Zitieren bei Zusammenfassungen

Hallo alle!

Ich schreibe zurzeit ein (kurzes) „wissenschaftliches“ Dokument (einige Seiten lang), dass im Prinzip nur eine Zusammenfassung der wesentlichen Aussagen zweier Bücher darstellt. Ich verwende demnach natürlich sehr oft wörtliche oder sinngemäße Zitate aus den Originalen. Wann muss ich die Quelle zum Zitat explizit angeben? Wenn man es genau nimmt, müsste ich ja jeden Abschnitt mit Quellenangabe belegen.

Vielen Dank im Voraus!

Du schreibst ja bestimmt in einer Einleitung, daß Dein Werk quasi in sich eine Gliederung und eine inhaltliche Raffung erstens vom Buch a und zweitens vom Buch b darstellt. Der Leser weiß also Bescheid. Also sind bei jedem Zitat Erläuterungen in Klammer o. ä. ausreichend. Ohne komplexes Gworschtl mit Fußnoten, eigenen Absätzen für die Fußnoten und und und. Nur eine Seitenangabe. Andererseits ist anzumerken, daß dieses absolute Minimum Pflicht ist.

Vielen Dank für die Antwort, Überreste! Wenn ich das richtig verstanden habe heißt das aber, dass unter Umständen dann jeder Satz eine Angabe in Klammern bekommt?!

Hallo,

in meinem Studium war es möglich, bei einem nicht zu langen zusammenfassenden Teil am Anfang eine Fußnote zu setzen: Vgl. auch zum Folgenden (ggf. inhaltlich eingegrenzt) + Quellenangabe, S. 54-56. Dann bekamen nur noch direkte Zitate eine eigene Fußnote.

Dabei natürlich sehr sorgfältig arbeiten, z.B. bei einem neuen Thema innerhalb derselben Quelle neue Fußnote mit den betreffenden Seitenzahlen. Und keine Zitate vergessen, auch nicht, wenn Du Sätze nochmal umformulierst.

ABER zum ersten: Erkundige Dich unbedingt, ob das in Deinem Fall zulässig ist! Es hängt sicher neben Deinem Fach und den Vorstellungen Deines Korrektors auch davon ab, zu welchem Zweck Du das ganze schreibst. Wenn Du genaues Zitieren üben sollst, ist vielleicht anderes angesagt als wenn Du - wissenschaftlich korrekt arbeitend! - die Herkunft des Inhalts belegen musst.

ABER zum zweiten: Eine gute Zusammenfassung zeigt sich darin, dass man in den Formulierungen von der Quelle wegkommt. Wenn es einem gelingt, den Sachverhalt in eigenen Worten zu formulieren, hat man’s nämlich verstanden.
Selbstverständlich muss man die Herkunft der Gedanken belegen (wie oben beschrieben), aber die Zahl der direkten Zitate sinkt.

Viele Grüße und viel Erfolg,

Jule

Hallo Jule,

danke für deine Antwort. Meine Arbeit dient in der Tat dazu das wissenschaftliche Schreiben und damit natürlich auch das korrekte Zitieren einzuüben. Es geht dabei in erster Linie wirklich nur um die Wiedergabe der Inhalte fremder Werke, wobei die Eigenleistung - wie ich das verstanden habe - nicht darin besteht explizit eigene Gedanken einzubringen. Es kommt einem nach 4 Seiten nur irgendwie dämlich vor, jedes Statement was man gibt mit einer Quelle zu belegen. Ich muss auch gestehen, dass ich bisher immernoch nicht verstanden habe, wann man sich fremden Gedankenguts bedient oder wann es sich um eine „Trivialität“ handelt.

Hallo,

Es geht dabei in erster Linie wirklich nur um die Wiedergabe der Inhalte fremder Werke, wobei die Eigenleistung - wie ich das verstanden habe - nicht darin besteht explizit eigene Gedanken einzubringen.

nein, aber eigene Formulierungen für den Gedankengang, den Du wiedergibst. Und das ist oft schwieriger, als es sich anhört. Auch wenn man etwas meint verstanden zu haben, fällt es oft schwer, sich von den Begriffen und Sätzen des Verfassers zu lösen.
Es kann manchmal auch hilfreich sein, anders zu gliedern als der Autor.

Und ja, wenn man nur zusammenfasst, hat man natürlich Beleg nach Beleg.

Ich muss auch gestehen, dass ich bisher immernoch nicht verstanden habe, wann man sich fremden Gedankenguts bedient oder wann es sich um eine „Trivialität“ handelt.

Das ist schwierig, allgemein zu sagen. Als Faustregel: Alles, was Deine Autoren als Behauptung aufstellen und womöglich sogar begründen oder erklären, ist einen Beleg wert.

Viele Grüße,

Jule

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Hallo Jule,

danke nochmal für die Erläuterungen. War sehr hilfreich!

Gruß