Zusammenlegung der Abeitslosen und Sozialhilfe

Warum wird eigendlich immer von Zusammenlegung der Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe geredet. Es wurde einfach nur die Arbeitslosenhilfe abgeschaft. Warum nimmt das Volk das so hin.

Lutz

Hallo Lutz,

warum wir das alles so hinnehmen?
Ganz einfach, wir haben Demokratie und da wird im Bundestag immer mit einer Stimme abgestimmt und das Gesetz durchgebracht!
Auch wenn CDU/CSU so taten sie hätten was gegen das Arbeitslosengeld 2, stimmt aber nicht, sie wollten nur mehr Geld für die Kommunen, sonst nichts, um die Arbeitslosen selber ging es nie!
Dass durch dieses Gesetz Millionen im nächsten Jahr in den totalen Ruin gejagt werden, interessiert keine S…
Es geht nur um das Geld der Kommunen was abgesahnt werden soll.
Keiner wird es je wagen gegen Industriemanager was zu sagen, die ihre Arbeitnehmer gnadenlos und ohne Hirn in den Ruin jagen, im Gegenteil das sind Helden, denn Aktionäre brauchen Gewinne!
Wie die erzielt werden ist doch völlig egal.

Berger und Hartz bekommen für diesen idiotischen Vorschlag Millionen vom Arbeitsamt, Schröder als sein Freund und Gönner nickt, Bundestag stimmt da wieder zu um Schröder zu stützen und das Volk wird ausgeblutet.
Eine Lobby steht nicht hinter den Arbeitslosen, also wehrlos.
Schröder & Co. suchen sich immer die Schichten aus um Reformen zu starten (Arbeitslose, sozial versicherte Schichten und Rentner), die sich nicht wehren können.
Gegen eine starke Lobby wird er es nie wagen anzutreten.
Geht ja auch nicht, denn alle dort in den Führungsspitzen der Parteien sitzen doch allesamt mindestens gleichzeitig in zehn Aufsichtsratsposten von Unternehmen.
Wer will sich schon selber schaden?
Gewinner dieser „Reform“ sind die Kommunen, die bekommen das Geld (3,5 Milliarden)das den Arbeitslosen weggenommen wird.
Das Ganze dient doch dazu um einen Billiglohnsektor zwangsweise einzuführen und zudem die Arbeitslosenzahlen statistisch nach unten zu drücken.
Und wer es nicht glaubt, mittlerweilen bewerben sich teuer ausgebildete Dipl-Ing. für einen Hilfsarbeiterjob um an einer Stanzmaschine um irgendwelche Pappstanzteile wegzuräumen!
Soweit ist unser Wahn zur Reform des Arbeitsmarktes gekommen.
Noch eines, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger können keine grossartigen Konsumgüter kaufen, also geht auch der Umsatz vom Einzelhandel und Warenhäuser zurück, hört man wenigstens so.
Daraus entstehen wegen der noch zu erwirtschafteten Gewinnspanne noch mehr Arbeitslose und auch keine Billiglohnarbeitsplätze auch nicht mehr, nur noch Sozialhilfeempfänger usw. usw.

Gruss

Gerd

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Warum wird eigendlich immer von Zusammenlegung der
Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe geredet. Es wurde einfach
nur die Arbeitslosenhilfe abgeschaft. Warum nimmt das Volk das
so hin.

Hallo,

es wird nicht nur die Arbeitslosenhilfe abgeschafft. Ab einem gewissen Zeitpunkt wird es derart zu wirtschaftlichen Einbussen kommen, dass so mancher Mitbürger, der unverschuldet in die Arbeitslosigkeit geraten ist, dafür, dass er gearbeitet hat und auch sich Vermögen für die Zukunft geschaffen hat, abgezockt wird. Dieses Gesetz Hartz IV wird auf Dauer den Sozialhilfeempfänger noch weiter besser stellen als jemand, der 30 oder 40 Jahre arbeitet und dessen Firma in Konkurs geht.

