Zwangsarbeit in DDR- Gefängnissen?

Hallo!

Mal eine Frage bezüglich aktuellen Medienberichten:

In unserer Tageszeitung stehen derzeit täglich irgendwelche Berichte, Zeugenaussagen usw,
wo man wohl Firmen wie IKEA, Neckermann usw. belastet,
dass die in der DDR von Zwangsarbeitern in Gefängnissen teilweise ihre Produkte herstellen liesen.

Dass die DDR für Neckermann, Quelle und so weiter produziert hat, ist allgemein bekannt,
und das das auch in Gefängnissen gemacht wurde, weiss ich auch.

Die Frage ist jetzt:
War das wirklich Zwangsarbeit, oder freiwillig, um sich bischen Taschengeld zu verdienen?

Ich kann mich nähmlich noch an die Aussage einen Führers im Schloss Hoheneck erinnern, (das berüchtigte Frauengefängniss in Stollberg),
dass es freiwillig war. Der „Führer“ dort war sehr antisozialistisch / antikommunistisch eingestellt,
hat aber gesagt, dass die Arbeit freiwillig war.
Und dass es die Häftlinge gern gemacht haben, um sich von dem Wochenlohn eine Schachtel Zigarette + Tafel Schokolade zu kaufen. Und, damit es nicht so langweilig ist.

Weiss da jemand was dazu,
ev. aus eigener Erfahrung?

Grüße,
Steffen!

Hallo,

warum DDR ???..

auch in der BRD ist das immer noch Gang und gäbe,das
Knackis
Produkte für Firmen herstellen…

Die einzige Frage,die sich hier stellt,ist die nach
der angemessenen Entlohnung

Hallo Steffen,
gemäß Übereinkommen 29 der Internationalen Arbeitsorganisation Art. 2 Abs.2c gilt „jede Arbeit oder Dienstleistung, die von einer Person auf Grund einer gerichtlichen Verurteilung verlangt wird“ nicht „als ‚Zwangs- oder Pflichtarbeit‘“. Das Übereinkommen stammt von 1930, Deutschland ist ihm 1956 beigetreten. Von Zwangsarbeit in juristischem Sinne kann hier also gar nicht die Rede sein.

Die Kritik ist trotzdem nicht ganz unberechtigt. Soweit sie berechtigt ist, richtet sie sich dagegen, dass die genannten Unternehmen von der Arbeit politischer Gefangener profitiert haben - also von Leuten, die nach den gesetzlichen Standards der Staaten, in denen die Unternehmen ihren Sitz haben, zu Unrecht verurteilt wurden. Das ist jedoch eine moralische Frage, keine juristische. Und wie bei moralischen Fragen so häufig, ist da ein gerütteltes Maß an Heuchelei mit involviert. Darüber, dass gerade IKEA zumindest in den 80er Jahren auch in bundesdeutschen Gefängnissen arbeiten ließ (konkret bekannt: im Gefängnis Oslebshausen bei Bremen) regt sich ja anscheinend niemand auf - und solche Deals sind auch heute noch völlig normal.

Die Frage ist jetzt:
War das wirklich Zwangsarbeit, oder freiwillig, um sich
bischen Taschengeld zu verdienen?

Es gab in den Gefängnissen der DDR eine Arbeitspflicht - und die gibt es auch in den Gefängnissen Deutschlands (§ 41 Abs. 1 StVollzG). Was wenig bekannt ist - es gibt in Deutschland (und vermutlich gab es das auch in der DDR, ich kann des jetzt auf die Schnelle nicht überprüfen) - auch ein Recht des Gefangenen auf Arbeit. Aus den von Dir genannten Gründen -

Und dass es die Häftlinge gern gemacht haben, um sich von dem
Wochenlohn eine Schachtel Zigarette + Tafel Schokolade zu
kaufen. Und, damit es nicht so langweilig ist.

Jedem Strafgefangenen (sofern er/sie nicht über 65 oder schwanger ist) sowie jugendlichen Untersuchungshäftlingen soll nach Möglichkeit eine wirtschaftlich ergiebige Arbeit zugewiesen werden (§ 37 Abs. 4 StVollzG). Ist dies nicht möglich, soll zumindest eine angemessene Beschäftigung als arbeitstherapeutische Maßnahme zugewiesen werden. Berufliche Fortbildungsmaßnahmen sind ebenfalls möglich. Dafür stehen dem Gefangenen im Jahr 18 Tage (bezahlter) Urlaub zu. Es gelten die üblichen Standards in Bezug auf Arbeitssicherheit und Einhaltung der Arbeitszeiten, natürlich gibt es ggf. auch Überstundenzuschläge.

Nur, um auch dies zu erwähnen - Strafgefangene dürfen auch zu anstaltsinternen Hilfstätigkeiten herangezogen werden, jedoch ohne Zustimmung des Gefangenen nicht mehr als 3 Monate im Jahr.

