kann mir jemand die beiden oben genannten Begriffe kurz erläutern? Bitte keine allzu wissenschaftliche Abhandlung. Bin kein Ingenieur.
Ich hab in der Vergangenheit schön öfters in einem physikalischen Labor (Walzwerk) gearbeitet. Dort wurde, wenn ich mich recht erinnere, nur die Zugfestigkeit und Härte Vickers beachtet, wenn es darum ging ob das Material den technischen Anforderungen der Kunden entspricht. Die technischen Eigenschaften konnte man noch bedingt beeinflussen.
Warum wurde die Streckgrenze nicht beachtet? Aufgrund von Erfahrungswerten? Oder ergibt das Eine das Andere?
Nochwas:
Lässt sich diesen beiden „Werten“ entnehmen, ab welcher Belastung sich ein Gegenstand (Zerreißstab) dauerhaft verzieht bzw. ab welcher Belastung er endgültig zerreißt?
kann mir jemand die beiden oben genannten Begriffe kurz
erläutern? Bitte keine allzu wissenschaftliche Abhandlung. Bin
kein Ingenieur.
Zugfestigkeit:
Dies ist der Grenzwert für die elestische Verformung. Bis zu dieser Kraft nimmt das Material nachher wieder seine ursprüngliche Form an. Für die meisten Konstruktionen ist nur dieser Wert wichtig, da sonst das Bauteil dauerhaft verbogen ist.
Streckgrenze:
Wird die Streckgrenze überschritten so beginnt das Materiel zu fliessen. Beim Zugversuch tritt an diesem Punkt die die Einschnürung auf.
Dieser Wert ist meist nur für Bauelemente wichtig, welche brechen müssen (Überlastsicherungen) oder bei der plastischen Verformung (z.B. Formpressen).
Bruchdehnung:
Wenns den Prüfling dann entlich entzweigerissen hat ist das das Verhältnis der ursprünglichen Länge zur Länge des wieder zusammengesetzten Prüflings. Dieser Wert wird in % angegeben.
Brucheinschnürung:
Dies ist das Verhältnis des ursprünglichen Querschnitts und dem Querschnitt der Einschnürung an der Bruchstelle. Auch wieder in %.
Zugfestigkeit:
Dies ist der Grenzwert für die elestische Verformung. Bis zu
dieser Kraft nimmt das Material nachher wieder seine
ursprüngliche Form an. Für die meisten Konstruktionen ist nur
dieser Wert wichtig, da sonst das Bauteil dauerhaft verbogen
ist.
Die Zugfestigkeit (Rm) eines Materials ist die maximal aufnehmbare Zugspannung. Ab dieser Kraft bricht das Bauteil.
Streckgrenze:
Wird die Streckgrenze überschritten so beginnt das Materiel zu
fliessen. Beim Zugversuch tritt an diesem Punkt die die
Einschnürung auf.
Für die meisten Konstruktionen ist dieser Wert wichtig.
Streckgrenze Re
heißt diejenige Spannung, bei der Fließen einsetzt, ohne daß die anliegende Spannung weiter erhöht wird. Kommt es bei Fließbeginn sogar zu einem Spannungsabfall, zeigt der Werkstoff eine obere -ReH- und eine untere -ReL- Streckgrenze (H wie „high“ - hoch bzw. L wie „low“ - niedrig). Diese werkstoffspezifische Größe wird im ®Zugversuch ermittelt.
Zugfestigkeit
Kurzzeichen: Rm, Maximum der Spannungs-Dehnungs-Kurve, die im Zugversuch ermittelt wird. Errechnet sich aus dem Quotient aus der maximalen Zugkraft und dem Ausgangsquerschnitt der Probe. Maßeinheit: N/mm2 bzw. Pa.
hm - wenn ich das richtig verstehe ist die Zugfestigkeit der Wert, bei dem das Materialstück auseinandergerissen wird.
Die Streckgrenze ist ein Wert, bis zu dem Material gestreckt werden kann, ohne das es sich nachhaltig verformt. Lässt die Belastung (unterhalb der Streckgrenze) dann wieder nach geht das Materialstück wieder (wie ein Gummiband) in seine alte Form zurück.
Jede Belastung die zwischen Zugfestigkeit und Streckgrenze liegt sorgt dafür, dass das Materialstück so gedehnt wird, dass es seine ursprüngliche Form nicht mehr annehmen kann.
Habe ich das jetzt richtig verstanden? Wenn das in etwa stimmt reicht mir das schon an Informationen.
hm - wenn ich das richtig verstehe ist die Zugfestigkeit der
Wert, bei dem das Materialstück auseinandergerissen wird.
Richtig.
Die Streckgrenze ist ein Wert, bis zu dem Material gestreckt
werden kann, ohne das es sich nachhaltig verformt. Lässt die
Belastung (unterhalb der Streckgrenze) dann wieder nach geht
das Materialstück wieder (wie ein Gummiband) in seine alte
Form zurück.
Nein. wie Wolfgang schon erklärt hat:
Das ist diejenige Spannung, bei der Fließen einsetzt, ohne daß die anliegende Spannung (Kraft) weiter erhöht wird.
d.h. bei dieser Belastung sind schon plastische Verformungen aufgetreten.
ds was du meinst, ist die Proportionalitätsgrenze.
Wird der Probestab bis zur Proportionalitätsgrenze mit einer Zugspannung beaufschlagt, so tritt nur eine elastische Dehnung (Verlängerung) ein. Wird dagegen die Spannung z. B. bis zur Streckgrenze erhöht, so dehnt sich der Stab elastisch und plastisch aus.
Jede Belastung die zwischen Zugfestigkeit und Streckgrenze Proportionalitätsgrenze liegt sorgt dafür, dass das Materialstück so gedehnt wird, dass es seine ursprüngliche Form nicht mehr annehmen kann.
Ich hoffe, es reicht fürs erste und ich möchte nicht noch genauer differenzieren. Denn über dieses Thema sind schon dicke Bücher geschrieben worden. Jeder Werkstoff verhält sich anders.