Zusammenführung Hund/Katze Tipps gesucht

Hallo,

wir haben uns in einen Hund aus dem Tierheim verliebt. Die Rahmenbedingungen stimmen, Haus und Garten vorhanden, Kinder ab 14 aufwärts, Zeit vorhanden (d.H. der Hund wäre schlimmstenfalls zweimal wöchentlich max. eine Stunde alleine).

Das Problem: Wir haben eine Katze. Eine Kampfkatze. :smile:

12 Jahre alt, vor 10 Jahren zu uns gekommen, weil sie die ältere Katze der Vorbesitzerin ständig gemobbt hat. Absolut unverträglich mit anderen Katzen, was sich auch schon mehrmals bestätigt hat.

Gibt es eine Chance für uns und den Hund? Er ist 8 Monate alt, lt. Vorbesitzer katzenverträglich, wurde wegen der Kosten abgegeben. Wir gehen in den nächsten Tagen regelmäßig mit dem Hund spazieren, sollte die Chemie stimmen und das Tierheim uns als würdige Neubesitzer ansehen, zieht er, lt. Tierheim zunächst auf 6 Tage zur Probe, bei uns ein.

Wer kann uns Tipps für eine Zusammenführung geben? Gibt es Hoffnung, dass sich unsere Katze an den Hund gewöhnt, oder ist das direkt zum Scheitern verurteilt?

Meine Überlegungen waren, evtl. den Lebensraum unserer Katze, also Futter und Katzentoiletten, in den 1. Stock zu verlagern (vorübergehend), damit sie dort Rückzugsmöglichkeiten hat, natürlich steht ihr trotzdem, sofern sie es möchte, das gesamte Haus zur Verfügung.

Lt. Tierheim soll der Hund wohl möglichst wenig bis keine Treppen steigen, so dass er sich hauptsächlich im Erdgeschoss aufhalten wird (so meine Gedankengänge im Moment).

Wer hat Tipps für uns und Ratschläge?

Danke für eure Hilfe und viele Grüße,
Doro

Hallo,

Eine Zusammenführung mit Hunden ist immer schwierig wenn es sich nicht um Katzen handelt die von klein auf mit Hunden aufwuchsen.

Du hast auch keine Ahnung welche Erfahrungen die Katze mit Hunden gemacht hat und so mag der Hund zwar katzenfreundlich sein (sofern das überhaupt stimmt) aber die Katze möglicherweise alles andere als ein Hundefreund.

So wie du den Hund beschreibst mach ich mir ja eher sorgen um den Hund. Ich hab selbst mal einen Prankenschlag meines Katers abbekommen, der wohl eigentlich für seine Schwester gedacht war… das gab ganz böse Wunden die Tage brauchten bis sie verheilt waren.

So eine Katzenpfote mit ausgefahrenen Krallen auf die Nase des Hundes… da seh ich schon den Tierarztbesuch.

Aber man kann es eben nur ausprobieren und abwarten wie es läuft…

Gut finde ich die Rückzugsmöglichkeit nach oben die Ihr der Katze bieten wollt… die Katze wird wenn es irgendwie möglich ist der Konfrontation sowieso aus dem Weg gehen wollen.

Ich persönlich würde meine Nerven schon mal sammeln die Ihr brauchen werdet falls die Katze ein ausgeprägtes Protestverhalten an den Tag legt…

Gruss HighQ

Hallo Doro,

die meisten Hunde und Katzen arrangieren sich irgendwie miteinander. Es entsteht durchaus nicht immer die große Liebe, aber eine gegenseitige Duldung ist in aller Regel zu erwarten. Schwierig ist es bei Hunden, die auf Raubzeugschärfe gezüchtet wurden (z.B. Jagdterrier, aber durchaus auch andere kleine Terrier- und Jagdhundarten), besonders dann, wenn sie bereits entsprechende Jagderfolge hatten. Unter diesen findet man manchmal echte Katzenkiller.

Die Idee, der Katze einen Rückzugsbereich zu schaffen, ist gut. Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum der Hund keine Treppen steigen soll. Mit 8 Monaten kann ein gesunder Hund das durchaus - und er wird es auch tun, wenn ihn keiner daran hindert. Wenn ihr das wirksam verhindern wollt, werdet ihr entweder den Hund ein- oder die Treppe absperren müssen.

Die größere Gefahr bei dieser Konstellation droht dem Hund. Eine Katze kann ganz schönen Schaden anrichten, allerdings begnügen sich die meisten Katzen mit ein paar ordentlichen Ohrfeigen und großem Gefauche. Das reicht auch in den meisten Fällen aus, um dem Hund zu erklären, dass er sie in Ruhe lassen soll.