Die Gefängnisse selbst bieten die Arbeit idR Unternehmen nach den Tarifen für Heimarbeit an. Sie stellen dafür die Arbeitsstätten und überwachen die Qualität der Arbeit, wofür sie einen Anteil kassieren. Außerdem hat der Gefangene einen Haftkostenbeitrag zu leisten (jeder Gefangene kostet den Staat im Durchschnitt ca. 125 €/Tag) - dafür hat er Kost, Unterkunft und medizinische Versorgung frei. Dem Gefangenen bleiben z.B. in niedersächsischen Gefängnissen 11 €/Tag, wobei etwa 6 € einbehalten und erst bei der Entlassung als Überbrückungsgeld ausbezahlt werden.

Kostendeckend für den Staat ist das nicht, war es sicher auch nicht seinerzeit für die DDR - nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2000 in Bayern deckten Einnahmen aus der Gefangenenarbeit gerade einmal 16% der Kosten des Strafvollzugs. Es gibt übrigens auch Arbeitslosigkeit in den Gefängnissen, sie liegt bei ca. 15%. Unverschuldet arbeitslose Gefangene erhalten gem. § 46 StVollzG ein Taschengeld. Die Arbeitslosigkeit liegt natürlich an der schwachen Auftragslage. Nicht, weil die potentiellen Auftraggeber moralische Skrupel hätten - die Aufträge gehen zurück, weil in der Dritten Welt billiger (nicht zuletzt weil unter deutlich schlechteren Arbeitsbedingungen) produziert werden kann.

Grundsätzlich waren nach meiner Kenntnis die Arbeitsbedingungen für Gefangene in der DDR nicht anders als bei uns - nur saßen dort, wie schon gesagt, auch Leute im Knast wegen Straftaten, die bei uns aus guten Gründen nicht als Straftaten gelten.

Übrigens - derzeit wird ein Muster-Gesetzentwurf diskutiert, nach dem die Arbeitspflicht in Gefängnissen abgeschafft werden soll. An der konkreten Sachlage wird dies wenig ändern - fast alle Strafgefangenen arbeiten, weil sie es wollen und nicht, weil sie müssen.

Freundliche Grüße,
Ralf

Dankeschön …
… für diese Super- Antwort.

Viele Grüße,
Steffen!

mediale Sau wird durch Dorf getrieben
Hallo,

In unserer Tageszeitung stehen derzeit täglich irgendwelche
Berichte, Zeugenaussagen usw,

Das wird von den Medien mal wieder eine Sau durchs
Dorf getrieben und eine Meinungsmache geschürt,
die ich nur Kotzen könnte.

wo man wohl Firmen wie IKEA, Neckermann usw. belastet,
dass die in der DDR von Zwangsarbeitern in Gefängnissen
teilweise ihre Produkte herstellen ließen.

Die Firmen ließen in der DDR fertigen.
Vertragspartner war also der entsprechende DDR-Betrieb.
Entschieden wurde solche Zusammenarbeiten aber auf
DDR-Seite ganz sicher von deutlich höherer Stelle
(Wirtschaftsministerium) und zu guter Letzt vom ZK der SED.

Dass die DDR-Führung sich aber von irgend einem Westkonzern
hätten reinreden lassen, wie sie ihren Part des Vertrages
erfüllt oder dass überhaupt ein Konzernvertreter hätte
tieferen Einblick in die DDR-Bedingungen bekommen hätte,
glaube ich dann mal gar nicht.
Die Sache jetzt also den Westkonzernen anzulasten und von
der Seite gleich mal Abfindungen zu verlangen, ist IMHO
fragwürdig.
Den Westkonzernen Geschäftemacherei vorzuwerfen ist IMHO
verlogen. Immerhin war das auch alles von der Westpolitik
gestützt.

Dass die DDR für Neckermann, Quelle und so weiter produziert
hat, ist allgemein bekannt,
und das das auch in Gefängnissen gemacht wurde, weiss ich
auch.
Die Frage ist jetzt:
War das wirklich Zwangsarbeit, oder freiwillig, um sich
bischen Taschengeld zu verdienen?

Dass diese Frage praktisch ganz anders zu bewerten ist und
sich das juristische Problem so gar nicht stellt, wurde
ja schon geschrieben.

Die einzige Frage wäre also, ob es überhaupt rechtens war,
dass Westkonzerne wirtschaftliche Beziehungen mit der DDR
hatten. Da kann man zwar anderer Meinung sein, aber dass
die wirtschaftliche Zusammenarbeit allemal eine bessere
Lösung als nackter kalter Krieg war, scheint mir diese
Frage auch geklärt.
Gruß Uwi

Die DDR hat billig für den Westen produziert. Heute macht es China für noch weniger Geld.

Hallo!

Ich halte die Geschichte auch für einen „minderschweren Fall“, aber dennoch finde ich, dass Du es Dir zu leicht machst.

Die Firmen ließen in der DDR fertigen.
Vertragspartner war also der entsprechende DDR-Betrieb.
Entschieden wurde solche Zusammenarbeiten aber auf
DDR-Seite ganz sicher von deutlich höherer Stelle
(Wirtschaftsministerium) und zu guter Letzt vom ZK der SED.

