Zug rattert

Hi!

Ich wohne ca. 100 m von einer Bahnlinie entfernt. Gestern Abend habe ich ein lautes Rattern gehört und dachte, eine Dampflok fährt vorbei.

Es war aber nur ein 628er, der mit ca. 30-40 km/h durch den Bahnhof schlich und ein lautes Poltern von sich gab. So ein „klongklongklongklong“. Was könnte da kaputt sein? Ich würde ja auf die Achsen tippen?

Hat jemand eine Idee?

Gruß

Marcus

Flachstellen im Radreifen?

Hallo.

So ein „klongklongklongklong“. Was könnte da kaputt sein? Ich würde
ja auf die Achsen tippen?

Wenn es nicht die Radreifen, die mein Vorposter richtigerweise erwühn, sind, könnte auch ein Defekt der Federung/Dämpfung vorliegen. Ich weiß jetzt aus dem Hut nicht, ob beim 628 Luftfederung eingebaut ist - wenn ja, hat vermutlich ein Federbalg das Zeitliche von hinnen entschlafen bekommen. Ansonsten kann es auch eine Blattfeder sein. Der Wagenkasten liegt dann sozusagen auf Block und rappelt natürlich aufundniederimmerwieder.

PW : Warum rumpelt die Eisenbahn?

Die Eisenbahn besteht aus einer Lokomotive und mehreren Wagen. Die Lokomotive rumpelt nicht, das wurde amtlicherseits vorgeschrieben. Damit bleiben die Wagen. Diese sind einheitlich. Wir können das Problem also auf einen Wagen beschränken. Ein Wagen besteht aus dem Wagenkasten, der sich nur mit Hilfe der Räder bewegt, also nicht rumpelt. Wir untersuchen also die Räder. Diese sind rund und einheitlich groß, also reicht es, ein Rad zu betrachten. Das Rad ist scheibenförmig und in erster Näherung mit der Kreisflächenformel U=r²*pi() zu betrachten. r ist immer gleich, pi() auch. Konstanten rumpeln nicht. Bleibt also das Quadrat - na, und dass ein Quadrat rumpelt, ist doch logisch …

Gruß Eillicht zu Vensre

Hi Olaf,

Flachstellen im Radreifen?

Das stimmt, durch die Rutscherei im Herbst… der hat aber ganz furchtbar geschlagen, ist bestimmt hin das Teil.

Vielen Dank für die Hilfe!

Hi!

Ich habe mich auch schon darüber gewundert.
Bei mir ist auch 200 m eine Bahnstrecke entfernt.
Da fahren normalerweise solche „Regiosprinter“, manchmal denkt man, die haben viereckige Räder…richtig extrem. Da möchte ich nicht mitfahren, das knallt gewaltig!
Beim nächsten Zug ist nichts mehr zu hören, und bei Güterzügen auch nichts.
Aber an Bremsplatten glaub ich nicht, weil mir mal ein Schaffner aus meine Frage: „warum seit Ihr soweit vor gefahren“ geantwortet hat:
„Der Zug hat ABS, damit die Räder rund bleiben, und weil es gerade bischen geregnet hat, ging die Bremsung etwas länger.“

Grüße, Steffen!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Servus Euer Lebden,

der 628 und sein Prototyp 627 sind luftgefedert. Ein Nebenprodukt der gleisbogenabhängigen Wagenkastensteuerung bei 623 und 624.

Fahrzeuge mit so schweren Mängeln werden aber sofort von der Strecke genommen - da lässt man lieber mal ein paar Fahrten ausfallen, die Kundschaft ist ja egal, solang der Minister zahlt…

Flachstellen an den Radreifen findet man bei den noch nach Bundesbahnmanier mit sattem Materialeinsatz gebauten 628ern selten. Die neueren Leichtbautriebwagen haben viel größere Probleme mit dem Bremsen auf nassem Laub etc., weil sie als Leichtgewichte zu wenig Reibung auf die Schiene kriegen, und kurioserweise die Magnetschienenbremsen, soweit vorhanden, bloß im Stand zum Festhalten eingesetzt werden. Trotz allen ABS-Systemen kommt es dadurch, besonders bei Fahrzeugen mit kleinen Raddurchmessern, sehr leicht zu Flachstellen: Dass ein Fahrzeug mit ABS mal durch eine Haltestelle durchrutscht, kann schon mal passieren (sind ja bloß Kunden…), aber wenn vor einem Signal oder vor einem defekten Bahnübergang zu wenig Spiel ist, muss jedes ABS-System ausschaltbar sein, um dann richtig in die Eisen zu gehen.

