Zu kindern der kita nach hause gehen

Hallo,
wir haben folgende Situation: Unser Kind geht seit 1 1/2 Jahren in einen christlichen Kindergarten, mit dem wir bislang zufrieden waren. Einmal wöchentlich findet ein sogenanntes „Gruppenfrühstück“ statt, das von den jeweiligen Eltern ausgerichtet wird. Seit einem halben Jahr hingegen, veranstalten manche Eltern dieses Frühstück bei sich zu Hause. Nach dem die Kinder in den Kindergarten gebracht wurden, geht eine Erzieherin mit einer Begleitperson zu der jeweiligen Familie nach Hause und später wieder zurück in den Kindergarten. Dies veranstalten etwa 1/3 der Eltern.

Frage: Ist dies zulässig?

Zusätzlich laden diese Eltern während der Kitazeit zu sich nach Hause ein, um Puppenspiele oder andere Aktivitäten bei sich durchzuführen. Die Kitaleitung lässt dies bislang zu.

Frage: Ist auch dies zulässig?

Hallo,

grundsätzlich kann ich erst mal nichts verbotswidriges an dieser Praxis erkennen. Sie mag ungewöhnlich sein, dient aber ganz sicher dem „Betriebsklima“ zwischen den Kindern, den Eltern und dem KiTa-Personal. Hausbesuche des KiTa-Personals bei Eltern von Kindergartenkindern sind grundsätzlich pädagogisch durchaus erwünschte, wenn auch seltene Praxis.

Grundsätzlich bedarf es aber für Aktionen, die außerhalb des Kindergartenbereichs stattfinden (und an denen die Kinder beteiligt sind) der Zustimmung der betreffenden Eltern. Das hat mit Haftungsfragen zu tun, die aufkommen, wenn z.B. auf dem Hin- und Rückweg einem Kind etwas passiert.

Die meisten Einrichtungen, die ich kenne, sind hier eher übervorsichtig und lassen sich schriftliche Einverständniserklärungen für Dinge geben, für die sie gar nicht gebraucht werden. Wenn das in eurem Fall nicht passiert, solltest du ruhig mal nachfragen, wie denn die Sache versicherungsrechtlich geregelt ist. Und natürlich könntest du für dein Kind dein Einverständnis verweigern (was ich persönlich grundsätzlich schade fände).

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

ganz von dem Versicherungstechnischen abgesehen, finde ich die Vorstellung, dass die Kindergartengruppe bei uns zu Hause rumhüpft nicht gut. In einem benachbarten Kindergarten wird dieser „Hausbesuch“ ebenfalls praktiziert - für mich persönlich ein Unding.

Für was soll das gut sein?
Eigener Fernseher / Laptop / Lerncomputer / neuestes Barbie-Cabrio: wer es nicht hat, wird von denen aufgezogen die es haben. Die die „alles“ haben, werden von denen dies nicht haben beneidet…

Gruß
Anke

Hallo,

in vielen Kindergärten gibt es Ausflüge und andere Aktivitäten außerhalb des Kindergartenbereiches, egal ob nun die Feuerwehr oder ein Kindertheater oder der Zoo besucht wird. In diesem Rahmen könnte ich mir auch den Besuch einer Schreinerwerkstatt, die einer der Kindergartenväter hat, vorstellen, weil man die schlecht in den Kindergarten mitbringen kann.

Solche Frühstücksaktivitäten wie Du sie beschreibst, würde ich nicht dazu zählen. Wenn alle Eltern das machen wollen und können - dazu braucht man ja auch ein gewisses Quantum Platz - dann wäre das o.k., aber so läuft es doch darauf hinaus, daß soziale Unterschiede betont werden.

Was ist denn die Begründung für diese Form der Frühstückaktivität. Ich würde mir von den Kindergartenverantwortlichen erklären lassen, was denn der pädagogische „Mehrwert“ ist, wenn die Frühstücksaktivität „teilprivatisiert“ wird.

Ich würde dann versuchen, ins Gespräch mit den Erzieherinnen und Eltern - vielleicht im Rahmen eines Elternabends - zu kommen.

Gibt es im Kindergartenvertrag Aussagen zu Aktivitäten außerhalb des Kindergartens?

