Zuleitung für Wärmepumpe

Guten Tag!
Wir haben sehr kurzfristig einen Montagetermin für unsere Wärmepumpe bekommen.
Bauseitig muss aber nun noch eine entsprechende Stromversorgung bereitgestellt werden.
Wie wird eine solche für gewöhnlich ausgeführt?
Leitung vom Sicherungskasten zu einer kleinen Unterverteilung in Anlagennähe?! Also Absicherung und Fi in dieser Unterverteilung?! Wäre noch die Frage offen nach dem passenden Querschnitt.

Wir bekommen eine Vailland aroTherm plus VWL 125/6 A modellieren.

Der Aufstellort der Anlage ist etwa 6m Kabelweg vom Sicherungskasten entfernt.
Ich bin zwar ELF aber in Sachen Hausinstallation nicht so geübt.

Vielen Dank im Voraus
Gruß T

dein Modell gibt es für 230 V oder 400 V (3-Phasig). bei 400 V reicht für die 8 kW ein 5 x 2,5 mm2 Erdkabel NYY oder NYM im Schutzrohr völlig aus bei der geringen Länge. Sicherung 3 x C 16 A empfohlen.
bei 230 V müsste man verstärken, 3 x 4 mm2, dann 1 x C 25 A

M.w. nach braucht es oder wäre empfohlen ein Datenkabel mit zu verlegen von Außenanlage zum internen Steuergerät.

Und eine extra UV braucht es wohl nicht, denn üblich führt die Leitung aus dem Zählerschrank heraus, denn dort sitzt ja auch der extra Zähler und das Steuergerät damit Du den vergünstigten Heizstrom bekommst mit allem drum und dran.
Kann sein, dein Zählerplatz muss erweitert werden.

Deshalb würde ich da nichts vorbereiten. wenn Du Erdarbeiten brauchst,dann verlegt ein großzügiges Leerrohr um später die Leitung durchzuschieben.

mfG
duck313

Außengerät in dieser Leistungsstärke wird 400V wollen. 3 x 16A C Absicherung, je nach Netzform ohne RCD oder mit RCD - dann aber allstronsensitiv.
Inneneinheit wird ebenfalls 3 x 16A wollen, aber B.
Denk an die Heizstäbe!
Nach aktueller Vorgabe will Vaillant keine geschirmten Kabel, sondern verlangt ungeschirmt und unverdrillt 2 x 0,75 mm² für den eBus.

Draußen nur Erdkabel - dafür sind sie gemacht.

Bei meiner letzten Installation bekam das Innengerät lediglich eine Zuleitung für Heizstäbe (9kW) und Steuerung. Dazu eine Steuerleitung für die Ansteuerung des EVU-Kontaktes
Zwangsabschaltung für zwei Stunden täglich, um in den Genuss des Wärmepumpen-Stromtarifs zu kommen. Ich hatte gestern noch für einen Kunden recherchiert - 25,49 Cent/kWh bei 12 Monaten Laufzeit und Preisbindung. Dem gegenüber wollte der billigste Anbieter OHNE extra Wärmepumpenzähler 31,73 Cent/kWh haben. Da hast du den zusätzlichen Grundpreis von 84€ im Jahr bereits wieder drin, wenn man mehr als 1350 kWh im Jahr benötigt.

Allerdings bedeutet das in der Regel, dass man den Zählerschrank ersetzen werden muss. Bei der Gelegenheit gleich mal an eine PV-Anlage denken - aber nicht wegen der Wärmepumpe. PV-Anlagen können kaum einen Beitrag zum Stromverbrauch einer Wärmepumpe während der Heizperiode leisten.

Dann wäre da noch die Sache mit dem Fi.
Überwiegend wird dieser in Allstromsnsitiv Tyb B gefordert ein Blick in die Betriebsanleitung vom Hersteller gibt Auskunft.:thinking::thinking:

Wir haben hier überwiegend TN-Netze. Da heißt es dann, dass man die Wahl zwischen „allstromsensitiv“ oder „weglassen“ hat.

Viele Mitbewerber entscheiden sich dann für „pulsstromsensitiv“ - weil: „Das haben wir immer so gemacht“.

