Zustand nach Mandel-Op und Beschneidung / Kind

Hallo,
mein Sohn (5 1/2) wurde am Dienstagmorgen operiert:

  • Verkleinerung der Gaumenmandeln mittels Laser (Tonsillotomie)
  • Entfernung der Rachenmandeln / Polypen (Adenotomie)
  • Setzen von Röhrchen beide Seiten Trommelfell
  • radikale Zirkumzision nach entzündlicher Phimose

Ein Rundumschlag also.
Die Op verlief super.
Er bekommt seither gegen die Schmerzen 3-4 x tgl. Paracetamol (jeweils ca. 250mg).

Ich habe nun aber einige Fragen, die ich wegen Wochenende keinem Arzt stellen kann.

Es geht nun ein übler Geruch von ihm aus.
Mein Sohn schmeckt ihn auch.
HNO gestern meinte, die Röhrchen sitzen perfekt, da kommt der Geruch nicht her. Auf den verbliebenen Mandeln hätten sich aber Beläge gebildet. Die könnten es sein.
Da heute der Geruch gleichbleibnd übel ist und mir der HNO gestern kein Mittel dagegen genannt hat, würde ich Euch gern fragen:
–> Ist das eine normale Begleiterscheinung? Was kann man dagegen tun?
Zur Info: Mein Sohn bekommt Kamillentee mit Honig und stilles Wasser zu trinken.

Mein Sohn klagt seit heute Morgen über Schmerzen im Kopf, die er verstärkt im Nacken ortet.
–> Gehört das dazu?

Heute Nacht ist ist er plötzlich aufgewacht und hat geweint. Er war kaum zu beruhigen. Ihm tat nichts weh und er hat auch nichts schlechtes geträumt (meinte er). Auf meine Frage, warum er weine, sagte er, dass er das nicht wüßte.
Nach einer Weile ist er dann doch wieder eingeschlafen.
–> Ist das eine Nachwirkung der Narkose / des OP-Geschehens / des unterbewußt erfahrenen Schmerzes…?

Mein Sohn schläft auch nach Entfernung der Rachenmandeln mit offenem Mund/schnarcht.
–> Vergeht das mit dem Heilprozeß?

Besten Dank für Eure Antworten,
liebe Grüße
Claudia

Hi!

Auf den Wundbetten bildet sich eine Art Gerinnsel, das sich bakteriell besiedeln kann und dann brackig riecht.
Wenn das anhält oder stark stört, kann man ein Antibiotikum dagegen verordnen, ansonsten löst sich das im Lauf der Zeit, wenn wieder festere Kost gegessen wird.
Die Schmerzen im Kopf gehören nicht typischerweise dazu, sollte man auf jeden Fall beobachten, könnte auf eine Entzündung im Bereich des Wundbettes der Adenotomie hinweisen. Die (seltene) Maximalvariante hiervon ist, daß man vorübergehend den Kopf schief hält. Wenn das nicht besser wird, würde ich den Operateur anrufen.
zu 3. Das weiß ich nicht.
zu 4. Das ist normal, es dauert einige Zeit, bis sich die Kinder daran gewöhnen, daß die Nase wieder frei ist.

Insgesamt also kein Grund zur Panik, die Nackenbeschwerden aber im Auge behalten! Unter Umständen ist die Verordnung eines Antibiotikums sinnvoll. Lieber einmal zu viel kontrollieren lassen.

Gruß
Peter

steifer Nacken - wie schnell reagieren?
Hallo Peter,
vielen Dank für Deine Antwort(en)!!!
Der Nacken ist heute tatsächlich etwas steif, in der Art, dass mein Sohn den Kopf nicht nach hinten knicken kann. Seitlich geht, ist aber schmerzhaft.
Ich werde das genau beobachten und ggf. noch heute in die Klinik fahren.

(Oder wäre das übertrieben?)

Spätestens aber morgen erneut zum HNO gehen.
Derzeit hat er kein Fieber (er hatte ab und zu mal trotz der Dauergabe von Paracetamol 37,2° (Achsel, normal ist dort 36,6° bei ihm). Und er ist zwar müde, ansonsten aber ganz gut drauf.

Beste Grüße
Claudia

Hallo,

leider kann ich zu den Symptom-Sachen mangels Ahnung nichts sagen.
Bloß das Weinen ohne Grund, das kommt mir bekannt vor. Nach meiner ersten OP (mit vier oder so, auch Röhrchen in die Ohren), hatte ich das auch, und habe laut Zeugenberichten auf Nachfrage genau das genatwortet: „Weiß nicht, warum ich weine“.
Da werde ich gemeinerweise heute noch mit aufgezogen, aber es scheint also zumindest normal zu sein und hat wohl tatsächlich irgendwas mit den Narkose-Nachwirkungen zu tun, so hat man’s damals meinen Eltern erklärt.

Gute Besserung dem Patienten!
Sonja

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weinen ‚ohne Grund‘
Hallo Sonja,
Danke für Deine Antwort.
Sich über eine solche Äußerung eines kleinen Kindes lustig zu machen … sehr feinfühlig von Deinen Leuten.
Aber es ist wohl so, dass man zwar bewußt nichts von der OP mitbekommt, das Gehirn aber trotzdem registriert, was da passiert (inkl. der Schmerzen, die durch die Narkose ausgeblendet werden).
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich dieser Stress dann durch undefinierbare Weinkrämpfe zeigt.

Liebe Grüße
Claudia

was unser HNO nun sagt:
Hallo noch einmal,
ich wollte schnell mal den Stand der Dinge wiedergeben:

Unser HNO meinte heute, dass der Geruch über das Wochenende hätte abnehmen müssen.
Der steife Nacken spricht weiter dafür, dass die Wunde, die die Adenotomie verursacht hat von selbst wohl nicht heilt.

Darum bekommt mein Sohn nun Antibiotikum.

Das nächtliche Weinen erklärt der HNO mit den Schmerzen der offenen Wunde im Rachen, die im Schlaf unterbewußt durchdrangen.

Bis dann
Claudia