Dass die DDR-Führung sich aber von irgend einem Westkonzern
hätten reinreden lassen, wie sie ihren Part des Vertrages
erfüllt oder dass überhaupt ein Konzernvertreter hätte
tieferen Einblick in die DDR-Bedingungen bekommen hätte,
glaube ich dann mal gar nicht.

Ganz viele Wirtschaftsunternehmen verhalten sich genau so, wie Du es beschreibst: „Im Land XY wird meine Ware produziert. Unter welchen Bedingungen dies geschieht, entzieht sich meinem Einfluss. Deswegen streiche ich weiterhin die Gewinne dafür ein.“ Das halte ich für unmoralisch.

Die Sache jetzt also den Westkonzernen anzulasten und von
der Seite gleich mal Abfindungen zu verlangen, ist IMHO
fragwürdig.

Hat jemand eine Abfindung verlangt?

Den Westkonzernen Geschäftemacherei vorzuwerfen ist IMHO
verlogen.

Äh … ??? Was - wenn nicht Geschäftemacherei - ist denn sonst die Motivation eines Wirtschaftsunternehmens?

Die einzige Frage wäre also, ob es überhaupt rechtens war,
dass Westkonzerne wirtschaftliche Beziehungen mit der DDR
hatten. Da kann man zwar anderer Meinung sein, aber dass
die wirtschaftliche Zusammenarbeit allemal eine bessere
Lösung als nackter kalter Krieg war, scheint mir diese
Frage auch geklärt.

Die Frage muss gestellt werden, für wen es besser war. Die „Westkonzerne“ erwirtschafteten Gewinne. Die RGW-Staaten erhielten Devisen, die sie brauchten, um auf dem Weltmarkt einkaufen zu können. Für die Bürger dieser Staaten brachte es meiner Meinung nach nicht den geringsten Nutzen.

Die Formulierung „allemal eine bessere Lösung als nackter kalter Krieg“ ist also ziemlich fragwürdig.

Aber man kann die Frage ja auch anders stellen. Nicht: „War es politisch sinnvoll?“ sondern: „War es legitim?“ Diese Frage kann man durchaus bejaen. Wenn es den Bürgern der DDR auch keinen nennenswerten Nutzen gebracht hat, so hat es ihnen (auch den Strafgefangenen) auch nicht nennenswert geschadet.

Aber das gilt nur für diesen speziellen Fall. Die Frage der Wirtschaftsethik stellt sich bei jedem Vertragsabschluss von Neuem.

Michael

Ganz viele Wirtschaftsunternehmen verhalten sich genau so, wie
Du es beschreibst: „Im Land XY wird meine Ware produziert.
Unter welchen Bedingungen dies geschieht, entzieht sich meinem
Einfluss. Deswegen streiche ich weiterhin die Gewinne dafür
ein.“ Das halte ich für unmoralisch.

Hallo!

Da brauchen wir garnicht mal soweit gehen:
Auch ein Weltkonzern, der auch in Deutschlant tätig ist,
lässt Dienstleistungen von Firmen erbringen.
Dieser Konzern lobt sich ständig in den Medien, wie sozial er ist,
was bei den Sub-Unternehmen los ist,
interessiert ihn nicht. Hauptsache billig.

Auf kritische Fragen, warum da manchmal alles drunter und drüber geht,
bei den Sub-Unternehmen ständig das Personal wechselt,
und warum die nicht genug Geld verdienen, um ohne Sozialleistungen ihr Leben zu leben,

bekommt man als vielsagende Antwort:

"wir arbeiten nur mit zertifizierten Unternehmen zusammen, was wollen sie denn? "

Grüße, Edelherb!

Hallo!

Unter welchen Bedingungen dies geschieht, entzieht sich
meinem Einfluss.

Ja, ich denke im Prinzip ist es faktisch genau so.

Allerdings muss ich dazu bemerken, dass die Grundlagen
dieser wirtschaftlichen Zusammenarbeit politisch
gewollt und organisiert waren. Dass da auch Kompromisse
gemacht wurden, ist wohl klar.

Man kann also den Konzernen, die die Bedingungen nutzen
welche von Politik (Regierungen und Parteien) vorbereitet
und auch empfohlen haben, dann nicht nicht vorwerfen,
unmoralisch zu handeln, weil sie genau diese Bedingungen
nutzen und auch bestimmte Sachen akzeptieren, die ihrem
Einfluss entzogen sind.
Was anders ist es, wenn Konzerne eindeutig gegen die
Gesetze und auch gegen die vorgegebene politischen
Randbedingungen handeln.

Deswegen streiche ich weiterhin die Gewinne dafür
ein." Das halte ich für unmoralisch.

Natürlich können Konzerne bzw. deren Führungskräfte
sich auch moralischen Werten verschreiben.