Gruss Günter

Hallo Claudia,

ich kenne einige (studierte und nicht studierte) Menschen, die arbeitslos sind, zum Teil nach jahrerlanger Berufserfahrung, einfach weil die Firma rationalisierte oder Pleite ging. Und die meisten suchen schon monate- bis jahrelang neue Arbeit - und wären bereit, alles mögliche anzunehmen. Aber entweder sie sind überqualifiziert, oder falsch qualifiziert oder unterqualifiziert oder zu alt oder zu jung oder oder oder…

nach kurzem Überfliegen komme ich zur Feststellung, daß Du in Deinem Text Rechtschreibfehler in zu vernachlässigender Anzahl gemacht hast. Damit bist Du nicht nur in diesem Forum eine Ausnahme, sondern auch im wirklichen Leben. Drei Zimmer weiter sitzt eine junge Frau von 23 Jahren, die trifft in jedem zweiten - gesprochenen wie geschriebenen - Satz mindestens einmal den richtigen Fall nicht und von der Orthographie wollen wir gar nicht reden. Diese Person hat Abitur, eine Bankausbildung und 18 Monate Berufserfahrung hinter und Word inkl. Rechtschreibprüfung vor sich.

Mir gegenüber sitzt der Betriebsratsvorsitzende, der auch alle Bewerbungen vorgelegt bekommt. Gelesen habe ich bisher keine, aber vom äußeren Anschein her kann ich nur sagen, daß ich froh bin, daß ich von den Unterlagen nicht essen muß. Die sind teilweise in einem erbärmlichen Zustand und wir reden hier von Bewerbungen bzgl. einer Stelle in einer Bank. Verstehst Du, worauf ich hinaus will?

Und dann wirst Du arbeitslos und findest innerhalb eines Jahres keine neue Arbeit.
Dann klopft das Arbeitsamt an Deine Tür (das Du jahrelang mitfinanziert hast u.a. durch die Zahlung der Arbeitslosenversicherung)
und sagt: Fein, DU hast ja genug Geld gespart. Bevor Du irgendwas vom Staat zur Überbrücken bekommst, verkaufe Deine Wohnung, löse Deine Versicherungen auf und lebe vom Ersparten.

Sprich mir nach: Lebensrisiko. Schon mal gehört? Der Staat ist entgegen der üblichen Auffassung nicht dafür da, von der Geburt bis zur Bahre alles zu bezahlen. Die Erkenntnis kommt für viele überraschend, zugegeben. Pauschalreisen sind beliebt, weil man sich da um nichts kümmern muß und für alles nur einen Betrag bezahlt, außer für ein paar Zwischenmahlzeiten vor Ort und den Mietwagen. Seit einiger Zeit boomt all inclusive. Man zahlt ein bißchen mehr hier und dafür fast gar nichts mehr vor Ort. Irgendwann kommt die Lebenspauschale. Die Eltern drücken für das Kind einen einmaligen Betrag ab und ab da halten alle nur noch die Hand auf.

Natürlich hat der Arbeitslose sein Vermögen aufzubrauchen. Wenn es alle ist, gibt’s wieder was vom Staat, zumindest genug zum Überleben. Soweit kommt das noch, daß erst der Staat bezahlt und wenn das Rentenalter da ist, lebt die Made von ihrem eigenen Speck.

Der einzige Punkt, in dem ich Dir in diesem Zusammenhang grundsätzlich recht gebe, ist der zweifelhafte Verwendung der ALV-Beiträge. Zumindest die selbst eingezahlten Beiträge sollte man herausbekommen. Dummerweise aber gibt es auch Menschen, die nach kurzer Einzahldauer arbeitslos werden. Auch die wollen ALG beziehen und da Du Dich hier für das große, glückliche Solidarsystem starkmachst, mußt Du denen das auch zubilligen. Damit ist klar, daß man eben nicht zwangsläufig seine Beiträge zurückerhält, insbesondere, wenn man sehr lange eingezahlt hat. Aber das ist nun einmal die Folge des Solidarsystems.

