Zur Mitkenntnis

Hallo,

die folgende, etwas unfangreichere Grundsatzbetrachtung zur Frage „Philosoph(ie)“, die in diesen Tagen an anderer Stelle heraus gearbeitet wurde, muß meiner Meinung nach wegen später geplanter Publikationen auch hier jedenfalls mitgeteilt worden sein, weil die Vordiskussion dazu ja auch hier gelaufen ist, nur aus bekannten Gründen nicht mehr sinnvoll weiter geführt werden konnte.
Sie setzt bei einer anderen Betrachtung der gesellschaftlich-organisatorischen Bedingungen an.

  1. Die gegebene gesellschaftliche Situation im Vergleich zur individuellen Interessenslage jedes Menschen

Das zentrale und lebenslange individuell spezifische Interesse jedes einzelnen Menschen, ganz unabhängig von den unterschiedlichsten Lebensumständen und geografischen Gegebenheiten, stellt die Erklärung auf die Frage nach dem Grund für die eigene Existenz dar.
Dies ist ein Faktum, das sozusagen nur ständig „verdrängt“ wird.

„Verdrängt“ wird es nun aber nicht aufgrund individuell spezifischer Faktoren des einzelnen Menschen, sondern aufgrund eines zweiten bekannten Faktums im Rahmen der gesellschaftlichen Umstände.
Insofern nämlich, als zu dieser Frage zwar Erklärungen gegeben werden, die allerdings Scheinerklärungen an Stelle der wirklichen (resp. richtigen) Erklärung darstellen. Darüber hinaus werden diese aber nicht nur so vorgetragen, als ob sie richtig sein würden, sondern auch mit unterschiedlichsten Zwangsmitteln transportiert, weil sie sonst nicht „geglaubt“ würden.
Die Umsetzung in diesem Sinne wird im Rahmen dessen betrieben, was als „politische Machtausübung“ bezeichnet wird. Logischerweise ist das daher auch nur über die bekannten Gruppenmechanismen möglich.

Beispiele:
a) Eine Gruppe erklärt, der existenzielle Grund für z.B. auch mich würde erst dadurch erklärbar, daß man die Aspekte der so genannten Materie untersucht.
Heute wird nicht mehr begründet, warum das angeblich richtig sein würde, weil der Zwang, dies als richtig „glauben“ zu müssen, bereits in Vorgenerationen auf die damaligen Menschen ausgeübt wurde und heute in Form der damals darauf begründeten „Gesetze“ weiter besteht. U.a. wird ja auch ein erheblicher Teil der „politisch“ erzwungene „Steuergesetze“ damit begründet.
b) Eine andere Gruppe erklärt, der existenzielle Grund für z.B. auch mich würde erst dadurch erklärbar, daß man das so genannte „Universum“ dahingehend untersucht, ob dort irgend wo Spuren eines „Ursprunges“ auffindbar wären.
Die Umsetzung als Zwang: s.o.
c) Eine andere Gruppe erklärt, der existenzielle Grund für z.B. auch mich würde erst dadurch erklärbar, daß man die körperlichen Strukturen der so genannten „Lebewesen“, also auch die menschlichen, bis hin zur molekularen Ebene „erforscht“.
Die Umsetzung als Zwang: s.o.
d) Andere Gruppen erklären, der existenzielle Grund wäre überhaupt nicht erklärbar. Nur wenige würden das wissen bzw. wissen können.
Deren „politische“ Rolle ist ebenfalls bekannt.

Weitere Beispiele erübrigen sich, es gäbe deren abertausende, wenn man die geografischen Spezifika global mit einbezieht.

Hinter dieser heutigen Situation steht allerdings eine lange historische Entwicklung, daher liegt hier trotz allem keine, irgend wem als vorsätzlich bzw. „schuldhaft“ zu unterstellende Absicht zugrunde.
Der allerwesentlichste Aspekt an dieser Vorbetrachtung!

  1. Der „philosophische“ Aspekt in diesem Zusammenhang

Als Angehöriger einer jeweiligen solchen Gruppe vertritt man logischerweise die Richtigkeit solcher jeweiligen Annahmen (Theorien) und ist diesbezüglich auch nicht mehr wirklich kritikfähig.
Richtig im Vergleich zur vorgebrachten Zielsetzung kann aber deshalb keine davon sein, weil darin der Bezug zu „ich“ nicht den diesbezüglich subjektiv konkret erfassbaren Erfahrungs- resp. Wahrnehmungsinhalten zugeordnet wird, sondern auf beliebige äußere anschauliche oder theoretisch/abstrakte Faktoren („Urknall“ z.B.) gelenkt wird.
Wenn aber die Frage lautet: was ist mein existenzieller Grund?, also: was bin ich?, dann müssen diese Faktoren dafür irrelevant sein und somit die Ignorierung des Faktors „ich“ trotz konkret gegebener subjektiver Bezugsmöglichkeiten dazu einen eminenten grundsätzlichen Fehler der jeweiligen Gesamttheorie darstellen.
Die angebliche Zielsetzung, daß mit einer dieser jeweiligen Vorgangsweisen z.B. mein existenzieller Grund erklärbar sein würde, kann daher logischerweise nie erreicht werden, weil sie auf dieses Ziel de facto ja gar nicht ausgerichtet ist. Sie ist daher in dieser Form eine in sich sinnlose. Damit wäre aber auch der Zwang dahinter nicht nur ein sinnloser sondern auch nicht mehr begründbar.
Anders gesagt: ich würde auf diese Weise die wirkliche Erklärung für meinen existenziellen Grund nie erfahren bzw. wissen können.
Und für jeden anderen würde das Gleiche gelten.
Was im Grunde nicht nur eine kuriose Situation darstellt, sondern eigentlich auch eine äußerst bedenkliche.

