Zitronenstecklinge

Hallo,

bin dieses Jahr im August auf Kreta. Dort gibt es viele herrliche Zitronenbäume. Ich habe mir gedacht am letzten oder vorletzten Tag besorg ich mir mal einige Stecklinge.
Nur:

  • Wie und wo genau muss ich sie abtrennen?
  • Welche Größe sollte das Ästchen haben?
  • Wie transportiete ich es am Besten bis nach Hause? (Im Flugzeug)
  • Wie viele Jahre muss ich warten bis die ersten Zitronen kommen?
  • Ist es vielleicht illegal Stecklinge aus Griechenland auszuführen, buw. in Deutschland einzuführen?

Danke für alle Antworten und weiteren Tipps!

Hallo BigGin.

  • Ist es vielleicht illegal Stecklinge aus Griechenland
    auszuführen, buw. in Deutschland einzuführen?

Illegal nicht gerade.
Aber die Einfuhr muss angemeldet werden. Danach kommen die Steckhölzer in Quarantäne und werden von Gartenbauspezialisten und Veterinären begutachtet, ob sie befallsfrei sind. Danach (kann bis zu 2 Wochen dauern) kannst du sie dann beim Zoll, nach Zahlung der entsprechenden Kosten, abholen.
Dafür kannst du dir dann 5 fertige Zironenpflanzen kaufen.
Ausserdem wären die Steckhölzer bis dahin schon vertrocknet.
Gruß Anja

p.s. Ein Hallo am Anfang und ein Gruß am Ende wären nicht schlecht gewesen.
Stichwort Nettiquette.

SORRY!!!

DAS

p.s. Ein Hallo am Anfang und ein Gruß am Ende wären nicht
schlecht gewesen.
Stichwort Nettiquette.

kommt davon, wenn man die Antworten für mehrere Postings schon im Kopf hat. Das war nicht für Dich bestimmt!
TUT MIR SCHRECKLICH LEID!!!

Aha…
Hätte ich nicht gedacht!!!

Nur, wie macht man das eigentlich mit den Stecklingen? Also wo genau schneide ich was ab?

Gruß Marcel

vergiss es …
hallo,

du brauchst vor allem eine konstante bodentemperatur von etwa 30°. das schaffst du auch im schönsten sommer hier nicht, weil die nächte abkühlen und das die bewurzelung des stecklings hindert.

wenn du es trotzdem versuchen willst:

du brauchst einen ca. 15/20 cm langen teil eines triebes, der nicht mehr ganz grün ist, sondern schon „ins holz“ übergeht. ca. 1 cm unterhalb eines auges abschneiden. die grüne triebspitze abschneiden, nur ein bis zwei blätter stehen lassen. danach einfach in ein dunkles gefäss mit wasser stellen. eventuell noch eine plastik-haube mit löchern locker drüberstülpen.

millia

Hallo,

Du kannst auch Kerne nehmen, in Erde setzen und nach zwei Jahren hast Du einen prima `Steckling´, ohne Zoll und Trallala. Wann der Früchte trägt kann ich Dir noch nicht sagen, meiner ist noch recht klein.
Oder ein Zitronenbäumchen im Gartencenter besorgen.

Gruß, Anne

Hallo Anne,

nicht nur bei unseren mitteleuropäischen Äpfeln und Birnen, auch bei den kultivierten Zitrusfrüchten wächst aus den Samen in aller Regel was ganz anderes als der Baum, von dem sie genommen worden sind.

Dieses ist der Unterschied zwischen vegetativer und generativer Vermehrung.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

bei Zitrusfrüchten funktioniert die Samenbildung etwas anders. Zitronen-Samen sollten in den meisten Fällen Pflanzen ergeben, die identisch mit der Mutterpflanze sind.

Gruß, Jens

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Servus,

in Berlin-Dahlem ist man sich da weniger sicher.

Dort:

http://www.bgbm.org/bgbm/pr/zurzeit/papers/zitrone.htm

wird darauf hingewiesen, dass besondere Eigenschaften von Kultursorten durch Edelreiser erhalten werden.

Sicher werden Zitrus-Sämlinge nicht so weit weg von der Elterngeneration liegen wie z.B. Äpfel. Aber bei generativer Vermehrung stabile Sorten sind auch da, wenn es sie gibt, Ausnahmen.