Aber im Prinzip haben sie das gemacht, was sinnvoll
und und auch politisch vorteilhaft war, nämlich
wirtschaftliche Zusammenarbeit statt Kalter Krieg.
Wenn man die Sache vom heutigen Standpunkt aus
betrachtet, war es, wie die Geschichte es gezeigt hat,
wahrscheinlich auch der beste Weg,

Die Sache jetzt also den Westkonzernen anzulasten und von
der Seite gleich mal Abfindungen zu verlangen, ist IMHO
fragwürdig.

Hat jemand eine Abfindung verlangt?

Ja, das waren gleich mal wieder Mio-Beträge im Gespräch.
Allerdings wohl nicht von offizieller Seite,
sondern nur als journalistisches Geschwätz oder persönliche
Äußerungen von Leuten, die es nicht mal betrifft.

Den Westkonzernen Geschäftemacherei vorzuwerfen ist IMHO
verlogen.

Äh … ??? Was - wenn nicht Geschäftemacherei - ist denn sonst
die Motivation eines Wirtschaftsunternehmens?

Eben! Entweder ist man generell gegen das System
oder man muß akzeptieren, dass Unternehmen wirtschaftlich
arbeiten müssen. Wer sich den Möglichkeiten entzieht
hat deutliche Wettbewerbsnachteile und wird eher
untergehen.

Die einzige Frage wäre also, ob es überhaupt rechtens war,
dass Westkonzerne wirtschaftliche Beziehungen mit der DDR
hatten. Da kann man zwar anderer Meinung sein, aber dass
die wirtschaftliche Zusammenarbeit allemal eine bessere
Lösung als nackter kalter Krieg war, scheint mir diese
Frage auch geklärt.

Die Frage muss gestellt werden, für wen es besser war. Die
„Westkonzerne“ erwirtschafteten Gewinne. Die RGW-Staaten
erhielten Devisen, die sie brauchten, um auf dem Weltmarkt
einkaufen zu können. Für die Bürger dieser Staaten brachte es
meiner Meinung nach nicht den geringsten Nutzen.

Das ist deine persönliche Meinung.
Aus Sicht der DDR-Bevölkerung hat diese Öffnung zum Westen
hin auch eine Menge innenpolitische Konsequenzen verursacht.
Es hätte ja auch sein können, dass sich der Ostblock in
eine Richtung entwickelt, wie Nordkorea.

Es ist IMHO Fakt, dass sich auch wegen der wirtschaftlichen
Verflechtungen die politische Situation ab Ende der 70iger
Jahre sich veränderte und auch verbesserte.
Auch die Wende 89 wurde eher durch die wirtschaftliche und
politische Kooperation verursacht als durch konsequente
Abgrenzung.

Die Formulierung „allemal eine bessere Lösung als nackter
kalter Krieg“ ist also ziemlich fragwürdig.

So? Wo hat den reine Boykottpolitik bisher einen Krieg
verhindert oder großes Elend in den boykottierten Staaten
reduziert?
So was kann nur rel.kurze Zeit und in begrenztem Rahmen
sinnvoll sein.

Aber man kann die Frage ja auch anders stellen. Nicht: „War es
politisch sinnvoll?“ sondern: „War es legitim?“ Diese Frage
kann man durchaus bejaen. Wenn es den Bürgern der DDR auch
keinen nennenswerten Nutzen gebracht hat, so hat es ihnen
(auch den Strafgefangenen) auch nicht nennenswert geschadet.

Wenn es um die grundsätzliche Frage der Wirtschaftsbeziehungen
geht, so steht auch der Nutzen für die Bevölkerung gar nicht
in Frage.
Wie kommst du darauf, dass es der Bevölkerung nichts
nennenswertes gebracht hätte?

Bei der konkreten Frage nach der Arbeit von Gefangenen
(auch politische Gef.) habe ich ja schon geschrieben, dass
sich die DDR-Führung das wohl schwerlich hat von einem
Westkonzern reinreden lassen und ich vermute, dass die
Westkonzerne auch kaum darüber informiert waren.
Aber selbst wenn, hätte es wohl kaum eine Handhabe gegeben,
darauf nennenswert Einfluss zu nehmen.
Die einzige Konsequenz hätte sein können, die Beziehungen
komplett abzubrechen. Da drehen wir uns aber im Kreis.

Aber das gilt nur für diesen speziellen Fall. Die Frage der
Wirtschaftsethik stellt sich bei jedem Vertragsabschluss von
Neuem.

Schon, nur sind fundamentalistische Ansätze wohl man
wenigsten geeignet, die Situation zu verbessern.

Ich gebe zu bedenken, dass die heutige Situation einer
großen Europäischen Union, in der quasi kein Land mehr
eine Armee benötigt, um sich gegenüber ihren Nachbarn
zu verteidigen eher nicht das Ergebnis von Boykott
und Abgrenzungen ist.
Gruß Uwi

Hallo,

Die DDR hat billig für den Westen produziert.
Heute macht es China für noch weniger Geld.

ja, so ist es.
Wobei die Situation heute doch wieder eine ganz andere
zu sein scheint.

