Zitat: 'Die Globalisierung hat versagt.' sehr lang

Hallo Christian,

Wenn ich einige Redner
auf Demonstrationen richtig verstanden habe, bildet der Konsum
der Arbeitslosen den Rückgrat der deutschen Wirtschaft,
weswegen man denen ja auch unbedingt mehr zahlen muß.

nein, hast Du nicht richtig verstanden. Die sagen AN, nicht
AL.

  1. Du wirst recht haben, denn ich bin mir sicher, daß Du all
    jene „Montagsdemonstrationen“, durch die ich einige Wochen
    lang abends in Düsseldorf durchlaufen mußte, genauestens
    verfolgt hast.

Die wirst Du ebenso falsch interpretiert haben, als unten stehende Zitate.

  1. "Wer den Sozialstaat sichern will, muss solche
    widersinnigen Maßnahmen wie Hartz IV widersprechen, denn auch
    Hartz IV senkt die Binnennachfrage. "
    http://www.verdi.de/0x0ac80f2b_0x014b20c6

  2. Die Hartz-Reformen, also die Ich-AGs, die Jobcenter, die
    Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe, das alles
    zeigt in Berlin keine Wirkung. Waren die Reformen überflüssig?
    Es war ein Grundfehler der rot-grünen Bundesregierung, in
    einer wirtschaftlichen Krise derartige Einschnitte zu
    beschließen und die Binnennachfrage weiter zu schwächen.
    http://sozialisten.de/sozialisten/medienspiegel/view…

  3. Wir werden alle die gesellschaftlichen Auswirkungen der
    Hartz-IV Gesetzgebung zu spüren bekommen.
    Die Kinder- und Altersarmut wird zunehmen.
    Die öffentliche Sicherheit wird abnehmen und die Kriminalität
    zunehmen
    Die Binnennachfrage wird weiter sinken, wodurch weitere
    Arbeitsplätze verloren gehen
    Kleinunternehmer und Einzelhändler werden aufgrund der
    sinkenden Nachfrage ihre Geschäftstätigkeit einstellen und
    somit selbst zum Sozialfall werden.
    http://www.montagsdemonstration-leipzig.de/hartz.htm

Die Liste ließe sich ad infinitum fortsetzen.

da geht es nirgends um die Einkommen von Arbeitslosen, das hast Du hineininterpretiert. Die Einlommen von Arbeitslosen können gar nicht gemeint sein. Die SoHi ist meines Wissens sogar gestiegen, in vielen Fällen gilt das auch für AlHi.

Wirklich gesunken ist die Kaufkraft von AN mit kleinen Einkommen. Das ist die negative Auswirkung von HartzIV auf die Massenkaufkraft.

Gruß, Rainer

Wirklich gesunken ist die Kaufkraft von AN mit kleinen
Einkommen. Das ist die negative Auswirkung von HartzIV auf die
Massenkaufkraft.

Kannst Du mir vielleicht die Zusammenhänge erläutern? M.W. richten sich die Maßnahmen nach Hartz IV nur an nicht Erwerbstätige.

C.

Hallo Christian,

Wirklich gesunken ist die Kaufkraft von AN mit kleinen
Einkommen. Das ist die negative Auswirkung von HartzIV auf die
Massenkaufkraft.

Kannst Du mir vielleicht die Zusammenhänge erläutern? M.W.
richten sich die Maßnahmen nach Hartz IV nur an nicht
Erwerbstätige.

zum Einen sorgen die Angst vor HartzIV und die erweiterten Zumautbarkeitsregeln dafür, daß Löhne sinken, zum anderen die ‚flankierenden Maßnahmen‘. Mein Nettolohn ist trotz Tariflohnerhöhung seit HartzIV um 2,5% gesunken.
Ich rede in dem Fall nur von dem Betrag, den ich überwiesen bekomme, die anderen Maßnahmen, die meine Kaufkraft schwächen lasse ich unbeachtet.

Gruß, Rainer

zum Einen sorgen die Angst vor HartzIV und die erweiterten
Zumautbarkeitsregeln dafür, daß Löhne sinken, zum anderen die
‚flankierenden Maßnahmen‘. Mein Nettolohn ist trotz
Tariflohnerhöhung seit HartzIV um 2,5% gesunken.
Ich rede in dem Fall nur von dem Betrag, den ich überwiesen
bekomme, die anderen Maßnahmen, die meine Kaufkraft schwächen
lasse ich unbeachtet.

Dabei läßt Du natürlich auch unbeachtet, daß zwischen Brutto und Auszahlung einiges passiert, das möglicherweise für eine Reduzierung des Überweisungsbetrages sorgen könnte.

Der Umstand, daß Du von einer Tariflohnerhöhung sprichst, was ja genau das Gegenteil von dem ist, das Du zwei Zeilen höher schreibst („Löhne sinken“), macht die „Argumentation“ nicht wirklich weniger absurd.

