Zusammenhang Weibull Dichte- Verteilungsfunktion?

Hallo!

Ich möchte für eine Ertragsberechnung für Windenergieanlagen die Windgeschwindigkeitswahrscheinlichkeiten ausrechnen und benutze dazu die Weibull-Funktion.

Angenommen, ich möchte nun die Wahrscheinlichkeit für 2 m/s wissen (weitere Annahmen: k=2, A=7). Da die Verteilungsfunktion das Integral über [a,b] der Dichtefunktion ist, habe ich mir gedacht, könnte die Berechnung so aussehen:

Integral(f(2))=F(2,5)-F(1,5)

f(x) ist hier die Weibull-Dichtefunktion und F(x) die Weibull-Verteilungsfunktion.

Allerdings kommt ein anderes Ergebnis raus, als wenn man nur die Weibull-Dichtefunktionsformel f(2) berechnet. Aber müssten die nicht gleich sein? Und welcher Weg ist nun der Richtige?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen! :frowning:
Danke schonmal im Voraus und Gruß, Silie

Hallo.

Hallo!

Ich möchte für eine Ertragsberechnung für Windenergieanlagen
die Windgeschwindigkeitswahrscheinlichkeiten ausrechnen und
benutze dazu die Weibull-Funktion.

Angenommen, ich möchte nun die Wahrscheinlichkeit für 2 m/s
wissen (weitere Annahmen: k=2, A=7). Da die

http://de.wikipedia.org/wiki/Weibull-Verteilung

Was genau ist bei dir das k und was das A? Auf Wiki mit alpha und beta bezeichnet.

Verteilungsfunktion das Integral über [a,b] der Dichtefunktion
ist, habe ich mir gedacht, könnte die Berechnung so aussehen:

Integral(f(2))=F(2,5)-F(1,5)

Rein theoretisch meinst du das korrekte

\int^b_a f(t) dt = F(b) - F(a)

Aber, was soll bei dir 2.5 sein und was 1.5? So ergibt das keinen Sinn. Auf dem Intervall 1.5 bis 2.5 wäre f(t) = f(2) = const. Was soll das bewirken?

f(x) ist hier die Weibull-Dichtefunktion und F(x) die
Weibull-Verteilungsfunktion.

Allerdings kommt ein anderes Ergebnis raus, als wenn man nur
die Weibull-Dichtefunktionsformel f(2) berechnet. Aber müssten

Genau. Damit ich verstehen kann, was du da genau berechnest, was soll denn 1.5 und 2.5 noch sein?

die nicht gleich sein?

Die Dichte ist die Ableitung der Verteilungsfunktion.

Inwiefern da jetzt Werte gleich sind, kannst du dir ja mal überlegen.

Und welcher Weg ist nun der Richtige?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen! :frowning:

Das käme darauf an, was genau k, A ist und warum du das Integral in den Grenzen von 1.5 bis 2.5 berechnen möchtest.

Vielleicht kannst du auch einmal sagen, was eigentlich herauskommen soll.

Danke schonmal im Voraus und Gruß, Silie

Disap

Was genau ist bei dir das k und was das A? Auf Wiki mit alpha
und beta bezeichnet.

Genau, ich meine damit den Formparameter (k) und Skalierungsparameter (A) - bei Wikipedia alpha und beta
Die Parameter habe ich der Einfachheit halber angenommen und hängen z.B. mit der Rauhigkeit des Geländes zusammen.

Rein theoretisch meinst du das korrekte

\int^b_a f(t) dt = F(b) - F(a)

Aber, was soll bei dir 2.5 sein und was 1.5? So ergibt das
keinen Sinn. Auf dem Intervall 1.5 bis 2.5 wäre f(t) = f(2) =
const. Was soll das bewirken?

Entschuldige, ich hab wohl einige meiner Gedankgengänge unterschlagen. Ich nehme für jede Windgeschwindigkeit ein 1 m/s großes Intervall an. Das Intervall 1,5 bis 2,5 ist ein Beispiel und gilt nur für die mittlere Windgeschwindigkeit von 2 m/s.
Das kann nun aber für jede weitere Windgeschwindigkeit betrachtet werden. (0,5 bis 1,5 für 1m/s… 1,5 bis 2,5 für 2m/s… 2,5 bis 3,5 für 3m/s …etc.). Die einzelnen durch die Intervalle berechneten Windwahrscheinlichkeiten können nun in einer Kurve abgebildet werden.

Die andere Berechnung ist hingegen die mittleren Windgeschwindigkeiten direkt in die Weibulldichtefunktion f(v) einzusetzen, um die Windwahrscheinlichkeiten zu bekommen. Also nicht mit Intervallen, sondern den Werten (2m/s,3m/s, 4m/s,…).

Mein Problem ist, dass die beiden Kurven nur FAST gleich sind und sich nur ähneln.

Vielleicht kannst du auch einmal sagen, was eigentlich
herauskommen soll.

Zur Verdeutlichung einige Beispielwerte:

F(2,5)-F(1,5)=0,07487
f(2)=0,07523

F(3,5)-F(2,5)=0,10145
f(3)=0,01019

Das ganze zieht sich durch alle Windgeschwindigkeiten. Der Unterschied summiert sich auf und ist bei großen GWh durchaus bemerkbar.
Ich weiß nun nicht, welchen Rechenweg ich nehmen soll, denn beide scheinen ja nicht falsch zu sein.