Bei allen für und wieder glaube ich aber, dass
z.B. die Position Chinas auf dem Weltmarkt dazu
führt, dass diese Land kein erstes Interesse haben
kann, gegen die „Absatzmärkte“ eine Krieg zu führen.
Da würden sie einfach den Ast absägen, auf dem
sie derzeit sehr bequem sitzen.
Gruß Uwi

Missverständnisse
Hallo!

Allerdings muss ich dazu bemerken, dass die Grundlagen
dieser wirtschaftlichen Zusammenarbeit politisch
gewollt und organisiert waren.

Ich mag mich täuschen, aber ich glaube, dass Du hier Ursache und Wirkung vertauschst. Vermutlich gibt es zunächst den Wunsch einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit und daraus ergeben sich dann politische Verhandlungen, um solche Wirtschaftsverträge anschließend auch schließen zu können.

Man kann also den Konzernen, die die Bedingungen nutzen
welche von Politik (Regierungen und Parteien) vorbereitet
und auch empfohlen haben, dann nicht nicht vorwerfen,
unmoralisch zu handeln, weil sie genau diese Bedingungen
nutzen und auch bestimmte Sachen akzeptieren, die ihrem
Einfluss entzogen sind.

Ich wollte diese Praxis nicht generell verteufeln. Aber bei Dir klang es ein wenig nach einem Freibrief für die Wirtschaftsunternehmen, so nach dem Motto: Menschenrechte sind eine Sache der Politik, Profite sind eine Sache der Wirtschaft.

Meiner Meinung nach gibt es da schon eine moralische Verantwortung.

Natürlich können Konzerne bzw. deren Führungskräfte
sich auch moralischen Werten verschreiben.

Das „kann“ ist mir zu schwach. Ich finde, unser System krankt daran, dass die Konzernleitungen immer weniger moralische Werte zu Entscheidungskriterien machen und dass es keine Instanzen gibt, die diese Werte einfordern.

Eben! Entweder ist man generell gegen das System
oder man muß akzeptieren, dass Unternehmen wirtschaftlich
arbeiten müssen. Wer sich den Möglichkeiten entzieht
hat deutliche Wettbewerbsnachteile und wird eher
untergehen.

Man kann auch fordern, dass die Unternehmen nicht nur wirtschaftlich sondern auch moralisch handeln müssen. Es sollte einfach Dinge geben, von denen die Konzernleitungen die Finger lassen und sagen: Das machen wir nicht!

Aber ich glaube, dass wir uns schon ziemlich weit vom Ursprungsthema entfernen. Wenn IKEA in der DDR hat produzieren lassen und die DDR hat Teile dieser Produktion in Gefängnissen abgewickelt - dann bin ich ja völlig d’accord, dass das in Ordnung ist. Ich dachte jetzt an so Dinge wie Kinderarbeit, Zerstörung des Regenwalds, massive Umweltverschmutzung, … also: wann immer Gewinn aus einer Dingen geschlagen wird, die in den Heimatländern der Konzerne strengstens verboten wären.

Es ist IMHO Fakt, dass sich auch wegen der wirtschaftlichen
Verflechtungen die politische Situation ab Ende der 70iger
Jahre sich veränderte und auch verbesserte.

Das streite ich gar nicht ab. Ich meinte mit „… kein nennenswerter Nutzen …“ ganz konkret einen einzelnen DDR-Bürger. Der hatte wegen dem IKEA-Vertrag keinen Pfennig mehr in der Tasche. Für die DDR-Gesellschaft als Ganzes, war es natürlich schon von Vorteil.

Auch die Wende 89 wurde eher durch die wirtschaftliche und
politische Kooperation verursacht als durch konsequente
Abgrenzung.

Die Wende 89 wurde vor allem die Ausreise"flut" und durch die fehlende Rückendeckung durch die UdSSR verursacht.

Die Formulierung „allemal eine bessere Lösung als nackter
kalter Krieg“ ist also ziemlich fragwürdig.

So? Wo hat den reine Boykottpolitik bisher einen Krieg
verhindert oder großes Elend in den boykottierten Staaten
reduziert?

Auch das ist kein Missverständnis: Ich wollte ja gar keine reine Boykottpolitik befürworten, ich wollte nur Deiner These widersprechen, dass Zusammenarbeit immer besser sei als Ablehnung.

Aber das gilt nur für diesen speziellen Fall. Die Frage der
Wirtschaftsethik stellt sich bei jedem Vertragsabschluss von
Neuem.

Schon, nur sind fundamentalistische Ansätze wohl man
wenigsten geeignet, die Situation zu verbessern.

Was ist „fundamentalistisch“ daran, wenn man fordert, dass auch die moralische Überlegungen eine Rolle spielen sollten.

Ich gebe zu bedenken, dass die heutige Situation einer
großen Europäischen Union, in der quasi kein Land mehr
eine Armee benötigt, um sich gegenüber ihren Nachbarn
zu verteidigen eher nicht das Ergebnis von Boykott
und Abgrenzungen ist.

