Zuviel vom Psychater erwartet?

Nabend

Ich habe ja nicht nur die letzten 12, sondern die letzten 22 Jahre gearbeitet :smile:
Stimmt schon, das macht wohl was aus…

Beworben habe ich mich kürzlich, aber natürlich eine Absage bekommen.

Ich weiß auch nie was ich in eine Bewerbung schreiben soll, wenn ich mich „Berufsfremd“ bewerbe. Zumal man oft nicht mal die Berufsbezeichnung richtig weiß (wenn nichts direktes ausgeschrieben ist).
Man kann sich ja schlecht als „Fleissiger Mitarbeier“ bewerben.
Und dann halt weiß ich nicht wo ich mich bewerben könnte. In meinen alten Beruf will ich eigentlich nicht zurück… Und für andere Berufe reicht es eben nicht, wenn es „einen vermutlich Spaß machen würde“ als Qualifikation :wink:

Zur Arbeitssituation: Ja, wir haben einen Betriebsrat und der ist auch schon eingeschaltet und angeblich auch aktiv an dem Problem dran. Allerdings ist meine „Urlaubsvertretung“ (also der einzige in der Firma, der meine Position auch kann) selber im Betriebsrat. Das bedeutet, wenn ich weg bin, käme er erstmal dran :smile:

Heute die folgende Unterhaltung zwischen mir und unserer „Abteilungsleiterin“:
Sie hat erstmal - so wie jeden Morgen - meine Fehler des gestrigen Tages aufgezählt. Dies verkehrt, das hätte besser und so weiter.
Und ich sagte, das dies ganz normal ist, bei dem Druck. Meine „Vertretung“ im Dienst des Betriebsrat stand ebenfalls dabei und bestätigte meine Aussage und das sie sich mal langsam was einfallen lassen sollen und vielleicht mal einen jüngeren dort antrainieren sollten.
Ja, sagte sie dann, das wäre halt nicht so einfach, weil es halt keiner machen will. Dann meinte sie, das der einzige der das noch kann eben mein Kollege da ist, der dann sagte „Ja, der ist aber vielleicht auch nicht ewig da…“ (möglicherweise ein Karriereaufstieg geplant und weg von „unten“). Das wurde „überhört“.
Da sag ich so: „Ja, was macht ihr denn, wenn ich Tot umfalle?“, da wurde dann scherzhaft gesagt, das ich dann aufgebahrt wurde und dann mündlich mithelfen müsste…
Ich blieb ernst (die anderen auch - ist immer schön, wenn nur der Vorgesetzte über „seine Scherze“ lachen kann). Ich ermahnte doch zu etwas mehr ernsthaftigkeit.
Ja, es wäre halt nicht so einfach. Kürzlich hätte man einen „jungen kräftigen Mann“ eingestellt, der an einer anderen Stelle der Firma eine ähnlich schwere Position bewältigen sollte, aber der ist auch schon wieder abgehauen. Ich schlug dann noch andere junge Kollegen vor, aber „jeder hat irgendwas“.

Da war ich heute wieder den ganzen Tag auf 180… Wollte eigentlich heute zum Arzt und versuchen mich krank schreiben zu lassen. Aber hab es mir dann doch wieder nicht getraut…
Ich frage mich, ob es wohl der einzige Ausweg ist, wenn ich mir mal direkt auf der Arbeit die Pulsadern aufschneiden würde. Vielleicht würde dies was ändern?

Gruß
Andreas

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Du hast durchaus Recht.
Die Situation wurde immer schlimmer. Ganz nach dem Motto: Du schaffst das? Schaffst du das vielleicht auch noch? und Ich schaffte…
Halt bis jetzt. Nun wurde noch etwas verändert, das die Arbeitswege knapp verdoppelt und alles quasi unerträglich macht (Unerträglich für mich. Der Ertrag der Firma ist natürlich gegeben :wink: )

Und ja; das mit der neuen Arbeit ist doppelt oder dreifach schwer, wenn man nicht weiß, was man machen kann oder soll (das mit dem Regen in die Traufe ist da durchaus zutreffend!) und kaum Qualifikationen besitzt.
Leider habe ich auch keinen besonders großen Bekanntenkreis, das man mal mit dem „Vitamin B“ irgendwo Anschluss findet.
Und weil heutzutage ja unheimlich viel auf „Leistung und Geschwindidkeit“ ausgelegt ist, habe ich halt auch Angst, das ich dann wieder in der selben Scheisse sitze.

