Zum Mars, was solls?

gehören wir wirklich dorthin? Und wenn, warum? Sollten wir nicht lieber mal vorher abklären, wie wir uns erstmal diese tolle Kugel erhalten/teilen könnten, ohne Neid und Angst?
http://www.aktionsprogramm2015.de/www/zahlenfakten_1…

Mit beiden Füssen im All, Uwe

Hallo,

gehören wir wirklich dorthin? Und wenn, warum?

Nun, das hat wohl die verschiedensten Gründe:
a) Es ist eine Herausforderung. Die Menschheit braucht solche Herausforderungen, die sie an ihre Grenzen bringt
b) Es bringt technologischen Fortschritt. Das Wissen, wie man so eine - für uns - schon recht lange Mission durchzieht, wird uns auch in Zukunft nützen. Da werden neue Materialien erforderlich sein. Die Frage wie versorgt man die Astronauten auf so einer langen Reise mit Essen, Trinkwasser, Sauerstoff muss beantwortet werden. Wie verhindert man Knochenschwund durch die Schwerelosigkeit. Welcher Antrieb? Welche Energiequelle? Man braucht absolut ausfallsichere Systeme, ein Zurückfliegen wie bei Apollo 13 ist nicht möglich.
c) Gibt/Gab es Leben auf dem Mars? Eine elementare Frage, die eine sehr große philosophische Auswirkung hat. Eine Marsmission könnte da schon mehr Klarheit bringen, v.a. wenn man Gestein in größerem Umfang auf die Erde bringen könnte. Wobei sich dieser Punkt zu einem gewissen Teil auch von Robotern erledigen lassen könnte.
d) Die Marsforschung - mal allgemein betrachtet - hat viele Aspekte, die auch eine Auswirkung auf unsere Probleme haben. Auf dem Mars gabs wahrscheinlich mal Wasser. Wie ist es verschwunden. Was hat zu dem Klimawandel geführt. Das sind Dinge, die uns eventuell auch Antworten darauf geben können, wies mit unserem Klima weitergeht. Und wie man unseren Klimawandel stoppen kann.

Sollten wir
nicht lieber mal vorher abklären, wie wir uns erstmal diese
tolle Kugel erhalten/teilen könnten, ohne Neid und Angst?

Klar, das ist genauso wichtig. Aber eins schließt doch das andere nicht aus, oder?

http://www.aktionsprogramm2015.de/www/zahlenfakten_1…

Dass es Hunger auf der Welt gibt, ist jedem klar. Aber der Hunger wird nicht weniger, wenn keine Mars-Mission unternommen wird. Diese beiden Dinge haben absolut gar nichts miteinander zu tun.

Die UNO hat mal eine Studie in Auftrag gegeben, aus der ging hervor, dass die Bekämpfung des Hungers auf der Welt etwa 600 Mrd US-$ pro Jahr kosten würde. Ich halte das sogar noch für einen moderaten Wert, wenn man davon ausgeht, dass es 1.2 Mrd Menschen gibt, die zu wenig Essen und schlechte Trinkwasserversorgung haben. Das sind dann gerade mal 1.36 Dollar pro Person und Tag. Viel lässt sich damit wohl kaum bewirken.
Die Mars-Mission wird etwa 20 Mrd Dollar im Jahr kosten. Der Betrag wäre also nicht mal ein Tropen auf den heißen Stein. Und außerdem kannst du davon ausgehen, dass die westlichen Staaten, wenn sie keine Marsmission durchführen, diesen Betrag - angesichts der Haushaltslöcher überall - wohl kaum in die Entwicklungshilfe geben werden.

Desweiteren läßt sich Armut nicht durch Geld allein bekämpfen. Korruption, Bürgerkriege, Diktatoren und Regime, Handelsbarrieren, Schulbildung, Überbevölkerung, AIDS, usw usf…
Das alles sind Sachen, die genauso zur Lösung gehören. Und Korruption oder Regime kann man nicht mit Geld wegzaubern.

Fazit: Eine Durchführung der Marsmission hat absolut nichts mit der Bekämpfung von Hunger oder Armut zu tun.

mfg
deconstruct

Servus
Ich wiederhole mich ja nur ungerne, aber genau die gleiche Diskussion hatten wir neulich in ALK.
Deshalb nur ein klitzekleiner Link:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß
Mike

hunger/naturschutz/mars
wir können alle mit nachhaltiger Ressourcennutzung satt und zufrieden sein. Wir müsste einzig die Rüstung abschaffen.
Für die Neugier bezüglich Mars bliebe dann allemal noch genug übrig.
Leider steigern die USA ihre Rüstungsausgaben viel mehr, als die Marsinitiative kosten soll.
Dennoch sollten wir das positiv begleiten, denn es ist ein Weg aus der falschen Richtung.

Hi Uwe,
die Frage nach dem Sinn der Weltraumfahrt, also auch zum Mars zu reisen, ist vor allem philosophisch und im Zusammenhang mit dem allgemeinen menschlichen Fortschritt zu sehen. Als die Pferdefuhrwerke vor nicht langer Zeit den Transport dominierten, standen die Autobauer alleine auf weiter Flur. Otto, hoch offiziell ein Betrüger, Benz vom Gerichtsvollzieher gejagt und Diesel in den Tod getrieben. Ja die Lobby des Hafermotors war mächtig und heute sind es die Autobauer, die u.a. keinen Sinn in Aktivitäten sehen, die jenseits der Autobahnen liegen.
Ich denke, Raumfahrt ist eines unserer wichtigsten Ziele überhaupt, die größte menschliche Herausforderung, der wir uns aus verschiedenen Gründen stellen müssen. Sie zeigt z.B. die Unendlichkeit der Dinge, wo viele Ideologien deren Endlichkeit predigen und darauf ihre idelogogischen Gedanken- und Machtspiele aufbauen. So die Endlichkeit
des Landes gegenüber der wachsenden Menschheit, ein ideologischer Klassiker! Hier wird suggeriert, daß es zum Kollaps, Klassenkampf,
Kriegen usw. bis hin zur totalen Zerstörung der Erde kommen muß. Folglich stören alle Aktivitäten in Richtung Unendlichkeit derartige
Wahnvorstellungen, die immer auch mit Macht verbunden sind, s.a. Haferlobby, und werden bekämpft wie die umweltfreundliche Windkraft aus der Sonne.
Gruß Chris

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]