Ja … nun … was soll man dazu sagen? Was hat das mit dem Thema zu tun? Es ging doch darum, ob es moralisch okay sei, wenn ein westliches Industrieunternehmen Geschäfte mit einem Unrechtsstaat macht.

Deine Antwort war (ganz platt zusammengefasst): Ja, das ist okay, solange es durch die Politik gedeckt ist (und die politische Entscheidung ist okay, weil Zusammenarbeit besser als Boykott ist).

Meine Meinung war: Das muss man von der jeweiligen Situation abhängig machen. Wenn für die Produktion in dem Unrechtsstaat Menschenrechte verletzt werden, die Umwelt zerstört wird, usw., dann macht sich das Unternehmen daran mitschuldig, denn es profitiert ja auch direkt davon.

Was das jetzt mit dem Frieden in der EU zu tun hat, ist erschließt sich mir nicht so ganz.

Michael

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die einzige Frage,…
…die sich hier stellt, ist die nach dem Grund der Inhaftierung. Stichwort „politische“ Häftlinge.

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Hallo!

Bei allen für und wieder glaube ich aber, dass
z.B. die Position Chinas auf dem Weltmarkt dazu
führt, dass diese Land kein erstes Interesse haben
kann, gegen die „Absatzmärkte“ eine Krieg zu führen.
Da würden sie einfach den Ast absägen, auf dem
sie derzeit sehr bequem sitzen.

Kein Käsehöker und kein Kneipenwirt käme jemals auf die Idee, seine Kunden und Gäste zu bedrohen oder gar zu erschießen. Im Gegenteil, Höker und Wirt haben brennendes Interesse, dass es ihrer Kundschaft gut geht. An armen Leuten kann man eben nicht viel verdienen und an Toten schon gar nichts. Diese schlichten Weisheiten führten zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, dem Vorläufer der EU. Es ging darum, durch gemeinsames wirtschaftliches Interesse endlich zu einem gesicherten Frieden zu kommen. Ähnlichen gemeinsamen Interessen dienen die Gasgeschäfte mit Russland. Man ist aufeinander angewiesen. Solange die Beteiligten wenigstens halbwegs klar bei Verstand sind, wird der Lieferant seinen Kunden nicht bedrohen und der Kunde wird sich schwer hüten, seinem Lieferanten nach dem Leben zu trachten. Aus dem gleichen Grund sind möglichst enge wirtschaftliche Verflechtungen u. a. mit China nicht nur kurzfristig wirtschaftlich sinnvoll, sondern bilden einen stabilen Garanten für Frieden.

Ähnliches galt für das Verhältnis BRD - DDR, allerdings mit einigen Erschwernissen. Von Beginn an ließen sich zu viele Menschen beiderseits der Grenze von ihrer jeweiligen Führungsmacht auf eine heute nur noch schwer nachvollziehbare Weise instrumentalisieren. Das lebensgefährliche Affentheater (Entschuldigung an alle Affen) des Kalten Kriegs, in dem verbohrte Ideologen das Wort führten und in dem es nicht um den Nutzen der Mehrheit der Bürger ging, dürfen wir nicht vergessen. Parallelen gibt es an mehreren Stellen auf dem Globus und viele (unserer Politiker) sind so leicht zu bewegen, sich auf der einen oder anderen Seite vor den Karren etwa religiös motivierter Idioten spannen zu lassen. Lässt man Ideologen gewähren, sind sie stärker als wirtschaftliche Interessen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Allerdings muss ich dazu bemerken, dass die Grundlagen
dieser wirtschaftlichen Zusammenarbeit politisch
gewollt und organisiert waren.

Ich mag mich täuschen, aber ich glaube, dass Du hier Ursache
und Wirkung vertauschst.

Nö, ich denke das es sich eh um Wechselwirkungen handelt,
die beiderseits nicht zwingend Voraussetzungen sind.

Vermutlich gibt es zunächst den
Wunsch einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit und daraus
ergeben sich dann politische Verhandlungen, um solche
Wirtschaftsverträge anschließend auch schließen zu können.

Ich meine damit aber zuerst den politischen Willen, der
durch die damalige politische Führung der BRD mitgetragen
und formuliert wurde. Das war z.B. die Zeit von Brand
und Schmidt, die eine Wende in den europäischen und auch
innerdeutschen Beziehungen brachte, die damals lange nicht
von allen Politikern befürwortet wurde, insbesondere
nicht von einigen rechten Betonköpfen.

Dass man in solchen Fragen auch anderer Meinung sein kann,
ist nicht von der Hand zu weisen.

Man kann also den Konzernen, die die Bedingungen nutzen
welche von Politik (Regierungen und Parteien) vorbereitet
und auch empfohlen haben, dann nicht nicht vorwerfen,
unmoralisch zu handeln, weil sie genau diese Bedingungen
nutzen und auch bestimmte Sachen akzeptieren, die ihrem
Einfluss entzogen sind.