C.

Hallo Christian,

Dabei läßt Du natürlich auch unbeachtet, daß zwischen Brutto
und Auszahlung einiges passiert, das möglicherweise für eine
Reduzierung des Überweisungsbetrages sorgen könnte.

ja, das sind die Maßnahmen der Regierung, was sonst?
Das ist das Geld, mit dem HartzIV finanziert wird, das ist der Kaufkraftverlust, der sich daraus ergibt.

Der Umstand, daß Du von einer Tariflohnerhöhung sprichst, was
ja genau das Gegenteil von dem ist, das Du zwei Zeilen höher
schreibst („Löhne sinken“), macht die „Argumentation“ nicht
wirklich weniger absurd.

Ganz und gar nicht. Daß die IGM trotz HartzIV Tariflohnerhöhungen vereinbaren konnte, ist kein Verdienst der Regierung. Nur ist die IGM nicht überall und da sind die Einkommensverluste noch viel höher.
Die IGM hat für mich eine Tariflohnerhöhung von 3,4% ausgehandelt, trotzdem ist mein Einkommen um 2,5% gesunken. Nun frag mal im Handwerk nach, wo die Gewerkschaften keine Macht haben. Da sind die Leute froh, wenn sie nicht entlassen werden und nehmen die 5% Kaufkaraftverlust zähneknirschend hin. Es bleibt ihnen ja auch nichts anderes übrig.

Das sind die Auswirkungen von HartzIV!

Gruß, Rainer

wundersame Reisen durch Yeit und Raum

Dabei läßt Du natürlich auch unbeachtet, daß zwischen Brutto
und Auszahlung einiges passiert, das möglicherweise für eine
Reduzierung des Überweisungsbetrages sorgen könnte.

ja, das sind die Maßnahmen der Regierung, was sonst?
Das ist das Geld, mit dem HartzIV finanziert wird, das ist der
Kaufkraftverlust, der sich daraus ergibt.

Rainer, diese Diskussion erlebt gerade eine gewaltige Steigerung ihrer Sinnlosigkeit. Solange Du nicht selber weißt, wo das Geld geblieben ist, kannst Du zwar behaupten, was Du willst, was aber niemanden weiterbringt.

Der Umstand, daß Du von einer Tariflohnerhöhung sprichst, was
ja genau das Gegenteil von dem ist, das Du zwei Zeilen höher
schreibst („Löhne sinken“), macht die „Argumentation“ nicht
wirklich weniger absurd.

Ganz und gar nicht. Daß die IGM trotz HartzIV
Tariflohnerhöhungen vereinbaren konnte, ist kein Verdienst der
Regierung. Nur ist die IGM nicht überall und da sind die
Einkommensverluste noch viel höher.
Die IGM hat für mich eine Tariflohnerhöhung von 3,4%
ausgehandelt, trotzdem ist mein Einkommen um 2,5% gesunken.
Nun frag mal im Handwerk nach, wo die Gewerkschaften keine
Macht haben. Da sind die Leute froh, wenn sie nicht entlassen
werden und nehmen die 5% Kaufkaraftverlust zähneknirschend
hin. Es bleibt ihnen ja auch nichts anderes übrig.

Das sind die Auswirkungen von HartzIV!

Ja, klar, sicher sicher. Hartz IV ist einige Tage in Kraft und schon hat sich das gesamte Gefüge unserer Wirtschaft geändert. Aber halt, ich sehe eine Lösung für unser Dilemma, was auch unsere früheren Mißverständnisse erklären könnte: Du lebst einfach in einer anderen Welt als ich.

Fortsetzung dann unter Science-Fiction & Fantasy.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Aber halt, ich sehe eine Lösung für unser Dilemma, was auch
unsere früheren Mißverständnisse erklären könnte: Du lebst
einfach in einer anderen Welt als ich.

das Gefühl habe ich auch.
Gerade lese ich bei GMX:

Immer weniger Rechte für Arbeitnehmer: Die großen Pläne der Union

http://www.gmx.net/de
Danach lebe ich wohl in der Realität …

Gruß, Rainer

Aber halt, ich sehe eine Lösung für unser Dilemma, was auch
unsere früheren Mißverständnisse erklären könnte: Du lebst
einfach in einer anderen Welt als ich.

das Gefühl habe ich auch.
Gerade lese ich bei GMX:

Immer weniger Rechte für Arbeitnehmer: Die großen Pläne
der Union

http://www.gmx.net/de
Danach lebe ich wohl in der Realität …

Wenn „Pläne“ für Dich Realtität bedeuten, warst Du in den letzten Jahren in der Tat woanders als ich.

C.

