Zitate von Ivan dem Schrecklichen

Hallo Experten!

Ich benötige dringend alle Zitate von Ivan dem Schrecklichen, im Netz habe ich bisher KEIN EINZIGES gefunden.

Das Zitat ist für eine Rede am 18. März, da ist er nämlich gestorben und ich bin sicher dass sich etwas da verwenden lässt…

Viele Grüße

Philipp

Vielleicht solltest du es mal mit „Iwan“ versuchen? Oder „russische Zaren“? Generell kann ich dir wikiquote empfehlen, da findet man zu allen möglichen Themen Zitate
Viel Glück noch

Du bist lustig. Ich habe ein Buch - nur die Zitate in welchen Zusammenhang? Jugend, Zitat nach dem Römerbrief, Aristokraten, Tot Zarin Anastasia, Grundgedanken der Selbstherrschaft, Brief an Johann III von Schweden oder die Zitate seiner letzten Jahre und Sünderbekenntnisse? …

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Du bist lustig. Ich habe ein Buch - nur die Zitate in welchen
Zusammenhang? Jugend, Zitat nach dem Römerbrief, Aristokraten,
Tot Zarin Anastasia, Grundgedanken der Selbstherrschaft, Brief
an Johann III von Schweden oder die Zitate seiner letzten
Jahre und Sünderbekenntnisse? …

Ach du liebes Ließchen! Alles nur Zitate von Ivan dem Schrecklichen? Ehrlich? Diesen Samstag werde ich wie gesagt eine Rede halten, es ist ein Rednerwettstreit, das Thema wird uns erst 5 Stunden vor dem Auftritt mitgeteilt und wir haben dann nur eine halbe Stunde Internet um uns fürs Thema zu informieren, der Rest soll Inspiration sein wir dürfen allerdings Bücher usw. mitnehmen.

Entweder könntest du mir einfach ein paar Zitate nennen die man in vielen Zusammenhängen gebrauchen kann (am besten MIT dem Hinrgrund wann und wo Ivan dies oder jenes gasagt haben soll), oder aber du sagst mir Verlag Titel und ISBN und ich versuche irgendwie (KEINE AHNUNG WIE!) mir das Buch bis Samstag zu besorgen.

Ivan der Schreckliche ist wie gesagt am 18.März gestorben, deswegen lässt er sich so gut verwenden alle anderen Persönlichkeiten des 18. März würde das Publikum sowieso nicht kennen…

Viele Grüße

Philipp

Also, das Buch stammt aus der Sammlung „Persönlichkeit und Geschichte“ und ist das Band 35, verfaßt von Manfred Hellmann -„Iwan der Schreckliche (Moskau an der Schwelle der Neuzeit)“; Musterschmidt-Verlag, Göttingen, hat 82 Seiten an geballtes Wissen und soll im Verhältnis zu anderen Werken (1922,1947 usw. fehlerlos sein) ;und wem verwunderts von 1966 - also, vor Internet.

Fangen wir mal mit den banalen Themen an:
Die unerbittliche Strenge - darin sieht Iwan die Aufgabe des Zaren, wird ersichtlich das die Zeitgenossen ihn „Groznyj“ nannten, heißt nicht „der Schreckliche“, d.h. Fehlinterpretation, sondern „Gewitter“ oder „grositj“ Zorn, also bestenfalls „Jähzorn“. Das ist in der damaligen Zeit nichts besonderes als fast Anreinerstaaten der Türken - denke da mal an „Dracula“ oder so (das da 100 Jahre dazwischenliegen ist sowieso auf ein Zeitstrahl ein Fliegenschieß - kann man grob vernachlässigen) waren Grausamkeiten an der Tagesordnung und gehörten schon zum guten Ton. Warum man der Nachwelt das Mittelalter mit romantischen Bildern untermauert und mehr noch mit solche Worte wie „Ritterlichkeit, Edelmut usw.“ verklärt hängt damit zusammen, daß wenige schreiben konnten, Imagegründen (Brautschau)usw und man es sich mit dem Landesfürsten nicht verscherzen wollte.