Richtig nett ists bei den Heulsusen ET 425: Bei denen hört sich das herbstliche Tackern der Flachstellen zusammen mit dem zu diesem Typ gehörenden Jaulen, Fiepen und Pfeifen an wie gewisse Werke von Richard Wagner: Bloß die Hörner und Fanfaren fehlen noch. Aber um das zu ergänzen, wurde kürzlich ein neuer elektronischer Gongton eingeführt, mit dem die Durchsagen eingeleitet werden, wenn sich die Betriebsleitung einschaltet, um den im stehenden Zug befindlichen Passagieren mitzuteilen, dass der Zug steht und nicht fährt.

Die Ausdünnung in Wartung und Instandhaltung tut ein übriges: Der Radreifen wird halt gewechselt, wenn im üblichen Quartalsturnus der Tank der Toilette geleert und der Fahrgastraum gereinigt wird.

Schöne Grüße

MM

Servus Steffen,

es sind Flachstellen. Alle neueren Leichtbautriebwagen haben ihre Schwierigkeiten damit, weil sie zu wenig Reibung auf die Strecke kriegen. ABS muss ausschaltbar sein, damit gewährleistet ist, dass man vor Weichen, Signalen, defekten Bahnübergängen zum Stehen kommt.

Ergänzung: Die subjektiv wahrgenommene Lautstärke ist u.a. vom Oberbau abhängig. Betonschwellen und schotterloses Betongleisbett sind viel lauter als Holzschwellen; Stahl liegt dazwischen.

Schöne Grüße

MM

Hi,

war das eine Geschichte die ins Story-brett sollte? :smile:))

Grüße,
J~

Servus,

nein - die habe ich mir verkniffen! Die hätte nämlich den anderen Teil der Ausgangsfrage behandelt: Die Geräusche von Dampflokomotiven, Fehlkonstruktion und charakteristisches Krachmachen der deutschen Einheits-Dampflokomotiven und auch die Tatsache, dass diese Geräusche niemals schlagenden Radreifen ähneln. Ferner, wie üblich abschweifend, die Geräusche von Schienenstößen bei nicht verschweißten Schienen und den bei den dreiachsigen B3yg-Wagen dadurch erzeugten „Nebenbahn-Blues“-Rhytmus…

Schöne Grüße

MM

Hallo Martin,

kurioserweise die Magnetschienenbremsen, soweit vorhanden,
bloß im Stand zum Festhalten eingesetzt werden.

soweit ich weiß ist die Magnetschienenbremse nur zum Verringern der Geschwindigkeit gedacht - einen stehenden Zug (z.B. im Gefälle) muss die normale Luftdruckbremse halten (und tut das üblicherweise auch).
Die Magnetschienenbremsen sind konzipiert als Notbremssystem (bis zum Stillstand, wird dann gelöst) - ein Nicht-Halt am Bahnsteig ist zwar kundenunfreundlich, aber kein Notfall.
Und wenn du die Magnetschienenbremse einsetzt, braucht man eigentlich kein ABS, da die Räder keine Kraft auf die Schiene übertragen müssen (solang kein weiteres Bremssystem aktiv ist). :smile:

Richtig nett ists bei den Heulsusen ET 425: Bei denen hört
sich das herbstliche Tackern der Flachstellen zusammen mit dem
zu diesem Typ gehörenden Jaulen, Fiepen und Pfeifen an wie
gewisse Werke von Richard Wagner:

Die Geräusch-Kulisse (der Stolz einiger Ingenieure - das Leid deutlich mehrerer Kunden) resultiert aus dem Pulsmuster des Frequenz-Umrichters, der die Fahrmotoren versorgt (so kommt man auf deutlich geringere Verluste nahezu unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit im Vergleich zu den alten Stufenstellern).
Siemens hat beim Taurus dann vor einiger Zeit festgestellt, dass die Gestaltung dieses Pulsmusters noch näherungsweise viel Spielraum bietet, und so hat man da gleich noch einen midi-Interpreter eingebaut. Der Lokführer kann jetzt vorm Anfahren auswählen, welche Melodei denn seine Lok spielen soll.
Bei der ersten Lieferung an die ÖBB wurde dann die österreichische Nationalhymne von der Lok gespielt (so spart man sich das Orchester *g*).
(Geschichte beruht auf Hörensagen!)

Bloß die Hörner und Fanfaren
fehlen noch.

siehe oben …

Aber um das zu ergänzen, wurde kürzlich ein neuer
elektronischer Gongton eingeführt, mit dem die Durchsagen
eingeleitet werden, wenn sich die Betriebsleitung einschaltet,
um den im stehenden Zug befindlichen Passagieren mitzuteilen,
dass der Zug steht und nicht fährt.

Ist doch nett, oder? *g*
Sinnvoller wäre es im Stand den Zug mechanisch zu halten (und die Pulse zu sperren) anstatt die Fahrmotoren so anzusteuern, dass die gerade den Stillstand bewahren.

Die Ausdünnung in Wartung und Instandhaltung tut ein übriges:
Der Radreifen wird halt gewechselt, wenn im üblichen
Quartalsturnus der Tank der Toilette geleert und der
Fahrgastraum gereinigt wird.

Ähhh, dreht man den Radreifen bei Flachstellen nicht noch ein paar Mal ab, bevor man das Ding tauscht? So war’s jedenfalls noch vor ca. 5 Jahren …

Gruß
peherr

Servus,

soweit ich weiß ist die Magnetschienenbremse nur zum
Verringern der Geschwindigkeit gedacht

Asche über mein Haupt - da hast Du allerdings recht. Im normalen Betrieb kann man sie nicht brauchen, weil sie zu heftig wirken. Wobei das beim Runterbremsen bis etwa 30…50 km/h nicht so ein Problem wäre, erst unterhalb fliegen die Fahrgäste durch die Gegend. Die Schweizer Lösung dafür - Magnetschienenbremse greift bis 40 km/h und wird dann ausgeschaltet - scheint mir eleganter als die deutsche - Magnetschienenbremse wird bloß für Schnellbremsungen im Notfall verwendet. Nunja, Herr Knorr hat ja auch bloß in D die Anwendung der KE für ungefähr tausend Jahre gesichert - es gäbe so vieles, was besser funktioniert.

Und wenn du die Magnetschienenbremse einsetzt, braucht man
eigentlich kein ABS, da die Räder keine Kraft auf die Schiene
übertragen müssen

Genau dieses würde sie, meine ich, zum Flachstellenvermeider für leichte Fahrzeuge (mit entsprechend verminderter Kraft) prädestinieren. Ich denke, ihre für den Normalbetrieb zu heftige Wirkung hängt damit zusammen, dass man sie bloß für eine einzige definierte Anziehungskraft auslegen kann - und frage mich, ob sie bei leichten, eher langsamen Fahrzeugen nicht auch geeignet wäre, um von z.B. 120-80 km/h auf z.B. 6 km/h runterzubremsen und den Rest dann mit Scheiben- oder Klotzbremse zu machen: Der Effekt wäre doch ähnlich wie bei der Schnellbremsung im IC - erst bei 50 km/h gehts so heftig zur Sache, dass mir Nachbars Kaffe um die Ohren fliegt; was bei entsprechend verminderter Kraft dann im Talent oder Desiro halt 10 km/h wären, die man auch bei gräuslichem Wetter noch klassisch gebremst kriegt.

Der Lokführer kann jetzt vorm
Anfahren auswählen, welche Melodei denn seine Lok spielen
soll.

Na, also wars „Land der Berge, Land am Strome“, was den Ingolstädter Taurus im September zu derartig heftigen Fluchtgeschwindigkeiten getrieben hat?