Eine Eigenheit in Deutschland ist, daß etwas erst dann durchdacht und kritisiert wird, wenn es einem nicht in den Kram paßt. Das hier ist ein hübsches Beispiel.

Gruß,
Christian

Hallo,


nach kurzem Überfliegen komme ich zur Feststellung, daß Du in
Deinem Text Rechtschreibfehler in zu vernachlässigender Anzahl
gemacht hast.

oh vielen Dank auch, wie großzügig von Dir *g* ob das an meiner herausragenden Intelligenz liegt? *g*

Damit bist Du nicht nur in diesem Forum eine
Ausnahme, sondern auch im wirklichen Leben. Drei Zimmer weiter
sitzt eine junge Frau von 23 Jahren, die trifft in jedem
zweiten - gesprochenen wie geschriebenen - Satz mindestens
einmal den richtigen Fall nicht und von der Orthographie
wollen wir gar nicht reden. Diese Person hat Abitur, eine
Bankausbildung und 18 Monate Berufserfahrung hinter und Word
inkl. Rechtschreibprüfung vor sich.

Mir gegenüber sitzt der Betriebsratsvorsitzende, der auch alle
Bewerbungen vorgelegt bekommt. Gelesen habe ich bisher keine,
aber vom äußeren Anschein her kann ich nur sagen, daß ich froh
bin, daß ich von den Unterlagen nicht essen muß. Die sind
teilweise in einem erbärmlichen Zustand und wir reden hier von
Bewerbungen bzgl. einer Stelle in einer Bank. Verstehst Du,
worauf ich hinaus will?

Nein:
Menschen, die Arbeit haben, sind genauso unterqualifiziert wie Arbeitslose? In D gibt es zuwenig gut ausgebildete Menschen?
Wessen Schuld ist das?
Ich kann ebenso Gegenbeispiele liefern: Beinahe perfekte Bewerbungsunterlagen für Hilfsarbeiter-Jobs (aber bei 1 offener Stelle und 100 Bewerbungen nutzt auch das nichts)
Aber ich glaube, wir schweifen vom Thema ab!

Natürlich hat der Arbeitslose sein Vermögen aufzubrauchen.

Der einzige Punkt, in dem ich Dir in diesem Zusammenhang
grundsätzlich recht gebe, ist der zweifelhafte Verwendung der
ALV-Beiträge. Zumindest die selbst eingezahlten Beiträge
sollte man herausbekommen. …

Es geht doch um folgendes Dilemma:

Familie A spart lange Zeit intensiv, um sich vielleicht mal eine eigene Wohnung leisten zu können. Dann wird der Verdiener 2 Jahre arbeitslos und alles ist futsch.

Familie B geniest ihr Leben, macht ca. einmal im Jahr Urlaub und geht vielleicht hin und wieder mal Essen. Dann wird der Verdiener arbeitslos und es ist nichts futsch, weil nichts da war.

Dazu muß man sich nur noch den Netto-Durchschnittsverdienst einer Familie, Kosten für Miete (Bsp. München: ca. 11-12 Euro/qm monatlich), Kosten für Essen, Kleidung etc. ansehen und man sieht, daß heutzutage ein Sparen nur noch mit merkbaren Einschränkungen im täglichen Leben möglich ist.

Es kann nicht sein, daß der Staat mit Riester-Renten usw. dazu anhält, selbst vorzusorgen, weil die staatliche Rente nicht mehr sicher ist und gleichzeitig aber klarmacht, daß das Selbstangesparte keineswegs vor staatlichem Zugriff sicher ist. Dies führt dazu, daß jeder wie Familie B lebt und am Ende (also in ca. 30-40 Jahren) alle Rentner auf Sozialhilfe angewiesen sind.