Wegbereiter war Iwan der III, testamentarisch kam der älteste Sohn aus zweiter Ehe Wassilij III als dieser starb war sein älterster Sohn Iwan IV gerade 3 Jahre alt und es gab keine testamentarische VErfügung (!), weil eine altes vorangegangenes TEstament mit der zweiten Heirat den Sinn verloren hat und man ein neues Testament nicht aufgelegt worden war. Vor allem der Fürst Michail Glinskij wurde mündlich den Schutz der Großfürstin und deren beiden Söhnen am Sterbebett befohlen. Die Regentschaft übernahm die Großfürstin Helene - diese veranlaßte u.a. die Freilassung der Fürsten Iwan und Andrej Schujskij, diese wiederum bildeten mit ihren Cliquen eine Verschwörergemeinschaft. Diese schaften es mit eine Liebschaft mit der Großfürstin die Betreuer von Iwan IV bei der Großfürstin auszustechen und mit Intrigen den Fürsten Glinskij verhaften zu lassen, wo er kurz darauf unter mysteriösen Umständen im Kerker starb. Das Komplott brachte es auch noch fertig Polen und Litauen gegen Rußland aufzuwiegeln, so daß das König Sigismud I von Litauen den Waffenstillstand nicht verlängerte - jedoch der Krieg der Litauen ungünstig verlief usw. Helene selber soll vergiftet worden sein. Damit verloren Iwan IV und sein Bruder Georg den Schutz vor den Bojarengruppen. Die Gebrüder Schujskij ließen 7 Tage nach Helenes Tod die Vormutschaftsregierung von Helene verhaften und im Kerker verhungern. Der russische Hof wurde von den Schujkis vereinnammt und mit denen die Privilege eines Zaren usw. Es kam zur Freilassung aller Intriganten (vorrangig der Bojaren) usw… Obwohl der Iwan als Schatten behandelt wurde war er nach dem Tode von Iwan Schujkis eine Gefahr. Man isolierte ihn, wechselte seine Betreuer aus oder prügelte sie vor seinen Augen halbtot usw. Zwischen 8 und 13 Jahren sah Iwan IV nichts anderes als Brutalität, Unrechtmäßigkeiten, Gewalt usw.
Sein Wille konnte nicht untergraben werden und wichtig, er galt noch in dem Hochadel, wo sich die meisten ihm anschlossen. Diese ließen durch die Leibwache Andrej Schujski festnehmen und umbringen. Der Anfang einer Säuberungsaktion usw … vor seiner Krönung.

Kommen wir einmal zu den Zitaten:
Eines was sein Dasein als Oberhaupt unterstreicht ist das von Mönch Filofej (Philotheus): „Zwei Roms sind gefallen, aber das dritte steht und ein viertes wird es nicht mehr geben“ - Anspielung auf Rom und Byzanz: im Hinblick auf Besiegung der Ungläubigen und Verbreitung des christlichen Glaubens im Osten udn Südosten.
Er selber: „… warum habt ihr mich von meiner Frau getrennt …, … wenn ihr mich nicht meine junge Frau genommen hättet, wäre es nie zu solchen Opfern gekommen …“ - Äußerung 1577, 17 Jahre nach Tod seiner zweiten Frau, mit 26 (Anastasia), wo er glaubte, daß sie vergiftet worden sei. Man mutmaßt aber, daß die dauernde Begleitung mit Iwan IV, 6 Kinder (1. mit 16) usw, ihre Kräfte aufzerte. Beginn einer Krise in Rußland, ein anderes Wort für Grausamkeiten fällt mir nicht ein.
Zitate von und über Opritschiki unterlaß ich mal.
Um die Weizen vom Spreu zu trenn muß man folgendes wissen.
Iwan hatte eine krankhafte Freude daran sich zur Schau zu stellen. In Wirklichkeit muß er mindesten 1,90m (!) groß gewesen sein und von magerer Gestalt (krankheit 1553), seit 1560 (tod Anastasias) ruinierte er seine GEsundheit durch Trunk und Laster. Er hatte homosexuelle Neigungen (einer war Fjodor Basmanow - die Sippe Basmanws (Opritschikigruppe) wurden 1569 hingerichtet). Nach 1560 lebte er noch mit 6 Frauen zusammen, die für ihn keine Rolle gespielt haben, die letzte Maria Nogája, die ihm den kleinen Dmitrij schenkte, deren Schicksal bis heute ungewiß ist.
Mit seiner Leibgarde (Opritschniki) feierte er Orgien, an der Tagesordnung waren Ströme von Alkohol udn extreme sexuelle Exzesse, wobei er nicht scheute Mönchskleider zu tragen und als „Abt“ aufzutreten. Dabei war er nicht gottlos und unfromm - Gebete, Anastasie usw… Er selbst bekennt seine Sündhaftigkeiten und Unzulänglichkeiten in seinen Schriften. Die Vorsicht liegt darin, das was er öffentlich tat war viel Pose, z.B. die öffentliche Bußübungen waren auch Berechnungen.
Mitteilung des Jesuitenpaters Johannes Paulus Campani (Text habe ich verkürzt): „Sitte ist es bei ihnen, wenn von etwas höherem gesprochen wird, sie es selbst nicht verstehen … - … ‚denoch weiß unser Großfürst das alles und er hat mehr Leute, kann sie alle besiegen‘ … ‚Gott und der Großfürst wissen alles‘“ - Personenkult

