Hallo Experten,
eine Verwandte von mir leidet möglicherweise unter einer psychischen Störung.
Sie fühlt sich ständig verfolgt und glaubt - zum Teil mit sehr abstrusen Theorien - dass sie ständig von ihrem Ex-Mann beobachtet und verfolgt wird. So glaubt sie z.B. dass sie bei Dates mit neuen Männern von ihm und von ihm bezahlten Personen beschattet wird und anschließend diese potentiellen neuen Partner vom Ex-Mann so bedroht werden, so dass sich diese nicht mehr bei ihr melden. Sie glaubt auch, dass er ihren Arbeitgeber so unter Druck setzt, dass sie bald entlassen werden soll und dass ihr Computer regelmäßig ausspioniert wird.
Der Hintergrund: Ihr Ex-Mann hat ihr durchaus nach einer sehr unschönen Scheidung vor einigen Jahren ziemliche Probleme bereitet, so dass die anfänglichen Unterstellungen durchaus im Bereich des Möglichen erschienen.
Allerdings haben die Verdächtigungen inzwischen Ausmaße angenommen, die inzwischen an ihrer geistigen Gesundheit zweifeln lassen. Inzwischen ist jeder Telefonanruf, bei dem einer auflegt ohne sich zu melden, ein Beweis für die Verfolgung durch den Ex-Mann.
Zuletzt griff sie (verbal) auch ihre eigene Mutter (mit der sie zusammen lebt) an und unterstellte ihr, dass diese mit dem Ex-Mann unter einer Decke stecken würde (was völlig abwegig ist). Sie warf mit ziemlich heftigen Worten der Mutter vor sie wüsste alles von dem Komplott gegen sie und die Mutter solle sich nicht einbilden, sie hinter das Licht führen zu können.
Es gibt noch weitere Ergeignisse, die die Verwandtschaft und Freunde um sie herum glauben lassen, dass sie regelrecht die Kontrolle über sich verliert.
Das Problem ist jedoch, dass sie sich keiner psychologischen Therapie o.ä. unterziehen will, weil sie sich für völlig gesund hält und nur die Anderen ihr hier was anhängen wollen.
Was ich noch erwähnen sollte ist, dass Sie aufgrund einer Hypophysenunterfunktion regelmäßig Hormonpräparate nehmen muss, die richtige Einstellung der Dosis sich aber anscheinend schwierig gestaltet, so dass sie früher schon - wenn sie schlecht eingestellt war - zu starken Stimmungsschwankungen neigte. Doch der Hormonarzt versichert, dass sie derzeit gut eingestellt sei.
Nun meine eigentliche Frage: Wie kann man in solch einer Situation einen Menschen dazu bringen sich in psychologische Behandlung zu begeben? Was für eine Behandlung wäre überhaupt in solch einer Situation am Besten geeignet?
Wichtig wäre wahrscheinlich in einem ersten Schritt die Frau dazu zu bringen über ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. Wie schafft man das?
Gruß,
Sax