Schon aus versicherungsrechtlichen Gründen braucht der KiGa für solche Aktivitäten die Einwilligung der Eltern. Die kannst Du natürlich verweigern. Im dümmsten Fall muss dann Dein Kind als einziges während dieser Zeit in eine andere Kindergartengruppe gehen.

Deshalb würde ich versuchen, durch Gespräche weiterzukommen.

Viele Grüße

Iris

Hallo Anke,

genau das war auch mein erster Gedanke: Hier werden soziale Unterschiede unnötig betont, und das würde ich für mein Kind nicht wollen.

Viele Grüße

Iris

Hi

Weil dein Kind niemals Freunde haben wird, die mehr oder weniger als es selbst haben, weil man sich nur in der selben sozialen Klasse anfreunden darf oder eben Hausbesuche beim Freund verboten werden?

Das ist doch irreal, irgendwann, und zwar ziemlich bald, werden die Kinder so oder so feststellen, dass der eine mehr Spielzeug als der andere hat.

lg Kate

5 Like

Hier werden soziale
Unterschiede unnötig betont

Werden die Unterschiede nicht eher geringer, wenn alle mal bei allen zu Besuch sind? Für mich baut das die Schranken zwischen den Schichten eher ab. Die Alternative wäre ja, daß man nur in seiner eigenen sozialen Schicht verkehrt, damit das eigene Kind niemals die Kinder aus einer anderen sozialen Schicht zu Gesicht bekommt.

Gruß,
Max

4 Like

Hallo Anke,

soziale Unterschiede kriegen Kinder auch mit, wenn sie ihre Freunde privat zuhause besuchen. In aller Regel sind sie für Kinder im Kindergartenalter ziemlich unerheblich - die Bedürfnisweckung passiert durch Werbung viel stärker als durch die Tatsache, bei einem Freund ein bestimmtes Spielzeug gesehen zu haben.

Die Haustüren verschlossen zu halten, dient nach meinem Empfinden sehr viel stärker der Abgrenzung, als es durch das Gewähren eines Einblicks in die eigene Wohnumgebung jemals passieren kann.

Wenn man natürlich alles mit einem potentiellen Neidfaktor versehen will - der im Übrigen primär von den Erwachsenen und nicht von den Kindern kommt - muss man solche Einblicke wohl tatsächlich mit Argwohn betrachten.

Da derartige Veranstaltungen aber freiwillig sind, bleibt es jedem überlassen, ob er daran teilnehmen möchte oder nicht. Es dem Kind zu verwehren, finde ich hingegen zumindest seltsam, da man damit nach meiner Überzeugung erst Vorbehalte und Vorurteile schafft.

Schöne Grüße,
Jule

5 Like

Ich finde, es gibt Unterschiede.
Es ist ein Unterschied, wenn EIN Kind zu Besuch kommt und feststellt, dass dies und das (nicht) vorhanden ist, oder ob es eine Horde von schätzungsweise 7-10 Kindern ist, die alle was dazu beitragen.
=> Kommt Fritz und sagt: „Ja aber ICH hab ne PlayStation“ und der Freddie fügt hinzu „und ich hab ne Playstation UND dazu noch ne Wii“ und dann kommt noch die kleine Lisa und und fügt hinzu, dass das Christkind grad erst ne Playstation, ne Wii, nen Fernseher UND den dazugehörigen BluRay-Player gebracht hat, weil sie besonders brav war?! Nee also ehrlich… diese Unterschiede lernen sie mit dem Schulalter noch früh genug kennen.
Is ja nicht so, dass man das Kind abschirmt von der Außenwelt und keine „fremden“ Eindrücke zulässt, aber die Überflutung ist doch wirklich nicht nötig.

