Hallo Max,
im Ursprungsposting heißt es, daß 1/3 der Eltern die Frühstückaktivität zu sich nach Hause verlegen. Daraus schließe ich, daß man nicht wechselweise bei allen Kindern zu Gast ist.
Viele Grüße
Iris
Hallo Max,
im Ursprungsposting heißt es, daß 1/3 der Eltern die Frühstückaktivität zu sich nach Hause verlegen. Daraus schließe ich, daß man nicht wechselweise bei allen Kindern zu Gast ist.
Viele Grüße
Iris
Hallo Kate,
nett, wie Du mir die Worte im Mund umdrehst. Ich habe nur in Bezug auf Kindergarten gruppen aktivitäten dafür plädiert, auf eine solche „Teilprivatisierung“ zu verzichten. Ich gehe davon aus, daß es auch heutzutage noch üblich ist, daß Kindergeburtstage zuhause gefeiert werden und Kinder bei solchen Anlässen aber auch bei sonstigen Besuchen bei Kindergartenfreunden mit unterschiedlichen sozialen Standards konfrontiert werden.
Weil dein Kind niemals Freunde haben wird, die mehr oder
weniger als es selbst haben, weil man sich nur in der selben
sozialen Klasse anfreunden darf oder eben Hausbesuche beim
Freund verboten werden?
Wir reden hier nicht von Besuchsverboten, sondern davon, daß eine Kindergartenaktivität teilweise privat ausgelagert wird ohne dass für mich ein pädagogischer Mehrwert ersichtlich wäre.
Das ist doch irreal, irgendwann, und zwar ziemlich bald,
werden die Kinder so oder so feststellen, dass der eine mehr
Spielzeug als der andere hat.
Cool down - habe ich was anderes behauptet?
Ich denke nur, man muss diese Dinge nicht unnötig früh forcieren.
Viele Grüße
Iris
Hallo
Vielleicht wäre es aber auch mal für Eltern und Kinder mit kleinerem Geldbeutel ganz erhellend, dass gerade in den wirtschaftlich besser gestellten Haushalten oft viel weniger Wert auf solche materiellen Dinge gelegt wird, …
Ja, da legt man mehr Wert auf solche völlig unmateriellen Dinge wie: viel Platz zum Toben, einen schönen Garten, in dem man sich ein Baumhaus bauen kann, einen tollen Ski- oder Wanderurlaub, eine schöne Wohngegend mit Nähe zum Wald und netten Nachbarn …
Es hängt direkt mit dem Einkommen zusammen, ob man viel Wert auf Plsystations und ähnliches legt. Playstation ist das weitaus billigste Spielzeug, bei dem Kinder das Gefühl haben, was zu erleben, und bei dem Kinder oft auch glauben, es sei ein Zeichen von Reichtum, wenn man es hat.
Den Kindern wirkliche Erlebnisse zu bieten, das trauen sich Eltern ohne ausreichendes Einkommen oft nicht zu, und ist ihnen vielleicht auch nicht möglich, da sie zu eingeschränkt sind. Auch um Kreativität zu entwickeln, ist eine wirtschaftliche Sicherheit meistens vorteilhaft. Wer Angst hat, ist nicht kreativ.
Wer zu wenig Geld hat, kauft z. B. auch jedes Sonderangebot von Aldi. Der Geldmangel macht das mit einem. Das Sein bestimmt das Bewusstsein, an dem Spruch von Marx ist auf jeden Fall was dran.
Insofern ist das für Eltern mit kleinem Geldbeutel nicht weiter erhellend. Sie werden nur vielleicht sehr traurig darüber, dass sie ihren Kindern nichts Besseres bieten können.
Viele Grüße
Hallo
und wem es peinlich ist, bei so einer Gelegenheit seine unrenovierte Zweizimmerwohnung zu präsentieren ebenfalls, …
Leute, die eine Zweizimmerwohnung haben, egal ob renoviert oder unrenoviert, werden solche Frühstücke wohl kaum ausrichten können. Ich denke, das ist eine Veranstaltung ausschließlich der Einfamilienhausbewohner.