Für den 425er plädiere ich für „O, Du lieber Augustin“ oder wahlweise, anlässlich der Wiedereinführung der preussischen Holzklasse in diesen Fahrzeugen, vielleicht auch sowas wie „Wir lagen vor Madagaskar“. Zur Tonlage würde vielleicht auch „Brave Scotland“ passen - oder gar eine Auswahl individueller Jaultöne, sozusagen als Download von den Fahrgästen wählbar?

Seltsam eigentlich: Über die Knallerbse 140 hab ich mich nie aufgeregt, und wenn der ET 25 sich mit schlagenden Schützen Richtung Horb aufmacht, find ich das auch ganz scharmant - doch das Alter?

Ähhh, dreht man den Radreifen bei Flachstellen nicht noch ein
paar Mal ab, bevor man das Ding tauscht?

Hmm - bin ich nicht sicher, es kann gut sein, dass das noch gemacht wird. Aber im ganz frisch aus dem Boden gestampften Werk Ludwigshafen für unsere Heulsusen liegen schon ziemliche Haufen an Radsätzen rum - als würde man dort bloß noch „Modul raus - Modul rein“ spielen, wie in der BMW-Werkstatt. Für die zerdepperten Scheiben der S-Bahnen kommt da übrigens immer der Servicewagen von Carglass, das könnemer auch nicht mehr selber…

Schöne Grüße

MM

Servus,

soweit ich weiß ist die Magnetschienenbremse nur zum
Verringern der Geschwindigkeit gedacht

Asche über mein Haupt - da hast Du allerdings recht. Im
normalen Betrieb kann man sie nicht brauchen, weil sie zu
heftig wirken. Wobei das beim Runterbremsen bis etwa 30…50
km/h nicht so ein Problem wäre, erst unterhalb fliegen die
Fahrgäste durch die Gegend.

Schon mal ausprobiert, wie sich das anfühlt, wenn der Lokführer im IC seinen Anker schmeisst? Da kommt man auch schon bei höheren Geschwindigkeiten beinahe in Versuchung, in den Vordersitz zu beissen. Aber du hast recht, so richtig lustig wird’s dann wirklich bei den kleinen Geschwindigkeiten.

Und wenn du die Magnetschienenbremse einsetzt, braucht man
eigentlich kein ABS, da die Räder keine Kraft auf die Schiene
übertragen müssen

Genau dieses würde sie, meine ich, zum Flachstellenvermeider
für leichte Fahrzeuge (mit entsprechend verminderter Kraft)
prädestinieren. Ich denke, ihre für den Normalbetrieb zu
heftige Wirkung hängt damit zusammen, dass man sie bloß für
eine einzige definierte Anziehungskraft auslegen kann - und
frage mich, ob sie bei leichten, eher langsamen Fahrzeugen
nicht auch geeignet wäre, um von z.B. 120-80 km/h auf z.B. 6
km/h runterzubremsen und den Rest dann mit Scheiben- oder
Klotzbremse zu machen: Der Effekt wäre doch ähnlich wie bei
der Schnellbremsung im IC - erst bei 50 km/h gehts so heftig
zur Sache, dass mir Nachbars Kaffe um die Ohren fliegt; was
bei entsprechend verminderter Kraft dann im Talent oder Desiro
halt 10 km/h wären, die man auch bei gräuslichem Wetter noch
klassisch gebremst kriegt.

Hmm, rein technisch kann man die Magnetschienenbremse schon ziemlich genau dosieren - man müsste ja nur den Strom entsprechend der gewünschten Verzögerung regeln. Wie gesagt, war ursprünglich als Notbremssystem für die Hochgeschwindigkeitszüge konzipiert und wurde dann zeitweise auf andere Züge mit der gleichen Funktion übertragen.
Und gerade die neuen E-Fahrzeuge (Desiro, Taurus, Traxx, Talent …) sollten eigentlich gar nicht bis kaum mechanisch bremsen, sondern elektrisch (mit Netzrückspeisung). Muss man nur auch mal irgendwann dem Lokführer sagen, dass er die mechanische Bremse in Ruhe lassen soll, während die Kiste rollt … :wink:
Ok, damit werden wieder die Achsen gebremst - meines Wissens können allerdings ein Radstillstand und damit eine Flachstelle bei elektrischer Bremse nicht auftreten .

