. . . ganz allein mir , die niemand richtig finden oder gar teilen muss.
Hallo,
der Titel klingt vielleicht etwas seltsam
das ist ja nicht schlimm, in meinen Ohren tut er das tatsächlich. Und das fängt schon bei dem Wort ‚Selbstbewusstsein‘ an. Ich habe bisher nur erlebt, dass Menschen die ‚Selbstbewusstsein‘ sagen meist etwas Positives meinen. Positives im Sinne von ‚Gutes, schätzenswertes Selbstbild/Selbstwahrnehmeung‘. Warum eigentlich? Das Wort selbst gibt es eigentlich nicht her. Das beinhaltet doch nur: „Ich bin mir meiner selbst bewusst“. Und das kann doch im Weiteren bedeuten, dass ich mir darüber im Klaren bin, ein schüchterner oder draufgängerischer oder …, oder …, oder … Mensch zu sein. Einige der Eigenschaften in diesem Bewusstsein, so oder so zu sein, sind in unserer Gesellschaft erwünscht, also positiv bewertet, andere weniger bis gar nicht.
Aber gut, in unserem Kulturkreis wird ‚Selbstbewusstsein‘ nunmal positiv besetzt benutzt, dagegen werde ich wohl auch nicht mehr ankommen. Also, du fragst wie du deine Tochter zu mehr Selbstbewusstsein erziehen kannst.
Meine schlichte Antwort lautet: Gar nicht!
Und hier bitte ich darum Titel und Eingangszeile nochmal zu lesen, bzw. sie zu beachten.
Ein positives Bild, eine schätzende Wahrnehmung von sich selbst kann nicht anerzogen werden. Die wird eingeatmet, eingesogen beim Stillen (egal ob per Brust oder per Flasche), die wird von der ersten Minute nach der Geburt -wahrscheinlich sogar noch früher- auf eine Weise wahrgenommen und „abgespeichert“ -in die Persönlichkeitsbildung integriert- die noch nicht erforscht ist und sich jedem Versuch dazu wahrscheinlich auch entzieht.
Wenn ein gerade Geborenes von Anfang an wahrnimmt, dass es pures Entzücken auslöst, wenn es im weiteren Verlauf immer und immer wieder wahrnimmt, dass es bedingslos (ohne Bedingungen, einfach nur für die Existenz) geliebt wird und unendliche Freude auslöst, wenn es ständig erfährt, dass seine, teilweise lautstark, geäußerten Bedürfnisse rasch und zuverlässig gehört und beantwortet werden . . . dann
und nur dann bildet sich die Bewusstwerdung seines selbst „Ich bin ein wertvolles und geschätztes Wesen“. Später erfährt es dann irgendwann dass diese Wahrnehmung „Selbstbewusstsein“ genannt wird.
[…] Sie ist 18 Moante alt.
Da ich finde, dass sie in diesem Alter noch Anspruch auf Schutz und Behütetwerden hat würde ich sie beschützen. Soll heißen: In den beschriebenen Situationen hingehen und eingreifen. Nicht allzuviel auf das ärgernde/hauende Kind einwirken, einfach nur mein Kind der Situation entziehen.
Daheim hat sie ihren eigenen Dickschädel und will ihn auch
durchsetzen.
Prima, sie fühlt sich also von euch so geliebt und wertgeschätzt, dass sie sich traut alles was in ihr ist, also auch abgrenzende Impulse, zu zeigen und zu leben.
Aber in der Krabbelgruppe oder Eltern-Kind-Turnen
ist es echt schlimm. Sie lässt sich Sachen wegnehmen und kommt
dann nur schreiend zu mir gerannt. Sie lässt sich von einem
Mädchen zwicken, an den Haaren ziehen und schubsen und wehrt
sich nicht
Ich kenne derartige Gruppen nur so, dass die Eltern(teile) doch sehr unmittelbar in dem Geschehen dabei sind. Daher stimmt es mich etwas nachdenklich, dass derartige Kinderverhalten so häufig und langandauernd passieren können. Wie reagiert denn die Mutter des anderen Mädchens? Sollte da wenig bis nichts kommen, oder sich Ansätze zeigen riesige Konfliktsituationen hochzustilisieren, dann eben einfach nur deine Tochter beschützen und Angriffe des Mädchens und anderer Kinder unterbinden.
Dem was **** (kann jetzt leider nicht sehen wer das war) zu „ich war auch immer Opfer und will es ihr ersparen“ geschrieben hat schließe ich mich an.
Ich glaube ihr seid grundsätzlich auf einem guten Weg, deine Tochter ist zu Hause anders und in den beschriebenen Situationen fordert sie deinen Schutz ein, das halte ich für gute Zeichen.
Freundlichen Alb-gruß
Renate