Viele Grüße
Hallo,
sehe ich nicht so. Wenn wir früher Kindergeburtstag bei Freuden gefeiert haben, waren das oft Mietwohnungen, in die dann ganze Heerschaaren für einen Nachmittag einfielen.
Das Spielzimmer meines besten Freundes zu Grundschulzeiten war das elterliche Schlafzimmer, in dem die Spielfläche inkl. Höhenangabe so markiert war, dass am Abend das Schrankbett der Eltern darüber passte. Da waren wir regelmäßig mit der ganzen Nachbarschaft.
Es muss aber ja auch nicht unbedingt die eigene Wohnung sein, um mal den Gastgeber außerhalb des Kindergartens zu geben. Dafür kann man sich auch einen tollen Spielplatz suchen, ein paar Spiele im Stadtpark oder -wald organisieren, … Das muss auch alles nicht viel Geld kosten. Wir haben damals so manchen Kindergeburtstag im Wald verbracht, es gab Picknick, und alle fanden es toll.
Gruß vom Wiz
Hallo,
mit dem PC (inkl. aller damit verbundenen Möglichkeiten) ab weiterführender Schule oder von mir aus auch Ende Grundschule kann ich leben, und das Thema werde ich dann auch entsprechend begleiten.
Aber hier ging es ja um Kindergartenkinder, und ich bekommen mit, dass es da durchaus - normalerweise wirtschaftlich nicht so toll gestellte - Haushalte gibt, in denen Kindern schon in diesem Alter ein eigener Fernsehen inkl. Konsole und DVD-Player zur Verfügung steht. Da rollen sich mir die Zehennägel auf.
Gruß vom Wiz
Naja,
Ich denke, das ist eine Veranstaltung
ausschließlich der Einfamilienhausbewohner.
auch wenn ich nicht das Bedürfnis habe, so was zu veranstalten: Gehen würde es. Ohne Einfamilienhaus und 100qm-Bude. Was ist das denn für ein komisches Vorurteil?
- Es muss reichlich Platz da sein, nach Möglichkeit
ebenerdig, und es dürfen sich keine Nachbarn beschweren.
Reichlich Platz kann man auch mit wenigen Zimmern haben und ohne Parterre zu wohnen. Und Nachbarn können sich beschweren, bis sie grün werden, eine Handhabe haben sie ja ohnehin nicht (und by the way haben auch Einfamilienhausbesitzer Nachbarn, die meckern könnten).
Komischer Einwand, finde ich.
Gruß
Cess
Hallo, Du meine Güte!!!
Ich persönlich finde an beide Sachen nichts Verwerfliches.
Aber es wundert mich nur, dass den Kindergarten keine schriftliche Genehmigung von den Eltern verlangt hat.
Bei uns ist es jetz 4 Jahre her, dass unser Knirps den Kindergarten verlassen hat. Es war ein evangelischen Kindergarten und wir waren damit sehr zufrieden.
Unter den vielen Aktivitäten, die sie damals unternommen haben, gabs den Besuch eines Schreiners, eine Bäckerei, mehrmals Museen, Kirchenorgel, etc… Und so ziemlich am Ende des (für uns) letzten Jahren, bekamen manche Eltern ein Anruf von KiGa-Leitung ob die Gruppe des jeweiligen Kindes nicht vorbei kommen konnte. Natürlich würden nue Eltern angerufen, die an den jeweiligen Tag zuhause waren und die sich vorher damit einverstanden erklärt haben. So kam ich zu dem Genuß, mal 20 Kinder hier zu haben. Und es war ein Genuß für uns alle. Ich kann absolut nichts dabei entdecken was schlecht oder gar schlimm wäre.
Und ich bin mir sicher: Hätte ich mal selbst alle Kinder einen ganzen Tag lang zu mir eingeladen (natürlich während des KiGa-Betriebszeiten), hätten sie das gerne angenommen -sowohl eltern, wie auch KiGa-Leitung.
Von Neid oder sonstige „böse“ Gefühle weit und breit keine Spur. Ganz im Gegenteil! Manchmal als ich mein Kind abholen wollte, habe ich ihn sehr einträchtig mit anderen Kindern spielen sehen. Und ich fand es absolut schade, dem ein ende zu setzen. Was ich dann öfters gemcht habe (1 - 2 mal im Monat) ist, auf den Eltern gewartet und sie dann gefragt, ob ich das Kind mit zu mir nehmen darf, damit sie weiter spielen. Nicht nur es gab nie ein nein als Antwort, sondern die Eltern waren froh und glücklich über diesen Vorschlag.