Schöne Grüße

MM

Hallo Jens.

bei Zitrusfrüchten funktioniert die Samenbildung etwas anders.
Zitronen-Samen sollten in den meisten Fällen Pflanzen ergeben,
die identisch mit der Mutterpflanze sind.

Das stimmt so nicht.
Denn auch bei Zitruspflanzen gelten die Regeln der generativen Vererbung (Mendel!).
Die heutigen Zitruspflanzen sind Hochleistungssorten, die aus mutierten Sprossen vegetativ weitervermehrt wurden.
Das genetische Material ist aber immernoch das selbe, wie in der Ursprungspflanze, setzt sich also wieder durch. Ausserdem braucht man für die vegetative Vermehrung ZWEI Befruchtungspartner. Man kann daher nie sicher sein, ob es durch Selbstbefruchtung oder Fremdbefruchtung zur Fruchtbildung kommt. Da Zitrusgewächse heute nicht mehr allzu selten sind, kann man zweiteres nicht ausschliessen, was eine genetische Vielfalt zurfolge hat.
Man kann also, ausser der Tatsache, daß es keine Hochleistungssorte mehr wird, nie wissen, was aus einem Sämling herauskommt.
Gruß Anja

Hallo,

bei vielen Zitrusfrüchten kann man Polyembryonie beobachten. Mehrere Embryos bilden sich in einem Samen, sie entstehen durch Teilung von Zellen der Mutterpflanze und sind mit dieser weitgehend genetisch identisch. Zum Anstoss dieses Vorgangs bedarf es der Pollination, aber echte Hybriden sind in dem Fall selten.

Das Ausmaß dieses Phänomens ist je nach Citrus-Art unterschiedlich, aber m.M.n. bei den Zitronen weit verbreitet.

Gruß, Jens

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Anja!

Denn auch bei Zitruspflanzen gelten die Regeln der generativen
Vererbung (Mendel!).

Ach, auch bei polyembryonischen Zitronen?

Die heutigen Zitruspflanzen sind Hochleistungssorten, die aus
mutierten Sprossen vegetativ weitervermehrt wurden.

Aus mutierten Sprossen oder aus Kreuzungen, also Samen?

Das genetische Material ist aber immernoch das selbe

Der Spross ist mutiert, die Pflanze ist unterschiedlich, aber das genetische Material ist das selbe?

setzt sich also wieder durch.

Wieso setzt sich genau dieses durch?

braucht man für die vegetative Vermehrung ZWEI
Befruchtungspartner.

Bei Zitrusfrüchten?

Man kann also, ausser der Tatsache, daß es keine
Hochleistungssorte mehr wird, nie wissen, was aus einem
Sämling herauskommt.

Wie erhalten denn Züchter neue Hochleistungssorten, wenn bei einer Kreuzung keine herauskommen?

Fragende Grüße,

Jens

Hallo Jens.
Wie du unten bei Martin ja schon geschrieben hast, braucht man auch bei Polyembryonie Pollination. Und ob diese durch Eigen- oder Fremdbestäubung passiert (das kenn ich doch schon irgendwoher), kann man nie sagen.
Selbstverständlich (!) kommt es auch DA zu echter Hybridisierung. Denn das heißt schließlich nichts anderes, als daß sich Erbgut vermischt!
Zum Thema Züchtung.
Bei mutierten Sprossen ist es so, daß sich fast ausschließlich rezessive Genome verändern, welche auch weiterhin rezessiv bleiben. Die Dominanz kehrt sich nicht um, egal, was der Auslöser der Mutation war.
D.h., daß sich die eigentlichen, prägenden (und immernoch dominanten) Gene wieder durchsetzen, sobald die generative Vermehrung stattfindet.
Die heutigen „einfachen“ Zitronen sind seit Jahrzehnten unverändert, da eine selektive Hybridisierung fast unmöglich ist. Somit sind die Produktionszitronen auf der ganzen Welt zu über 90 % genetisch identisch.
Erst seit etwa 10 Jahren gibt es in Deutschland echte selektive Hybriden, die auch bedingt winterhart sind.
siehe auch: http://members.aol.com/agrumivoss/citrus.htm
Die Züchtung hat allerdings Jahrzehnte gedauert.
Gruß Anja