläuft - da hilft auch keine Beschwichtigung der Besitzerin, da hilft auch keine „leckerli“ Erziehung, da hilft nur Konsequenz und Durchgriff.

2 Meter Leine bringt gar nichts, ist eher kontraproduktiv! Der Hund muss, wenn es angebracht ist an einer kurzen Leine laufen und zwar bei Fuss - und mit 5 Monaten auch dauerhaft!
Der Hund braucht keine Einsicht, er muss tun was die Menschen wollen. Klingt hart, ist aber so. Kinder sollte man zur Eigenständigkeit und Einsicht anleiten, Hunde müssen sich unterordnen.

Ein Labrador ist kein Schoss-, sondern ein Jagdhund, der braucht klare Regeln. Wenn der Hund spürt, dass er der Herr ist und entscheiden kann, gibt das ein heilloses Chaos.

Jetzt ist noch Zeit umzuschalten.

Entweder empfiehlt sich für eine kurze Zeit ein Stachelhalsband, damit der Hund nicht an der Leine zieht, oder ihr erzieht den Hund konsequent bei Fuss zu gehen, auch ohne Leine. Klare einfache Kommandos, kein, „Frederik kommt doch, ja jetzt komm schon…“

Bei Fuß, Sitz, Platz, Steh, Komm etc. das sind Hundebefehle - hört Euch mal bei der Polizeihundeausbildung um.

Der Hund wird nicht unglücklich wenn er gehorchen muss, er ist glücklich, wenn er seinen Herrn zufriedenstellt, er braucht kein Leckerli für jede Selbstverständlichkeit.

Sehr bewährt hat sich auch die Methode irgendetwas energisch neben den Hund auf den Boden zu werfen, wenn er beim Spaziergang Anstalten macht abzuhauen oder auf Leute zuzulaufen. Wir nutzen, wenn überhaupt noch nötig, die Leine, weil unsere Hündin fast immer ohne Leine geht und werfen sie mit einem klaren Befehl neben den Hund. Damit erzielen wir kurzzeitig die Aufmerksamkeit, die ja durch etwas anderes abgelenkt ist und der Hund ist wieder „bei uns“.

Für viele Gemüter ist die beschriebene Einstellung eine furchtbare Vorstellung, weil sie den Mensch im Hund sehen, aber dem ist nicht so. Der Labrador ist ein unglaublich lieber, treuer und kindgeeigneter Hund (wir haben auch zwei Kinder) aber er steht in der Hirarchie des Rudels Familie GANZ unten, wenn nicht wird er früher oder später (Pubertät kommt mit ca. 8-12 Monaten) aufmucken, seine Grenzen ausloten und u.U. zur Gefahr für die Kinder.

Ihr solltet ausserdem dafür sorgen, dass der Hund Auslauf hat, also nicht nur an der Leine geht. Er darf auch ruhig weiter weg, wenn er auf Zuruf augenblicklich zurückkommt. Das müsst Ihr jetzt üben, mit Lob, ohne Leckerli! Der Hund soll gehorchen weil er Euch damit zufriedenstellt und nicht weil er etwas zu fressen bekommt!

Ganz viel Spass und viel Erfolg bei der Erziehung.

gruß
stefan