Von daher hast du das alles sehr gut erkannt.

Gruß
Andreas

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Hallo Anorak,

Sie aben keinen
Anderen der das machen will, aber auf Dir hacken sie herum. klingt nach rausmobben

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Das ist immer alles schwer zu erklären und für Außenstehende schwer zu verstehen, denke ich.
Das liegt an der „Befehlshirarchie“. Der „Hauptchef“ meckert die „Schicht-Leiter“ an, die geben das an die „Abteilungsleiter“ weiter und die sind dann verpflichtet dies an mich weiterzugeben.

Die wissen ja ganz genau was ich da leiste. So ist es ja nicht.

Das macht die Sache aber für mich nicht leichter.

Man stelle es sich IN ETWA so vor, das man eine 0,5 Liter Flasche vorgesetzt bekommt und dann einen 6 Liter Eimer mit Wasser und muß nun damit diese kleine Flasche befüllen. Und wenn sie voll ist, kommt von hinten der Vorgesetzte und sagt „Da ist aber was nebenher gelaufen“.
Oder anders gesagt, man hat überhaupt keine Chance alles richtig zu machen.
Dazu kommen noch die „inneren Kämpfe und Konflikte“, die dann natürlich auch schon mal an der Konzentration rütteln.
Und eben die Tatsache, das ich seit 11 Jahren die Reihenfolge A, B und C habe und jetzt mit einem Mal A, C, B. Das bedeutet, wenn man mal „innerlich abschweift“, dann setzt die „alte Gewohnheit“ ein und man macht etwas verkehrt.
Und wenn bei Tausend Arbeitsgängen 10 verkehrt liegen, dann ist das eben eine „Ganz grosse Katastrophe“… Naja…

Gruß
Andreas

Moin,

ok, und wie soll dir bei dieser Arbeitssituation nun ein Psychiater helfen?

Was erwartest du denn von ihm?

Gruß
M.

Nun ja. Ich „hoffte“, das er mich für einige Tage/Wochen von der Arbeit befreit.
In dieser Zeit MÜSSEN Sie ja in der Firma einen anderen einsetzen. Und der ist ja auch mit der „neuen Arbeitssituation“ nicht vertraut und ist zudem auch im Betriebsrat.
Und dann wird sich vielleicht etwas ändern.

Außerdem würde ich es mir wünschen, wenn diese „Inneren Dialoge“ aufhören würden, indem ich mich schon VORHER für etwas fertig mache, was noch gar nicht passiert ist (sondern KÖNNTE) oder was am Ende gar nicht angesprochen wird. Das wiegelt mich auf der Arbeit immer ziemlich auf.
Zwar sag ich dann auch irgendwann „Stop Jetzt“, aber das hält nicht lange an. Deswegen dachte ich ja mal an einen Profi, der da vielleicht noch bessere Tips hat.

Ferner erhoffe ich mir Ansätze zu einer Lösung der Situation. Was man tun kann um einen andern Job zu bekommen usw. Diese „Inneren Ängste und Sperren“ loswerden.

Auf jeden Fall hatte ich mehr erhofft als "Wir sehen uns in 6 Wochen wieder (in der Hoffnung, das sich bis dahin alles wieder von allein geklärt hat).

Heute Nacht habe ich auch wieder jedes Mal als ich die Augen geschlossen habe auf der Arbeit „weitergemacht“… Was für ein Dreck…
Sollte eigentlich der Erholung dienen…

Gruß
Andreas

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