Vertreter jeweiliger solcher „ich“-ignorierenden Gruppen tragen bekanntlich ihre entsprechenden gruppenspezifischen Begriffe: „Physiker“, „Biologe“, „Psychologe“, „Politiker“, „Industrieller“, etc.,etc.

Was wäre unter diesen gesellschaftlichen Umständen, das aber seit historischen Zeiten, dann aber ein „Philosoph“, und womit befasst sich ein solcher?
Ein „Philosoph“ kann unter diesen Umständen doch nurmehr derjenige sein, der den Irrtum in der Vorgangsweise dieser Gruppierungen dem Grund nach erkannt hat (daher auch keine solche nach außen im Sinne der jeweiligen „Machtansprüche“ vertritt) und seine Zielsetzung auf die Kritik des Irrtums und damit gerade auf die Erklärung von „ich“ ausgerichtet hat.
Eine konkrete Fragestellung, die aber von keiner der anderen Gruppierungen abgedeckt wird.

Ein „Philosoph“ würde daher dann auch so einer sein, der sich vornehmlich mit der Gegenwart, damit u.a. auch der eigenen Präsenz hier und jetzt beschäftigt.
Womit es im Gegensatz zu den anderen genannten Gruppen, die nur Vermutungen schaffen, tatsächlich auch nur „Philosophen“ sein können, die dieses entsprechende Wissen schaffen.
In aller Vieldeutigkeit, die diese Feststellung natürlich beinhaltet.

Gleichzeitig kann dann aber auch jede beliebige Ausbildung, die jemand erworben hat, die Grundlage darstellen, ein „Philosoph“ in diesem Sinne zu werden.

Wie gesagt, wollte ich dies auch hier zur Mitkenntnis herein gestellt haben. Diskutiert denke ich, haben wir darüber ohnehin schon, so daß von meiner Seite nichts weiter Neues mehr kommen könnte. Und meine Lust, mich wieder diverser Polemik widmen zu müssen, ist nicht sonderlich groß, wie sich leicht denken läßt.
Was wer damit anfangen oder nicht anfangen möchte, überlasse ich jedem selber.

Grüße
Gert

Hallo Gert, Du Unermüdlicher :wink:

die folgende, etwas unfangreichere Grundsatzbetrachtung zur
Frage „Philosoph(ie)“, die in diesen Tagen an anderer Stelle
heraus gearbeitet wurde, muß meiner Meinung nach wegen später
geplanter Publikationen auch hier jedenfalls mitgeteilt worden
sein, weil die Vordiskussion dazu ja auch hier gelaufen ist,
nur aus bekannten Gründen nicht mehr sinnvoll weiter geführt
werden konnte.

Mann, Gert, geschraubter kann man es wohl kaum ausdrücken. Du verstehst wirklich aus jeder Mcke einen Elefanten zu machen. So gesehen bist Du das Gegenteil von Nietzsche, der einmal sagte: „Die großen Ideen kommen auf GTaubenfüßen daher.“
Bei Dir kommen die kleinen Ideechen auf gewichtigen Elefantenfüßen angedonnert. :wink:

Das zentrale und lebenslange individuell spezifische Interesse
jedes einzelnen Menschen, ganz unabhängig von den
unterschiedlichsten Lebensumständen und geografischen
Gegebenheiten, stellt die Erklärung auf die Frage nach dem
Grund für die eigene Existenz dar.

Interesse WORAN, Gert? WORAN denn bloß ? Das ist dich nur eine Luftblase, wenn Du das so stehen lässt, Mann!

Verzweifelt-belustigte Grüße von
Branden

Hallo Gert

Deine Beharrlichkeit ist wirklich belustigend. Du klammerst Dich ans „Ich“ wie an einen rettenden Strohhalm.

Gut. Ich gebe Dir mal ein persönliches Mantra zum Meditieren :smile:

Ich will nichts. Ich habe nichts. Ich bin nichts.

Du glaubst nicht was das für eine Erleichterung bringt. Du wirst über den Wolken schweben und Dich frei fühlen.

gruß
rolf

daß endlich wieder wer Eure Aggressionen füttert.

Hallo Ihr zwei,

zwei Möglichkeiten zur Vermeidung derselben:

  1. Entweder zuerst lange nachdenken, bevor Ihr was von Euch gebt oder
  2. Ein, zwei Tassen Baldriantee davor.

Beides beruhigt sehr effektiv.

Grüße
Gert

Hallo,

  1. Die gegebene gesellschaftliche Situation im Vergleich zur
    individuellen Interessenslage jedes Menschen

Ein Individuum zeichnet sich dadurch aus, dass es nur dann und genau dann ein Individuum dadurch ist, dass es Teil der Gesellschaft ist, da das gesellschaftliche Sein sein Bewusstsein bestimmt. Auf diese Weise beeinflusst es also im Gegenzug die Gesellschaft.
„anmerk“

Gruß
Frank