Zugluft am Arbeitsplatz

Hallo,
langsam bin ich mit meiner Weisheit am Ende. Vor 7 Monaten habe ich eine neue Stelle angetreten und war von der ersten Stunde an mit meinem Arbeitsplatz nicht glücklich. Ich sitze in einem Großraumbüro, direkt am Gang, bzw. schon im Gang, und bin durch diese „exponierte“ Stelle ständiger Zugluft ausgesetzt. Die Kollegen am Fenster haben bei dieser Hitze (nein, wir haben keine Klimaanlage) natürlich die Fenster auf, dadurch verschlimmert sich die Situation natürlich. Ich sitze also mit Schal am Arbeitsplatz, um meinen Nacken/Rücken nicht direkt der Zugluft auszusetzen. Ich bin deswegen ständig bei der Physiotherapie, habe Erkältungen oder Bindehautentzündungen. Ich habe meinen Chef mehrmals darauf angesprochen, habe auch mit dem Hausmeister gesprochen,ob es eine Lösung gibt. Ich habe eine kleine Wand in den Rücken bekommen, die allerdings nichts nützt. Mein Chef meint, ich sei der erste Ansprechpartner hier im Büro, und deshalb muss ich an dieser Stelle sitzenbleiben. Bzgl. Zugluft meint er, dass alle mehr oder weniger hier Zugluft haben, und er würde nicht verstehen, warum vorher 5 Jahre jemand an diesem Platz gesessen sei und keine Probleme gehabt hätte, ich aber schon. Er würde von mir erwarten, dass ich mit den Kollegen abkläre, wer wann die Fenster aufmacht. Das ist leichter gesagt als getan - 20 Kollegen, jeder murrt und jammert wenn ich ihn darauf anspreche, und trotzdem ist mir damit nicht geholfen - es zieht. Ich weiß, ich bin hier recht empfindlich… Die Personalabteilung hat auch mit ihm gesprochen, geholfen hat es nichts. Das kann doch nicht sein, oder?? Die Kollegen schütteln den Kopf über seine Sturheit, ich bin der Meinung, dass das reine Schikane ist. Er meinte nämlich mal zu mir, wenn man einmal seine Meinung kundgetan hat, darf man diese nicht rückgängig machen, sonst verliert man sein Gesicht. Setzt er jetzt meine Gesundheit aufs Spiel, nur um sein „Gesicht zu wahren“??
Danke
Viele Grüße
A.

hi,

eine Lösung gibt. Ich habe eine kleine Wand in den Rücken
bekommen, die allerdings nichts nützt. Mein Chef meint, ich

probier doch mal mittels einer Rauchfahne zu ermitteln, wie die Zugluft strömt bzw woher die direkt kommt.
Danach kannst du dann die Platte optimal ausrichten.

nicht verstehen, warum vorher 5 Jahre jemand an diesem Platz
gesessen sei und keine Probleme gehabt hätte, ich aber schon.

Die hatten vielleicht eine bessere Konstitution oder waren zu feige sich deshalb zu beschweren.

wenn man einmal seine Meinung kundgetan hat, darf man diese
nicht rückgängig machen, sonst verliert man sein Gesicht.

Adenauer sagte mal „Was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern“ und „Wer hindert mich daran täglich meine Meinung zu ändern“

Setzt er jetzt meine Gesundheit aufs Spiel, nur um sein
„Gesicht zu wahren“??

scheint ein richtiges A*** zu sein.

Danke
Viele Grüße
A.

Hallo Anita,

das klingt nach einem Dilemma. Versetze dich in die Lage deines Chefs.
Da gibt es eine neue Mitarbeiterin, die sich über Zugluft beklagt. Da sind 20 andere bestehende Mitarbeiter die einen Aufstand machen, wenn man ihnen verbietet die Fenster aufzumachen.

Welche Möglichkeiten hat dein Chef nun?
1.) Das Verbot, die Fenster aufzumachen, mit dem Widerstand von 20 Mitarbeitern.
2.) Einbau einer Klimaanlage, mit entsprechenden Kosten
3.) Umbau deines Arbeitsplatzes und der angrenzenden Arbeitsplätze
4.) Leugnung des Problems
5.) Darauf warten, dass du aufgibst und ein anderer, robusterer Mitarbeiter deine Stelle einnimmt.
6.) Du tauschst die Funktion und den Platz mit einem Kollegen.

Du ahnst schon, welche Lösungen für deinen Chef die attraktivsten sind?
Wenn du nicht willst, dass er es sich in den Lösungen 4 und 5 bequem macht, musst DU eine oder mehrere ausgearbeitete Lösungen anbieten.
Ich würde auf die Varianten 3 oder 6 tippen.

Gruß
Carlos

Hallo Anita,

ich kenne Dein Problem zur Genüge…

Täglich schließe ich mehrfach Fenster, die Leute einfach mal eben im Vorbeigehen öffnen, obwohl sie gar nicht in der Etage arbeiten oder mach bei einem Kollegen auf der anderen Gebäudeseite die Zimmertür zu (der vergisst das immer…).

Nun und meine Chefs, die jeweils rechts und links von mir sitzen und auch alle Nase lang die Fenster aufreißen (einer hat sogar mal n HOlzpflock unter seiner Tür angebracht, als die zuflog aufgrund des Druchzuges…, dass bei mir durch genau diesen Durchzug 20 noch ungebundene PPT-Präsentationen mit jeweils 25 Seiten für n Meeting vom Schreibtisch wehten, hat ihn nicht interessiert…). Beiden habe ich eindringlich gesagt, dass ich SO nicht mehr dort arbeite. Entweder suche ich mir einen anderen - gesundheitsfreundlicheren - Arbeitsplatz (muss allerdings dazu sagen: wir haben Platz ohne Ende) oder sie reißen sich am Riemen und stimmen sich etwas mit mir ab bzw. machen ihre Türen zu, wenn sie lüften.

Ich mach das jetzt den 2. Sommer mit und es funktioniert langsam. In 2006 hatte ich zwei heftige Erkältungen durch die Zieherei innerhalb von 4 Monaten, was mich darin bestärkt hat, mich durchzusetzen.

Im Übrigen bin ich froh, keine Klimaanlage zu haben im Büro… denn DAS hab ich in einem früheren Job mal ertragen müssen (mein damaliger Chef mochte Temperaturen um die 16 Grad… ) und Sommer für Sommer in STrumpfhosen, Wollsocken und Stiefeln im Büro gesessen (ohne zu übertreiben).

Warum bleibt du nicht zu Hause, wenn du krank bist (darunter fällt für mich auch ein steifer Nacken!)? Bist du noch in der Probezeit?

Ich schätze, wenn du dem Herrn nicht die Pistole auf die Brust setzt MIT Lösungsvorschlägen von Deiner Seite, wird nix passieren.

Warum unterstützen dich deine Kollegen eigentlich nicht? Ist es denen wurscht, ob du da bist? Habt Ihr einen Betriebsrat? Dann schalte auch den ein…

Gute Besserung…
und Gruß
Demenzia

noch was…
… wenn du mit härteren Bandagen arbeiten willst: es gibt auch klare Definitionen in der Arbeitsstättenverordnung, was an Zugluft zu tolerieren ist.