Das Problem ist doch, daß man in diverse „Versicherungen“ jahrzehnte lang erheblich einzahlt (Renten-, Kranken-, Arbeitslosenversicherung) aber aus diesen Versicherungen kaum mehr was rausbekommt. Und dann wird derjenige bestraft, der es schafft, trotzdem zu sparen.

Gruß
Claudia
*zweifelnd, was richtig ist*

Hallo Steven,

die vielen Verallgemeinerungen in Deinem Posting werde ich nicht widerlegen, da Dein Artikel ja nicht im Archiv angezeigt werden soll.

Nur soviel: wäre die SPD sozialistisch, dann käme es zu diesen Reformen nicht, die Du ansprichst. Aber mich interessiert eine Parteien-Diskussion nicht, da ich weder bei den Parteien noch bei den Gewerkschaft ausreichende Kompetenz entdecken kann.
Nur: eine Auflösung des Sozialstaats will, zuminest offiziell, keine der Parteien.
Allerdings führt die Zusammenlegung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe zumindest dazu, daß alle, die jemals mehr als ein Jahr arbeitslos waren, im Alter - sozialistisch gesehen - gleich sein werden, nämlich sozialhilfeabhängig.

Aber im Ernst: ich verdiene lieber viel Geld und zahle viel Steuern als arm und arbeitslos zu sein. Und das sehen mit Sicherheit die allermeisten Menschen so.

Gruß
Claudia

Mir gegenüber sitzt der Betriebsratsvorsitzende, der auch alle
Bewerbungen vorgelegt bekommt. Gelesen habe ich bisher keine,
aber vom äußeren Anschein her kann ich nur sagen, daß ich froh
bin, daß ich von den Unterlagen nicht essen muß. Die sind
teilweise in einem erbärmlichen Zustand und wir reden hier von
Bewerbungen bzgl. einer Stelle in einer Bank. Verstehst Du,
worauf ich hinaus will?

Nein:
Menschen, die Arbeit haben, sind genauso unterqualifiziert wie
Arbeitslose? In D gibt es zuwenig gut ausgebildete Menschen?

Es ging mir darum, daß 50 abgeschickte Bewerbungen anscheinend Grund genug sind, zu behaupten, daß es in Deutschland keine Arbeit gibt. wer mit einer verschmutzten Bewerbung mit fehlerhaftem Deutsch auftaucht, ist bestenfalls als Lagerist noch interessant.

Letztes Jahr wurden hier rd. 250 Leute vor die Tür gesetzt. Alle mit Aufhebungsverträgen und mehr oder minder großzügigen Abfindungen. Teil des Vertrages war das Angebot eines Trainigsseminars zwecks zügigerer Jobfindung. Von den Leuten, die das Angebot wahrgenommen haben, hatten 6 Monat später rd. 80 % eine neue Stelle, von den übrigen unter 50%. Daß wie einer Bewerbung shceint also eine Rolle zu spielen und nicht nur das daß.

Es geht doch um folgendes Dilemma:
Familie A spart lange Zeit intensiv, um sich vielleicht mal
eine eigene Wohnung leisten zu können. Dann wird der Verdiener
2 Jahre arbeitslos und alles ist futsch.

Familie B geniest ihr Leben, macht ca. einmal im Jahr Urlaub
und geht vielleicht hin und wieder mal Essen. Dann wird der
Verdiener arbeitslos und es ist nichts futsch, weil nichts da
war.

Das ist doch kein Dilemma sondern das Leben. Es ist doch jedem selbst überlassen, ob er schon bei kurzer Arbeitslosigkeit seinen Lebenstil auf das Minimum runterfahren und zum Sozialamt rennen will, dafr aber ein paar schöne Jahre hinter sich hat oder ob man auch bei kurzer Arbeitslosigkeit so weiterleben will wie bisher, sich dafür aber die Vorjahre ein bißchen einschränkt.