Vielen Dank schonmal für die Hilfe! :smile:

Gruß
Silie

Hi,

du musst einige Dinge beachten:
Weibull-dichte ist stetig
=> die Dichte spiegelt keine W’keit wider.
=> Punkt-Wkeiten sind immer 0.
=> es lassen sich nur intervallw’keiten angeben in Form W([b;a])=F(a)-F(b)

sinnvoll wäre der Ansatz, b und a gemäß der Genauigkeit der Windmessung zu wählen, also z.B. 2m/s +/- 10% => b=1.8 und a=2.2.

Grüße,
JPL

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Bisschen zum Hintergrund Weibullvert
Hallo Silie85!

Zusätzlich zu der Antwort von JPL möchte ich noch etwas ergänzen bzw. es etwas anders formulieren.

Was genau ist bei dir das k und was das A? Auf Wiki mit alpha
und beta bezeichnet.

Genau, ich meine damit den Formparameter (k) und
Skalierungsparameter (A) - bei Wikipedia alpha und beta
Die Parameter habe ich der Einfachheit halber angenommen und
hängen z.B. mit der Rauhigkeit des Geländes zusammen.

Rein theoretisch meinst du das korrekte

\int^b_a f(t) dt = F(b) - F(a)

Aber, was soll bei dir 2.5 sein und was 1.5? So ergibt das
keinen Sinn. Auf dem Intervall 1.5 bis 2.5 wäre f(t) = f(2) =
const. Was soll das bewirken?

Entschuldige, ich hab wohl einige meiner Gedankgengänge
unterschlagen. Ich nehme für jede Windgeschwindigkeit ein 1
m/s großes Intervall an. Das Intervall 1,5 bis 2,5 ist ein
Beispiel und gilt nur für die mittlere Windgeschwindigkeit von
2 m/s.

Aha, ok.

Das kann nun aber für jede weitere Windgeschwindigkeit
betrachtet werden. (0,5 bis 1,5 für 1m/s… 1,5 bis 2,5 für
2m/s… 2,5 bis 3,5 für 3m/s …etc.). Die einzelnen durch die
Intervalle berechneten Windwahrscheinlichkeiten können nun in
einer Kurve abgebildet werden.

Die andere Berechnung ist hingegen die mittleren
Windgeschwindigkeiten direkt in die Weibulldichtefunktion f(v)
einzusetzen, um die Windwahrscheinlichkeiten zu bekommen. Also
nicht mit Intervallen, sondern den Werten (2m/s,3m/s,
4m/s,…).

Mein Problem ist, dass die beiden Kurven nur FAST gleich sind
und sich nur ähneln.

Eigentlich dachte ich, ich hätte dein derzeitiges Verständnis begriffen. Aber welche Kurven? Wenn du f(3) berechnest und F(3.5)-F(2.5) sind das (streng genommen keine Kurven mehr), sondern nur Punkte.

Vielleicht kannst du auch einmal sagen, was eigentlich
herauskommen soll.

Zur Verdeutlichung einige Beispielwerte:

F(2,5)-F(1,5)=0,07487
f(2)=0,07523

F(3,5)-F(2,5)=0,10145
f(3)=0,01019

Das ganze zieht sich durch alle Windgeschwindigkeiten. Der
Unterschied summiert sich auf und ist bei großen GWh durchaus
bemerkbar.

Und so sollte es auch sein

Ich weiß nun nicht, welchen Rechenweg ich nehmen soll, denn
beide scheinen ja nicht falsch zu sein.

Das hat JPL dir ja schon beantwortet. Eine hinreichend gute Näherungslösung zu finden, halte ich jedoch für schwierig. Die Schwierigkeit liegt m. E. nach, wie JPL schon schrieb: „sinnvoll wäre der Ansatz, b und a gemäß der Genauigkeit der Windmessung zu wählen, also z.B. 2m/s +/- 10% => b=1.8 und a=2.2“ Die Frage danach, wie man den Zuschlag gerade wählen soll.

Wenn man eine exp(alpha)-verteilte Zufallsvariable X hat, kann man doch Y = X^{1/p} setzen.

Damit ergibt sich für Y die Verteilungsfunktion als

P(Y \le t) = P(X \le t^\beta) = 1-exp(-\alpha*t^\beta) =: F(t)

Dann erhält man als Dichte gerade

\frac{d}{dt} F(t) = F’(t) = \alpha \beta t^{\beta - 1}exp(-\alpha t^\beta)

Der springende Punkt ist aber (und das steht bei JPL ja auch, vielleicht für einen Laien aber nicht so deutlich), dass doch gerade die Verteilungsfunktion P(Y
P(Y \le 2) = F(2),

bekommst du die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Windgeschwindigkeit irgendwo zwischen 0 und 2 liegt. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Geschwindigkeit echt 2 ist, ist 0. Eben auf Grund der Stetigkeit der Verteilungsfunktion.

Mit F(3) - F(2) berechnest du, dass die Windgeschwindigkeit zwischen 2 und 3 liegt. Das kannst du dir gut an dem P(Y\le t) verdeutlichen. Die Verteilungsfunktion startet bei 0 und geht dann bis zu deinem t. In dem Fall ist t gerade 3 bzw 2. D.h. du kriegst gerade die Fläche von 0 bis 2 und 0 bis 3 und subtrahierst sie voneinander.

Deine Beispielrechnung oben halte ich für Zufall, dass die Werte dicht beianderliegen. Aber ok, einen größeren Unterschied hast du ja schon festgestellt.

Also um es auf den Punkt zu bringen, f(2) brauchst du nicht zu berechnen, dich interessiert die Verteilungsfunktion F (dazu musst du dann aber über f integrieren.)

Disap

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Vielen Dank JPL und Disap!
Ich denke, ich habe es soweit ausreichend verstanden! :smile:

Viele Grüße
Silie

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