Guten Abend, Rolf!
Gestatte mir ein paar Anmerkungen.
Kann Zufall ein philosophisches Thema sein? Falls ja, so aber
bestimmt nicht mit Hilfe der Vernunft.
Aber dann wären (z. B.) Hume und seine Anhänger und seine Gegner, die sich mit Kausalität (und damit: Zufall!) höchst philosophisch auseinandersetzen, unvernünftig? Mir kommt es nicht so vor.
Der Zufall an sich, besteht natürlich nicht, sondern ist nur
die Entschuldigung für unser Unwissen. Man muß die Schau des
Ganzen haben, um die Ursachen eines Zufalls erkennen zu
können.
Das gibt auch Cicero (in: de divinatione / Die Wahrsagekunst) als die Bedingung der Möglichkeit des Orakels und der Prophezeiung an. Ich halte das auch für richtig.
Aber: „Natürlich“ (Deine Formulierung) mag das sein, Naturgesetz ist es keins. Es handelt sich beim Kausalnexus um eine Forderung, die solange gilt, wie man sie gelten lässt, weil man sonst nicht verstehen kann. Die Kausalitätsforderung sehe ich wie Raum und Zeit an als so etwas wie ein Koordinatennetz unseres Verstandes, um sich das Verstehen zu ermöglichen.
[…] Selbst dann ist es immer noch
schwierug, die Ursache einer Wirkung festzustellen.
Ich nehme Ursache und Wirkung als korrelative Begriffe, und damit ist der Satz, dass jede Wirkung eine Ursache habe, eigentlich eine Tautologie.
Sehe ich das Problem so falsch?
Schöne Grüße!
Hannes