Zu den ehemaligen Einreisemodalitäten n.Westberlin

hallo…das Thema ist bestimmt zwar schon längst passe,aber ich wollte mal wissen,wie das damals für Reisende nach Westberlin war…mußten die einen vorgeschriebenen Grenzübergang von der DDR aus nehmen?Und standen da vor dem Grenzübergang irgendwelche Schilder,die die Grenze ankündigten?
Wie war den das eigentlich,wenn Reisende diese Zeitklausel überschritten hatten bei Tagesbesuchen in Ostberlin?

Wäre schön,wenn mir jemand antwortet…

Danke,Hendrik.

hallo…das Thema ist bestimmt zwar schon längst passe,aber ich
wollte mal wissen,wie das damals für Reisende nach Westberlin
war…mußten die einen vorgeschriebenen Grenzübergang von der
DDR aus nehmen?

Da gab es die sogenannten Transitautobahnen, Interzonenzüge, und spezielle Luftkorridore.

Und standen da vor dem Grenzübergang
irgendwelche Schilder,die die Grenze ankündigten?

Jupp zum. an der Autobahn

(Mir erschliest sich allerdings nicht der politische Hintergrund deiner Frage…)

Mike

Hi

wenn derjenige die DDR nur durchquerte (Transit), ja. Wenn er EInreiste und wieder nach W-B ausreiste, konnte er auch Kontrollpunkte neben den Transit-Übergängen benutzen. Hängt aber auch von der Nationalität ab. W-Ber mussten für Einreise immer Anträge stellen, WDe konnten mE ohne Antrag zù stellen.
Es gab auch immer separate Durchgänge. Oder?

Li

Hi.

einen vorgeschriebenen Grenzübergang von der
DDR aus nehmen?Und standen da vor dem Grenzübergang
irgendwelche Schilder,die die Grenze ankündigten?

Dort standen nicht nur harmlose Schilder. Auch schwer bewaffnete Soldaten mir schußbereiter MP. Es gab sogar schiefe Ebenen mit schweren Betonklötzen auf Rollen dort. Bei einem versuchten Grenzdurchbruch wurden die rollen gelassen und hätten dann das Fahrzeug mitsamt der Insassen zermalmt.
Es war immer ganz schaurig, wenn man dies schrecklichen Sperranlagen an den Grenzübergängen passieren mußte.
Gruß
Jochen

Ein Schwank aus meinem Leben…
Hallo!

Ich bin in Westberlin geboren und in Bayern aufgewachsen. Naturgemäß sind wir zu DDR-Zeiten häufig Transitreisende gewesen, um z.B. alte Freunde meiner Eltern zu besuchen.

An eine gruselige Episode erinnere ich mich noch gut: Wir fuhren mit dem Pkw auf die Grenzanlage zu und blieben vor der Haltelinie mit Stoppschild stehen (Mein Vater war am Steuer). Der Grenzer war deutlich zu sehen und machte eine Winkbewegung. Mein Vater faßte das so auf, dass er durchgewunken werden sollte und gab erleichtert Gas. Und sofort kam Bewegung in die ganze Anlage. Waffen wurden gezogen und auf uns gerichtet, wild gestikuliert, gebrüllt, vermutlich schwebte eine Hand schon über dem Auslösemechanismus für den „Rammschlagbaum“.

Wir hielten natürlich sofort an. Man erklärte uns, wir hätten nur noch einen halben Meter weiter vorfahren sollen, dichter an die Haltelinie heran. Ein Mißverständnis also, dass meine Eltern eine dicke Stange Westgeld an Strafe gekostet hat und uns alle zu Tode erschreckt hat.

Für mich sympotmatisch. Der Grenzübertritt war immer mit Beklemmung verbunden, mit Ausgeliefertsein an die Willkür des Personals. Vor meinem geistigen Auge sehe ich noch schlechtgelaunte Menschen in grauen Uniformen und jede Menge Scheinwerfer.

Auf Klassenfahrt verstummten an der Grenze selbst die ärgsten Rabauken, wenn der Grenzer mit seinem Schäferhund durch den Gang lief.

Bei einem Verwandtschaftsbesuch (also einem „richtigem“ Grenzübertritt) durften wir die Grenzkontrollen und die damit verbundene Einschüchterung in verschärfter Form erleben.

Ein Tipp: An vielen ehemaligen Grenzpunkten gibt es Museen zu dem Thema. An der A2 z.B. oder am Checkpoint Charlie in Berlin.
Ich werde es so bald wie möglich mit meinem Sohn besuchen, er weiß gar nicht was Ost- und Westdeutschland genau bedeutet.

Grüße
kernig