Daß ist es, was uns vom Schimpansen unterscheidet: Wir können eigene Entscheidungen treffen, eigene Fehler machen und vor allem selbst bestimmen, welche Risiken wir eingehen wollen.

Das Problem ist doch, daß man in diverse „Versicherungen“
jahrzehnte lang erheblich einzahlt (Renten-, Kranken-,
Arbeitslosenversicherung) aber aus diesen Versicherungen kaum
mehr was rausbekommt.

Das ist die Errungenschaft Sozialstaat: Auch derjenige, der nichts einbezahlt, hat Anspruch auf Leistung, damit hier niemand verhungern muß. Das führt zwangsläufig dazu, daß diejenigen, die fleißig einzahlen, anteilmäßig weniger bekommen.

Während Du hier auf mehr soziale Gerechtigkeit pochst, argumentierst Du gerade genau dagegen. Das Geld kann nur einmal ausgegeben werden. Soll es derjenige bekommen, der es eingezahlt hat oder auch derjenige, der nichts eingezahlt hat? Im ersteren Fall kann man das ganze Sozialgedöns schlicht und ergreifend abschaffen.

Gruß,
Christian

Hallo,

Aber im Ernst: ich verdiene lieber viel Geld und zahle viel
Steuern als arm und arbeitslos zu sein. Und das sehen mit
Sicherheit die allermeisten Menschen so.

sicher, und von den wirklich unschuldig Bedürftigen abgesehen, machen sich Millionen von Menschen die Einstellung dieser allermeisten Menschen zunutze und sacken die Kohle völlig entspannt ein. Es gibt in Deutschland hunderttausende Familien, die in der dritten Generation von der Sozialhilfe leben. Da kommt so einiges an Fachwissen bzgl. Sozialamt ausnutzen zusammen und ich bezweifle, daß es diesen Menschen deutlich schlechter geht als dem Durchschnittsarbeitnehmer mit rd. 27.000 Euro brutto, 1,7 Kindern und der sprichwörtlichen 60 qm-Wohnung.

Ist das sozial und wenn ja, für wen?

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Es ging mir darum, daß 50 abgeschickte Bewerbungen anscheinend
Grund genug sind, zu behaupten, daß es in Deutschland keine
Arbeit gibt. wer mit einer verschmutzten Bewerbung mit
fehlerhaftem Deutsch auftaucht, ist bestenfalls als Lagerist
noch interessant.

Meine Erfahrungen im Arbeitsumfeld und im Freundes- und Bekanntenkreis liefern genug andere Beispiele. Ich bin davon überzeugt, daß nicht jeder eine Arbeit finden kann, egal wie die Qualifikationen aussehen und wie perfekt die Bewerbungsunterlagen sind. Und auch eine Stelle als Lagerist ist heutzutage kaum zu finden. Da werden wir wohl zu keinem Konsens kommen, denn Du glaubst offensichtlich noch an den Spruch: wer arbeiten will, findet auch eine Arbeit.

Das ist die Errungenschaft Sozialstaat: Auch derjenige, der
nichts einbezahlt, hat Anspruch auf Leistung, damit hier
niemand verhungern muß. Das führt zwangsläufig dazu, daß
diejenigen, die fleißig einzahlen, anteilmäßig weniger
bekommen.

Wir waren uns ja schon einig, daß die Beiträge gerade in die sozialen Sicherungssysteme für anderweitige Zwecke ausgegeben werden. Und dagegen wehre ich mich, wenn ich sage: wir zahlen zu viel ein und es kommt zuwenig dabei wieder raus.

Es wird zunehmend Eigenverantwortung von den Bürgern verlangt, weil das Geld nicht reicht. Und der Grund, warum das Geld weder bei der Rente noch bei der ALV reicht, liegt hautpsächlich darin, daß dies nur dem Wort nach „Versicherungen“ sind. In Wahrheit werden von diesen Geldern ganz andere Dinge bezahlt.

