Zukunftsprognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung

Guten Tag,

ich frage mich wie die Welt in Zukunft wirtschaftlich aufgebaut sein wird wenn bisherige Entwicklungen wie bisher fortgefuehrt werden.

Es geht mir dabei nicht primaer um Bevoelkerungswachstum oder Klimawandel sondern eher um die Struktur der Wirtschaft und das Alltagsleben der Menschen welches damit verflochten ist.

Der bisherige Trend geht dahin das groessere Unternehmen immer mehr Marktanteile bekommen und kleine und mittelstaendische Unternehmen weniger Chancen haben. Gruende hierfuer sind die Globalisierung welche Spezialisierung und weltweites Agieren (z.B. Produzieren in Billiglohnlaendern) von erfolgreichen Marktteilnehmern voraussetzt.

Ein weiterer Trend ist die Beschneidung von Arbeitnehmerrechten und Kuerzungen von Entgelten. Dies geschieht direkt oder indirekt durch Verlagerung arbeitsintensiver Prozesse in Laender mit niedrigerem Lohnniveau.

Kurzum: Einige Wenige machen mehr Profit auf Kosten vieler.

Aber wie soll dies weitergehen? Wenn ich mir vorstelle dass die Welt evtl. bald chinesische Arbeitsverhaeltnisse hat (d.h. Arbeitnehmer arbeiten viel und bekommen wenig) frage ich mich wer die Erzeugnisse konsumieren soll da Personen mit geringen Einkommen ihr Geld nur fuer das Noetigste wie Nahrung, Wohnen… ausgeben. Wenn China nicht mehr exportieren koennte waere es unmoeglich das bisherige Wirtschaftssystem dort aufrecht zu erhalten.

Wer soll konsumieren wenn nur eine Minderheit viel hat und die Mehrheit wenig?

Wo sollen die Massen arbeiten wenn hauptsaechlich Nahrungsmittel nachgefragt werden welche mit wenig Personalaufwand zu erzeugen sind?

Dass Kreditvergabe an die Bevoelkerung zur Ankurbelung des Konsums keine langfristige Loesung ist hat die Krise gezeigt.

M.E. ist die einzige Moeglichkeit den Kapitalismus zu erhalten allen Arbeitnehmern so viel Entgelt zu bezahlen dass sie genug zum Konsum von Luxusguetern haben und somit Nachfrage und Arbeitsplaetze schaffen.

Was denkt ihr davon?

Liege ich richtig oder habe ich relevante Faktoren vergessen?

Gruss und Dank

Desperado

Hallo Desperado,

Der bisherige Trend geht dahin das groessere Unternehmen immer
mehr Marktanteile bekommen und kleine und mittelstaendische
Unternehmen weniger Chancen haben.

Ich bestreite Deine Grundthesen! Sie entsprechen wahlweise Marx oder amerikanischem Kapitalismus. Aber wie heißt es so schön? Nicht der Große, der Schnelle gewinnt.

Gruß,
Andreas

Hallo Andreas,

Der bisherige Trend geht dahin das groessere Unternehmen immer
mehr Marktanteile bekommen und kleine und mittelstaendische
Unternehmen weniger Chancen haben.

Ich bestreite Deine Grundthesen! Sie entsprechen wahlweise
Marx oder amerikanischem Kapitalismus. Aber wie heißt es so
schön? Nicht der Große, der Schnelle gewinnt.

Wieso stimmt meine Grundthese nicht. Volksweisheiten und Sprueche sind nicht unbedingt ein Argument. M.E. haben groessere Unternehmen einen deutlichen Vorteil durch die Globalisierung weil es sich fuer Kleinbetriebe nicht lohnt Produktionsstaetten im Ausland zu eroeffnen, Kapitalgeber aus dem Ausland anzuwerben, den Firmensitz in einer Steuerparadies zu verlegen, Fremdbauteile aus dem Ausland zu beziehen, Auftraege an auslaendische Anbieter zu vergeben (weil das Vergleichen, das Verhandeln, die Logistik und der rechtliche Aspekt zu arbeitsintensiv sind und deshalb fuer kleine Unternehmen nicht lohnenswert).

Gruss

Desperado

Hallo!

Also ich finde den Kaptalismus nicht so toll, komme aber ganz gut damit zurecht.
Den Sozialismus kenne ich auch noch, der war für mich persönlich schlechter, aber auch da bin ich recht gut klargekommen.

Man liest ja so, dass bei der Marktwirtschaft der völlig ausgeglichene Markt das Ziel ist. Wenn das mal in 100 Jahren passieren sollte, also dass der chinesiche Arbeiter das selbe verdient wie der deutsche, dann sieht es schlecht aus für uns hier in Deutschland.
Dann können wir nur die Brötchen essen, die wir selbst backen.

Der Kapitalismus wird noch lange Zeit die Welt beherrschen, und da zählt halt Infrastruktur, Erfindergeist, Produktivität, Fleiss und Rohstoffvorkommen.
Letztes haben wir hir in D. zwar nicht so, aber die anderen Sachen.

Weiterhin sage ich vorraus, dass solche Kriesen, wie derzeit immer wieder mal auftreten werden,
und irgendwann kracht es mal richtig, und es kommt zu einer Art Sozialismus oder so, wenn mal garnichts mehr geht.
Irgendwann, meinetwegen in 500 Jahren wird es eine weltweite Planwirtschaft geben, wie in der DDR. Weil die Marktwirtschaft mit ihrem ewigen Wachstum, Zinsen, begrenzten Rohstoffvorräten und Umweltzerstörung nicht ewig funktioniert.

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,

man kann in beiden Systemen zurechtkommen, die Frage ist nur welches optimalen Nutzen bietet, ich persoenlich lehne beide Systeme ab und bin fuer eine Zwischenloesung (beschrieben auf www.sozialkapitalismus.de).

Uns geht es derzeit noch gut weil z.B. in China Massenware billig produziert wird und wir unsere hochtechnologischen Produkte trotzdem teuer verkaufen koennen weil die Chinesen noch nicht auf unserem technischen Niveau sind. M.E. ist dies aber kein Dauerzustand da China schnell aufholt und der Westen bald kein Monopol bei hochtechnologischen Produkten hat. D.h. in Zukunft koennen Staaten wie China die gleichen Produkte viel billiger anbieten - und im Westen gibt es keine Arbeit mehr, ausser wir Arbeiten fuer chinesische Loehne und zu chinesischen Arbeitsbedingungen. Dann haben wir nach einer Weile ein noch viel groesseres Problem: Die Kaufkraft schwindet und der Kapitalismus ist am Ende.

Die einzige Loesung waeren hohe Loehne aber davon bewegen wir uns derzeit immer weiter weg…

Gruss

Desperado