zwangsstörungen bekämpfen

Hallo zusammen. Mein bester Freund leidet unter starken Zwangsstörungen, die ihm seit fast 20 Jahren keinen normalen Alltag ermöglichen. Seit 7 Jahren trägt er in sich einen Gehirnschrittmacher (Tiefenhirnstimulation), doch er hilft überhaupt nicht. Standard - Verhaltenstherapien auch nicht. Was gibt es noch für Möglichkeiten?

Hallo Simon,

bei schweren Zwangsstörungen wird empfohlen eine Verhaltenstherapie mit einer Pharmakotherapie zu ergänzen. In erster Linie werden dabei selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) eingesetzt.

Ich kenne mich mit Tiefenhirnstimulation nicht sehr gut aus, würde allerdings vermuten, dass dieses Verfahren in der Regel eingesetzt wird, wenn Psycho- und Pharmakotherapie nicht erfolgreich waren. Gegebenenfalls ist über eine weitere Psychotherapie in Kombination mit mit einem anderen SSRI nachzudenken, aber das ist Aufgabe eines Psychiaters.

Manchmal ist es übrigens sinnvoll auch eine Zwangsstörung stationär zu behandeln, wenn das Ausmaß der Zwänge sehr groß ist. Außerdem lässt sich in einem stationären Setting das Eindosieren von Medis besser überwachen. Vielfach gibt es auch Zwangsambulanzen, wo die Experten für dieses Krankheitsbild sitzen. Vielleicht sollte sich Dein Freund auch dort einmal vorstellen.

Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass er bereits recht viele Stationen hinter sich hat, wenn er bereits einen Schrittmacher und auch VT hinter sich hat.

Viel Erfolg!
TAndrija

Wenn er mit den klassischen, kassenärztlichen Therapieverfahren keinen Erfolg hatte bisher, würde ich ihm raten, sich auf dem alternativen Therapiemarkt umzuschauen. Mir selbst haben Familienaufstellungen sehr geholfen. Symptome haben meist eine tiefere Bedeutung und diese kann man in so einer Aufstellung herausfinden. Und auch Lösungswege finden. Er soll sich doch mal bei Wikipedia informieren oder - kürzer - z. B. hier: http://www.sorge-dich-nicht-liebe.de/familienaufstel… oder hier: http://www2.hellinger.com/home/familienstellen/was-i….
Viel Erfolg wünscht Toewanda

Hallo Simon,
um welche Art von Zwängen handelt es sich denn. Sind es Zwangsgedanken (oft begleitet mit Kontrollzwängen) oder andere Zwänge?
Die Frage ist auch was vor 20 Jahren passiert ist. Möglicherweise sind da Dinge vorgefallen, die die Zwänge begünstigt haben.
Nachdem Verhaltenstherapie und wahrscheinlich auch Medikamente gescheitert sind würde ich versuchen tiefenpsychologisch die Ursachen zu ergründen, die zu den Ängsten führen.
Wenn man da etwas herausbringt was die Denkmuster und die starke Verunsicherung/Ängste aufbaut kann man da vielleicht mit einer Therapie ansetzen. Für nähere Tipps wärs aber interessant was für eine Zwangsstörung Dein Freund hat.

Auf jeden Fall sind Zwangsstörungen leider oft sehr hartnäckig und damit langwierige und kratfraubende Krankheiten.

Du kannst mich gerne anschreiben. Ob und wieviel ich helfen kann weiß ich aber leider auch net.

Servus,
Roland