Da es ein junger Hund ist, wird er vermutlich neugierig sein, was er grundsätzlich auch darf. Verhindern solltet ihr, dass der Hund Gelegenheit hat, die Katze zu jagen.

Einen katzenverträglichen Hund gibt es übrigens nicht. Bestenfalls einen, der bislang keine Katze gejagt hat und/oder sich mit einer bestimmten Katze vertragen hat. Da euer Hund seinen Jagdtrieb gerade erst entwickelt, würde ich auf diese Aussage also nicht allzuviel geben. Auch wenn euer Hund und eure Katze sich tolerieren mögen, wird das noch lange nicht bedeuten, dass der Hund keine anderen Katzen jagt.

Sorgt dafür, dass in den ersten Wochen immer jemand anwesend ist, wenn Hund und Katze sich begegnen. Während eurer Abwesenheit sollten die beiden keine Gelegenheit haben, sich über den Weg zu laufen. Wenn die Katze Freigängerin ist und ihr mit dem Hund nach draußen geht, solltet ihr ihn angeleint haben, damit er nicht plötzlich losrennt, wenn er die Katze entdeckt.

Keinesfalls solltet ihr ein „Zwangsbeschnuppern“ versuchen, bei dem ihr Hund und/oder Katze festhaltet und die beiden zueinander bringt. Sowas macht nur eine äußerst gelassene Katze mit, ansonsten geht der Schuss nach hinten los.

Stellt euch auf viel Gefauche ein und lasst es zu. Eure Katze muss sich abgrenzen und tut das auf Katzenart.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

danke für deine Antwort. Wir waren grade wieder mit dem Racker spazieren, es ist wirklich ein lieber Kerl, aber es fehlt natürlich noch viel an Erziehung.

Grundsätzlich lässt er sich aber gut bändigen, zieht kaum an der Leine, ist aber natürlich wegen des Alters teilweise recht ungestüm.

Er darf natürlich schon Treppensteigen, aber die Rasse würde wohl zu Hüftproblemen neigen, deshalb sollte es damit nicht übertrieben werden lt. Tierheim. Und sorry, aber ich hab jetzt die Mischung schon wieder vergessen, ich glaub, irgendwas mit Golden Retriever/Labrador Mix.

Da ich der Katze eine Möglichkeit bieten möchte, sich vor dem Hund sicher zu fühlen, dachte ich tatsächlich an ein Treppengitter, zumindest für die erste Zeit. Bewegungsmöglichkeiten in Haus und Garten gibt es auch so genug.

Wenn es tatsächlich klappen sollte, werden wir den Hund so abholen, dass ich mindestens für eine Woche ständig zu Hause bin, dass lässt sich gut einrichten von der Arbeit her.

Selbstverständlich werden wir auf keinen Fall die Beiden alleine lassen, aber ich denke auch eher, dass sich unsere Katze zurückziehen wird.

Nach einer Hundeschule werde ich mich gleich mal umsehen, da möchte ich nämlich unverzüglich hin.

Mal sehen, wie es läuft, ich hab ehrlich gesagt schon ziemlich Angst, hauptsächlich aber, was das Seelenleben unserer Katze betrifft. :smile:

Ich werde berichten, wie es weiterläuft, vielleicht interessiert es ja jemanden, der in einer ähnlichen Situation ist.

Gruß,
Doro

Hallo,

auch dir vielen Danke für die Antwort. Selbstverständlich möchten wir Schaden von Hund und Katze vermeiden, deshalb werden die beiden nicht ohne Aufsicht aufeinandertreffen.

Im Normalfall lässt es sich immer ermöglichen, dass jemand zu Hause ist, und da es unser Plan ist, den Hund erstmal nur im Erdgeschoss zu lassen, hoffe ich mal, dass unsere Katze sich damit arrangiert und sich bestenfalls an ihn gewöhnt, umgekehrt natürlich auch.

Jetzt ist aber erstmal noch ein paar Tage Gassiegehen angesagt, damit wir uns kennenlernen. Bisher haben wir einen sehr guten Eindruck, er scheint sehr gelehrig und lieb zu sein, was natürlich nicht unbedingt auf ein gutes Katze/Hund Verhältnis schließen lässt. Mal sehen, wie es läuft, ich such jetzt mal nach einer Hundeschule. :smile:

Gruß,
Doro

Hallo, Doro,

aber ich denke auch eher, dass sich unsere
Katze zurückziehen wird.

hauptsächlich aber, was das Seelenleben unserer Katze
betrifft. :smile:

in dieser Hinsicht wirst Du möglicherweise neben guten Nerven einen sehr langen Geduldsfaden brauchen.