Ich wollte diese Praxis nicht generell verteufeln. Aber bei
Dir klang es ein wenig nach einem Freibrief für die
Wirtschaftsunternehmen, so nach dem Motto: Menschenrechte sind
eine Sache der Politik, Profite sind eine Sache der Wirtschaft.

Man kann das ja auch idealisieren, aber die Wirtschaft hat
sich einfach an Recht und Gesetz zu halten - Punkt!

Wirtschaft erlässt aber keine Gesetze, dafür ist die Politik
mit ihren demokratischen Institutionen verantwortlich.

Meiner Meinung nach gibt es da schon eine moralische
Verantwortung.

??? Wie sollte die formuliert werden?
Sind die geltenden nat.Gesetze und internat.Verträge da
nicht genug?

Natürlich können Konzerne bzw. deren Führungskräfte
sich auch moralischen Werten verschreiben.

Das „kann“ ist mir zu schwach. Ich finde, unser System krankt
daran, dass die Konzernleitungen immer weniger moralische
Werte zu Entscheidungskriterien machen und dass es keine
Instanzen gibt, die diese Werte einfordern.

Tja, dann liegt das aber nicht primär an den Unternehmen,
sondern an der Politik, oder? Auch die Verbraucher
können da ein Wort mitreden.
Ein Wirtschaftsunternehmen handelt moralisch, wenn es
den geltenden Regeln der Gesellschaft entspricht.

Wenn aber in einer Gesellschaft Ausbeutung von Menschen
auch im Ausland verboten und als unmoralisch angesehen
und verurteilt wird, dann wird ein Unternehmen auch
bei Strafe gezwungen sein, auch im Ausland entsprechend
dem Gesetz zu handeln.

Eben! Entweder ist man generell gegen das System
oder man muß akzeptieren, dass Unternehmen wirtschaftlich
arbeiten müssen. Wer sich den Möglichkeiten entzieht
hat deutliche Wettbewerbsnachteile und wird eher
untergehen.

Man kann auch fordern, dass die Unternehmen nicht nur
wirtschaftlich sondern auch moralisch handeln müssen.

Und wer bitte sollte moralisches Handeln verbindlich
definieren?
Ich denke, du begibst dich mit deinen etwas diffusen
Anforderungen schnell auf Glatteis.
Mit der Begründung würden iranische Unternehmen ihren
moralischen Verpflichtungen am besten nachkommen, wenn
sie unsere Bürger max. ausbeutet und unsere Gesellschaft
max. schädigt.

sollte einfach Dinge geben, von denen die Konzernleitungen die
Finger lassen und sagen: Das machen wir nicht!

Ja, aber nicht weil irgend eine individuelle Moralvorstellung
das verlangt, sondern weil es nat. Gesetze und Völkerrecht
erfordern.

abgewickelt - dann bin ich ja völlig d’accord, dass das in
Ordnung ist. Ich dachte jetzt an so Dinge wie Kinderarbeit,
Zerstörung des Regenwalds, massive Umweltverschmutzung, …

Ja, aber auch in dieser Hinsicht hat die Politik die
Rahmenbedingungen zu klar formulieren.
Es steht der Bundesregierung frei, den Warenimport zu
untersagen, wenn diese in krimineller Weise produziert wurden.
Praktisch gibt es dafür ja einige Beispiele.

also: wann immer Gewinn aus einer Dingen geschlagen wird, die
in den Heimatländern der Konzerne strengstens verboten wären.

Klar. Da ist es die Aufgabe des Staates den Leuten auf die
Finger zu klopfen.
Allerdings ist es in internat. Maßstab natürlich viel
komplizierter vernünftige Maßstäbe zu setzen.

Auch die Wende 89 wurde eher durch die wirtschaftliche und
politische Kooperation verursacht als durch konsequente
Abgrenzung.

Die Wende 89 wurde vor allem die Ausreise"flut" und durch die
fehlende Rückendeckung durch die UdSSR verursacht.

Und was waren deiner Meinung nach die Vorbedingungen
und Ursachen deiner erkannten Ursachen?
Meinst du, die Leute sind einfach so aus Jux nach dem Westen
abgehaun?

Auch das ist kein Missverständnis: Ich wollte ja gar keine
reine Boykottpolitik befürworten, ich wollte nur Deiner These
widersprechen, dass Zusammenarbeit immer besser sei als
Ablehnung.

Dass es Ausnahmen geben kann, habe ich ja auch geschrieben.

Aber das gilt nur für diesen speziellen Fall. Die Frage der
Wirtschaftsethik stellt sich bei jedem Vertragsabschluss von
Neuem.

Schon, nur sind fundamentalistische Ansätze wohl man
wenigsten geeignet, die Situation zu verbessern.

Was ist „fundamentalistisch“ daran, wenn man fordert, dass
auch die moralische Überlegungen eine Rolle spielen sollten.

ja, "auch"
Die Frage ist aber eben auch, ob man vor lauter Moral keine
einzigen Schritt tun kann und besser doch die kompletter
Isolation vorzieht, um ja keine Zugeständnisse machen zu müssen?

