Zu kalt, aber trocken genug. Schimmelgefahr? Richtig Lüften?

Hallo zusammen,

wir haben drei Zimmer, eins von denen sehr ziemlich klein ist (halbes Zimmer, weswegen diese Wohnung als 2,5-Zimmer-Wohnung gilt) und zur Zeit weder bewohnt noch benutzt wird. Die Wände sind tapeziert. Wir nutzen gelegentlich nur zum Lagern und auch um Wäsche zu trocknen.
Seit kurzem, wenn wir luften, vergessen wir manchmal, dass wir in diesem Zimmer das Fenster geöffnet haben, sodass es manchmal sogar 3 Stunden offen bleibt, und das im Winter. Im Ergebnis ist die Temperatur im Zimmer danach entweder 10 oder 11 Grad. Die Luftfeuchtigkeit beträgt dabei ca. 50%. Dann drehen wir sofort die Heizung auf bis zum Anschlag, sodass es ziemlich schnell 16 Grad wird. Man muss außerdem sagen, dass dieses Zimmer auch generell immer eher kalt ist und 17 Grad ist eine normale Temperatur dort.

Die Frage ist: besteht eine wesentliche Schimmelgefahr allein dadurch, dass es im Zimmer über mehrere Stunden so kalt wird? Machen wir es richtig, dass wir zumindest danach die Heizung voll aufdrehen? Gibt‘s sonst noch Tipps, was man danach noch machen sollte?

Danke

Hallo!
Gefahr kommt von der Luftfeuchte, die sorgt für Kondensat an kalten Stellen und dann nachfolgend für Schimmel.
50 % in einem beheizten Wohnraum wäre völlig OK. Aber wenn der Raum nur noch 10 Grad hat, dann bedeuten 50% was anders als bei 20 Grad !
Es bedeutet es kann viel weniger Feuchte in Schwebe gehalten werden, es kondensiert eher. und wo ? an kalten Bauteilen, das wird dort die Außenwand und die Fensternähe (Leibung) sein.

Was ihr machen könnt ? Aufmerksamer sein, und nach dem Lüften ( 10-15 min.) Fenster nicht vergessen. und wenn ihr die Heizung beim lüften zudreht dann ist das schon OK. Aber aufdrehen hinterher nicht vergessen.
Wäschetrocknen solltet ihr nicht in Wohnräumen, das ist zusätzliche Feuchte, die gleich raus muss. Ich weiß, wenn man kein Bad mit Lüftung hat oder keinen Trockner aufstellen kann dann muss man in der Wohnung trocknen. Aber dann muss man besonders gut lüften und beheizen.

mfG
duck313

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Wenn sich ein Schimmelproblem einstellt, sieht man das an der Tapete zuerst als grauer Belag. Ich würde erst etwas unternehmen, wenn ich Anzeichen von Schimmel sehen würde.
Udo Becker

Richtig, nämlich weniger absolute Feuchte. Die 50% bezogen sich aber sicher auf relative Feuchte, die üblicherweise von Geräten angezeigt wird.
Wenn der Raum dann beheizt wird sollte die rel. Feuchte mit steigender Temperatur absinken (wenn keine neue Feuchtigkeit hinzu kommt).
Ganz schlecht wäre, wenn ein Raum ohne Lüftung auskühlt. Die absolute Feuchte ist konstant und die relative steigt mit sinkender Temperatur an. Wenn dann an irgendeiner Stelle der Taupunkt erreicht wird kondensiert die Feuchte der Luft zu Wasser.

Gruß
Bernd

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Dabei steigt die Luftfeuchtigkeit stark an. Genau dann besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es an den kalten Wänden zum Kondensieren dieser Feuchtigkeit kommt, es dort nass wird und es evtl. dann bald schimmelt.

Während des Wäschetrocknens - das man auf das notwendige Minimum reduzieren sollte - bitte immer auch Lüften.

Wie bereits gesagt: Das ist die relative Luftfeuchtigkeit, die von haushaltsüblichen Geräten angezeigt werden. 50% bei 10°C sind nur 4,7g pro Kubikmeter Raumluft.
Der Taupunkt beträgt da 0,04°C. Es bildet sich also erst dann Feuchtigkeit an den Wänden, wenn diese fast auf dem Gefrierpunkt sind. Die Innenwände fallen da ganz sicher heraus, auch die Außenwände dürften kaum so kalt sein.

Bei 22°C und 50% rel.Feuchte sieht es so aus, dass dann 9,7g pro m³ vorhanden sind.
Der Taupunkt beträgt dabei 11,09°C. Bei schlecht isolierten Wänden kann diese Temperatur unterschritten werden.

Damit das Wasser aus der Wäsche verdunstet, ist die Zufuhr von Wärme nötig.
Diese bekommt ihr umsonst auf der Leine im Garten. Auch -5°C kalte Luft hat genug Energie, um Eis verdampfen zu lassen. Es dauert nur länger.
Oder ihr kauft Strom ein und betreibt einen Wäschetrockner. Die gibt es auch effizient als Wärmepumpentrockner, dann kommt ein Teil der Wärme aus dem Stromnetz und ein größerer Teil aus der Umgebungsluft.
Beim Trocknen in der Wohnung kommt die Wärme, die Energie, aus der Wohnung. Die Wände der Nachbarräume werden kühler, das möchte man eigentlich nicht. Innenwände sind selten isoliert, da besteht die Gefahr, dass die Wand im beheizten Nebenraum unter den Taupunkt gerät und feucht wird.

Das Fazit wäre damit eigentlich: Den Raum leicht beheizen, vielleicht Thermostat so einstellen, dass 15°C ereicht werden, dann gleichzeitig leicht belüften. Aber wie lüftet man „leicht“, wie lüftet man so, dass die Wärme der unter dem Fenster liegenden Heizung nicht direkt ins Freie gelangt?
Man kann kontrolliert belüften, aber das erfordert eine Zuluft, eine Abluft, ein Gebläse. Und wenn man sich das gebaut hat, weißt du, was dann dieser Raum ist?
Na, er hat dann alle Komponenten eines Abluft-Wärmetrockners: Zuluft, Heizung, Abluft. Und das würde vermutlich sogar ganz gut funktionieren.

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Hallo,
verstehe die Feuchtigkeit als Gegenstand. es fliegt Wasser mit der Luft. Nach / bei dem Trocknen soll das Wasser in die Luft, tut es falls die waesche trocknet, und dann soll das Wasser aber auch raus. Raus aus dem Zimmer geht nur, wenn die warme Luft das Wasser auch raustraegt. Also warm machen und dann ziemlich ploetzlich raus, Durchzug.

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