Ich finde es sinnvoll und auch wünschenswert, dass Kinder aus verschiedenem sozialen Umfeld miteinander klar kommen, aber erst später (altersbezogen) VERSTEHEN sie doch erst wirklich, warum der eine mehr und der andere weniger hat, aber im Kleinkindalter schon Neid und Missgunst?!
Klar liegt es an den Eltern, den Kinder bestmöglich zu erklären, WARUM das so ist - aber es gibt Eltern, die machen sich die Mühe nicht und lassen das Kind mit einem „das ist halt so“ stehen. Was hat das Kind dann daraus gelernt?
Wie gesagt: ich find, das müssen sie noch früh genug lernen, die kleinen Zwerge…

Schönen Tag euch allen
Anke

1 Like

Hallo,

eben, da wird immer wieder beklagt, wie böse es doch ist, dass es immer noch sich gegeneinander abgrenzende Klassen gibt, deren Grenzen ach so undurchlässig sind, und dann unternimmt man den untauglichen Versuch eine Parallelwelt zu schaffen, in der man bestmöglich - aber ohne die geringste Aussicht auf Erfolg - meint, durch Unterdrückung von Dingen, an denen sich wirtschaftliche Unterschiede festmachen könnten, das Thema zu lösen. Nur dummerweise endet diese Parallelwelt dann um 14:30 und danach verabreden sich die Kinder vielleicht doch eher wieder „standesgemäß“. Aber immerhin, im Kindergarten war heile oder vielleicht eher scheinheilige Welt!

Wer nicht will, dass ihm eine Horde von 20 kleinen wilden Monstern die Bude verwüstet, der soll das offen sagen, und wem es peinlich ist, bei so einer Gelegenheit seine unrenovierte Zweizimmerwohnung zu präsentieren ebenfalls, aber bitte keine Erzieher oder andere Eltern anklagen, die damit kein Problem haben. Ich finde es toll, wenn so Gemeinschaft auch über die Grenzen der Kindergartenzeit hinaus geschaffen wird, und die Kinder unterschiedliche Lebensformen kennenlernen, die nun mal Realität sind.

Unser „größeres Platzangebot“ wird auch gerne bei allen möglichen Einladungen der Kinder untereinander in Anspruch genommen, und ich würde mir nicht zusätzlich noch eine kleine schäbige Wohnung anmieten, nur damit dem Besuch ja keine ach so bösen wirtschaftlichen Unterschiede auffallen. Hier wird nicht geprotzt oder besonders präsentiert, muss daher niemand Minderwertigkeitskomplexe haben, und über den ein oder anderen Spruch, wenn Kindern gewisse Unterschiede auffallen, geht man entweder locker hinweg, oder beantwortet diesen alters- und sachgerecht ohne Dinge zuzukleistern und zu negieren die Kindern nunmal so auffallen. Davon könnten Kinder vermutlich auch eher einen „Knacks“ bekommen, als von dem Entsetzen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die mehr oder weniger als sie selbst haben.

Gruß vom Wiz

5 Like

Hallo Anke,

Hallo Jule,

Die Haustüren verschlossen zu halten, dient nach meinem
Empfinden sehr viel stärker der Abgrenzung, als es durch das
Gewähren eines Einblicks in die eigene Wohnumgebung jemals
passieren kann.

Genau das wollte ich damit nicht sagen. Hab ich (grad eben) weiter unten auch nochmal geschrieben.

Wenn man natürlich alles mit einem potentiellen Neidfaktor
versehen will - der im Übrigen primär von den Erwachsenen und
nicht von den Kindern kommt - muss man solche Einblicke wohl
tatsächlich mit Argwohn betrachten.

Danke! Das war das, was ich auch dachte, aber nicht in Worte fassen konnte :wink:

Da derartige Veranstaltungen aber freiwillig sind, bleibt es
jedem überlassen, ob er daran teilnehmen möchte oder nicht. Es
dem Kind zu verwehren, finde ich hingegen zumindest seltsam,
da man damit nach meiner Überzeugung erst Vorbehalte und
Vorurteile schafft.

Ich finde dennoch, dass aus der Freiwilligkeit zwangsläufig ein Zwang wird, weil „Mama, die anderen dürfen auch, deswegen will/muss ich auch mit“ :wink:

Ich sehe eben keinen Sinn darin, die komplette (bzw. die Freiwilligen der) Gruppe nach Hause einzuladen. Die Erzieher/innen sind da ebenfalls dabei, lassen sich vom Eindruck des Zuhauses evtl. beeinflussen à la „oh, das Kind hat nen Fleck auf dem Pulli, is ja aber auch kein Wunder, sind ja eh nicht die Reinlichsten, denn der Kaninchenstall WAR auch dreckig als wir dort zu Besuch waren…“

KÖNNTE sein, muss aber nicht :wink:

Oder bin ich auf dem Weg zur maßlosen Übertreibung?

