Zu den 10 Geboten des christlichen Glaubens gehört meines Wissens die Forderung, seine Eltern zu lieben, zu achten, in Ehren zu halten.
An diesem Gebot, teilweise auch an anderen, stelle ich mir oft die Frage, ob die Gebote
(a) Verhaltensweisen formulieren (fordern), die dem Menschen ohnehin immanent sind und ihm (als Spezies, als Kultur, als Religionsgemeinschaft) einen Überlebensvorteil bieten. Im obigen Beispiel würden die geehrten Alten als Wissenspeicher, Erfahrungsschätze möglichst lange „nutzbar“ (ja, ich weiss, furchtbare Formulierung) bleiben und könnten als Babysitter den Müttern Zeit verschaffen, sich körperlich intensiver (Feldarbeit, Fellgerbung,…) um den Erhalt der Gruppe zu kümmern als mit Kinderaufsicht.
(b) oder ob die Gebote etwas fordern, was Mensch nämlich nicht von sich aus täte, was ihm möglicherweise direkte persönliche oder gruppenbezogene Nachteile einbringt und ihm deshalb (warum genau?) von der Religion als ethische Verbesserung angedient wird. Interessanterweise fordern die Gebote nicht die Kindesliebe. Möglicherweise, weil diese hormonell durch den Geburtsstress ausgelöst wird und nicht durch ethische Erwägungen und Willensanstrengung in Kraft gesetzt werden muss?
Man kann diese Theorien (a) und (b) auch sehr interessant an den Themen „eheliche Treue“, „Lüge“ und „Diebstahl“ diskutieren. Ich weiß keine Antwort, bin aber sehr neugierig auf Statements zu den Überlegungen…