Zündzeitpunkt auf den ersten Blick erkennbar? TV

Hallo!

Ich hab mal eine Frage bezüglich „Motorhaube auf, und direkt sehen das Zündung verstellt wurde“.

Ich habe eben in der Tv-Werbung gesehen das eine Frau bei einem Rennboliden die Motorhaube aufgemacht hat, und direkt einen Schuldigen angesehen hat und gesagt; „Du hast mir den Zündzeitpunkt wieder verstellt!“

Ist das so bei einem Rennboliden das man so sachen „diret erkennen“ kann?
Schien mir recht befallen vom Regisseur zu sein, um mehr „experte an die Frau“ zu bringen.

Also so wie ich es kenne, ist es nicht möglich. Aber vielleicht ist das bei „Rennboliden“ anders?

Danke schonmal :smile:
Lieben Gruß
Motorchef

Ich hab mal eine Frage bezüglich „Motorhaube auf, und direkt
sehen das Zündung verstellt wurde“.

Motoren haben heute keinen von außen verstellbaren Zündzeitpunkt mehr. Der wird von der Motorelektronik quasi „zugewiesen“ und zwar immer dicht unter der Klopfgrenze des Kraftstoffs, i.d.R. für jeden Zylinder einzeln und für jeden Zündtakt.

Wollte man da etwas ändern, müsste man das Motorsteuergerät umprogrammieren oder sonstwie manipulieren.

Berro

Hallo!

Ist das so bei einem Rennboliden das man so sachen „diret
erkennen“ kann?

Nein.

Schien mir recht befallen vom Regisseur zu sein, um mehr
„experte an die Frau“ zu bringen.

Unterläuft so ein Fauxpas, weist dies auf Leute hin, die eher stolz darauf sind, von so niederen praktischen Dingen nicht den Schatten einer Ahnung zu haben.

Selbst zu Zeiten recht einfach gebauter Zündanlagen mit mechanisch gesteuerten Unterbrecherkontakten konnte man nur durch den Blick unter die Motorhaube beim besten Willen nichts zum Zündzeitpunkt sagen. Man brauchte mindestens ein Prüflämpchen und ein Werkzeug, um die Kurbelwelle in die geeignete Position zu drehen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Selbst zu Zeiten recht einfach gebauter Zündanlagen mit
mechanisch gesteuerten Unterbrecherkontakten konnte man nur
durch den Blick unter die Motorhaube beim besten Willen nichts
zum Zündzeitpunkt sagen.

Bei meinem '67er Camaro hatte ich am Zündverteiler zwei Markierungen. Eine, um durch die Abgaskontrolle (in Maricopa County) zu kommen, und eine, um vernünftige Leistung bei niedrigem Verbrauch zu haben. Außerdem hatte der Verteiler eine Skala. Da hätte ich sofort gesehen, ob die Einstellung so ist, wie ich sie will. Ob das bei „Rennboliden“ genauso war, weiß ich nicht, aber solche Skalen habe ich an vielen Verteilern gesehen.

Cheers, Felix

Danke!
War mir soweit auch klar, ich wusste nur nicht wie es bei „Rennboliden“ aussieht…

Grüße

Wow Danke!

Endlich mal was „Anpackbares“.

Vielen Dank!

Grüße

Wow Danke!

Danke fürs danke :wink:

Endlich mal was „Anpackbares“.

Ich habe hier http://suzuki-offroad.net/viewtopic.php?t=21606 ein Bild gefunden, wo sich jemand zu Reparaturzwecken eine Markierung gemacht hat. Solche Markierungen - allerdings nicht Edding, sondern mit Körner, hatte ich auch.

Und hier http://forum.mercedesclub.de/board1-technische-frage…
siehst du ein Foto von einem Zündverteiler mit Skala.

Cheers, Felix

Hallo!

Und hier
http://forum.mercedesclub.de/board1-technische-frage…
siehst du ein Foto von einem Zündverteiler mit Skala.

Vermutlich liegt hier ein Irrtum über den Sinn solcher „Skala“ vor. Wirklich präzise Markierungen gibt es nur an direkt und spielfrei mit der Kurbelwelle verbundenen Teilen, etwa an Riemenscheiben die Markierung für den oberen Totpunkt (oT) des 1. Zylinders und evtl. weitere Markierungen für bestimmte Winkelgrade vor oT.

Dagegen erfüllen Markierungen am Verteilerkopf nicht die Aufgabe einer Skala, nach der sich der Zündzeitpunkt exakt einstellen lässt. Das kann nicht funktionieren, weil bewegliche Teile mit Toleranzen und Abnutzungserscheinungen die Betätigung des ebenfalls mit Fertigungstoleranzen und Abnutzungserscheinungen behafteten Unterbrecherkontakts bewerkstelligen. Die Markierungen am Verteilerkopf sind nur eine (entbehrliche) Hilfe bei der Montage oder beim Einstellen des Zündzeitpunkts, ohne dass man dort den Zündzeitpunkt ablesen könnte.

Der genaue Zündzeitpunkt lässt sich nur mit Hilfe eines auf die präzisen Markierungen an der Riemenscheibe der Kurbelwelle gerichteten Stroboskops feststellen. Dabei ist es bei manchen Motoren aufgrund der baulichen Verhältnisse schwierig, den Verteilerkopf bei laufendem Motor zu verstellen. Ohne Markierungen hätte man dann keinen Anhaltspunkt, um wieviele Winkelgrade man den Verteilerkopf verstellt hat. Die Markierungen erleichtern also den Einstellvorgang, liefern aber keinerlei Information über den tatsächlichen Zündzeitpunkt. Das merkt man spätestens beim Austausch eines verschlissenen Unterbrecherkontakts. Dann steht der Verteilerkopf bei richtigem Zündzeitpunkt auf einem anderen „Skalenstrich“ (ist eben keine Skala) als zuvor.

Deshalb kann man mit Blick auf die Skalenstriche am Verteilerkopf überhaupt keine Aussage zum Zündzeitpunkt machen. Das gilt vom biederen Kleinauto bis zum Rennboliden (natürlich nur, soweit es sich um die heute längst nicht mehr gebräuchlichen Zündanlagen mit rein mechanisch bestimmtem Zündzeitpunkt handelt). Kannste einem alten Motoren- und Getriebeschrauber unbesehen abnehmen :smile:

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Kannste einem alten Motoren- und
Getriebeschrauber unbesehen abnehmen :smile:

Nehme ich dir alles ab - ist ja auch richtig so. Aber als „alter“ Motoren- und Getriebeschrauber (wie ich auch) weißt du auch, was in den 60ern und 70ern so alles gemacht wurde. Und zum kurzzeitigen Verstellen ist so eine Skala oder Markierung schon praktisch, weil ich dann auf den markierten Punkt zurückstellen kann.

Natürlich war und ist „ordentliches“ Einstellen besser, wenn ich vernünftige Daten für die Einstelluung habe.

Cheers, Felix