Unsere beiden „eingessenen“ Katzendamen beispielsweise schmollten ca. zwei Monate, als unvorhergesehen ein Findel-Katerbaby ins Haus schneite. Sie ließen sich in dieser Zeit gerade noch zu eiliger Futteraufnahme blicken und hielten sich ansonsten - trotz winterlicher Minusgrade - lieber in Garten und Scheune auf als am warmen Kachelofen - bis sie dann offenbar beschlossen, sich das komfortablere „Innen-Leben“ nicht weiter madig machen zu lassen und den Wicht weitgehend zu ignorieren.
Inzwischen klappt es ganz gut mit den dreien.

Gruß
Kreszenz

Liebe Doro,

Glückwunsch zu Eurem Entschluss, besonders bei den Rahmenbedingungen! :smile:

Das Problem: Wir haben eine Katze. Eine Kampfkatze. :smile:

Kampf-Katze oder Kampf-Kater?

Ich frage vor dem Hintergrund, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass Kater im Umgang mit Hunden entspannter sind als Katzen.

12 Jahre alt, vor 10 Jahren zu uns gekommen, weil sie die
ältere Katze der Vorbesitzerin ständig gemobbt hat. Absolut
unverträglich mit anderen Katzen, was sich auch schon mehrmals
bestätigt hat.

Kenne ich - ich habe hier auch so einen „Irren“, der meinen super-lieben Altkater nur mobbt und auch vor den beiden großen Hunden keinen Respekt zeigt!

Gibt es eine Chance für uns und den Hund? Er ist 8 Monate alt,
lt. Vorbesitzer katzenverträglich, wurde wegen der Kosten
abgegeben.

Das ist doch schon einmal klasse, dass er Katzen kennt.

Wir gehen in den nächsten Tagen regelmäßig mit dem
Hund spazieren, sollte die Chemie stimmen und das Tierheim uns
als würdige Neubesitzer ansehen, zieht er, lt. Tierheim
zunächst auf 6 Tage zur Probe, bei uns ein.

6 Tage sind natürlich keine Zeit, um zu bestimmen, ob Katz und Hund sich vertragen oder wenigstens eine friedliche Koexistenz eingehen. Da können schon Wochen vergehen. Aber lasst Euch nicht entmutigen, wenn zwischen Euch und dem Hund die Chemie stimmt.

Wer kann uns Tipps für eine Zusammenführung geben?

Zieht in den nächsten Tagen auf den Spaziergängen Klamotten an, die nach Eurer Katze riechen.

Gibt es
Hoffnung, dass sich unsere Katze an den Hund gewöhnt, oder ist
das direkt zum Scheitern verurteilt?

So lange ich denken kann, hatten wir immer Hund und Katz in einem Haushalt. Die einen mochten sich mehr, die anderen gingen sich aus dem Weg. Meine derzeitigen Kater schmusen mit meinem Hund, fressen aus seinem Napf, was er auch zulässt.

Ich habe, als ich meinen Hund als Welpe bekam, grundsätzlich alle gemeinsam gefüttert. Er hat schnell lernen müssen, dass Katzeschmuseeinheiten ohne ein Dazwischendrängen seinerseits stattfindet - und irgendwann lagen beide auf meinem Sofa! :smile:

http://www.pic-upload.de/view-10062255/000_1155_2.jp…

Meine Überlegungen waren, evtl. den Lebensraum unserer Katze,
also Futter und Katzentoiletten, in den 1. Stock zu verlagern
(vorübergehend), damit sie dort Rückzugsmöglichkeiten hat,
natürlich steht ihr trotzdem, sofern sie es möchte, das
gesamte Haus zur Verfügung.

Rückzugsmöglichkeiten sind gut. Mein Hund darf auch nicht in das 1. OG - und das hat er schnell kapiert.

Lt. Tierheim soll der Hund wohl möglichst wenig bis keine
Treppen steigen, so dass er sich hauptsächlich im Erdgeschoss
aufhalten wird (so meine Gedankengänge im Moment).

Siehe oben - ich bin voll bei Dir!

Liebe Grüße und viel Glück

Kathleen

Bild vom Hund :smile:
Hallo,

danke an alle Antworter, hier noch ein Bild für die, die es interessiert:

http://imageshack.us/m/109/6403/dscf3259oc.jpg

Hab gerade mit einer Hundeschule telefoniert, ich hoffe wirklich sehr, dass alles klappt. :smile:

Gruß,
Doro

Hallo Doro,

und wie das interessiert… da könnte sogar ein Neufundländer drin sein, sieht vom Kopf her sehr ähnlich aus… nr weniger Fell.
Sollte das der Fall ein, hast Du wahrscheinlich wirklich ein Lamm ;o)

Viel Spass und mit der Katze das klappt schon, wie Jule sagt , niemals was erzwingen, das ist für mich das oberste Gebot.

Grüße
Margit