Also ich persönlich würde nie im Traum daran denken, mich über solche Aktivitäten zu beschweren. Und wenn ja, nur weil sie nicht stattfinden.
Schöne Grüße,
Helena
PS. Ich denke Kinder in diesem Alter kennen diese Gefühle gar nicht. Und Nintendo, Laptop, Internet, usw. ist noch nicht so weit.
Gruß,
Helena
Hallo,
Du hast sicher Recht, dass es einem natürlich einfacher fällt auf Dinge zu verzichten/hierauf keinen so großen Wert zu legen, die man jederzeit haben könnte (weil das wirtschaftlich problemlos drin wäre).
Aber es hat natürlich auch etwas damit zu tun, „wie weit man denkt“, und beruflicher und wirtschaftlicher Erfolg und Misserfolg hängt damit normalerweise auch mehr oder weniger zusammen. Mir braucht es nicht darum zu gehen, ob ich meinen Kindern die Spielekonsole finanzieren könnte, aber ich mache mir eben Gedanken, was diese Beschäftigung im Vergleich mit anderen Beschäftigungen ausmachen würde.
Ich mache mir bzgl. des Urlaubs nicht die Gedanken, was ich maximal heute irgendwie finanzieren kann, sondern was ein entspannter Familienurlaub ist - relativ unabhängig davon was der kostet. Und da muss ich Dich enttäuschen, da kommt seit Jahren schon das selbstbewirtschaftete und mit dem Auto in angemessener Zeit erreichbare Ferienhaus in Dänemark oder die Ferienwohnung auf dem Bauernhof an der Schlei bei raus, und es sind aus beruflichen Gründen auch immer nur kurze Urlaube. Aber ich muss natürlich auch niemand beweisen, dass ich mir auch den Skiurlaub oder den angesagten Ferienclub all inkl. leisten könnte.
Klar, die Wohnsituation ist für viele Menschen mit etwas mehr Geld insbesondere auch in Hinblick auf den Nachwuchs ein ganz großes Thema, und da passe ich natürlich - allerding aus nicht von mir beeinflussten Gründen - voll in dein Bild. Aber wie ich schon in meiner anderen Antwort geschrieben habe, man kann auch mit kleiner Wohnung Kinder einladen, ggf. Aktivitäten für sie außerhalb der eigenen Wohnung - durchaus auch für kleines Geld - organisieren, … Ich stimme Dir aber selbstverständlich zu, dass die dafür notwendige Kreativität eben auch nicht jedem gegeben ist, und schlichter gestrickten und zudem auch wirtschaftlich nicht so gut gestellten Leuten da ggf. nicht so viel einfällt, wie Leuten die da ggf. einfach ein wenig mehr auf dem Kasten haben, und dann unter dem Strich eventuell sogar billiger aus der ganzen Geschichte raus kommen, und die eben auch niemand beweisen müssen, dass sie es auch anders könnten.
Wenn ich mir ansehe, wer so alles Familienfeiern wie Taufe, Hochzeit, Konfirmation für ein Schweinegeld außerhalb durchführt, dann hat dies aber vielleicht doch mehr mit „schaut her, wir können es uns leisten“ (obwohl sie es eigentlich gerade nicht können), als mit der Frage der Kreativität zu tun. Wenn ich zur Taufe zu einem Buffet mit ein paar Sorten selbst gemachter Pasta nebst Saucen und ein paar Flaschen Wein einlade, dann ist das im Vergleich zum Restaurant ein gerade zu spottbilliges Vergnügen, und die Kinder haben Spaß, und müssen nicht steif am Tisch sitzen. Wer weniger hat, dem würde vielleicht nachgesagt, dass das nicht die selbst als ideale familienfreundliche Variante befundene Lösung ist, sondern diese aus wirtschaftlicher Not entstanden sei.