Jetzt wird in großem Stil sowohl Eigenverantworung als auch Verantwortung für andere gefordert, was nun imho den Rahmen vom Durchschnittsverdiener sprengt. Die Folge sind Angst vor eigener Armut, sozialer Sprengstoff und Sozialneid.

Ich halte es für verständlich, wenn die möglicherweise zukünftigen Arbeitslosen dafür sind, dass sie, natürlich nur im Fall der Fälle, auch einen Teil zurückzubekommen.

Stattdessen:

  • werden die Rentenbeiträge weiter angehoben,
  • eigene Vorsorge gefordert aber nicht gefördert
    (z.B. Riesterrente als schlechtes Beispiel, da nicht lohnend, Lebensversicherungen werden besteuert - auch nach 12 Jahren),
  • die Arbeitslosenhilfe wird gestrichen (und ersetzt durch Selbsterspartes inkl. privater Lebens- und Rentenversicherunngen)
    -…
  • und es kommt in wenigen Jahren der Zeitpunkt, da wird die Regierung merken (auch wenn sie es jetzt bereits weiss), daß die Pensionen der Staatsbediensteten nicht gezahlt werden können.

Der Sozialstaat wird imho aufgeweicht, nicht nur weil es zu viele Arbeitslose und Rentner gibt, sondern vorwiegend deswegen, weil der Staat selbst die Gelder missbraucht hat und weiter missbraucht. Sozialversicherungsbeiträge sollten auch nur für Soziales ausgegeben werden. Meiner Meinung nach machen dabei sicherlich existierende „Sozial-Schmarotzer“ nur einen kleinen Teil dabei aus.

Aber wie auch immer, zahlen muß eh derjenige, der Geld hat oder verdient, entweder über Steuern oder über Abgaben oder eben über SozVersicherung.

Gruß
Claudia

Hallo Steven,

*g* und ich wünschte, jeder würde angemessen bezahlte Arbeit haben und keiner bräuchte in Armut leben. Dann, gebe ich Dir Recht, bräuchte es auch den Sozialstaat nicht mehr.

Gruß
Claudia

Hallo Claudia,

Meine Erfahrungen im Arbeitsumfeld und im Freundes- und
Bekanntenkreis liefern genug andere Beispiele. Ich bin davon
überzeugt, daß nicht jeder eine Arbeit finden kann, egal wie
die Qualifikationen aussehen und wie perfekt die
Bewerbungsunterlagen sind. Und auch eine Stelle als Lagerist
ist heutzutage kaum zu finden.

schau mal ins örtliche Käseblättchen. Gerade im wenig qualifizierten Bereich wird mehr als reichlich gesucht.

Da werden wir wohl zu keinem
Konsens kommen, denn Du glaubst offensichtlich noch an den
Spruch: wer arbeiten will, findet auch eine Arbeit.

Nein, dem spruch hänge ich nicht uneingeschränkt nach, aber wenn ich sehe, wieviele Stellen seit Jahren unbesetzt sind, bekomme ich meine Zweifel. Bei uns wird u.a. ein Hausmeister gesucht. Ob der nun Elektriker oder Installateur ist, ist uns eigentlich egal. Er sollte aber über hinreichende deutsche Sprachkenntnisse und über die Bereitschaft verfügen, morgens um sieben aufzutauchen und hin und wieder mal (ca. 3 mal im Jahr) auch mal abends bei Feiern usw. auszuhelfen. Keine Chance.

Ich würde uns ja als Einzelfall durchgehen lassen, aber ich bin auch im ständigen Kontakt mit meinen Kunden. Denen geht es nicht viel anders.