Hallo und erstmal vielen Dank für die vielen Antworten.
Ich habe von der Heizungsbau Firma nun auf Nachfrage nun noch folgenden Text

„anbei die gewünschten Unterlagen. Bei den Sicherungen ist auf c-Charakteristik zu achten.“

sowie die entsprechenden Unterlagen der Anlage bekommen.

0020326635_01.pdf-0020326635-01-2547042.pdf

0020326635-01-2547042.pdf

Laut Tabelle gibt es tatsächlich die VWL 125/6 A auch in einer 230 Volt Ausführung. Diese ist im Geltungsbereich der VDE Regeln nicht anschlussfähig.

Der Leistungsfaktor von 1 lässt vermuten, dass da ein Frequenzumrichter den Kompressormotor ansteuert - ebenfalls der doch recht gemütliche Anlaufstrom von nur 15 A (bzw. 23,3 A bei Wechselstrom). Hier heißt es also: Wenn FI, dann allstromsensitiv!
Lustig finde ich, dass als LSS die „C“-Charakteristik UND „träge“ gefordert wird. Das ist erstens „doppelt gemoppelt“, weil C halt eben „träge“ bedeutet - und zweitens ist es unnötig, denn mit 15 A Anlaufstrom kann auch ein 16A „B“-LSS nicht auslösen.
(Bei Wechselstrom müsste es schon ein 25A-LSS sein - was bei maximal 20 Ampere / 4,6 kVA laut DIN VDE AR-N 4100 unzulässig ist.)

Zum Innengerät hast du keine Daten?
Ohne Heizstäbe (nur bei bivalentem Heizsystem sinnvoll) sind da nur die Steuerung und die Pumpen angeschlossen.
Dazu eine Steuerleitung 2 x 0,75mm² zwischen Außen- und Innengerät und die Außenfühlerleitung mit drei (!) nutzbaren Adern ab 0,75mm². Grün-Gelb zählt nicht! Der Außenfühler hat nämlich eine DCF-77 Antenne drin, daher benötigt man eine Adern für die Signalmasse, eine für die Temperatur und eine für das DCF-77 Signal.

Vom Innengerät zum Bedienteil: 2 x 0,75mm² (das Bedienteil kann abgesetzt montiert werden, etwa im Wohnzimmer).
Zusätzlich kann ein Gateway verbaut werden, welches die Heizung über LAN oder WLAN ins Internet bringt. Dann kann über eine App Funktionen steuern oder Informationen auslesen. Klappt ganz gut, manchmal etwas verzögert. Innengerät zum Gateway - du ahnst es schon - nimmt man wieder dieselbe 2 x 0,75mm² für den Vaillant Bus (Kleinspannung).

Für die Abschaltung vom EVU wird mit 230V geschaltet. Je nach Netzbetreiber geht man auf einen Schalteingang am Innengerät oder man muss zudem noch die Versorgung des Kompressors (Außengerät) über ein Leistungsschütz führen.

Nur mit Abschaltung und separatem Wärmepumpen-Stromzähler gibt es günstigere Tarife - frag den Netzbetreiber nach den technischen Vorgaben, insbesondere zur Nachrüstung von Zählerplätzen! (Freunde dich je nach Zustand des Zählerschranks damit an, entweder einen neuen kaufen zu müssen oder die WP mit teurerem Haushaltsstrom zu betreiben.)

Eine Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe ist angedacht? Antworte mal dazu.
Wurde etwas zu Heizstäben oder Bivalenzbetrieb mit einer Gastherme gesagt?
Hat es eine Heizlastberechnung gegeben?

In der derzeitigen Panik- und Goldgräberstimmung bei Wärmepumpen sind selbst seriöse Installateure oft überfordert, uninformiert oder gar nicht so seriös, wie man sich wünschen würde.

Am Montag durfte ich eine Energie- und Geldverbrennungsmaschine bewundern - mitsamt einer seit einem halben Jahr stillgelegten Wärmepumpe, weil es keine Tarifberatung gegeben hat und man stur mit „Wärmepumpe ist billiger“ argumentiert hatte. Nur hatte der Kunde leider keine separaten Stromzähler, zahlte inzwischen 59 Cent je kWh Strom bei nur 10 Cent je kWh Gas.
Wegen der mischuggen Ansteuerung lief die Gastherme strunzdoof im „Anforderung 2. Wärmeerzeuger“-Programm mit konstant 60°C im Vorlauf.