Aber um so wichtiger finde ich es auch mit entsprechend dickeren Taschen da mit gutem Beispiel voran zu gehen. Wenn wir nicht ins Restaurant einladen, muss sich auch niemand verpflichtet sehen uns ins Restaurant einzuladen. Und wenn unsere Kinder nicht als hoch hängende Messlatte bzgl. der neuesten technischen Errungenschaften im Kindergarten taugen, dann taugen sie vielleicht anderen Eltern als eher niedrige Messlatte, wenn da mal wieder aus rein wirtschaftlichen Gründen zu argumentieren ist, was alles nicht geht.
Ansonsten lebe ich aber auch nach dem Motto: Ich kann mir so viel leisten, weil ich mir so viele Dinge nicht leiste, die ich mir leisten könnte. Und das ist natürlich genau der Gegenentwurf zu deinem Aldi-Sonderangebotsbeispiel. Sich einfach mal nicht notwendige Dinge zu verkneifen ist der einfachste Weg Geld für wichtige Dinge zu haben.
Gruß vom Wiz
Hallo
Aber wie ich schon in meiner anderen Antwort geschrieben habe, man kann auch mit kleiner Wohnung Kinder einladen, ggf. Aktivitäten für sie außerhalb der eigenen Wohnung - durchaus auch für kleines Geld - organisieren, …
Es ist aber ein ungleich höherer Aufwand.
Wer wenig Platz hat, der ist immer am hin und herräumen, muss komplett umräumen, wenn Besuch kommt, wenn er weg ist, alles wieder zurückräumen, kann nicht mal was stehen lassen, weil man sich dann überhaupt nicht mehr bewegen kann usw usw. Es ist immer anstrengend für die Eltern und stressig für das Kind.
Ich stimme Dir aber selbstverständlich zu, dass die dafür notwendige Kreativität eben auch nicht jedem gegeben ist, und schlichter gestrickten und zudem auch wirtschaftlich nicht so gut gestellten Leuten da ggf. nicht so viel einfällt, wie Leuten die da ggf. einfach ein wenig mehr auf dem Kasten haben, …
Die Kreativität ist nicht jedem gegeben, aber vor allen Dingen möchte ich behaupten, dass man in gesicherter Situation und angenehmer Umgebung jeder (oder wenigstens fast jeder) kreativer ist als in unsicherer Situation und unschöner Umgebung.
Ich behaupte, es stimmt nicht, dass man von der wirtschaftlichen Sitation auf die kreative Begabung der Menschen schließen kann. Ich behaupte, diese Situation hat Einfluss auf die Kreativität der Menschen.
Ansonsten lebe ich aber auch nach dem Motto: Ich kann mir so viel leisten, weil ich mir so viele Dinge nicht leiste, die ich mir leisten könnte. Und das ist natürlich genau der Gegenentwurf zu deinem Aldi-Sonderangebotsbeispiel. Sich einfach mal nicht notwendige Dinge zu verkneifen ist der einfachste Weg Geld für wichtige Dinge zu haben.
Mein Aldi-Sonderangebotsbeispiel hast du nicht so verstanden, wie ich es meinte. -
Da geht es nicht um ‚sich irgendwas verkneifen‘. Die Leute kaufen diese Angebote oft nicht deswegen, weil sie sie im Moment brauchen, sondern weil sie befürchten, dass sie sie später brauchen werden, und dann aber nicht mehr zu dem günstigen Preis bekommen werden. Dass sie ihre Chance verpassen. - Darauf zielen auch viele Werbekampagnen (Billiger! Nur noch 3 Tage! Nicht immer im Angebot! usw.). Da wird die Zukunftsangst der Menschen ausgenutzt. Es ist nicht ein Genießen-Wollen, was die Menschen dazu treibt, diese Dinge zu kaufen, sondern Angst.
Deine Ausführungen finde ich richtig, aber ich finde, dass du den Aspekt des Rumprotzens dabei zu sehr betonst. Ok, mit immer der neuesten Playstation kann man rumprotzen, aber trotzdem sind Computerspiele immer nur ein Ersatzleben. Viele wirklich wichtigen Dinge im Leben, oder sagen wir: Viele wichtigen Voraussetzungen für ein gutes Leben (z. B. Platz, gute Luft, Selbstbestimmung) sind einfach wesentlich teurer. Sie sind nicht umsonst.