-)

Anke

2 Like

Hallo,

und Du meinst ernsthaft, dass das nur passiert, wenn die Kinder gegenseitig zu Besuch sind, und nicht auch im Kindergarten, im Sportverein, …?

Vielleicht wäre es aber auch mal für Eltern und Kinder mit kleinerem Geldbeutel ganz erhellend, dass gerade in den wirtschaftlich besser gestellten Haushalten oft viel weniger Wert auf solche materiellen Dinge gelegt wird, und man eher nach sinnvoller Beschäftigung für seine Kinder sucht, statt sie vor Spielkonsolen und Co. zu setzen.

Gruß vom Wiz, in dessen Haushalt sich nicht aus wirtschaftlicher Not bislang weder Spielekonsole (und zwar hoffentlich noch eine ganze Weile) noch BD-Player finden lässt, und es selbstverständlich auch keinen eigenen Fernseher im Kinderzimmer gibt.

6 Like

Hai!

sind ja eh nicht die Reinlichsten, denn der Kaninchenstall WAR auch
dreckig als wir dort zu Besuch waren…"

War ja dann wohl auch so.
Du meinst es fallen die potemkinschen Dörfer, fänd ich gar nicht
schlimm.

Oder bin ich auf dem Weg zur maßlosen Übertreibung?

Ich denke schon, zumindest bei uns waren die Kinder in dem Alter
eigentlich nur neugierig wie andere Leben.

Das Neiden kommt von den Eltern nicht von den Kindern.

Der Plem

1 Like

Hallo,

und Du meinst ernsthaft, dass das nur passiert, wenn die
Kinder gegenseitig zu Besuch sind, und nicht auch im
Kindergarten, im Sportverein, …?

Nee, das mein ich natürlich nicht.
Vielleicht hab ich das alles auf den ersten Blick viel zu schwarz gesehen… mir missfällt die Vorstellung einfach. Keine Ahnung woher das rührt. Wir hätten weder was zu verbergen, noch etwas außergwöhnliches vorzuzeigen.
Mir missfällt das Konzept, ich kann das nicht richtig greifen. Meine Argumente waren wohl eher ein Versuch, mir mein Missfallen selbst zu erklären.

Gruß vom Wiz,

Grüße
Anke
und ich übernehme (mit kleinen Änderungen):

in deren Haushalt sich nicht aus
wirtschaftlicher Not bislang weder Spielekonsole (und zwar
hoffentlich noch eine ganze Weile) noch BD-Player finden
lässt, und es selbstverständlich auch keinen eigenen Fernseher
im Kinderzimmer gibt.

-)

leicht OffTopic
Hallo Wiz!

Gruß vom Wiz, in dessen Haushalt sich nicht aus
wirtschaftlicher Not bislang weder Spielekonsole

Als die Tochter 12 war gab es die erste Konsole (Wii) zu Weihnachten,
länger war es nicht herauszuzögern. :smile:

und es selbstverständlich auch keinen eigenen Fernseher
im Kinderzimmer gibt.

Den brauchen die nicht mehr, PC reicht und um den kommst du nicht
herum ab der weiterführenden Schule. Ich sag nur Youtube, Skype,
Schüler CC und sogar live Fernsehen gibt es da.

Ab 10 ist übrigens das Smartphone (LG 99€) unbedingtes benötigtes
Utensil, nun ist sie 13 und ich diskutiere gerade über eine AldiTalk
Internet Flat für Smartphones (7,99€ pro Monat).

Der Plem

Hai!

sind ja eh nicht die Reinlichsten, denn der Kaninchenstall WAR auch
dreckig als wir dort zu Besuch waren…"

War ja dann wohl auch so.

Hmmm… abgesehen davon, dass ich keinen Kaninchenstall hab: Wenn ich wüsste, es kommt ne Herde von Kindergartenkindern (die keinen Wert auf ein blitzblank geputztes Haus legen) mit ihren Erziehern (die schon eher auf ein blitzblank geputztes Haus achten könnten) und ich würde zu Hause rumrennen wie die Biene Hummelbrumm um alles NOCH etwas ordentlicher zu machen wie sonst, könnte es durchaus sein, dass mir der Karnickelstall im Vorbereitungsputzstress entgangen ist. Dass dann daraufhin einige Wochen später, wenn das Kind morgens in der Hektik ein wenig vom Kaba auf den Pulli gekippt hat, die Mama das aber nicht gesehen hat von der Erzieherin auf einen dreckigen Haushalt schließen lässt?! Weißt du?

