Meine Oma ist im Sommer 2007 verstorben.
Sie war Demenzkrank - und diese Krankheit hatte sich über die Jahre komplett in sie „hineingefressen“ (sorry, weiß es gerade nicht anders auszudrücken).
Ich weiß von meiner Oma, dass sie nie bettlägerig und abhängig sein wollte. Zum Schluss war sie genau das, was sie nie wollte.
Das letzte vierteljahr hat sie nur noch im Bett gelegen - hatte sich aufgegeben (was man mit 94 auch irgendwann darf…)
Irgendwann im Sommer hab ich den Anruf im Büro von meinem Bruder erhalten „Komm nach Hause - Oma liegt im Sterben“.
Ich bin sofort zu meinen Eltern gefahren und in Omas Zimmer - da lag sie - ruhig und ausgeglichen wie schon lange nicht mehr - anhand ihres Händedrucks habe ich bemerkt, dass sie mich erkannt hat - das erste mal seit Monaten.
Aber sie hat sich nochmal „berappelt“ in den nächsten 14 Tagen war ich täglich dort - habe mich mit meinen Eltern und meinen Tanten und Onkel bei der Bettwache abgelöst. Seit langem waren alle Cousins und Cousinen wieder da - haben Oma nochmal Hallo gesagt.
Ca. 1,5 Wochen nach dem ersten Anruf ging es Oma wieder schlechter (es war Sonntags) da mein Opa Tags drauf seinen 30sten Todestag hatte haben wir gedacht „sie wartet auf Opa - morgen holt Opa sie zu sich“ aber den Montag hat sie überlebt.
Genauso noch den Dienstag.
Mittwochs saß ich im Büro und hatte kurz vor mittag ein komisches Gefühl - ich wurde unruhig und sagte nur zu meiner Kollegin „Es ist was mit Oma - ich muss nach Hause!“ Tasche gepackt und zu meinen Eltern gefahren.
Ich war fast bei meinen Eltern da hat meine Mutter im Büro angerufen um mir zu sagen, dass meine Oma gestorben ist. In dem Moment als sie gestorben ist hat das seltsame gefühl eingesetzt.
Als ich meine Oma gesehen habe, sah sie wieder zufrieden und glücklich aus. Endlich konnte sie wieder selbst bestimmen „wo es hingeht“
Dies ist meine bisher einzige direkte Erfahrung mit dem Tod.