Es wird zunehmend Eigenverantwortung von den Bürgern verlangt,
weil das Geld nicht reicht. Und der Grund, warum das Geld
weder bei der Rente noch bei der ALV reicht, liegt
hautpsächlich darin, daß dies nur dem Wort nach
„Versicherungen“ sind. In Wahrheit werden von diesen Geldern
ganz andere Dinge bezahlt.

Unbestritten.

Jetzt wird in großem Stil sowohl Eigenverantworung als auch
Verantwortung für andere gefordert, was nun imho den Rahmen
vom Durchschnittsverdiener sprengt. Die Folge sind Angst vor
eigener Armut, sozialer Sprengstoff und Sozialneid.

Neid ist ein gutes Stichwort. Neid prägt unsere Gesellschaft. Durch die Tatsache, daß sich ein paar Leute die Tasche vollmachen, fühlt sich der Rest bemüßigt, die Füße hochzulegen und auf den Geldsegen zu warten.

Gruß,
Christian

Mir ist die Diskussion mit jemandem, der seine Artikel zu unwichtig, geheimnisvoll, bedeutsam oder was auch immer hält, um sie vor dem Archiv zu verbergen, zu anstengend. Die ständige Kopierei und Formatierei nervt. Falls Du es nicht weißt: Sofern Du Deinen Artikel für das Archiv nicht zuläßt, wird Dein Artikel nicht in meine Antwort kopiert.

Wie auch immer: Wenn Du meinst, daß Dein unangenehmer Einzelfall reicht, um all das, was ich hier aufgeführt habe, zu widerlegen, ist das Deine Sache.

An dem Sachverhalt, daß der Sozialstaat, wie er existiert, am Ende ist, ändert das wenig. Es ändert auch wenig daran, daß viele (nicht alle), die keine Arbeit finden, daran nicht unschuldig sind. Ich habe guten Kontakt zu rd. 50 Unternehemen des Mittelstandes, die mir alle das gleiche erzählen, nämlich daß sie keine geeigneten Mitarbeiter finden und sie suchen keine 23jährigen mit MBA, Doktortitel und Kenntnissen in sechs Fremdsprachen inkl. serbokroatisch.

Gesucht werden Schlosser, CNC-Dreher, CNC-Fräser und kaufmännische Angestellte, die a) einen geraden Satz formulieren können und b) wissen, was der Unterschied zwischen einer Rückstellung und Rücklage ist (gilt nur für letztere).

Genauso werden Arbeiter gesucht, die sich aber auch einigermaßen artikulieren können und nicht wegen jedes Wehwehchens drei Wochen krankgeschrieben werden wollen, um anschließend zwei Wochen Urlaub zu nehmen. Gesucht werden Mitarbeiter, die sich für ihre Arbeit interessieren und nicht dafür, daß sie Schlag 16 Uhr die Büros oder Fabrikhallen verlassen. Kann sein, daß Du mit Deinem Einzelfall näher an der Realität bist, als ich mit meinen 50 Kunden zzgl. der eigenen Erfahrung.

Derzeit bin ich aber wenig Willens, das zu glauben. Was in München los ist, weiß ich nicht, aber in Düsseldorf, d.h. der Stadt mit einer der niedrigsten Arbeitslosenquoten in NRW und mit ausgeglichenem Stadthaushalt, sind die Zeitungen voll mit Anzeigen für jede Art von Stellen. Daß es in Gelsenkirchen, mit einer ALQ von um die 20% und völlig am Boden liegender Industrie keine Arbeitsplätze für Ungelernte gibt, glaube ich gern. Für eine Sadt für München, die sich seit Jahren als Zentrum des deutschen Aufschwungs bezeichnet, fällt mir das - ohne Euch nahetreten zu wollen - irgendwie schwer. Aber wie gesagt: Ich kann das nicht beurteilen.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

Mir ist die Diskussion mit jemandem, der seine Artikel zu
unwichtig, geheimnisvoll, bedeutsam oder was auch immer hält,
um sie vor dem Archiv zu verbergen, zu anstengend. Die
ständige Kopierei und Formatierei nervt. Falls Du es nicht
weißt: Sofern Du Deinen Artikel für das Archiv nicht zuläßt,
wird Dein Artikel nicht in meine Antwort kopiert.