Würdest du die Magnetschienenbremse im Regelbetrieb einsetzen hättest du noch ein weiteres Problem: DB Netz muss häufiger zur Schieneninstandhaltung ausrücken => mehr Baustellen und noch mehr Verspätung ist auch nicht so der Hit. Da ist Bremsklötze tauschen und Radsatz tauschen oder überdrehen einfacher.

Der Lokführer kann jetzt vorm
Anfahren auswählen, welche Melodei denn seine Lok spielen
soll.

Na, also wars „Land der Berge, Land am Strome“, was den
Ingolstädter Taurus im September zu derartig heftigen
Fluchtgeschwindigkeiten getrieben hat?

Hmm, ganz ehrlich: bei ca. 350km/h hab’ ich da auch nicht mehr viel Musik gehört. Lag zum Teil an den verschiedensten überlagerten Geräuschen, und vermutlich auch dran, dass es eigentlich nur im unteren Geschwindigkeitsbereich Musik gibt.

Zur Tonlage würde vielleicht auch
„Brave Scotland“ passen - oder gar eine Auswahl individueller
Jaultöne, sozusagen als Download von den Fahrgästen wählbar?

Dann bleibt’s bei dem bestehenden Sound - bei einem vollen Zug finden die sicher nie zu einer Einigung. Und wenn doch mal irgendwann, dann ist man schon am Ziel. Lustig wär’s dann, wenn gekoppelte Züge jeweils eine eigene Tonfolge spielen würden. Da kann man dann auch gleich beim Status Quo bleiben.

Seltsam eigentlich: Über die Knallerbse 140 hab ich mich nie
aufgeregt, und wenn der ET 25 sich mit schlagenden Schützen
Richtung Horb aufmacht, find ich das auch ganz scharmant -
doch das Alter?

Wer weiß?
Gerade bei den Loks kriegt der Gast ja auch nicht ganz so viel mit - etliches Blech und andere Materialien schirmen den Schall schon ein wenig ab. In Triebzügen wird das schon schwieriger - besonders, wenn sie billig werden sollen …

Ähhh, dreht man den Radreifen bei Flachstellen nicht noch ein
paar Mal ab, bevor man das Ding tauscht?

Hmm - bin ich nicht sicher, es kann gut sein, dass das noch
gemacht wird.

Bei den Lokomotiven auf jeden Fall. Bis man da den Wagenkasten abgehoben hat, sind die Radsätze dreimal überdreht. Gut, von der Wartung bei Triebwagen hab’ ich nicht so viel Ahnung.

Aber im ganz frisch aus dem Boden gestampften
Werk Ludwigshafen für unsere Heulsusen liegen schon ziemliche
Haufen an Radsätzen rum - als würde man dort bloß noch „Modul
raus - Modul rein“ spielen, wie in der BMW-Werkstatt. Für die
zerdepperten Scheiben der S-Bahnen kommt da übrigens immer der
Servicewagen von Carglass, das könnemer auch nicht mehr
selber…

subba!

Gruß
peherr

Hallo Martin,

kurioserweise die Magnetschienenbremsen, soweit vorhanden,
bloß im Stand zum Festhalten eingesetzt werden.

soweit ich weiß ist die Magnetschienenbremse nur zum
Verringern der Geschwindigkeit gedacht - einen stehenden Zug
(z.B. im Gefälle) muss die normale Luftdruckbremse halten (und
tut das üblicherweise auch).
Die Magnetschienenbremsen sind konzipiert als Notbremssystem
(bis zum Stillstand, wird dann gelöst) - ein Nicht-Halt am
Bahnsteig ist zwar kundenunfreundlich, aber kein Notfall.

Ich als Laie habe immer gedacht, dass die 425 in Nordrhein-Westfalen extra nachträglich mit MG-Bremsen ausgerüstet werden, um das Durchrutschen am Bahnsteig zu verhindern. Ist es nicht so? Geht es nur darum, nicht an einem haltzeigenden Signal durchzurutschen?