Man redet sich da eine Chancengleichheit ein, die in Wirklichkeit nicht da ist.
Viele Grüße
Hallo,
bei uns war das auch üblich ein Kind zu besuchen - bei dem gemeinsamen Frühstück, of auch in Verbindung mit dem Geburtstag des Kindes das besucht wurde. Die Kinder fanden das auch immer sehr spannend und haben viel davon erzählt.
Wieso soll das nicht zulässig sein? Was sind Deine Bedenken?
Viele Grüße
Hallo Anke,
willst Du Deinem Kind damit den Besuch bei anderen verwehren? Igitt, die haben einen Hund, die hat eine Barbie, dann will mein Kind womöglich auch eine…
Kinder sind Menschen und keine Gefangene in einer Gummizelle mit Habaspielzeug!
Viele Grüße
Hi Stefan,
Und ich glaube auch, daß Du die Kinder maßlos überschätzt,
wenn Du glaubst Besuche bei Einzelnen zuhause würde soziale
Unterschiede besonders betonen.
Die Unterschiede betonen sich sozusagen selbst, weil es eben nur einige „priveligierte“ Eltern es sich „leisten“ können (das meine ich nicht rein materiell) eine ganze Horde Kinder bei sich einlaufen zu lassen. Gerade sozial schwache Familien haben schon gar nicht die Räumlichkeiten, um eine fröhlich tobende Horde von Kindern aufzunehmen. D.h. die Kinder der bessergestellten Eltern erleben eine zusätzliche höhere soziale Akzeptanz als solche, die eh schon auf der untersten Sprosse der Leiter stehen.
Dies bitte ich nur als einen zusätzlichen Aspekt zu sehen, d.h. nicht, dass ich derartige Besuche grundsätzlich ablehnen würde.
Gruß,
Anja
Hallo,
ich behaupte da gar keine Chancengleichheit. Allerdings vielleicht mit einem etwas anderen Ansatz als Du: Mit diesem „bei optimalen äußeren Umständen werden wir alle zu Genies und erfolgreichen Akademikern“ kann ich nichts anfangen. Menschen sind unterschiedlich, haben unterschiedliche Talente, sind unterschiedlich kreativ und haben unterschiedlich viel im Kopf. Daran können äußere Umstände nur zu einem gewissen, bescheidenen Grad etwas ändern. Und ich finde es bedauerlich, dass über die letzten Jahrzehnte die „einfachen“ Jobs nahezu ausgestorben sind, und empfinde es als relativ untauglichen Versuch, zu meinen, jeden mit einem eher mäßigen Verstand hochqualifizieren zu können.
Viele heute erfolgreiche und wirtschaftlich gut gestellte Menschen haben ganz klein angefangen, haben aber gerade eben in schwierigen Verhältnissen besondere Kreativität und/oder ihr höheres geistiges Potential erfolgreich einsetzen können, und sind genau dadurch aus solchen Situationen heraus gekommen. Und umgekehrt gibt es genug Menschen aus sicheren Verhältnissen, aus denen trotzdem nichts besonderes wird, oder die sich trotz identischer Förderung und äußeren Einflüssen eben ganz unterschiedlich entwickeln.
Ich denke da an einen musikbegeisterten Akademiker, der seine Kinder - nicht zwanghaft - aber mit Einsatz für die Musik zu begeistern versuchte. Der älteste Sohn ging auf eine Grundschule mit speziellem Musikangebot, probierte sich am Klavier, der Flöte, der Gitarre und im Gesang, und blieb unmusikalisch und zeigte auch sonst kein künstlerisches Talent, der zweite Sohn bzgl. Musik dito, wurde aber zum Designer, die Tocher endlich spielt Klavier und Flöte mit Begeisterung. Na ja, aus dem ältesten Sohn wurde wenigstens ein ganz passabler Jurist und IT-Fachmann
Der beste Freund des ältesten Sohnes zu Grundschulzeiten kam aus eher einfachen Verhältnissen, ist heute Chef eines mittelständischen Unternehmens, sein jüngerer Bruder Atomphysiker an einer renomierten Uni in den USA, und die jüngste Schwester erfolgreiche Opernsängerin. Denen hat es offenbar nicht geschadet, mit ihren Freunden im Schlafzimmer der Eltern unter dem hochgeklappten Schrankbett zu spielen.
