Hallo,
hat jemand hier schon Sloterdijks »Zorn und Zeit« gelesen ?
Die Thematik ist freilich zu gross, um sie hier zu diskutieren.
Aber ein paar Eindrücke von euch würden mich interessieren.
Sie können zusammenhanglos sein wie meine, z.B.
als aktuelle trigger für das Buch fielen mir spontan ein:
- Der Artikel „Zorn“ im letzten Band des Hist. Wörterbuch der
Philosophie (an den S. sich stark anlehnt). - Gunnar Heinsohns neuere demographische Arbeiten wie etwa (kurz)
»Finis Germaniae« (den S. nebenbei zitiert)
http://www.zeit.de/feuilleton/kursbuch_162/1_heinsohn
Letzteres placiert dieses Buch auch in den Kontext, zu dem sich S.
andernorts deutlicher bekennt: die ideologische Mobilmachung „des
Westens“ gegen „den Islam“ (mit seinem Überschuss an jungen Männern).
S. hat damit eigenen „Zorn“ (mut.mut.) auf die frühere politische
Linke, weil sie, die einst die europäische Aufklärung beerben wollte,
gescheitert ist, (scheinbar ?) besänftigt.
S. vermeidet es so ausserdem, den Ursachen für das Scheitern der
Aufklärung/Linken nachzugehen - was auch durch seine Hochschätzung
von Fukuyamas »The end of history« deutlich wird.
Bei aller Kritik an dem Buch, deren Ansatzpunkte hier nur
anzudeuten sind, finde ich es dennoch grossartig, dass S. (wieder
einmal) den Versuch gewagt hat, das philosophische Interesse auf
andere als die üblichen „wissenschaftlichen“ Probleme zu lenken.
In magnis voluisse sat !
Gruss
Nescio