Übrigens, wie ich neulich bei DSO gelesen habe, könnte das Rattern auch daher kommen, dass Gegenstände auf den Gleisen liegen, allen voran die berühmten Centstücke. Ich kann aber nicht beurteilen, ob das stimmt.

Gruß
Ultra

Ich als Laie habe immer gedacht, dass die 425 in
Nordrhein-Westfalen extra nachträglich mit MG-Bremsen
ausgerüstet werden, um das Durchrutschen am Bahnsteig zu
verhindern. Ist es nicht so?

Meines Wissens: nein! Die MG-Bremse ist in D als reine Gefahrenbremse ausgelegt und muss laut http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetschienenbremse immer bei Geschwindigkeiten > 140km/h installiert sein (mit einer Ausnahme).

Geht es nur darum, nicht an einem haltzeigenden Signal durchzurutschen?

Unter anderem auch das. Außerdem soll man in Gefahrensituationen (irgendwas steht / liegt auf den Gleisen) einen betsimmten Bremsweg einhalten. Ob man allerdings soweit nach vorne sehen kann, dass es zum unfallfreien Stehen kommt, steht woanders …

Übrigens, wie ich neulich bei DSO gelesen habe, könnte das
Rattern auch daher kommen, dass Gegenstände auf den Gleisen
liegen, allen voran die berühmten Centstücke. Ich kann aber
nicht beurteilen, ob das stimmt.

Wieso nicht? So ein Souvenir hat so ziemlich jeder gern, der sich so ab und zu mit Bahnen beschäftigt. Und besonders in der Nähe von Baustellen findet sich bestimmt noch vieles andere, was da auf der Schiene liegen könnte und das auch tut.

Gruß
peherr

Servus,

Schon mal ausprobiert, wie sich das anfühlt, wenn der
Lokführer im IC seinen Anker schmeisst?

in der Tat… Mir kommts vor, als sei das in den letzten zehn Jahren seltener geworden; kann mich gut täuschen, aber vielleicht waren die Lokführer früher als gute Beamte halt vorsichtiger und sind eher mal prophylaktisch in die Eisen gegangen. In den Zügen war eine schnelle Bremsung eh spannender als im ICE: Wenn sich das Gefühl einstellt, im nächsten Moment würde jeder Wagen für sich seine eigene Richtung suchen… Schönstes Ferienerlebnis war aber mal vor vielen Jahren in Göttingen, als ich vom Bahnsteig aus erleben durfte, wie ein Meister vergessen hatte, dass er da halten musste, und mal eben alles in Reichweite befindliche gezogen hat, um irgendwie noch vor dem Ausfahrsignal zum Stehen zu kommen: Es war ein finsterer Winterabend, und die Vorführung war ziemlich eindrucksvoll - son et lumière, sozusagen.

Ok, damit werden wieder die Achsen gebremst - meines Wissens
können allerdings ein Radstillstand und damit eine Flachstelle
bei elektrischer Bremse nicht auftreten .

Das würde einleuchten: Wenn die Achse steht, wird kein Strom egal wie gepolt fließen - im gleichen Moment wirkt auch die Bremse nicht mehr. Also eigentlich ein Bedienungsfehler?

Hmm, ganz ehrlich: bei ca. 350km/h hab’ ich da auch nicht mehr
viel Musik gehört.

Sag bloß, Du warst bei der Fuhre dabei? Das ist ein Rekord, der nicht mehr eingestellt werden wird: Auch wenns technisch möglich sein sollte, wer wird in zehn Jahren noch was von der Eisenbahn wollen? (Es sei denn, der französische Präsident erklärt das zu einer Frage von nationalem Interesse: „Aktionsplan CC 7107“).

Da kann man dann auch gleich beim Status Quo bleiben.

Na da hammers doch: „Here we are - here we are - here we go…“. Die Innenausstattung ist ja auch aus der Branche „Hard and heavy“ - ob man das mit Status Quo mal am Potsdamer Platz anregen sollte?

Wieauchimmer - bevor wir ins Plauderbrett geschasst werden -

Schöne Grüße

MM