Lieber Norbert,
vorweg sei angemerkt, ich bin kein Arzt. Auf jeden Fall ist dies ein Thema, welches denke ich umfassend hier nicht behandelt werden kann, sondern nur im Rahmen einer gründlichen Untersuchung.
Zwei Aspekte möchte ich hervorheben:
- Hypotonie als „morbus germanicus“
Zitat aus http://www.medizin-netz.de/koerper/blutdruck.htm
"Der niedrige Blutdruck
Im Ausland wird der niedrige Blutdruck, die Hypotonie, gerne und nicht ohne Ironie als „Morbus germanicus“ bezeichnet, als deutsche Krankheit also. Daraus kann man nicht schließen, daß es anderswo die Hypotonie nicht gibt, denn zutreffend ist vielmehr, daß sie in anderen Ländern eher den psychosomatischen oder auch den neurotisch-depressiven Erkrankungen zugeordnet wird.
In der Medizin gelten heute folgende Richtwerte, wenn die Bezeichnung Hypotonie zutreffend eingesetzt werden soll: Bei Kindern unter 90 (jeweils systolischer Blutdruck), bei Frauen unter 100, bei Männern unter 110, bei Senioren unter 120.
Es wird unterschieden zwischen der chronischen Hypotonie, also wenn das Kreislaufsystem anhaltend auf Sparflamme gehalten wird, und den vorübergehenden beziehungsweise anfallsweise auftretenden Hypotonien.
Der niedrige Blutdruck wird erst dann zum Gesundheitsproblem, wenn er auch zu Beschwerden führt. Dazu gehören Müdigkeit, vor allem am Morgen, mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Kopfschmerz, kalte Hände und Füße, Schwindel, allgemeine Leistungsschwäche, Potenzstörungen bei Männern und Menstruationsschwierigkeiten bei Frauen. Und er ist bei Schwangeren ein Risiko für das ungeborene Kind."
Es ist eine ganze Menge an dieser These dran, in der Tat gilt der zu niedrige Blutdruck in vielen Ländern nicht als therapiebedürftig.
Ein weiteres Statement dazu:
„Ein Niedriger Blutdruck ist normalerweise keine Krankheit. Er tritt häufiger bei großen, schlanken Menschen auf, seine Ursache ist meist unbekannt. Bewegungsmangel, Krankheiten (z.B. Grippale Infekte ), Blutungen oder Schwangerschaft können die Gründe sein.“
(aus: http://www.aok.de/magazine/ratgeber/infothek/krankhe… )
Soweit dazu, und ich denke groß und schlank trifft ja schon auf dich zu. Keine Frage, daß es extrem lästig ist - hatte in der Pubertät wie viele auch ein Problem damit. Aber primär ist es eher eine (mehr oder weniger starke) Einschränkung der Lebensqualität als eine bedrohliche Erkrankung.
Aber nun zu Punkt 2
- Deine bisherige Medikation
Du bekommst Akineton - ich kann jetzt natürlich schlecht beurteilen wieso und weshalb und wie wichtig es für dich ist. Aber ich habe in der Roten Liste in der Beschreibung zu Akineton folgenden Hinweis gefunden: „Nebenw.: (…) Vereinzelt Mißbrauch u. Abhängigkeitsentwicklung, bei parenteraler Applikation Blutdrucksenkung.“
„bei parenteraler Applikation“ (also unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts) trifft zwar bei dir so nicht zu, aber womöglich besteht da doch ein Zusammenhang. Sollte evtl. mal abgeklärt werden und überlegt werden mit dem Arzt, ob es da nicht möglicherweise Alternativen gibt.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig was an Infos geben.
Wie gesagt, bedenke bitte, daß ich kein Arzt bin und Antworten hier (auch von Ärzten) eine gründliche Behandlung nicht ersetzen können.
MfG, Claus
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