Du meinst es fallen die potemkinschen Dörfer, fänd ich gar
nicht schlimm.

Muss ich erstmal bei wiki nachschlagen :wink:
Ahja… ok… entfällt bei MEINEM (oben näher beschriebenen) Beispiel find ich :wink:

Oder bin ich auf dem Weg zur maßlosen Übertreibung?

Ich denke schon, zumindest bei uns waren die Kinder in dem
Alter eigentlich nur neugierig wie andere Leben.

Das Neiden kommt von den Eltern nicht von den Kindern.

Ja, hast wohl Recht!!

Der Plem

Anke

Hallo Wiz,

dem stimme ich voll und ganz zu.

Und: Was ich so beobachtet habe, was in dem Alter (sei es in meiner Kindheit gewesen, oder auch aktuell) Kinder einander neiden, sind das oft gar nicht die teuren Dinge. Das kann zwar mal die Barbiepuppensammlung sein, auf die andere Kinder neidisch sind, aber ob nun z.B. ein Plüschtier oder eine Puppe von einem teuren Hersteller oder doch eher aus dem 1-Euro-Segment ist, interessiert in dem Alter reichlich wenig (da geht’s doch eher um den Niedlichkeitsfaktor). Und ob eine Spielekonsole oder ein eigener Fernseher für so interessant und wertvoll gehalten wird, das hängt ziemlich stark vom Kind ab.
Ich kenne durchaus Kinder, die die Spielekonsole des Spielgefährten doof und langweilig finden…

Recht oft, wie mir auch aufgefallen ist, sind die „haben-wollen“-Dinge in dem Alter auch häufig eigentlich preislich günstige, aber irgendwie interessant wirkende Dinge, die sich zufälligerweise im eigenen Haushalt nicht befinden (meine Cousine, aus einem wirtschaftlich deutlich bessergestellten Haushalt als ihre Freundinm stammend, findet im Kinderzimmer ihrer Freundin einen Dreifarb-Buntstift und eine selbstgemachte Puppe am allertollsten).

Vielleicht wäre es aber auch mal für Eltern und Kinder mit
kleinerem Geldbeutel ganz erhellend, dass gerade in den
wirtschaftlich besser gestellten Haushalten oft viel weniger
Wert auf solche materiellen Dinge gelegt wird, und man eher
nach sinnvoller Beschäftigung für seine Kinder sucht, statt
sie vor Spielkonsolen und Co. zu setzen.

… meine Zustimmung.

Viele Grüße,
Nina
(die es okay fände, wenn solche Gruppenbesuche zu Hause stattfinden)

1 Like

Hi,

Ich sehe eben keinen Sinn darin, die komplette (bzw. die
Freiwilligen der) Gruppe nach Hause einzuladen.

naja, ich kann mir gut vorstellen, daß es für die betroffenen Eltern schlicht bequemer und unkomplizierter ist die Horde zu sich zu holen als das gesamte Frühstück in den KiGa zu karren.

Die
Erzieher/innen sind da ebenfalls dabei, lassen sich vom
Eindruck des Zuhauses evtl. beeinflussen à la „oh, das Kind
hat nen Fleck auf dem Pulli, is ja aber auch kein Wunder, sind
ja eh nicht die Reinlichsten, denn der Kaninchenstall WAR auch
dreckig als wir dort zu Besuch waren…“

Da unterschätzt Du die „gängigen“ Erzieher(innen) aber gewaltig. Meinst Du nicht, sie bekommen es sehr schnell mit aus welchem Zuhause ihre Kinder kommen?
Und daß Erzieher(innen) besonderen Wert auf Reinlichkeit bei Kindern legen, ist mir auch noch nicht untergekommen. Ich kenne eigentlich eher das Gegenteil: die Erzieher(innen) führen einen „Kampf“ mit den Eltern, die nicht einsehen wollen, daß sich Kindergartenkinder beim täglichen Spiel völlig einsauen und daß der nagelneue Markenpulli (dem man dem Kind natürlich in den KiGa anziehen muß) abends von diversen Essens- Farb- und sonstigen Flecken übersäht ist.

