Das ist die entscheidende Frage. Ich kann mich nicht erinnern, über dieses Thema mal irgendwo eine halbwegs wissenschaftlich fundierte Abhandlung gelesen zu haben.
Ich habe die Vermutung, dass es in der Geschichte der geteilten Stadt begründet liegt. West-Berlin hatte stets einen Sonderstatus aus Sicht der alten Bundesrepublik. Mit viel Geld wurden Firmen und Menschen nach Berlin gelockt, um es als „Insel mitten im Sozialismus“ am Leben zu erhalten. Mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der DDR und der folgenden Vereinigung der beiden deutschen Staaten fielen viele Privilegien für Berlin ersatzlos weg. Gleichzeitig musste das jetzt vereinte Berlin auch die Verwaltung des Osthälfte inklusive der Schwierigkeiten Ost vs. West bewältigen. Ich behaupte einfachmal, strukturell ist das ohnehin nicht sehr wohlhabende Berlin (West) mit Wende und Vereinigung auf das Niveau einer ostdeutschen Stadt zusammengebrochen. Dass Berlin Hauptstadt wurde, war ja ganz schön, aber das belastet die Stadt seit dem noch zusätzlich.
Naja, und dass ein großer Teil meiner lieben Mitmenschen lieber einen „Partybürgermeister“ samt seiner Seilschaften wählt, statt Personen, die von Volkswirtshaft Ahnung haben, die dann für einen kurzzeitigen Gewinn das Tafelsilber der Stadt verscherbeln (die Wasserbetriebe, die endlich wieder in öffentlicher Hand sind (wie sehr man das Wassernetz hätte sanieren können, mit dem was „der Staat“ an Geld gezahlt hat und dam was die Bürger jeden Monat mehr bezahlt haben …), der Energieversorger Bewag …) dass ist wiederum eine ganz andere Geschichte, geprägt von Dummheit.