Ja … nun … was soll man dazu sagen? Was hat das mit dem
Thema zu tun? Es ging doch darum, ob es moralisch okay sei,
wenn ein westliches Industrieunternehmen Geschäfte mit einem
Unrechtsstaat macht.

Das ist nun schon eine sehr propagandistische Wertung.

Bist du dir bewusst, dass von anderer(unserer) Seite her
die BRD das zutiefst unmoralische System war?

Deine Antwort war (ganz platt zusammengefasst): Ja, das ist
okay, solange es durch die Politik gedeckt ist (und die
politische Entscheidung ist okay, weil Zusammenarbeit besser
als Boykott ist).

Im Prinzip ist es so. Wenn die Politik den Handel mit dem
ideologischen Gegner (Feind) als Gesetzeskonform erklärt,
dann muß kein Unternehmen eine höhere Moral ansetzen.
Wenn er es doch tun will, dann sollte er es über die
Politik tun.
Dass auch gelegentlich einige Kröten zu schlucken
sind, ist nicht von der Hand zu weisen.

Andernfalls ginge die Argumentation in Richtung Fundamentalismus
und es gebe nur noch eine einzige Möglichkeit:
Entweder die anderen handeln 100% nach unserem Moralcodex
oder es gibt keine Beziehungen.

Es steht nationalen Regierungen aber nicht zu, zu bestimmen
wie andere Regierungen und Gesetzgeber zu handeln haben
und wie andere Völker ihr Leben organisieren.
Einzig internat. Vereinbarungen sind dann noch einzuhalten.

Fazit: Nur durch Kooperation und Zusammenarbeit kommt man
zu einer besseren Welt. Der Export westlicher Moral und
das Aufprägen unserer westlichen Demokratie und Lebensweise
führt nicht selten zu deutlichen Differenzen.

Meine Meinung war: Das muss man von der jeweiligen Situation
abhängig machen. Wenn für die Produktion in dem Unrechtsstaat
Menschenrechte verletzt werden, die Umwelt zerstört wird,
usw., dann macht sich das Unternehmen daran mitschuldig, denn
es profitiert ja auch direkt davon.

Ja, Menschenrechte sind ja auch durch internat. Vereinbarungen
definiert. In dem Fall greifen auch wieder nat. Gesetze.
Es ist keinesfalls so, dass Verletzung von Menschenrechten
im Ausland nach deutschen Recht straffrei sind.

Was das jetzt mit dem Frieden in der EU zu tun hat, ist
erschließt sich mir nicht so ganz.

Falls es dir entgangen ist, fast der ganze Ostblock gehört
inzwischen zur EU und das ohne das es einen Eroberungskrieg
gegeben hat.

Lese mal den Artikel von Wolfgang Dreyer.
Gruß Uwi

Hallo!

Damit sich diese Diskussion in spannender Weise weiter entwickeln kann, wäre es wichtig, dass man zwischen Schwarz und Weiß noch ein paar andere Nuancen erkennen kann und dass man zwischen einer politischen, einer juristischen und einer ethisch-moralischen Dimension unterscheiden kann.

So wird’s halt eher langweilig.

Schade eigentlich.
Michael

Hallo,

Damit sich diese Diskussion in spannender Weise weiter
entwickeln kann, wäre es wichtig, dass man zwischen Schwarz
und Weiß noch ein paar andere Nuancen erkennen kann

Ja klar, allerdings kommt man dann wahrscheinlich doch vom
hundertsten zum tausendsten und es wird kaum leichter
die Quintessenz zu finden.

und dass man zwischen einer politischen, einer juristischen
und einer ethisch-moralischen Dimension unterscheiden kann.
So wird’s halt eher langweilig.
Schade eigentlich.

Ja, mag schade sein.
So ein umfangreiches Thema aber jetzt im Forum mit ein paar
Meinungsäußerungen halbwegs befriedigend zu diskutieren
ist wohl tatsächlich kaum zu erreichen.
Außerdem darf ja auch jeder eine etwas andere Position
dazu beziehen.

Früher hätte ich das auch noch deutlich idealisierter
betrachtet.
Gruß Uwi

Hallo,

eher nicht…oder willst du uns hier erzählen,das es im
real existierenden Sozialismus

keine

-Diebe
-Räuber

usw. mehr gab???

Hallo Uwi,

Bei allen für und wieder glaube ich aber, dass
z.B. die Position Chinas auf dem Weltmarkt dazu
führt, dass diese Land kein erstes Interesse haben
kann, gegen die „Absatzmärkte“ eine Krieg zu führen.
Da würden sie einfach den Ast absägen, auf dem
sie derzeit sehr bequem sitzen.

Diese sachlich-richtige Erkenntnis ging in den ersten Augusttagen 1914 flöten. Auch große Entscheidungen werden nicht immer verstandesmäßig herbeigeführt. Lektüre dazu:
Neill Fergusson: The pity of war /Der falsche Krieg
und
http://en.wikipedia.org/wiki/The_Economic_Consequenc…

Traurig, ist aber so.
Andreas