Gruß vom Wiz
Das ist nicht mein Ansatz
Hallo
Allerdings vielleicht mit einem etwas anderen Ansatz als Du: Mit diesem „bei optimalen äußeren Umständen werden wir alle zu Genies und erfolgreichen Akademikern“ kann ich nichts anfangen.
Wo bitte hab ich das denn behauptet? Was schreibst du mir denn da für einen Denkansatz zu?
Es ging um Computerspiele und andere Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder, von denen ziemlich häufig behauptet wird, sie würden nichts kosten, und alle Eltern könnten das ihren Kindern bieten. Dem habe ich widersprochen.
Und es ging darum, dass mangelende Phantasie oder Intelligenz die gemeinsame Ursache für Armut und der Überbewertung von Computerspielen sei. Ich habe behauptet, dass auch Armut die Ursache von mangelnder Phantasie und Überbewertung von Computerspielen sein kann.
Viele heute erfolgreiche und wirtschaftlich gut gestellte Menschen haben ganz klein angefangen, haben aber gerade eben in schwierigen Verhältnissen besondere Kreativität und/oder ihr höheres geistiges Potential erfolgreich einsetzen können, …
Ich glaub es übrigens auch nicht, dass ‚höheres geistiges Potential‘ und ‚besondere Kreativität‘ die einzigsten, noch nicht mal die wichtigsten Merkmale sind, die jemand haben muss, um erfolgreich und wirtschaftlich gut gestellt zu werden. Das Wichtigste ist meiner Meinung nach Zielstrebigkeit, Fleiß und Glauben an sich selber, und nicht selten auch Glück und Vitamin B.
Leute, die so phantasiebegabt und vielseitig sind, dass sie sich ständig für alles mögliche interessieren und begeistern können, werden bestimmt keine dolle Karriere machen, wenn sie nicht wenigstens so viel Selbstdisziplin haben, dass sie sich trotzdem 8 Stunden täglich mit ihrer Fachrichtung beschäftigen können, auch wenn es gerade woanders hundertmal spannender ist. Mal nur als Beispiel. - Oder Leute, die immer anderen den Vortritt lassen. Die können noch so begabt sein, aus denen wird nix.
So Einzelbeispiele aus dem Bekanntenkreis finde ich sowieso immer sehr wenig überzeugend. So simpel ist das doch alles nicht.
Viele Grüße
Hallo Simsy Mone,
Es ging um Computerspiele und andere
Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder, von denen ziemlich
häufig behauptet wird, sie würden nichts kosten, und alle
Eltern könnten das ihren Kindern bieten. Dem habe ich
widersprochen.
Sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten, die nichts kosten, oder die nur sehr wenig kosten, gibt es sehr wohl:
… und das ist keine so in der Praxis nicht funktionierende Theorie, denn: Ich komme aus einer Familie mit geringem Einkommen, oft waren beide Elternteile arbeitslos… bei uns wurde das so gehandhabt.
Wohl gemerkt: Es ist natürlich schon schöner, wenn mehr Geld zur Verfügung steht - will ich gar nicht bestreiten.
Viele Grüße
Nina
Das habe ich auch nicht behauptet …
… oder zumindestens nicht gemeint:
Sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten, die nichts kosten, oder die nur sehr wenig kosten, gibt es sehr wohl:
Dass es da was gibt, das ist schon klar. Aber viele gutbürgerliche Leute reden da so von oben herab daher, ihre Kinder hätten im Gegensatz zu armen Kindern lauter kostenlose Hobbys, dabei sind die gar nicht kostenlos, weil man sie eben nur wirklich gut machen kann, wenn man z. B. einen Garten hat.
Besonders die älteren Leute lassen sich leicht was einfallen, was sie früher alles gemacht haben, aber die meisten Dinge darf man heutzutage eben nicht mehr irgendwo im Wald machen, wenn nicht auf eigenem Grundstück.