Iwan war falsch. Selbst „Gegner“ die ihm nicht gefährlcih werden konnten, ließ er in Gefangenschaft verhungern (Wilhelm von Fürstenberg, Bischof von Dorpat usw.).

Die Texte sind eher was für Psychologen - daher bezweifle ich ob das überhaupt, und Zitate von Iwan IV allgemein, zu einem Referat paßt:
„… denn in alledem hatte ich keinen Willen und alles ging nicht nach meinen Willen …“ - klagt er über sein Kindheit (Brief an Fürsten Kurbskij). „… so geschah sowohl im Äußeren wie im Inneren, selbst in geringsten und nebensächlichsten, sogar beim Ausziehen der Schuhe und beim Schlafen nicht nach meinen Willen, sondern nach ihrem Willen, während sie mich wie ein Kind hielten“ - andere wollten ihm ihren Willen aufzwängen.
Kontrolle selbst über diplomatische Briefe, fiktives Schreiben eines Schreibers, von ihn selbst verfaßt (an König Sigismund II August von Polen - Litauen: „Die unbegrenzte Selbstherrschaft unserer großen Herrscher ist nicht das, was euer armseliges Königtum darstellt: unseren großen Herrscher erteilt niemand irgendwelche BEfehle, aber dir zwingen deine Pane (Der Adel) ihren Willen auf; unser Herrscher aber sind Selbstherrscher von Gottes Gnaden …“
im anderen Brief " …Wenn du in deinern eigenen Angelegenheiten nicht frei entscheiden kannst, wie willst du dann den Staat regieren? Du täuscht dich, wenn du glaubst, daß du jemanden deinen Willen aufzwingen kannst und selbst nicht frei bist"
2.Sendschreiben: „Besäßet ihr ein wirkliches Königtum, dann hätte dein VAter (Gustav Wasa) den ERzbischof (von Uppsala) und die Sowjetniki (Mitglieder des schw Reichsrates) und das ganze Land nicht „Genossen“ bezeichnet, denen die Länder tragen die Namen ihrer großen Herrscher“ - ohne Herrscher kein Staat, ja, ohne ihn kein VolK.

„… der Obrigkeit widerstreben, heißt Gott widerstreben und wenn jemand Gott widerstrebt, so wird er ein Abtrünniger genannt, was die ärgste Sünde ist. Und dies ist gesagt von jeglicher Gewalt, auch wenn man sie mit Blut und im Kampf errungen hat. Bedenke aber, daß ich nicht durch Raub das Zartum erworben habe. Darum nur um so mehr: wer der Obrigkeit widerstrebt, widersetzt sich Gott“
Voll Hohn hält Iwan dem Fürsten Kurbskij das Schicksal dessen Dieners, Waska Schibonow, vor Augen, der den Abschiedsbrief seines Herren an den Zaren zu überbringen hatte und vom ihm grausam zu Tode gemartert wurde: " … und du schämst dich nicht angesichts der Frömmigkeit deines Knechtes und verschmähest, etwas Ähnliches für deinen Herren zu tun (d.h. dessen Strafe auf sich zu nehmen)"

usw. usf.

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