Dies ist das erste Mal, daß ein Artikel von mir nicht im Archiv sichtbar ist, und das war wohl überlegt. Ich habe was dagegen, Infos aus meinem Privatleben ins Archiv zu stellen. Dafür gibt es diese Möglichkeit. Deine ersten Sätzen halte ich deswegen für daneben!

Wie auch immer: Wenn Du meinst, daß Dein unangenehmer
Einzelfall reicht, um all das, was ich hier aufgeführt habe,
zu widerlegen, ist das Deine Sache.

Das ist, zugegeben, ein Einzelfall aus der Familie, ich kann aber weitere benennen aus dem Bekanntenkreis. Und ich halte 6 Mio Arbeitslose für bedeutsamer als 50 Bsp. von Dir. Wenn nur 50 % von denen wirklich an Arbeit interessiert und engagiert sind, dann bleiben noch 3 Mio Beispiele auf meiner Seite übrig :smile:
Aber, wie von mir bereits erwähnt, werden wir uns da wohl nicht einig werden - was aber nicht schlimm ist.
Trotz allem, Danke für die Diskussion. Was das eigentliche Thema betrifft, hat sie mich durchaus zum weiteren Nachdenken angeregt.

Gruß
Claudia

Hallo Christian,

Mir ist die Diskussion mit jemandem, der seine Artikel zu
unwichtig, geheimnisvoll, bedeutsam oder was auch immer hält,
um sie vor dem Archiv zu verbergen, zu anstengend. Die
ständige Kopierei und Formatierei nervt. Falls Du es nicht
weißt: Sofern Du Deinen Artikel für das Archiv nicht zuläßt,
wird Dein Artikel nicht in meine Antwort kopiert.

Dies ist das erste Mal, daß ein Artikel von mir nicht im
Archiv sichtbar ist,

Stimmt, ich habe Dich mit einer anderen Diskutantin verwechselt.

und das war wohl überlegt. Ich habe was
dagegen, Infos aus meinem Privatleben ins Archiv zu stellen.

Nachvollziehbar.

Dafür gibt es diese Möglichkeit.

Naja, warum die im Politikbereich gegeben ist, aber in den allermeisten Brettern nicht, entzieht sich nach wie vor meiner Kenntnis und vor allem meinem Verständnis.

Deine ersten Sätzen halte ich
deswegen für daneben!

Sie war nicht böse gemeint. Das Instrumentarium wird m.E. in letzter Zeit in zunehmender und sinnloserer Weise mißbraucht.

Das ist, zugegeben, ein Einzelfall aus der Familie, ich kann
aber weitere benennen aus dem Bekanntenkreis. Und ich halte 6
Mio Arbeitslose für bedeutsamer als 50 Bsp. von Dir. Wenn nur
50 % von denen wirklich an Arbeit interessiert und engagiert
sind, dann bleiben noch 3 Mio Beispiele auf meiner Seite übrig

-)

Richtig, wenn die Annahme stimmt. Das glaube ich aber auch weiterhin nicht und es geht ja im Grundsatz auch nur um die Langzeitarbeitslosigkeit. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen gem. Agenturdefinition liegt derzeit bei rd. 1,6 Mio., darunter 700.000 aus Ostdeutschland, was deutlich über dem Gesamtbevölkerungsanteil liegt.

Allein schon zum letzten Halbsatz würde mir schon so einiges einfallen.

Aber gut, belassen wir es dabei. Die Diskussion war ja nicht unerfreulich und wir sind ja schon fast im Archiv. Geben wir dem Thread seinen letzten Frieden. :wink:

Gruß,
Christian