- „in die Natur gehen“ - zumindest auf dem Land fallen dafür auch keine Anfahrtskosten an, und in der Stadt ist per Fahrrad auch einiges erreichbar
Auf dem Land „in die Natur“ gehen? Was soll man den auf einem Acker machen, der vielleicht gerade mit Insektenvernichtungsmittel besprüht wurde? Wenn es irgendwo noch Natur gibt, ist das Bauland, wo der Bau noch nicht angefangen wurde, also nur vorübergehend, oder es steht unter Naturschutz.
Na ja, man kann schon was machen, aber es geht fast alles nur mit Hilfe eines Erwachsenen. Irgendwo ein Stück Wiese oder einen Baum zu haben, wo man alleine hingehen kann und den man gestalten darf, und der am nächsten Tag immer noch weitgehend so ist, wie man ihn hinterlassen hat, das ist schon was völlig anderes. Das bräuchte einem ja gar nicht zu gehören. Wie haben früher auf so einem wilden Gelände gespielt mit irgendwelchen alten Gartenlauben. Das war immer toll und spannend. Aber so was gibt es fast nirgends mehr.
Die Beispiele, die du sagst, sind fast alle auch nicht alltagstauglich, sondern immer nur für einzelne, besondere Tage. Außer das Beispiel mit zugucken wie Mama die Wohnung putzt und dabei helfen. Meine fanden das nicht soo spannend auf die Dauer
Viele Grüße
Hallo Simsy Mone,
Auf dem Land „in die Natur“ gehen? Was soll man den auf einem
Acker machen, der vielleicht gerade mit
Insektenvernichtungsmittel besprüht wurde? Wenn es irgendwo
noch Natur gibt, ist das Bauland, wo der Bau noch nicht
angefangen wurde, also nur vorübergehend, oder es steht unter
Naturschutz.
das ist zwar leider oft so, da gebe ich dir Recht, aber bei weitem nicht überall.
Es gibt schon noch genug „Flecken“, wo das immer noch möglich ist (und nicht nur zu meiner Kindheit war).
Und dort, auf dem Land inmitten von Natur, wohnen definitiv nicht nur reiche Leute.
Ebenso das Vorhandensein eines Gartens (was ich nicht mal vorausgesetzt hatte!) kann (!) bei ärmeren Leuten gegeben sein. Möglicherweise ist beides geerbt (auf dem Land nicht selten), und trotz (kleinem) Haus mit Garten kommt finanziell nicht viel „rum“, wenn beide Eltern oft arbeitslos sind oder nur eine geringe Qualifikation haben.
Auch in vielen Städten wüsste ich kleine „Flecken“, die man betreten darf und an denen man Kindern ein Stück Natur zeigen kann.
Na ja, man kann schon was machen, aber es geht fast alles nur
mit Hilfe eines Erwachsenen.
Bei den meisten Beschäftigungen (für eher kleine Kinder) ist das aber so, egal ob kostenpflichtig oder nicht.
Für Alleinbeschäftigung gibt es ebenso die teuren wie die eher günstigen - ob das Kind nun alleine mit Lego oder mit Wäscheklammern baut, ob es alleine auf Künstlerpapier oder auf Kartonagen malt…
Warum sollte man die teureren Angebote eher ohne Hilfe eines Erwachsenen nutzen können?
Die Beispiele, die du sagst, sind fast alle auch nicht
alltagstauglich, sondern immer nur für einzelne, besondere
Tage.
Die Beschäftigungen, die (deutlich) was kosten, sind aber doch auch nur für besondere Tage, oder?
Ins Museum, ins Kino, ins Kindertheater gehen, Schwimmbadbesuch, einen Zoobesuch machen, in Urlaub fahren, etc., eben all die teuren Freizeitevents macht man doch auch nicht täglich, selbst in besserverdienenden Familien…
Der Besuch eines kostenlosen „Tag der offenen Tür“ oder mal beim Imker vorbei schauen ist somit das Äquivalent für einen teuren Museums- oder Spaßbadeintritt, der eben auch nicht andauernd stattfinden würde.