Hallo Christian,

Wenn „Pläne“ für Dich Realtität bedeuten, warst Du in den
letzten Jahren in der Tat woanders als ich.

ein festes Versprechen von Frau Merkel vor dieser Wahl ist für mich realität. Sie kann sich mühe geben, wei sie will, selbst mit der Unterstützung von Herrn Stoiber wird sie nicht verhindern können, daß sie Kanzlerin wird. Slebst wenn sie noch ein paar Katzen aus dem Sack läßt, es wird nicht helfen, die CDU wird stärkste Partei. Schröder ist ja auch nicht dumm und der will auch nicht mehr. :wink:

Gruß, Rainer

OH DOCH: DIESER BULLSHIT!
hm, das heißt also, wenn ich nicht mit irgendwelchen Aufsätzen in dieser Datenbank vertreten bin, ist alles was ich zur Zukunft der Arbeit sage, Nonsens? Soweit ich weiß, ist Rifkin Soziologe und KEIN Ökonom. Versuch doch mal seine Argumente inhaltlich und nicht mit irgendwelchen ominösen Verweisen auf seine Reputation zu entkräften,
fordert
André

Zur Erinnerung: rd. 40 % aller Arbeitslosen in Deutschland sind
ohne Ausbildung.

Also ist die große Mehrheit trotz Ausbildung arbeitslos.
Gruß
André

Die Globalisierung ist im wesentlichen
eine Spezialisierung für regionale Anbieter
und internationale Abnehmer.
(Man denke an den Oliven-Öl Werbe-Spot von IBM)
D.h. es gibt globale Abnehmer die am über breite
Informationen verfügen, wo es was am billgsten
und besten gibt bei exzellenten Vertriebswegen.
Das klappt nur bei tiefer Spezialisierung
und staatlich nicht behindereter logistsicher
Infrastruktur.

Wenn nun ein politisches Gebilde den Regionen
die Möglichkeit nimmt, sich zu spezialisieren,
indem es die logistische Infrastruktur behindert oder
die erwirtschafteten Werte abschöpft,
und in politisch interessante (Wähler)Regionen
transferriert, die sich vorerst nicht spezialisiert
haben und somit auch kein Anreiz habe sich zu
spezialisieren, dann hat man ein Problem mit der
Globalisierung, ansonsten nicht (vorerst oder gar nie).

Der Prozess ist als solcher nicht neu,
sondern viele 100 Jahre alt,
und überwiegend sehr begrüssenswert.

Zur Erinnerung: rd. 40 % aller Arbeitslosen in Deutschland sind
ohne Ausbildung.

Also ist die große Mehrheit trotz Ausbildung arbeitslos.

Was soll uns diese Aussage sagen? Lieber keine Ausbildung machen, weil bringt nichts und kostet nur Zeit?

Möglicherweise hilft beim Denken ja folgende Fragen: Wie hoch ist der Anteil der Menschen ohne Berufsausbildung pro Jahrgang? Antwort: 14% für 2001.

Gruß,
Christian

Soweit ich weiß, ist Rifkin
Soziologe und KEIN Ökonom. Versuch doch mal seine Argumente
inhaltlich und nicht mit irgendwelchen ominösen Verweisen auf
seine Reputation zu entkräften,
fordert
André

Ich bin selbst Soziologe und er ist auch in diesem Sektor so gut wie unbekannt.

Rifkin ist ein Depp. Vor 500 Jahren haben 90% der Leute in der Landwirtschaft gearbeitet. Soviel waren notwendig um alle zu ernaehren. Heute sind’s 2%. Haben wir jetzt 88% Arbeitslose?

Das gleiche wird auch Zukunft passieren. Verarbeitendes Gewerbe wird verschwinden. Call-Center Jobs verschwinden. Ganze Branchen im Service Sektor werden untergehen. Aber alle werden durch neue Branchen, an die heute noch niemand in den wildesten Traeumen gedacht hat, substituiert.

Übrigens,

lass Dir das mal von einem Soziologen gesagt sein: Die Utopie der menschenleeren Fabrik ist seit den 90ern offiziell beerdigt worden. Allein an dieser einen (!) Tatsache zerschellen R´s Ansichten.

Und hier noch ein paar Zahlen:

Hier der Anteil von “Compensation of Employees” am Gross Domestic Product in den USA:

1950s 54.86%
1960s 56.50%
1970s 58.54%
1980s 58.04%
1990s 57.01%
2000+ 57.78%

Zugegeben, seit den 70er Jahren etwas gefallen, aber seit den 90er Jahren wieder leicht gestiegen.
Meine Frage deshalb an die Runde: Wie tief sollte dieser ANteil fallen, damit Rifkin Recht behalten sollte, wie bald soll das geschehen? Auf unter 20% bis zum Jahr 2020? Also Butter bei die Fische, Rifkin, sag uns wie unwichtig Arbeit wird (gemessen am GDP) und wie bald wird das geschehen?

mfg