Oder bin ich auf dem Weg zur maßlosen Übertreibung?

-)

Ja, bist Du.
Auch in der Einrichtung, der wir unsere Jungs anvertraut hatten, wurden immer wieder mal einzelne Kinder von ihrer Gruppe zuhause besucht. Für die Kinder war das immer ein ganz besonderes Erlebnis von dem recht lange erzählt wurde.
Auch unsere Jungs ließen sich einige male besuchen, entweder, weil sie ihren „Kollegen“ ihr zuhause zeigen wollten oder weil sie eine besondere Fernsehsendung anschauen wollten (die Schulkinder hatten sich das Thema „Dinosaurier“ ausgesucht und es behandelt und wir hatten die entsprechende „Was ist was“ - Folge auf DVD).
Klar, wir hätten die DVD auch einfach in die Einrichtung geben können. Aber abgesehen davon, daß es dort kein TV-Gerät gab, war es ein willkommener Anlaß mal wieder eines der Kinder zu besuchen.

Und ich glaube auch, daß Du die Kinder maßlos überschätzt, wenn Du glaubst Besuche bei Einzelnen zuhause würde soziale Unterschiede besonders betonen.
Neid, Konkurenz und Imponiergehabe (ich habe aber eine Playstation, die ist viel besser als der Nintendo DS) werden im Alltag immer wieder ausgelebt - das gehört zur „normalen“ Entwicklung einfach dazu. Das können die kinder prima auch in der Einrichtung machen.
Das was wir als Erwachsene aber aus dem Zuhause eines Menschen ablesen (das 300qm-Haus mit 1000qm Garten im Gegensatz zur Dreizimmerwohnung im Wohnblock; der nagelneue Touran mit allen Extras im Gegensatz zum alten Golf etc.), interessiert Kinder in dem Alter überhaupt noch nicht.
Kinder imponieren mit ihrem Spielzeug - und da können auch die sozial Schwächeren gut mithalten (Kindergartenkinder lassen sich auch mit Billigstplastikspielzeug beeindrucken).

Gruß Stefan

3 Like

Hallo,

Eigener Fernseher / Laptop / Lerncomputer / neuestes
Barbie-Cabrio: wer es nicht hat, wird von denen aufgezogen die
es haben. Die die „alles“ haben, werden von denen dies nicht
haben beneidet…

Hmm, da ja im Folgenden der Neid eher auf die Eltern als auf die Kinder geschoben wird, würd ich da gerne aus „Neid“ eher „Mitleid“ machen.

Fernseher, Laptop, Lerncomputer??? Bei Kindergartenkindern?
Da würde bei mir fast ne Schublade aufgehen bzgl. der sozialen Schicht, aber man soll ja nicht in Schubladen denken…

Aber auch abgesehen von oben erwähnten Dingen, so etwas wie Neid bei den meisten Eltern bzgl. eines eventuellen Übermaßes an Spielzeug kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich habe doch in den letzten Jahren den Eindruck gewonnen, daß das Gros der Eltern ein Spielzeugüberangebot bei Kindern außerordenlich kritisch sieht.

Gruß,
Christiane

2 Like

Hallo Anke,

eine Kindergruppe zum Ausgehen fertig machen, mit ihr auf der Straße und vielleicht in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein und sich mit Eltern in einem quasi „informellen“ Rahmen bzw. auf deren Territorium zu unterhalten, ist Arbeit. Die Kinder im Kindergarten zu beschäftigen, ist mit ungleich weniger Aufwand verbunden.

Nach meiner Erfahrung sind die Erzieherinnen, die sich diese zusätzliche Arbeit antun, gerade NICHT diejenigen, denen es darum geht, potentielle Minuspunkte für Eltern zu sammeln. Ganz im Gegenteil: Sie zeigen ein erhöhtes Engagement, weil ihr Interesse darin liegt, positive Begegnungen zu schaffen und Kontakte zu intensivieren, um im Sinne der Kinder eine Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und KiTa zu erreichen.

Diejenigen, denen es um die Pflege ihrer Vorurteile geht, können dies ganz prima - und weitaus bequemer - aus der sicheren „Höhle“ der KiTa tun.

Schöne Grüße,
Jule

4 Like