… und zur Alltagstauglichkeit:
Gebastelt, gemalt und gebaut habe ich (was ich für ein Kind nicht so ungewöhnlich finde) täglich - bei mir waren’s eben vor allem Naturmaterialien, Verpackungsmaterial, Kartonagen oder irgendwelche alten Dinge (und noch Kleber, Schere und ein Malkasten dazu) oder auch Alltagsgegestände (wie z.B. Wäscheklammern); bei einem Kind aus reicherem Hause wäre es vielleicht eine teure Auswahl aus dem Bastelgeschäft nebst einem teuren Baukasten gewesen.
Ich wüsste nicht, warum eine Kiste voll solcher Dinge einem Kind nicht zur täglichen Auswahl zur Verfügung stehen sollte, bzw. warum „Dinge zum Basteln, Malen, Bauen und Spielen“ nicht alltagstauglich sind.
Die Bücherei zu besuchen, war auch kein seltenes „Event“:
Die eine, in der Stadt, war neben der Schule gelegen; es fiel also kein Extraweg an. Und die andere, auf dem Dorf, war eben im Dorfkern gelegen - einmal die Woche reingegangen und einen Stapel an Büchern „durchgewechselt“.
Zumeist sind solche Büchereien recht gut erreichbar.
Gelangweilt herumgesessen bin ich nie
Viele Grüße
Nina
Hallo Nina
Es gibt schon noch genug „Flecken“, wo das immer noch möglich ist (und nicht nur zu meiner Kindheit war).
Und dort, auf dem Land inmitten von Natur, wohnen definitiv nicht nur reiche Leute.
Ja, aber doch nur wenige. Anders ginge es ja auch nicht, sonst wäre da ja nicht mehr ‚inmitten von Natur‘, sondern eine Stadt. -
Auch in vielen Städten wüsste ich kleine „Flecken“, die man betreten darf und an denen man Kindern ein Stück Natur zeigen kann.
Also, ich mein doch nicht ‚ein Stück Natur zeigen‘. Ich meine, da wirklich spielen, umgestalten, was bauen. Eine Hütte im Wald oder das berühmte Baumhaus. Oder wenigstens selber eine Schaukel aufhängen und drauf schaukeln. Oder eine Puppen-Wohnung im Gebusch. Oder einen Basketballkorb, in den man stundenlang versucht, Bälle reinzuwerfen. (komm mir jetzt nicht mit den ewig besetzten oder mit Glasscherben verzierten öffentlichen Basketballplätzen. Ich meine einen Basketballkorb, zu dem das Kind ohne Angst und ohne irgendein Problem einfach hingehen und benutzen kann.) Oder ein großes Trampolin im Garten. Ein selbstgebauter Teich, im Garten zelten und die Sterne angucken.
Bei den meisten Beschäftigungen (für eher kleine Kinder) ist das aber so, egal ob kostenpflichtig oder nicht.
Ich meine doch gerade keine extra kostenpflichten Beschäftigungen.
Ebensowenig
all die teuren Freizeitevents
Die kann sich auch eine schlechter verdienende Familie schon mal leisten. Ebenso wie eine Playstation.
Für Alleinbeschäftigung gibt es ebenso die teuren wie die eher günstigen - ob das Kind nun alleine mit Lego oder mit Wäscheklammern baut, ob es alleine auf Künstlerpapier oder auf Kartonagen malt…
Warum sollte man die teureren Angebote eher ohne Hilfe eines Erwachsenen nutzen können?
Ich sag dir doch dauernd, welche Art von Spielen ich meine. Oder war das in meinen vorigen Beiträgen nicht deutlich genug?
… und zur Alltagstauglichkeit:
Gebastelt, gemalt und gebaut habe ich (was ich für ein Kind nicht so ungewöhnlich finde) täglich -
Ist schon klar, dass Basteln ganz billig sein kann. Das brauchst du mir nicht auszuführen. Es gibt aber eine Menge Kinder, die nicht besonders gerne basteln und malen. Ich meine vor allen Dingen Beschäftigungen draußen, und solche, für die es viel Platz braucht. Das betrifft insbesondere sehr viele kleine Jungs.
Es bringt auch nichts, irgendwelche Einzelbeispiele zu nennen, wo doch mal einer mit ganz wenig Geld ganz toll gespielt hat. Ich habe nicht behauptet, dass es das nicht geben kann.
Viele Grüße